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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. November 1972 Hrebst 1974 oder 1975 zu rechnen. Vor- her müssen Erfahrungen aus dem dies- bizüglichen Schulbesuch in Bad Ischl (im Herbst 1972 gestartet) gewonnen werden. Mit dem provisorischen Unterrichts- beginn der Fremdenverkehrsschule kann dann 1974 begonnen werden, wenn das alte Volksschulgebäude in St. Johann nach Fertigstellung der zu errichtenden Doppelhauptschule und Uebersiedlung der Volksschule, adap- tiert zur Verfügung steht. Wenn alle diese Vorhaben optimal koordiniert durchgeführt werden, so ist 1975 mit Planung und Baubeginn, 1977 mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaues zu rechnen. Damit sind die räumlichen Voraus- setzungen für eine zweite Schultype und dem Einbau des Sprachlabors erst ab diesem Zeitpunkt zu erreichen. Der Elternverein wird mit besonderer Ak- tivität bemüht sein, einen rascherer- Ausbau ascheren Ausbau der Schule beim Landesschul- rat in Innsbruck und im Unterrichts- ministerium in Wien zu erreichen - im Interesse der Schule und aller El- tern. Sprachlabor: Dir. Walter Weihs gab einen Ueber- blick über die Situation in der Schule, über die Schülerzahlen, den Mangel an Professoren und die damit notwen- dige Stundenkürzung. Zum Sprachlabor führte der Direk- tor an, daß er auf eigene Initiative und der Zusammenarbeit mit dem Eltern- verein um Spenden für ein Sprach- labor bat. Damals war der Einbau des Sprachlabors in den Handarbeitsraun geplant. Durch die Spende der Eltern und verschiedener Institutionen sollte der rasche Einbau des Sprachlabors erreicht werden. Zusagen des damali- gen Unterrichtsministers Gratz gaben Anlaß zu dieser Hoffnung. Durch die stark steigende Schülerzahl und dem damit verbundenen Raumbedarf kann heute kein geeigneter Raum im beste- henden Gebäude gefunden werden. Er bittet die Spender um Geduld und Verständnis für diese neue Situation und schlägt vor, das Geld hochverzinst einzulegen und mit dem Einbau des Sprachlabors auf den Erweiterungs- bau zu warten. In einem eigenen Rundschreiben sol- len die Spender informiert und um die Zustimmung zu diesem Vorgang ersucht werden. Nach langer Debatte, die zum Teil sehr lebhaft geführt wird, bekommt dieser Vorschlag die einhel- lige Zustimmung. Als Arbeitsprogramm für 1972-73 wird beschlossen: 1. Ein Vortrag zum Thema „Was nach der Matura", gehsl- ten von Prof. Dr. Gutmann, Innsbruck. 2. Ein Professorenabend zur Pflege des besseren Kontaktes zwischen Schule und Elternrat. 3. Elternabend mit ei- nem Vortrag „Welche Hilfe, wenn das Kind versagt". Referent Dr. Trattner vorn schulpsychologischen Dienst, St. Johann. Der Elternverein hat die Aufgabe, die Erziehung der Schüler zu fördern und die Interessen der Schule zu unterstüt- zen. Zur Erreichung dieses Zweckes sieht Obmann Partl folgende Schwer- punkte: 1. Unterstützung der Anliegen der Schüler, wie Tanzkurs, Beihilfe zu Schilager, Linderung sozialer Härten, Aufenthaltsraum, Schülerbus. - 2. Ak- tive Zusammenarbeit (Unterstützung mit der Direktion zur Durchsetzung gemeinsamer Anliegen: Schulerweite- rungsbau, 2. Schultype, Sprachlabor. - 3. Enger Kontakt mit den Professo- ien-hilfen bei dringenden Anliegen wie Beschaffung von Lehrerwohnungen, Sonderzulage (Westzulage) ... - 4. Vermittlung bei auftretenden Schwie- rigkeiten, soweit es ganze Klassen be- Dr ärarische Bergl Geschichtliches vom Fortsetzung und Schluß aus Nr. 46 Von Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschlech- ner, (2. Band, Kitzbüheler Stadtbuch) Im Jahre 1751 entdeckte im Auracher Graben südöstlich der Wild-Alm dei Schafhirte und spätere Grubenhüter M. Lechner unter den Wurzeln eines umge- rissenen Baumes ein reiches Erzvorkom men. Durch diesen Zufallsfund angeregt, wurden beim Absuchen der Gegend wei- ter im Südwesten auf dem Rücken süd- lich vom Labkogel zwischen dem Aura- cher Graben und dem Wiesenegg-Gra ben alte Pingen und Halten, die Reste eines in urgeschichtlicher Zeit betriebe- nen und gänzlich vergessenen Bergbaues gefunden. Man gebrauchte dafür den Ausdruck ‚Heidengruben. Mit Heiden" bezeichnete man frühe gerne die Spuren früher bergmännischer Tätigkeit ohne genauere Kenntnis der zeitlichen Zugehörigkeit. Man wußte aber nicht, daß hier der älteste Kitzbüheler Kupferbergbau umgegangen war. Diese unerwarteten Funde gaben den Anstoß zu der 1769 erfolgten Gründung des Kupferbergbaues Kelchalpe, der im Laufe der Zeit auch alte Baue anfuhr. Hier wurde schon in urgesch:chticher Zeit (vor und nach 1000 vor Christus) Stollenbau betrieben. Am 15. Juni 1852 gingen in einem Schacht des Bergwerks zwei Knappen namens Ottacher, die Brüder waren, elend zugrunde. Aus einem unbekannten Verhau war Wasser und Schwefelwasser- stoff in den Schacht gedrungen. Beim Bergen des Werkzeugs starb der eine. beim Rettungsversuch der andere Mann. Ein zweiter Retter verlor unter der Ein- wirkung des Gases das Bewußtsein, kam aber mit dem Leben davon. 1855 brachen die Grubenwässer des urzeitlichen Bergbaues plötzlich in den tiefer angelegten Stollen ein, in den al- ten Verhauen fand man reichlich Holz- kohlen, Reste des Feuersetzens, ange- brannte Hölzer, zahlreiche Leuchtspäne, trifft, durch Vorsprache der Direktion und den Professoren. Weiterleitung von Wünschen und Anliegen wie z. B. Getränkeautomat im Aufenthaltsraum für Fahrschüler, die auf den Nachmit- tagsunterricht und den Schulbus war ten. In diesem Zusammenhang erklärte sich Direktor Weihs bereit, in einem der Aufenthaltsräume probewise einen Getränkeautomaten für alkoholfreie Getränke aufstellen zu lassen. Der Obmann dankt allen Teilneh- mern an dieser Elternversammlung für ihr Kommen und die rege Mit- arbeit. Er dankt Dir. Weibs und sei- nen Professoren für den guten Start im neuen Schuljahr und bat um eine fruchtbare Zusammenarbeit. An alle Eltern richtet er die freundliche Ein- ladung, die vorgesehenen Veranstaltun gen zu besuchen. 30U Kupferplatten Bergbau Kelchalpe einen Holztrog, hölzerne Schüsseln und am tiefsten Punkt eine Nadel aus Bronze- draht. Ober Tag erkannte man zwei ge- trennte Pingenzüge. Diese lagen beider- seits des Bergrückens zwischen der Kelchalpe und der östlich angrenzenden Bachalpe. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts war das Bergwerk Kelchalpe der pro- duktivste ärarische Kupferbergbau des Bezirkes Kitzbühel. Zwischen den Jah- ren 1840 und 1849 wurden im Jahres- durchschnitt 143 Tonnen Erz und Schlick mit einem Kupfergehalt von mehr als 17 Tonnen gewonnen. Im Zeitraum von 1850 bis 1878 stieg die durchschnittliche Jahresproduktion auf 306 Tonnen Erz und Schlick, die 46 Tonnen Kupfer er- gaben. 1874 wurden 360 Tonnen Kupfer- erz von fast 39.000 Gulden bei einem Mittelpreis von 108 Gulden pro Tonne gefördert. In den Jahren 1887 bis 1897 wurden hauptsächlich zwischen dem Da- nieli- und dem Antoni-Stollen 541.000 Zentner Roherze mit 2,6 Prozent Kupfer- gehalt erhaut. Deraus erzeugte die Auf- bereitung 721 Waggons Hüttenerz mit 18 Prozent Kupfer. 1875 betrug die Gesamtlänge de Strecken dieses Bergbaues rund 55 km. 1909/10 kamen die Arbeiten zum gen, weil weil die im ausgehenden 19. Jahr- hundert abgebauten reichen Erzmittel der Hangendkluft erschöpft waren. Die Liegendkluft galt zwar als hauwürdin, aber man wagte wegen cr Festigke des Gesteins nicht zu bearbeiten. Im Frühjahr 1912 wurden das baufH- lig gewordene Ruperti-Berghaus samt den Nebengebärden scvde die - Aufzugsrampe ie Aufzugsrampe des von der Aufbereiturg heraufführenden Bremsborgesz-m .A -- reißen und zur Gewinnung c'e Altmatc- rials angeboten. De: GR':'rd h'e aber üraricches Eigentum. Um nach dem Er-sien V'a!iHnn der großen Nachfrage nach Kup"rr enrsrre chen zu können, entschloß sich der Bund
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