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Samstag, 9. Dezember 1972 Kitzbü.heler Anzeiger Seite 11 Geistlicher Direktor Anton Ingenhaag t Am 27. November starb an den Folgen einer schweren, mit größter Geduld er tragenen Krankheit der geistl. Direktor des Borromäumswerkes in Salzburg An- ton Ingenhaag. Der am 6. Dezember 1911 in Duisburg- Hamborn Geborene wurde am 31. Mai 1947 in Münster zum Priester geweiht. Nach Jahren des Seelsorgedienstes in Duisburg und Bocholt in der Diözese Münster wurde Ingenhaag nach Rom be- urlaubt und kam 1955 als Priester in die Erzdiözese Salzburg, die seine zweite Heimat wurde. Seine ersten Seelsorgs- posten in der Erzdiözese Salzburg waren St. Gilgen und Kitzbühel, in St. Gilgen als Stadtkooperator. In Kitzbühel wid- mete sich Ingenhaag besonders der Ju gend, die ihn sehr verehrte. Seine kaufm. Kenntnisse - Ingenhaag war vor seiner Priesterweihe als Bank- fachmann tätig gewesen - prädestinier- ten ihn als Leiter des Oesterr. Borro- mäumswerkes, dem er mit Umsicht und kaufmännischem Geschick zu einem be- achtlichen Aufschwung verhalf. Neben seinem unermüdlichen Einsatz als geist- licher Leiter dieser seit 25 Jahren be- stehenden Einrichtung war Direktor In- genhaag ein eifriger Seelsorger. Seine kärglichen freien Stunden verwendete er zu Seelsorgsaushilfen, als Aushilfsprie- ster kam er in viele Pfarreien der Erz- diözese. Als Beichtvater im Borromäum. als Zelebrant auf dem Nonnberg und als Freund der Priesterkandidaten war An- ton Ingenhaag überall geschätzt. Seine wertvollen Hilfen im Rahmen der Er- wachsenenbildung kamen vielen Priestern in den Pfarreien zugute. Ingenhaag zeig- te sich auch in vielen Jahren als umsich tiger, verständnisvoller und initiativet können es nicht fassen, wie ein mensch- liches Wesen nur auf die Idee kommen kann, der Stadt „diese schöne leben- dige Geistesbildungs-Schule" wieder zu entreißen. „Graf Zryni" wurde in pompösen Ko- stümen gegeben. Der Ruf dieser Auf- führung lockte Besucher aus der weiteren Umgebung zurnTheaterbesuch nach Kitzbühel. Der staunende Ausruf Pinzgauer Bauern wird nach Inns- bruck gemeldet: „Aber die Pracht der Türken und Ungarn hat viele tausend Gulden gekostet, woher denn die Ko- mödianten so viel Geld haben?" Es sei nicht alles Gold was glänzt, beruhigt der Theaterkritiker mit überlegenem Lächeln. 1855 führte Kitzbühel Körners „Hed- wig, die Banditen-Braut" auf, aber auch Nestroys „Lumpaci Vagabundus". Dann aber erhalten Kitzbühels sonst so idealistisch gesinnte „Dilettanten" eine kräftige Standpauke von einem glühenden Verehrer Kotzebues, denn einige besaßen nun die Frechheit, Kot. Verwalter des Rupertusblattes. Dir. In- genhaag war auch Mitglied des Grabrit- terordens. Schon seit läigerer Zeit machte dem rührigen Priester eine Krankheit schwer zu schaffen, was ihn aber nicht abhielt weiterhin seiner ihm aufgebürdeten Ar- beit nachzugehen. Im Mai 1972 feierte Anton Ingenhaag noch das 25jährige Prie- sterjubiläum. Das österreichische Borro- mäumswerk und die Erzdiözese Salzburg Zur Erreichung von Flächenwidmungs plänen und des Bebauungsplanes be- schloß der Gemeinderat der Stadt Kitz- bühel das Institut für Städtebau, Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Hochschule Wien, In- stitutionsleiter o. Professor Architekt Dipl.-Ing. DDr. Rudolf W u r z e r zu ersuchen, diese durch das neue Tiroler Raumordnunggesetz ausgelösten Pro- bleme der Stadt Kitzbühel als „Ausbil- dangsziel" einer Studentengruppe zur Bearbeitung zu übergeben. Der Ob- mann des Planungsausschusses GB LA Dr. Otto W n d 1 n g fand beim Insti- tutsleiter die willkommene Bereit- schaft, anschließend an unserem Nach- barort St. Johann dem Wunsch des Gemeinderates nachzukommen. Die ersten „Aufnahmen" wurden von dieser Studentengruppe, insgesamt 28 Studenten, unter Leitung von Univ.- Ass. Dipl.-Ing. 5 e m s r o t h Mitte No- vember 1972 getätigt. zebue für veraltert zu erklären. Das bringt das E.lut eines der „hiesigen Akteure" zum Kochen. Kotzebue auch für Kitzbühel und seine „Geistesbil- dungsschule", ist der Schlachtruf! „Nur eines muß man noch rügen, daß einige Einflu3 habende Dilettanten Kotzebues Stücke nicht mehr benüt- zen wollen und es gleichsam unter ih- rer Würde halten, Deutschlands furcht- barsten Lustspieldichter auf die Bühne zu bringen. Solche Kritiker vergessen, daß Kotzebua es am besten verstan- den hat, die Schwächen seiner Zeit auf das SchLrfste zu geißeln und lä- cherlich zu machen, daß er nebst bei Verstand, die Herzen zu bewegen und zum Herzen zu bringen. Wer ihn da- her für veraltet erklärt, scheint die Wahrheit nicht sehr zu achten und sich lieber an moderne Affektionen, kahle Witze und leere Phrasen zu hal- ten. Es wäre demnach Kotzebue für unsere Bühne gewiß nicht zu schlecht, aber hie und da scheint unsere Zeit für den Geschmack, für das Natürli erleiden durch das Ableben von Direk- tor Ingenhaag einen schweren Verlust. Am 1. Dezember fand um 10 Uhr in der Peterskirche die Einsegnung des Leich- nams statt. Anschließend wurde die sterbliche Hülle Dir. Ingenhaags nach St. Gilgen überstellt, wo nach einer Seelen- messe die Beerdigung auf dem Ortsfred- hof abgehalten wurde. An der Beerdi- gung nahmen auch Trauergäste aus Kitz- bühel teil, insbesondere frühere Mini- stranten und Mitglieder der Kolpings- familie. Was ist das Ausbildungsziel diesex Studentengruppe? Die Themen sind sc umfangreich, daß eine ausführliche Beschreibung in unserer Heimatzei. tung gerechtfertigt erscheint. Ausbildungsziel Der Studierende soll, aufbauend aul den Erfahrungen der vorher abge- schlossenen Entwurfsübungen und dei Uebungen aus dem Städtebau, in die Lage versetzt werden, Regionalpläne und Entwürfe für Flächenwidmungs- pläne, Gesamtbebauungspläne und Teil. bebauungspläne ausarbeiten zu kön- nen. Nach dem Ziviltechnikergesetz 1957 hat der Architekt u. a. die Berech- tigung, „Aufgaben der Orts- und Lan- desplanung, des Siedlungs- und Städte- baues sowie die Planungsonstige-- das Orts- und Landschaftsbild wesentlich beeinflussender Bauwerke und Anla- gen" durchzuführen. Unsere Studen ten, die in Kitzbühel arbeiten, wDllen ehe, für das Herzliche, Gefühlsvolle, für Aufrichtigkeit, Wahrheit und Fa- milienleben nicht empfänglich zu sein. Von einem hiesigen Akteur und war- men Verehrer Kotzebue's". Ein glühendes patriotisches Spiel lei- tet das neue Jahr ein. Am Neujahrs- abend 1856 findet sich Kitzbühel ein zu „Hofers Fahnen-Schwur" mit „Ab- singen schöner patriotischer Tiroler Schützen-Lieder". Mehrere Aufführun- gen des historisch-romantischen Schau- spiels „Herzog Johann von Finnland", verfaßt von Frau von Weißenthurn, setzte im Februar die Spielsaison fort. „Für die Badezeit" im Sommer ver- brachen sich die „Dilettanten" im Frühjahr den Kopf. Da galt es zu im- ponieren, denn Kitzbühel hatte dann seinen Kaiser in der Stadt, oder richtiger - wörtlich - „in seinem hie- sigen Ritterschloß". Es war „Se. Durch- laucht, unser geliebter Herr Fürst v. Lamberg mit hochdessen Frau Gemah- lin und seinem frischen Prinzen". So wurde der sommerliche prominente Das Großprogramm der Wiener Studenten der Technischen Hochschule Strukturanalyse und Gestaltungsmode 11 für die Stadt Kitzbühel - Bestands. aufnahme und Vorschläge zur Stadt entwicklung - F1ächenwidmungsphLr und Gesamtbebauungsplan - Vo rschläge zur Stadterneuerung.
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