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Samstag, 25. November 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 UNO-Generalsekrelör Waldheim bei den Tirolern in New York Vom 2. bis 12. November wurde von der Oesterreichischen Verkehrswissen- schaftlichen Gesellschaft eine Studien- reise nach Kanada und USA unternom- men. Unter den 55 Tirolern (insgesamt 87 Teilnehmer) waren auch vier Ritz- büheler, die Taxiunternehmer Ferdi- nand Herz jun., Anton und Manfred Pischinger und der Tapezierermeister Adolf Kometer, dabei. Es wurden die Städte Montreal (Kanada), New York und Washington (USA) besucht und verkehrswissenschaftliche Studien un- ternommen. Es gab auch zahlreiche in- teressante Vorträge und Empfänge. - Vorige Woche konnte man in Gast- häusern Bierdeckel mit folgender Auf- schrift finden „Ihr Bier ist mit 31 Pro zent Steuern belastet. Prost!" Oder von den Fenstern der Trafiken erfuh- ren Raucher „68 Prozent Steuern zah- len Sie für jede Zigarette". Belastun- gen haben ihre Grenzen. Für Sie, den Konsumenten. Und für uns, die Wirt- schaft. In größeren Betrieben machten gelbe Plakate die Arbeitnehmer dar- auf aufmerksam, daß zum Beispiel ein 6000-Schilling-Angestellter im Jahr 36.600 Schilling Abzüge hat. An den Zapfsäulen der Tankstellen wiederum erfuhren die Kunden von Etiketten in Tropfenform „Schilling 2,60 zahlen Sie Steuer pro Liter Benzin". In einer gesamtösterreichischen „Ak tionswoche der Wirtschaft" warben Handelskammer und Wirtschaftsbund gemeinsam bei der Bevölkerung um Im Penzinghof in Oberndorf fand die Neuwahl der Bezirksführung der Jungbauernschaft statt,womit die Wah- len dieser Organisation im Bezirk Höhepunkt und Abschluß erreichten. 150 Mädchen und Burschen, vorwie- gend neugewählte Funktionäre in den Orten, fanden sich ein. Bezirksobmann Jakob Filzer konnte als Gäste auch Be- zirkskammerobrnann Oek.-Rat Manzl, Landesobma.nn Eder, Alt-NR Land- mann, Landessekretär Trenkwalder, Ing. Wörgötter, Vertreter der Bezirks- kammer und Prof. Kogler von der Landwirtschaftsschule Weitau begrü- ßen. Den Tätigkeitsbericht erstattete Ge- schäftsführer Ing. Hans Staffner. Es fanden 17 Vorstandssitzungen, 6 Be- zirkskonferenzen, 9 Gebietssitzungen, Lehrfahrten nach Salzburg und Ost- tirol, 2 Schulungskurse, 3 Bezirks- jugendtage und 3 Bezirkssporttage Der Höhepunkt jedoch war ein Emp- fang bei der Oesterreichischen Außen- handelsstelle in New York, zu dem auch einige in dieser Stadt lebende Oesterreicher geladen waren. Als große Ueberraschung erschien auch der Ge- neralsekretär der Vereinten Nationen Dr. Kurt Waldheim, der sogar eine sei- ner laufenden Sitzungen abgebrochen hatte, um die Oesterreicher zu begrü- ßen und mit ihnen zu sprechen. Er gab viele Grüße an sein Vaterland mit, die auf diesem Wege weitergeleitet werden sollen. M. P. mehr Wirtschaftsverständnis und Wirt- schaftsbewußtsein. Die diversen Aktio- nen fanden in der Presse, im Rund- funk und im Fernsehen starken Wi- derhall. Auch der Bezirk Kitzbühel be- teiligte sich an den diversen Einzel- aktionen. So verteilte zum Beispiel der Wirtschaftsbund Kitzbühel unter Obmann Josef Baldassi am Samstag vormittags Blumen an die einkaufen- den Hausfrauen. Auf den Röserin, die von den Kaufleuten verteilt wurden, stand zu lesen „Sie und wir - die Wirtschaft sind wir alle". Ein einfa- cher Satz! Doch wer macht sich heute schon ernsthaft Gedanken darüber, wie innig sein eigenes Schicksal als Arbei- ter oder Angestellter, ja sogar als Be- amter oder Bauer mit denen verknüpft ist, die als „Unternehmer" so weit weg von ihm angesiedelt scheinen? Ja, man gelnde Information und Unkenntnis statt. Bei den Ausbildungs- und Infor- mationskonferenzen wurden die Ar- beitsprogramme beraten, Probleme der Jugendarbeit und Tagesfragen des Berufsstandes und des ländlichen Rau- mes besprochen. Man beschäftigte sich mit den Fragen der Raumordnung, des Fremdenverkehrs, der Landwirtschafts- förderung sowie der Betriebsumstel- lungen. Ein Schwerpunkt war die be rufliche Aus- und Weiterbildung in der Werbung für den Besuch von Land- wirtschaftsschulen, Berufswettbewer- ben und Fachveranstaltungen. Die Be. zirksjugendtage waren stets Höhe- punkte der Arbeit, aber im Ausklang auch Tage des Frohsinns. Man stellte die bisher traditionell am Lichtmeßtag abgehaltene Veranstaltung auf den Herbst um und hatte Erfolg. 1971 wur- den im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Stadt Kitzbühel eine festliche Ernte- dankfeier und eine Ausstellung wei1. der Zusammenhänge führen oftmals sogar zu einem regelrechten Neid- komplex. Dabei sitzen wir alle im sel- ben Boot und können nur gemeinsam unser Leben meistern. Und wenn man weiß, was von dem, was da täglich umgesetzt wird und vermeintlich in die Kasse fließt, wieder an Steuern, Abgaben und was sonst noch alles hin- ausgeht, so fällt das Urteil über die „Wirtschaft" schon besser aus. Dieses Verständnis zu verbessei n, war Sinn und Zweck der Aktions- woche. Denn man kann es drehen und wenden wie man will, die Wirtschaft sind wir alle! M.v.H. WB-Obm. Josef Baldassi ließ im Rah men der gesamtösterreichischer Ak- tionswoche der Wirtschaft Blumen sprechen. Vor der Sparkasse in Kitz- bühel wurden den Hausfrauen von Ge- schäftsleuten kleine Moosröserl über- reicht, die einen Anhänger mit der Auf- schrift trugen: „Sie und wir - die Wirtschaft sind wir alle!" Photo Lutz Korn Kitzbühel licher Handarbeiten mit einer Werbe- schau für Milch und Molkereiproduk- te und Bienenzucht vorgeführt. An sportlichen und fachlichen Wett- kämpfen wurden Sporttage mit durch- schnittlich 230 Teilnehmern, Kegel-, Schieß- und Mähwettbewerbe abge- wickelt und eine Mannschaft für einen Mähvergleichskampf mit Bayern ge- stellt. Es fanden 2 weitere Schwimm- kurse, ein Fußballturnier und recht erfolgreiche Grillkurse auch für Bur- schen statt. In Kössen wurde ein kul- tureller Abend gegeben. Der Tätigkeitsbericht wurde durch Wirtschaftsberaterin Maria Innerebner ergänzt, die erst vor kurzem das Amt von ihrer Vorgängerin Aloisia Ober- moser geb. Tschugg übernommen hat. Es wurden zwei Schulungen, mehr als 20 Bastelkurse und sieben Grillkurse abgewickelt. Beim Landesberufswett- bewerb 1971 sicherten sich Annemarie Oberleitner und Marianne Brandtner Spitzenränge, bei einem Bundeswett- bewerb war die Mädchenschaft Wur- zenrainer-Hauser-Aufschnaiter auf dem Die Wirtschaft warb um Verständnis und klärte auf Spuren der „Aktionswoche" auch im Bezirk Kitzbühel. Neuwahlen bei der Jungbauernschaft im Bezirk abgeschlossen Starke Wachablöse in den Orten und im Bezirksausschuß - Bezirks-Ohm. Jakob Filzer wiedergewählt
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