Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Dezember 1972 ben. Schon die Begrüßung ist äußerst brücke schon mehr Freude. Die Kirch- Dank und Anerkennung für herzlich und als die Kochbuam „Geh dorfer erweisen sich dabei als über- Lehrer Alte schau mi net so deppat an" an- aus großzügige Gastgeber und erzäh- Anschließend sind Kmdt.-Stv. Hans Rothbacher und Zg-Kdt. Helmut Raa- ber zu einem Empfang der Berufs feuerwehr eingeladen. Wie schon ein- gangs erwähnt, feiert unsere Paten- feuerwehr heuer ebenfalls das Hun- dertjährige. Es verwundert deshalb nicht, daß Delegationen aus der gan- zen Welt (New York, Los Angeles, Tokio, Wien, Paris, Amsterdam usw.) anwesend sind. Trotzdem sind die „ge- mütlichen" Tiroler nicht Zaungäste - ganz im Gegenteil. Hans Rothbacher überbringt die Glückwünsche von Bür- germeister Hermann Reisch und Kdt. Stefan Brunner. Als Geschenk der Feuerwehr überreicht er eine vom be kannten Glasschleifer Gernot Schlui- fer kunstvoll gefertigte Bleikristall- vase. Der Pokal trägt die Aufschrift „Kitzbühel 1872 - 1972" und wird von unserem Stadtwappen geziert. Am Abend erfolgt der gemeinsame Besuch einer großen Sportschau. Ver- schiedene Tanzkapellen wechseln sich ab, bekannte Sänger treten auf und dazwischen führen Feuerwehrriegen diverse snortliche Uebungen vor. Als ein Tandem einfährt, stimmen die Kitzbüheler das Lied ‚.Ja mia san mitn Radi da" an und die 4000 Besuchersin- gen freudig mit. Nur schade, daß die Stadtmusik nicht mitfahren konnte. Das wäre die Sensation gewesen. An- schließend ging's über die Reenerbahn nach Hause. Für einige galt allerdings das Motto: In Hamburg sind die Näch- te lang" und beim Frühstück am näch- sten Morgen wurde so manches Erleb- nis breitgetreten. Samstag Eine Abordnung von zehn Mann (der Festausschuß) ist zum Senatsemnfang ins ehrwürdige Rathaus eingeladen. - Viele ingeladen. - Viele Leute, lange Reden, bekannte Politiker (es war kurz vor der Bun- destagswahl). Ein Ereignis, wie es eben überall auf der Welt bei solchen Anlässen abrollt. Da machte uns das Fischessen über Einladung der Kirchdorfer Freunde Im Ueberseerestaurant an der Fib- .Cjjj LUL5Uu V Liu auigr, U li wiiO. fenrundfahrt. Gigantisch! Die vielen Eindrücke kann man gar nicht in Wor- te kleiden. Am Abend „Kitzbüheler Ball" im Hotel Lindner. IJeber 800 Personen sind geladen. Manfred Gebhard be- grüßt unsere Delegation nochmals ganz offiziell und läßt Kmdt. Stefan Brunner herzliche Genesungswünsche überbringen. Wie überhaupt der Na- me unseres Kommandanten und der seiner Gattin im Verlauf der Reise oft genannt wurde. Sein durch Krankheit erzwungenes Fernbleiben wurde allge- mein bedauert! Ein Buch über Ham- burg mit Widmung soll als kleiner Trost dienen. Obwohl eine große Tanz- kapelle ununterbrochen im Einsatz steht, sind die Koch-Brüder die eigent- lichen Stars des Abends. Sie begelster- ten ihre Zuhörer bei einem „Spezial- auftritt" auf der großen Bühne und dann in einem Nebensaal. Hier herrsch- te plötzlich lebensgefährliches Gedrän- ge und es zeigte sich einmal mehr, daß die Hamburger überhaupt nicht „steif" sind. Die Tiroler Musik brachte sie jedenfalls ganz schön in Schwung. Sonntag Nach wenigen Stunden Schlaf geht's zum Frühschoppen in die Halle der Kirchdorfer. Es spielt ein Spielmanns- zug und Lois Schweinester versucht sich als Mann mit den Tschlnellen. Da- zwischen wieder unsere Koch-Buam und alles steht kopf. Einhelliger Kom- mentar „So etwas hat man hier noch nicht erlebt, diese Stimmung, dieser urwüchsige Humor". Dabei macht auch eine Geschichte aus der letzten Nacht die Runde: ei- ner liebte das Hamburger Wasser all- zusehr. Unser Hans Rothbacher, der ja gebürtiger Hamburger ist, mußte eine dringende Nachricht überbringen und fiel vor lauter Uebereifer in einen Wassergraben. Dabei glaubte er bei völliger Dunkelheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Doch ein Schritt zuweit links und statt der erhofften Brücke gähnte ein Wassergraben. Seither gibt es in Hamburg einen „Rothbacher- graben". Nach einigen Stunden, die zur freien Verfügung standen, folgte am Abend ein geselliges Beisammensein an der Südelbe. Vier „Auserwählte" waren zum Galaball ins berühmte Ho- tel „Atlantik" eingeladen, wo Smoking und langes Abendkleid die Szene be- herrschten. Montag Die Abreise war für 14 Uhr program- miert, doch es kam ganz anders! Um etwa 8 Uhr morgens zog ein gewalti- ges Sturmtief auf. Der Orkan fegte über die Stadt hinweg, entwurzelte Im Rahmen eines „aktuellen Seminars" des Pädagogischen Instituts, das unter der Leitung von Bezirksschulinspektor Walter Bodner in der Doppelhauptschule Kitzbühel abgewickelt wurde, überreichte Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans Tren- tinaglia Lehrkräften aus dem Bezirk die ihnen von der Tiroler Landesregierung zuerkannten Dekrete für erfolgreiche Amtsführung, in denen Dank und Aner- kennung ausgesprochen wird. Der Vor- sitzende des Bezirksschulrates dankte den Ausgezeichneten und stellte sie den jüngeren Lehrkräften als Vorbilder hin. Dekrete überreichte er an die Volksschul- oberlehrerinnen Angela Doll, VS Hopf- garten, Rita Plattner, VS Hopfgarten, Edith Rainer, VS Fieberbtunn, Haupt- schuldirektor Vinzenz Dablander, HS Hopfgarten und die Volksschuldirektoren Roman Hinterreiter, Fieberbrunn-Rosen- egg, Johann Lanzinger, Fieberbrunn-Dorf, Anton Mitterer, Reith bei Kitzbühel, Kon- rad Weiß, St. Ulrich a. P. und Anton Zieg- ler, Hochfilzen. Bäume, trug Dächer ab und wirbelte Kinder durch die Luft. Eine schaurige Stimmung. Vor 96 Jahren hat Ham- burg letztesmal solch einen Sturm er- lebt. Alle verfügbaren Kräfte mußten mobilisiert werden. Der Katastrophen- einsatz glich dem bei der großen Flut- katastrophe. An eine Abreise war nicht zu denken, da das gesamte Verkehrs- netz unterbrochen war. Die Familien- angehörigen in Kitzbühel wurden per Fernschreiben und einer Art „Schnee- ballsystem" von der unfreiwillligenVer- längerung der Reise verständigt. Unsere Ehefrauen und Amateurköche machten sich mittlerweile auf den Feuerwachen nützlich, kochtenTee und bereiteten Mahlzeiten für die im Ein- satz stehenden Hilfstrupps. Hier konn- te die Kameradschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. Dienstag Mit 24stündiger Verspätung erfolgt der Abschied von Hamburg. Er fiel der Kitzbüheler Delegation nicht leicht! Zu schön waren die Stunden in der Hanse- stadt und zu herzlich die Gastfreund- schaft. Fritz Koch blies auf seiner Trompete den ewig jungen, alten Schlager „Muß 1 denn, muß 1 denn zum Städtele hinaus . . ." Die große Reise im Jubiläumsiahr „100 Jahre Stadtfeuerwehr Kitzbühel" hatte ihr Ende gefunden. Reiseleiter Krndt.-Stv. Rothbacher bedankte sich noch im Zug bei all seinen Kameraden und den mitreisenden Ehefrauen für die schöne Kameradschaft und die mu- stergültige Disziplin der Reisegesell- schaft. Alle sind wieder wohlbehalten in KitzbtUiel angekommen stimmen, senden Hamburger und Ti- len interessante Einzelheiten über die roler auf selber Wellenlänge. Geschichte Hamburgs. Im Anschluß an 11.-.-. ‚-.1-..- A-,-d-,- tY.-. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt geht es zu einem ausgedehnten Früh- stück. Nach der Quartierzuteilung der erste Höhepunkt der Reise. EineWerft- besichtigung in der berühmten Ho- waltswerft. Ueber 2000 Beschäftigte bauen und reparieren hier Ozean- riesen. Die Trockendocks und die an deren Anlagen sind einfach imponie rend. Zur Zeit wird gerade der größte Container-Frachter Deutschlands fer- tiggestellt. Die Kitzbüheler durften an Bord gehen, um die gigantischen Ein- richtungen und Ausmaße bewundern zu können.
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