Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 18. November 1972 Kitzbtüieier Anzeiger Seite 15 Studentin soll dieses Mitgefühl ein neuer Weg und mit Musik eine Brük• ke in ein schweres, aber doch wieder lebenswertes Leben sein. Herrn Dr. Klaus Reisch danke ich herzlichst für die Vermittlung einer namhaften Geldspende. Mein besonde- rer Dank aber einer namentlich nicht- genannten, sehr großzügigen Gönnerin unserer „Hilfsaktion" mit demVerspre- chen, daß ihr Beitrag widmungsgemäß den Bedürftigen gegeben wird. Schließ- lich danke ich auch Frau W. Neu- mayer. So ist Helfen eine Freude! Eure Käthe Nagiller Turnverein Kitzbühel: Der Turnverein lädt alle ein! Tatsächlich kann jeder bei den Turnstunden im Turn- verein mitmachen. Ange- fangen von den Kleinkin- dern bis ins hohe Alter findet jeder das Programm, dEs für ihn geeignet ist. Ob Burschen oder Mädchen, ob Frauen oder Männer, für jede Altersstufe bestehen Turnstunden, in denen für Kondition und Gesund- heit das richtige getan wird. - Ski- gymnastik wird gerade jetzt bescnders groß geschrieben und speziell in den Konditionsturnstunden werden dafiii Sonderprogramme durchgeführ, die meistens auch noch von leistungsför- dernder Musik begleitet werden. Diese Einladung gilt für alle und je den. Wer wirklich fit werden und auch bleiben will, ist herzlich willkommen. Turnlehrer Olymp—HC Salzburg 5:4 (2:3, 2:1, 1:0) Das Spiel war ein Eishockey-Kiimi, die Torfolge: 0:1, 1:19 1:29 2:21 2:3, 3:3 3:4, 4:4, 5:4, der erste Treffer für Se!zburg nach 20 Sekunden, der Siegestrefer für Kitzbühel 20 Sekunden vor Schluß. Kitz- bühel hatte umgestellt: Bachler, Rouil- lard, Fluckinger, Scherzer, Jöchl, Elundy, lauteten die Linien. Rouillard war nicht zu halten und erinnerte mit seinen Schüs- sen an Stordahl. Bachler erzielte zwar keinen Treffer, war jedoch der geschick- te Einfädler, Fluckinger eine einzige Kampfmaschine. Eine Bombenüberra- schung der erst 16jährige Scherzer im Angriff. In der Hintermannschaft war Edi Mößmer nicht zu umgehen. Die gesamte Aufwärtsentwicklung hält also an. Die Mannschaft zeigte bei strömendem Re- gen vor fanatisiertem Salzburger Publi- kum, daß sie das Eishockeyspielen nicht verlernt hat! Mit dieser Leistung müßte im Spiel gegen 1EV ein Erfolg rröglich sein. Ein Pauschallob der ganzen Mann- schaft für den unheimlichen Kampfgeist in Salzburg. Tore: Rouillard 4, Blundy 1. Unter dieser Devise stand die vierte Bundestagung der Jungen Wirtschaft Oesterreichs am 3. und 4. November in Innsbruck. Die Junge Wirtschaft, eine in den Rah- men der Kammer der Gewerbl. Wirt- schaft gestellte, politisch ungebundene, aber ideologisch klar abgegrenzte Ver- einigung junger Unternehmer erbrachte den Beweis, daß der österreichische Un- ternehmer- bzw. Führungsnachwuchs ge- willt ist, die Zukunft zu gestalten. Von er- leiden war keine Rede. Am deutlichsten bewiesen wurde dieser, ich möchte sa- gen eiserne Wille, diese innerste Ueber- zeugung, durch die Themen der sechs Arbeitskreise, in denen sich die kommen- de Generation einer freien Wirtschaft mit den brennendsten Problemen de Gegenwart und der Zukunft unseres Staates, der wir alle, d. h. jeder einzel- ne Staatsbürger sind, hart auseinander- setzte. Die Arbeit an den Themen: Der Unternehmer und die Mitbestim- mung; Die Finanzgesetze als Instrument der Gesellschaftspolitik; Eigentumspoli- tik zwischen Gestern und Morgen; Sta- bilitätspolitik, Schlagwort oder Verpflich tung; Unternehmermobilität, der Weg, die Zukunft zu gewinnen; Der Unterneh- mer in der Alpenregion, Wirtschafts- und Erholungsraum; war nicht nur ernst, son- dern so glaube ich sagen zu dürfen auch außerordentlich objektiv. In diesem Kreis junger Oesterreicher hatte reaktionärer Konservatismus genau so keinen Platz wie es einen solchen für Utopisten nicht gab. An den Arbeitstischen saßen Men- schen, die nicht nur in der Lage sind, die Gegenwart und die Zukunft realistisch einzuschätzen, sondern bereits mit bei- den Beinen mitten im täglichen Leistung- prozeß stehen. Es gab für mich keinen Zweifel, in wel- chem Arbeitskreis ich mitwirken, mich der Diskussion stellen wollte. Es war dies der Arbeitskreis 6. Der Unterneh- mer in der Alpenregion - Wirtschafts- und Erholungsraum, dessen Einleitungs- referat Reg.-Präsident Dr. Robert von Fioreschy aus Südtirol hielt. Nachdem der Wirtschafts- und Erholungsraum eine unteilbare Einheit darstellen und der Er-' holungsraum mit dem Fremdenverkehr identisch ist, übte die Junge Wirtschaft Tirols mit Dr. Dkfm. Hansjörg Jäger be- rechtigterweise den Vorsitz aus. Das Resultat dieser Besprechung drückte sich darin aus, daß die Alpen- region nicht nur für die Funktion eines europäischen Fremdenverkehrsgroßraums geeignet ist, sondern Kraft dieser Eig- nung auch die Voraussetzungen für ei- nen zukunftsorientierten Tourismus zu schaffen sind. Dies bedarf einer über- legten Planung, deren Basis ein Raum- ordnungsgesetz sein muß, wie es sich das Land Tirol gegeben hat und zu rea- lisieren gewillt ist. Im Rahmen dieser Aussage wurde dezitiert festgehalten, daß die Alpenregion beileibe nicht ein Erholungsreservat sein oder werden soll- te, sondern im Gegenteil, Gewerbe, Han- del und Industrie genauso ihre Existenz- und Entwicklungsberechtigung haben müssen, sich mit der Fremdenverkehrs- wirtschaft ergänzen mögen, um diesen Alpengroßraum und dessen Bevölkerung mehrere existenzsichernde Fundamente zu geben. Konkret aber wurde ausge- sagt, daß diese Ergänzung so zu verste- hen ist, daß bereits entwickelte, oder entwicklungswürdige Erholungsgebiete der Alpenregion, in die bereits viel Geld investiert wurde oder werden soll, nicht durch Industrien in Gefahr gebracht wer- den dürfen, die sich schädigend oder für ein entsprechendes Gebiet zerstörend auswirken würden. Die räumliche Zuord- nung wirtschaftlicher Tätigkeit und wirt- schaftlicher Aufgaben ist ja eine der Hauptaufgaben einer modernen Raum- ordnung bzw. Raumordnungspolitik. Bergbauer und Fremdenverkehr Ich habe mich, meiner beruflichen Tä- tigkeit entsprechend, im Arbeitskreis 6 mit zwei Aufgabenkreisen befaßt, die mir als sehr wichtig erscheinen, da sie ur- sächlich zusammenhängen und für die gedeihliche Entwicklung des Alpengroß- raumes von Bedeutung sind. Problem 1: Im vergangenen Frühjahr hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Bergbauern in den Kitzbüheler Alpen geführt. Es war die Zeit des Alm- auftriebs. Dieser Mann sagte mir, daß er das Vieh in diesem Jahr das letzte Mal auf der Alm sömmern werde. Sein Ar- gument war einfach und klar. Aus Ko- sten- Personalgründen muß er die Alm selbst bewirtschaften. Da er die sommer- liche Arbeit auf dem Hof seiner Frau und den Kindern allein nicht mehr zu- muten kann, muß er im nächsten Jahr zuhause bleiben. Dies bedeutet was? Die verlassene Alm ist nicht mehr unter Kon- trolle. Sie wird in wenigen Jahren von Gebüsch und einzelnen Jungfichten über- wuchert sein und der Wucht der Natur ausgesetzt sein. Aber die Folgen eines derartigen der Not gehorchenden Ent- schlusses sind viel weittragender. Der Verlust der Alm als Futterausweiche be- deutet Reduzierung des Viehbestandes auf dem Berghof, Reduzierung der Ren- tabilität und damit erhöhte Anfälligkeit zur Ueberlegung, auch den Hof aufzu- geben, weil auch er und seine Familie das Recht haben, am steigenden Lebens- standard teilzunehmen! Ist das ein Ein- zelfall? Leider nicht, im Gegenteil, die Alpenregion, um nicht Tirol zitieren zu müssen, ist über das Stadium der Sym- ptomentdeckung schon hinausgeschlittert. Dort und da zeiger sich ganze Schnee- bretter, lassen wir daraus keine alles Die Zukunft gestalten und nicht erleiden Dkfm. Dr. Josef Ziepi, Kitzbühel
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