Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Dezember 1972 Schluß: Samstag, 6. Jänner, 13 Uhr. Eingeladen sind Burschen und Mäd- chen von 17 bis 30 Jahren. Ort: Bil- dungshaus Mönchsberg-Salzburg (Pal- lottiner). Die Angemeldeten erhalten noch nähere Information. Anfragen u. Anmeldung an: Bildungshaus Mönchs- berg, Postfach 501, 5010 Salzburg, Tel. 06222 - 84644. Bericht über die Bezirks- konferenz des Freien Wirt- schaftsverbandes Kitzbühel Am 2. Dezember fand im Gasthof Ei- senbad, Kitzbühel, die Jahreshauptver- sammlung und Neuwahl des Bezirksaus- schusses für den Bezirk Kitzbühel statt. Der Bezirksobmann Sepp Gamper be- grüßte die überaus zahlreich erschiene- nen Kolleginnen und Kollegen. Beson- deren Applaus löste die Anwesenheit der erschienenen Ehrengäste aus: Lan- desobmann Kommerzialrat Wenig, des- sen Stellvertreter Heiß, der Bezirksob- mann von Innsbruck Koll. Martini, Bgm. Podesser, der Stadtobmann der SPOe Graus und der Bezirksobmann-Stv. Petz vom benachbarten Bezirk Kufstein, der die herzlichsten Grüße und Glückwün- sche überbrachte. Bezirksobmann Gamper ersuchte nun den Ehrengast Landessekretär Fred Achleitner um einen kurzen Bericht über das Geschehen im Bezirk Kitzbühel wäh- rend der abgelaufenen Periode. Sekre- tär Achleitner schilderte den steilen Auf- stieg des Bezirkes Kitzbühel in bezug auf Werbung und Aktivität, was ein kla- rer Verdienst des Bezirksobmannes Garn- per und seiner Mitarbeiter ist. Der Be- zirk Kitzbühel zählt zu einem der besten in Tirol. Anschließend sprach Landes- obmann Kommerzialrat Wenig zu einem heißen Eisen, der Mehrwertsteuer, was eine rege Diskussion auslöste, welche für alle anwesenden Kollegen viel neues brachte. Als nächster Punkt kam die Neuwahl des Bezirksausschusses: Bezirksobmann: Sepp Gamper, Kirchberg Stv.: Walter Pircher, Fieberbrunn, Jakob Oberhauser, Westendorf Schriftführer: Johann Prem, Westendorf Sektion Gewerbe: Hans Rieser, Kirch- berg, Wurzrainer, Westendorf Sektion Handel: Max Spitzenstätter, Kelchsau Sektion Fremdenverkehr: Adalbert Sten. ner, St. Johann Sektion Verkehr: Bgm. Podesser, Brixen Junge Selbständige: Werner Pichler, St. Ulrich, Walter Pircher, Fieberbrunn Bezirkskontrolle: Landtagsvizepräsident Christian Horngacher, Kirchberg, Mi- chael Holzer, Kitzbühel, Badhaussied- lung Anschließend dankte der wiederge- wählte Bezirksobmann Gamper für das entgegengebrachte Vertraucn und bat den neuen Ausschuß, ihn bei den zu er- füllenden Aufgaben zu unterstützen, da gerade die kommenden Ereignisse für die Klein- und Mittelbetriebe von ent- scheidender Bedeutung sind. Als nächster Punkt: Diskussion und Allfälliges, der eine Fülle von Anfragen brachte, welche unser Landessekretär Fred Achleitner, der in dieser Materie ein großes Wissen besitzt, alle beant- wortete und viele Anregungen für die kommenden Monate gab. Frohe Stimmung war, als Landesob- mann Komm.-Rat Wenig bekanntgab, daß Bezirksobmann Sepp Gamper heute sei- nen Geburtstag hatte und ihm im Na- men der Landesorganisation herzlichst gratulierte und einen Nelkenstrauß mit den österreichischen Farben überreich- te. Bezirksobmann Gamper schloß dann die Versammlung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch das kommende Jahr dem Verband einen weiteren Aufstieg bringen wird, zum Wohle aller Klein- und Mittelbetriebe. Welche Skiabfahrten wurden heuer weiter ausgebaut? Geländekorrekturen und Begrünungen auf Streif, Maierl, Fleck, Pengelstein und Silberstube Auch im heurigen Jahr wurde die Ver- besserung von Skiabfahrten vorangetrie- ben. Die Bauvorhaben betrafen neben dem Resterhöhegebiet, über das aus- führlich berichtet wurde, die Streif, die Kaser, die Fleck, die obere Pengelstein- abfahrt und die Silberstuben. Gemäß dem Sonderprogramm „Streif", das von FVV, Stadtgemeinde, Bergbahn AG und Ski- klub zu einem gemeinsamen Kitzbüheler Programm gemacht wurde, wurde der Ausbau der Streif vorangetrieben. Die Einfahrt beim Waldelift (Ebersberg) wur- de wesentlich entschärft, verbreitert und verbessert. Sie kann nun als präparier- barer Skiweg bezeichnet werden. Der Beschluß, die obere Streifaimhütle zu schleifen hat dazu geführt, daß die Tras- senführung der Einfahrt bedeutend gün- stiger geworden ist. An der Streif sind Jahr für Jahr gewaltige Arbeiten er- forderlich, die Ausgaben dienen nicht nur der Sicherung der Rennstrecke, son- dern machen diese Abfahrt immer mehr zu einer Rückbringerabfahrt nach Kitz- bühel. Für den guten Durchschnittsfah- rer ist die Strecke nach den Verbesse- rungen gefahrlos zu benützen, noch fehlt zur Perfektion ein Skiweg, der den Steil- hang umfährt und zügig in die Kampen- abfahrt führt. Ein Ziel ist es auch, durch den Ausbau zu erreichen, daß die bisher lange Sperre der Streif vor dem Hah- nenkammrennen gemindert werden kann, soweit es die Präparierungsarbeiten zu- lassen. Mit bedeutendem Kostenaufwand wur- de am Ganslernhang ein Stadel abge- brochen und auf der anderen Seite eines Grabens wieder aufgestellt. Diese Maß- nahme dient zur Verbesserung des Sia- lomhanges. Die Maierlabfahrt wurde end- gültig ausgebaut und hat nun praktisch keinen schwachen Punkt mehr. Auch hier war es notwendig, einen Stadel abzu- tragen und einen Naturbuckelhang zu planieren und zu begrünen. Auf der Fleck wurde der Skiweg bei der niede- ren Fleckalm fertiggestellt und begrünt. Auf der Pengelsteinabfahrt wurden weitere Geländekorrekturen im Gebiet des Doppelsesselliftes vorangetrieben und Begrünungen durchgeführt. Ab der Talstation des Doppelsesselliftes prä- sentiert sich weiterhin eine „Naturab- fahrt". Der FVV Kirchberg betreibt ein Enteignungsverfahren, mit dem erreicht werden soll, daß diese herrliche Abfahrt durchgehend den heutigen Verhältnissen entsprechend ausgebaut werden kann. Bei der Silberstube wurden Abschwung- platz und Einsteigestelle verbessert, zu- sätzlich wurde eine Einfahrt von der Bergstation des Doppelsessellifts Pen- gelstein II in die Silberstube geschaffen, dazu waren Felssprengungen notwendig. Die Planierungs- und Begrünungsarbei- ten werden von der Bergbahn AG in Ei- genregie durchgeführt. Grundsätzlich geht es nur darum, die natürlichen Ge- ländegegebenheiten soweit auszuglei- chen, daß durchaus breite Hänge, die maschinell präpariert werden können, ent stehen. Im heurigen Jahr wurden insge- samt 6 ha Fläche planiert, das Haupt- gewicht lag auf dem Bau der Abfahrten von der Resterhöhe, wo insgesamt 21 ha bearbeitet wurden. Unmittelbar nach den Planierungsarbei- ten sollten die Begrünungen einsetzen, doch ist dies vor allem wegen der kurzen Sommerzeit am Berg nicht möglich. Be- grünungen nach dem Stroh-Bitumen-Ver- fahren können nur während zweier Som- mermonate gemacht werden, wenn der Erfolg gesichert sein soll. Die erfahre- nen Partien, die im Einsatz sind, planie- ren und begrünen deswegen innerhalb zweier aufeinanderfolgenden Jahre. Im Jahre 1972 wurden insgesamt 13 ha Alm- flächen nach dem international bewähr- ten Verfahren behandelt, das den we- sentlichsten Schutz gegen das Abschwem- men gewährleistet. Die bearbeiteten Flächen sollen drei Jahre lang nicht beweidet werden. Für die Vornahme von Geländekorrekturen werden den betroffenen Besitzern Ent- schädigungen bezahlt. Die Begrünungen dienen auch der besseren landwirtschaft- lichen Nutzung nach Ablauf der Zeit, die für das Anwachsen des Grases notwen- dig ist. Der Skifahrer merkt von den vie- len „kosmetischen" Arbeiten an den Pi- sten nichts, er freut sich über breite Ski- hänge mit natürlichen Buckeln und breit in den Hang geschnittene Skiwege. Die der Landschaft geschlagenen Wunden verheilen in wenigen Jahren - ein herr- liches Beispiel dafür ist der unterste Teil der Kampenabfahrt - und zurück bleiben Skihänge, um die uns manche Orte be- neiden.
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