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Photo Lutz Korn, Kltzbüh& Samstag, 25. November 1972 Kitzbttheler Anzeiger Seite 11 Firstfeier Hotel Tenne Am 17. November fand im Restaurant „Alt Wien" die Firstfeier für das Hotel „Tenne" statt. Im Auftrag des Bauherrn, Falk Volkhardt, der nach einem Unfall sich auf dem Wege der Genesung be- findet, sich jedoch noch als Rekonvales- zent in seinem Haus am Starnberger See befindet, begrüßte Rechtsanwalt Dr. Klaus Reisch die anwesenden Gäste und die Arbeiter und Unternehmer und dankte diesen für ihren Einsatz. Im Na- men der am Bau beteiligten Firmen sprach Innenarchitekt Ing. Otto Tischler, der bei diesem größten Umbau Kitzbü- hels die Bauaufsicht innehat. Mit der Inbetriebnahme des Erdge- schosses mit der bekannten „Tenne" und dem Restaurantbetrieb ist mit Saison- beginn zu rechnen. Die topographische Ansicht von 1620 von Andreas Faistenberger gibt uns ei- ne gute Uebersicht über die Besitzver- hältnisse. (Stadtbuch Kitzbühel, 3. Band, „Die Baugeschichte Kitzbühels" von Dr. Johanna Felmayer) Haus Nr. 8 (Eingang Tenne). Dieses Haus war 1620 im nördlichen Teil dreigeschossig mit Dachgeschoß, drei- achsig und mit dem nördlichen Nach- barhaus (Martha Haßl) gemeinsam unter einem Satteldach gelegen. In der rech- ten Achse befand sich im Erdgeschoß ein Rundbogenportal, im ersten Ober- geschoß ein kleiner Holzbalken und im Dachgeschoß eine rundbogige Speicher- öffnung. Links des Portales war im Erd- geschoß ein Gassenladen mit einem Ein- gang, geschützt von einem Vordach. An der Rückfront reichten Latrinen- bauten bis in das zweite Oberge- schoß. In diesem Geschoß war auch ein die Breite der Front einnehmender Holz- balkon, ein weiterer verlief am Ansatz des Dachgeschosses über die gesamte Front beider Halbhäuser. An Stelle des südlichen Teiles befand sich ein schmales, dreigeschossiges Haus mit unregelmäßigem Satteldach, das mit seiner kurzen Seite an das Dach des nördlichen Nebenhauses anschloß. An der linken Seite verlief ein schmales Gäßchen zur Hinterstadt, zu einem Haus- gartl (Gemüsegarten), dem einzigen im ganzen Bereich der Innenstadt. Das Haus hatte nahe der linken Hauskante einen breiten Rundbogeneingang. Rechts dane- ben waren zwei segmentbogig geschlos- sene Gassenladenfenster, die ebenfalls durch ein vorstehendes Dach geschützt wurden. Im ersten Obergeschoß saß schräg über dem Portal ein eingeschos- siger runder Erker mit einem Zeltdach im zweiten Oebergeschoß waren nur zwei Fenster und der Giebel war in Holz ausgeführt An der Rückseite (Hinterstadt) hatte das Haus ein Fenster in der Frontmitte, im ersten Obergeschoß zwei Fenster Front einnhmenden Holzbalkon. Haus Nr. 10 Dieses Haus war 1620 freistehend, vom Haus Nr. 8 durch das Gäßchen, vom Haus Nr. 12 (Konditorei Langer) durch einen Bauwich getrennt. Es erscheint in Faistenbergers Stadtansicht als stattli- ches, dreigeschossiges, dreiachsiges Ge- bäude mit einem zweigeschossigen Eck- erker an der rechten Hauskante. Dieser Breiterker wurde von Konsolen getragen und mit einer Zinnenmauer abgeschlos- sen. In der Frontmitte saß ein Rundbogen- portal und beiderseits waren segment- bogige überdachte Gassenladenfenster. Die Mittelachse des ersten Obergeschos- ses trug einen gemauerten Balkon, zu dem eine Rundbogentüre führte. Die bei- den rechten Achsen des zweiten Ober- geschosses waren etwas nach links ge- rückt und die mittlere war mit einem schmalen, nach unten spitz zulaufenden Breiterker mit Zeltdach versehen. An der Rückseite war der Giebel aus Holz auf- geführt. Die Besitzer Von den seit 1902-3 durch mehrere grundlegenden Umbauten zum Hotel Reisch vereinigten Häusern sind folgen- de Besitzer überliefert. Vorderstadt Nr. 8 (nördlicher Teil) 1543 Walthauser Viechter 1553 Matheus Viechter, Goldschmied 1578 Balthasar Viechter 1580 Michl Ennzmann, Handelsmann 1601 Paul Leuthner 1608 Witwe Leuthner 1661 Veit Rabl, Handelsmann 1708 Witwe RabI 1723 Johann Jakob Pranger, Handelsm. 1745 Andrä Zaggl 1756 Matthias Mittenberger 1785 Josef Leth 1808 Josef Hechenberger 1826 Josef Hechenbergers Erben 1844 Christian Hechenberger 1860 Therese Witwe Hechenberger, geb. Stamer 1873 Karel Luzian 1882 Georg Schlechter 1897 Margarethe Schlechter geb. Kirch- mair 1899 Max Rainer 1914 Franz Reisch Vorderstadt Nr. 8 (südlicher Teil) 1580 Mich! Ennzmann 1630 Martin Lerperger 1674 Barbara Hechenfelderin 1700 deren Erben 1701 Veit RabI 1729 dessen Witwe 1745 Andrä Zaggt 1756 Matthias Mittenberger 1785 Josef Lech 1821 Josef Hechenberger, Bürgerm. 1874 Familie Stamer 1882 Josef Wilhelm 1902 Franz Reisch Vorderstadt Nr. 10 (Dieses Haus war durch Jahrhunderte im Besitz von Bürgermeistern) 1537 Niclas Fuguß, Bürgermeister 1571 dessen Erben 1572 Sebastian Symeringer, Stadt- und Landrichter 1602 dessen Erben 1606 Martin Aufschnaiter 1615 Michael Ruedorfer, Bürgermeister 1648 Franz Ruedorfer, Lebzelter, Bürger- meister 1686 wird er als „des Innern Rafhes und Lebzelter" angegeben und sein Besitz wie folgt beschrieben: „ain grosse und ain cleinere Behausung so zusamben in ain Tach gebrochen worden . . ." Ein Krautviertl und Garten waren hinter dem Haus, einen „Paumb- und Pflanzgarten" und ein Sommerhaus sowie einen Stadl und ein Grundstück besaß Ruedorfer in Maling. Am untern Stadtrain hatte er noch ein „Städl oder Waschhaus". 1690 Matheus Ruedorfer, Bürgermeister 1717 seine Witwe 1724 Johann Christoff Ruedorfer
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