Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 18. November 1972 Kitzbttheler Anzeiger Seite 5 Menge Dachschindeln erworben. Diese Liebe Freunde des Bauernmuseumsgeduilkens wurden imprägniert und teilweise schon zum Decken eines Teiles des Gründungsbericht von Obmann Herbert Jordan am 25. Oktober 1972 im Daches verwendet. Wir hoffen, daß die Gasthof Neuwirt, Oberndorf Witterung im heurigen Jahr noch wei- tere T.tIkitn 7.1i1ißt Das Kitzbülieler Heimatmuseum zcgt als Sehenswürdigkeit Gegenstän- de des frühen Bergbaues in dieser Ge. gend. Wir bestaunen diese Zeugen frU- her Kultur in unserer Heimat und se- hen aber gleichzeitig ziemlich unge- rührt zu- wie die Zeugnisse der Kul- tur unserer unmittelbaren Vorfahren verfallen oder abhanden kommen. Unsere Idee, in Kitzbühel ein Bau- ernmuseum zu errichten, soll mitwir- ken, dieser untätigen Interesselosig- ket zu begenen. Am 24. Juli 1971 besuchten die Mit- glieder des Rotary-Club Kitzbühel das Heimatmuseum. In einem Gespräch mit Kustos Martin Wörgötter kam die Rede auf den alten Bauernhof Hinter obernau an der Römerstraße und die sich dort ergebenden Möglichkeiten. Damit sind wir am Beginn dei Chronik unseres Vereins zur Errich- tung des 1. Tiroler Bauernmuseums. Die Idee, auf Hinterobernau ein Bau- ernmuseum zu errichten, wurde dann im Rotary-Club diskutiert. Nach einer Begehung von Hinterobernau kam es schon am 22. Juli 1971 zu einem ein- stimmigen Entschluß des Rotary-Clubs jekt Hintereobernau zum Clubprojekt zu erheben und gleichzeitig eine kräf- tige finanzielle Starthilfe zu geben. Die Rotarier Broschek, Steidl, Hölzl Partl und ich wurden beauftragt, die Organisation zu übernehmen. Es wur de beschlossen, einen Verein zu grün- den, der die Mittel zum Teil aus dem Verkauf von Anteilscheinen (Baustei- nen) aufbringt. Die Klubmitglieder zcchneten 50 Anteilscheine (Baustei- ne) zu je 2500 Schilling. Am 2. August 1971 trat in Kitzbühel ein Proponentenkomitee unter Vorsitz von M- ". Herbert Broschek zusammen und gründete den Verein zur Errich- tung des 1. Tiroler Bauernmuseums. Bei dieser Vereinsgründung lag bereits ein Optionsvertrag mit dem Besitzer S.ehast4an Haller ein Optionsvertrag für den Ankauf von Hinterobernau und e-ine 2.hgoschrittenen Grundfläche vor, der dem Verein beim Ankauf Innerhalb eines Jahres einen Kaufpreis von 5 500.000 aurantierte. Mit Bcc' - ed der Sicherheitsdirek- tion Innsbruck vom 17. August 1971 wurde der Verein „nicht untersagt", r7 h. daß er genehmigt ist und die vorgelegten Statuten den gesetzlichen m.mun.gen entsprechen. - - Vereins.grün.dung setzte eine rcgeWerbetätigkeit durch den vom Pro- - vorläufig gewählten nn. Diese Werbetätigkeit crfol,g-te njierseit,s durch Veröffentli- chungen und andererseits durch per- sönliche Werbung und brachte bisher bereits schöne Erfolge, ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Es ist uns einmal gelungen, auf das Projekt aufmerksam zu machen und wir werden uns bemühen, den Gedan- ken über die Notwendigkeit zur Erhal- tung bäuerlichen und handwerklichen Kulturgutes weiterhin populär zu ma- chen. 1. Tiroler auerus ' Hinterobernau in Kitzbühel Wir konnten seit nunmehr erst gut einem Jahr 176 Gründungsmitglieder werben, die zusammen 287 Anteile mit einem Gesamtwert von 717.500 Schil- ling gezeichnet haben. Weiters traten dem Verein Mitglieder bei (der Ver- ein gliedert sich in Gründungsmitglie- dern, Mitgliedern, Förderern, Ehren- mitgliedern). Eine Reihe von Freunden unserer Idee haben bereits Zusagen für die kostenlose Zurverfügungstel- lung von Exponaten abgegeben und ei- nige bereits Sachspenden überreicht. Das Amt der Tiroler Landesregierung hat bereits 50.000 Schilling überwiesen und die Zusage gegeben, auch in den folgenden Jahren je 50.000 Schilling zu zeichnen. Der in dankenswerter Weise von RA Dr. Luis Hölzl für den Verein gratis er- stellte Kaufvertrag mit Sebastian Hal- ler, Unterbergbauer, dem Besitzer von Hinterobernau, sah als einen Punkt der Kaufbedingungen die Barzahlung des Kaufpreises von 500.000 Schilling vor. Da der Bausteinverkauf die Bezahlung des Betrages auch in. fünf Jahresraten vorsieht, mußte - um die Option zu nützen - ein Kredit bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel aufgenommen wer- den. Für den Kredit von 250.000 Schil- ling bürgen mehrere Mitglieder des bisherigen Vorstandes. Am 10. Juli 1972 war das erste gesteck- te Ziel erreicht, der Kaufvertrag, der unseren Verein zum Eigentümer von Hinterobernau (Hofgebäude mit 1299 qm Grundfläche) machte, konnte un- terzeichnet werden. Zum Kassabericht ist vorzutragen, daß gegenwärtig die Summe der Aus- gaben jene der Einnahmen übersteigt. Die Restschuld bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel beträgt am heutigen Tage 107.436.95 Schilling. Stall und Tenne zu Hinterobernau wurden in der, Zwischenzeit entrüm- pelt, es wurden diverse kleine Repa- raturen durchgeführt und eine größere Ich hoffe, sehr geehrte Damen und Herren, daß ich Ihnen mit diesem Be- richt, der nur die wesentlichen Tätig- keiten des vorläufigen Ausschusses er- faßt, den Nachweis einer zielstrebigen Arbeit erbringen konnte. Wir sehen es als einen Erfolg an, daß bereits in so kurzer Zeit das erste Teilziel erreicht werden konnte. Wir haben uns dies vor einem Jahr noch nicht erwartet. Diese Freude über den Erfolg wird aber von der Erkenntnis getrübt, daß die Instandsetzung des Gebäudes sehr viel mehr Arbeit und Kosten verursa- chen wird, als ursprünglich angenom- men wurde. Da wir nun also Eigentümer von Hin- terobernau sind, werden wir zuerst das Haus in Ordnung bringen müssen. Tausende Schindeln müssen noch er- worben und verlegt werden, der Dach- stuhl muß teilweise ausgebessert wer- den. Hunderte von Brttern, Balken, Bäumen und Stützen sowie Bohlen müssen so ausgewechselt werden, daß der Gesamtcharakter des Hauses erhal- ten bleibt. Unzählige Winkel und Flä- chen müssen gereinigt, teilweise von altem Kalkanstrich befreit und imprä- gniert werden. Türen, Fenster und Tä- felungen müssen gerichtet werden, be- vor man ans Einrichten denken kann. Und dann gilt es. das Haus stilgerecht einzurichten und die Exponate zu wer- ben und in Ordnung zu bringen. Arbeit gibt es noch viel und helfende Hände hoffentlich nicht wenige. Wir werden Tag um Tag und auch noch Jahr uni Jahr bestrebt sein müssen, aus diesem Hinteroberpau ein Schmuckkästchen der alten Kultur unserer Heimat zu machen. Große Sorge bereitet mir die Auf- bringung weiterer großer Geldmittel zum Ankauf weiteren Grundes für die geplante Aufstellung von Nebengebäu- den, die, wenn man den bäuerlichen Lebenskreis zeigen will, nicht fehlen dürfen: Backofen, Machkammerl, :ie Dreschtenne, Brechlstube und Haus- der Almwirtschaft zeigen soll, sollte auch nicht fehlen. Die Kultur einer Zeit zeigt sich nicht nur im Schaffen und Erfinden von Neu- em, sondern auch im Respekt vor der Kultur der Alten und im Verständnis und der Pflege ihrer Werke. Es würde uns freuen, wenn auch die- jenigen unter den Bausteinezeichnern, die ihren Baustein nur ihrem Baustein- werber zuliebe erworben haben, den Gedanken Hinterobernau-Bauernmuse- um zu ihrem Gedanken machen wür- den. Jeder ist eingeladen, in irgend- einer Weise aktiv mitzuarbeiten. Für jede Hilfe und jede brauchbare Anre- gung sind wir aufrichtig dankbar,
< Page 4 | Page 6 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen