Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Dezember 1972 ja alle Architekten werden. Weiters ist durch die Erlassung von Raumordnungsgesetzen in Tirol und anderen Bundesländern sowie durch neue Bauordnungen dem Architekten ein weiteres und interessantes Betäti- gungsfeld erschlossen worden, dem er wesentlich mehr Interesse widmen sollte, als dies bisher der Fall war. Nachdem auch in den westlichen Nachbarstaaten Oesterreichs, in denen Industrialisierung und Verstädterung bereits weiter fortgeschritten sind, schon seit geraumer Zeit ein großer Mangel an qualifizierten Raumplanern besteht, werden dem Städtebauer und Raumplaner jetzt und in Zukunft gro- ße und dankbare Aufgaben gestellt. Durch eine koordinierte Gruppen- arbeit für eine konkrete Regional-und Stadtplanung, durch Diskussionen, durch Heranziehung von Experten an- derer Fachgebiete und durch Bespre- chungen mit Vertretern der Planungs- ausschuß (Bauausschuß, Straßenaus- schuß, Planungsausschuß) soll eine möglichst umfassende und realistische Ausbildung erreicht werden. Damit kann jeder Studierende, wenn er sich ernstlich bemüht, Wesen, Methoden, Aufgaben und Grenzen der Raumpla- nung in dem Ausmaß kennenlernen, als dies für eine erfolgreiche und nütz- liche praktische Tätigkeit erforderlich ist.— Die bisherigen erfolgreichen Arbei- ten im Rahmen der Ausbildung für die Städte TtJJn, St. Pölten, Krems, die Regionen Eisenstadt, Mistelbach, Hol- labrunn, Zwettl, Badgastein, Wiener Neustadt, Amstetten, Grein, Ybbs a. d. D. und St. Johann in Tirol sind der Beweis für die Vorteile dieser Ausbil- dung. Wenn daher heuer (und 1973) Struktur- und Entwicklungsprobleme Besuch Ansporn zu besonderen Thea- terleistungen. Das Lamberg Archiv enthält übrigens die Handschrift einer italienischen Rokoko-Oper mit teilweiser deutscher Uebersetzung, die allerdings für Kitz- bühel nicht in Betracht kommt. Es ist das Drama „11 Re Theodoro in Ve- nezia" von Giovanni Paisiello aus dem Jahre 1784. Seit dem 1. Weltkrieg Auch in den vergangenen Jahrzehnten war Kitzbühel Vorbild für ein reges kleinstädtisches Theatergetriebe ohne freilich den Ehrgeiz zu haben, die Gren- zen des Lalenthetaters zu übersprin- gen. In der benachbarten Marktgemeinde St. Johann, deren barockes Schauspiel und Schaugepräge jenem von Kitzbü- hel um nicht viel nachstand, feierte die Volksbühne 1961 das 40jährige Ju- biläum ihres Bestandes. 1919 hatte in St. Johann die Bühne wieder ihre Spieltätigkeit aufgenom- der Stadtgemeinde Kitzbühel unter- sucht und bearbeitet werden, dann sol- len diesmal die Probleme einer Ge- meinde mit 8000 Einwohnern eine vor- ausschauende und nützliche Lösung finden. Die vorerwähnten Arbeiten im Pla- nungsgebiet Kitzbühel werden so auf- geteilt, daß sowohl die Erreichung des Ausbildungszieles als auch die Einhal- tung des stundenplanmäßig vorge- schriebenen Arbeitsumfanges gewähr- leistet sind. Rechtsgrundlagen Flächenwidmungspläne sind solche Pläne, auf Grund derer Bau- und an- dere behördliche Bewilligungen erteilt oder untersagt werden können. Die Flächenwidmungspläne werden durch den Gemeinderat festgelegt. In den Flächenwidmungsplänen sind nicht nur die Gebiete, deren Gestal- tung in Gesetzgebung oder Vollzie- hung Bundessache ist, einzutragen, sondern auch solche, deren Gestaltung aufgrund landesgesetzlicher Vorschrif- ten den Gemeinden entzogen ist. Hiezu gehören also insbesondere die Landes- straßen, die Naturschutzgebiete und die Landschaftschutzgebiete. Der Verfasser des Flächenwidmungs- planes wird bei seiner Arbeit alle die- se genannten Gebiete genau so zu be- handeln haben, wie etwa naturgege- bene Voraussetzungen, die von Ein fluß auf die Gestaltung des Gemeinde- gebietes sind. Aber abgesehen von der Beachtung der Erkenntnisse auf dem Gebiet der Gemeindeplanung, die es etwa verbieten, ein Wohngebiet, knapp neben einem Güterbahnhof vorzuse- hen, sind auch die Beschränkungen rechtlicher Natur (wie Eisenbahnen, Autobahnen usw.), die diese für ihre men. In den Gasthöfen „Mauth", „Post" und „Bären" fanden die Vor- stellung statt. In diesem Sinn war St. Johann seiner „Tradition" seit der Ba- rockzeit treu geblieben. Schauspielhaus hatte St. Johann nie. Interessanterweise war es wieder ein Kunstmaler, Peter T h a 1 e r, der die Volksbühne ins Leben rief. 32 Bühnen. ausstattungen stammen von ihm. In den vier Jahrzehnten, 1921 bis 1971, gab diese Bühne nicht weniger als 543 Vorstellungen mit 83 Volksstücken. Vergegenwärtigen wir uns die Ge- schichte des Fremdenverkehrs der Stadt Kitzbühel, so müssen wir fest- stellen, daß der Stadt nicht gerade al- les in den Schoß fiel, sondern daß sich eine kontinuierliche Aufbauarbeit über Jahrzehnte, wie sie anderswo kaum mit ähnlicher Beharrlichkeit möglich ist, verfolgen läßt. In der Kontinuität der Kitzbüheler Passionsspielpflege spiegelt sich die Beständigkeit einer Bevölkerung, die weiß was sie will und nicht zersplittert. So überrascht es Umgebung bewirken, zu berücksichti- gen. - Pläne zur Bestandsaufnahme für den Entwurf des Flächenwidmungsplanes 1. Bestandsaufnahme Gruppe allgemeine Flächenwidmung Hausnummernplan Die städtebauliche Entwicklung (franziscäischer Kataster 1918, 1945, 1955 und 1972) Bestehende Flächennutzung (bau- blockweise Darstellung des Stadtgebie- tes, der Gebiete mit überwiegend ge- schlossener und offener Bebauung, mit überwiegend gemischter Bebau- ung, der Gebiete mit überwiegend er- zeugenden und dienstleistenden Betrie- ben, land- und forstwirtschaftlich ge- nutzter Flächen. Darstellung der baureifen aber nicht bebauten Parzellen. Grundbesitzverhältnisse (Grundbe- sitz des Bundes, des Landes, der Stadt- gemeinde, der öffentliche Besitz des Bundes, Landes und der Stadtgemein- de, der Grundbesitz der Oesterreichi- schen Bundesbahnen, der Oesterrei- chischen Bundesforste, der Regional- gemeinschaften, der öffentlich-rechtli- chen Körperschaften und der privaten Körperschaften. Wohndichte (Einwohner/Hektar im Nettobauland, bezogen auf den Bau- block. Bevölkerungsverteilung Versorgungseinrichtungen und Ver- sorgungsanlagen (Wasser, Strom, Ka- nal). 1) Bewertungsplan (Aufschließungs- grad der Teilgebiete des Planungs- raumes). k) Bewertungsplan (Abgrenzung von Gebieten m. einheitlicher Bausubstanz nicht, auch in unserer Zeit ähnlich kontinuierliche Leistungen vorzufin- den, die die Ausdauer dieser Men- schen zeigen, für ein einmal als rich- tig erkanntes Ziel vehement und kom- promißlos einzutreten. Die Volksbühne St. Johann geht nun ±rem halbhundertjährigen Jubiläum entgegen. In Kitzbühel konnte die Hei- matbühne 1966 Ludwig Obermoser zu seiner 50jiilirigen Tätigkeit als Darstel- ler und Spielleiter beglückwünschen. 1920 führte er seine erste größere Sprechrolle zum Erfolg. Es war in dem bekannten Historien- u. Ausstattungs- stück „Im Zeichen des Kreuzes", das der rührige Kitzbüheler Spielleiter Se- bastian Praxrnair, gestorben 1921, in Szene gesetzt hatte. Obermoser war es, der nach Differenzen mit der Vereins- hausbühne die zweite Theatergruppe der Stadt gründete, die Bauernbühne Kitzbühel mit den heimischen Stars Fritz Fröhlich, Pepi Mössner und Anna Höck. Da die Bauernbühne in Kitzbühel
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