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Seite 2 Kitzbttheier Anzeiger Samstag, 9. Dezember 1972 Gemeinderat beauftragte die Gemein- deräte Alfred Gebetsberger und Fried- heim Capellari, zusammen mit Ing. Viertl und Stadtpolier Hans Gasteiger einen in Graz laufenden Hublader, den die Firma Toni Kahlbacher, Kitzbühel, geliefert hatte, auf die Geeignetheit für den Arbeitsbereich des Stadtbau- amtes zu besichtigen. Der Kaufpreis für den „Lindner- grund" in der Höhe von 238.000 Schil- ling wurde vom Gemeinderat freige- geben. Die Mittel werden aus der Spiel- bank-Rücklage entnommen. Dem Film- theater wurde für das Jahr 1973 die Vergnügungssteuer mit 8000 pauscha- liert. - Im Baureferat lagen Ansuchen um Umwandlungen von Flächen von Frei- land auf Bauland vor. Der Gemeinde- rat beschloß mit Stimmenmehrheit und nach eingehender Debatte die An- suchen befürwortend an das Amt der Tiroler Landesregierung weiterzulei- ten. Es handelt sich um Grundparzel- len im Bereich der Bauernhöfe Ober- leiten, Oberschreibühel und Froidlern in Gundhabing. Abgelehnt wurde die Umwandlung einer Fläche beim Weiler „Haus", weil diese Umwandlung eine Neuerschließung bedeuten würde. Einstimmig wurde die Vergabe einer freigewordenen Wohnung im Bauhot an eine alleinstehende Frau genehmigt, die derzeit in dem zum Abbruch be- stimmten „Halierhaus" der Bergbahn AG (Hahnenkammstraße 3) wohnt. Die Gemeinnützige Hauptgenossen- schaft des Siedlerbundes, die in Kitz- bühel Wohnanlagen im Klausnerfeld und im Rennfeld zur allgemeinen Zu friedenheit errichtet hat, wird in den kommenden Jahren im Entstraßer- feld ca. neunzig Eigentumswohnungen errichten. Die Gesellschaft verlangt von der Stadtgemeinde eine Besied lungsverpflichtung für die Laufzeit der Darlehen. Der Gemeinderat beschloß einstimmig, für eventuell freistehende Wohnungen die jeweils anfallenden Kosten zu tragen mit dem Hinweis, daß bei der gegenwärtigen Wohnungs- not dieses Risiko nicht groß sein kann. Nach der Genehmigung des Projekts durch die Wohnbauförderung wird die Bevölkerung von Kitzbühel über die- ses Wohnbauvorhaben in allen Einzel- heiten aufgeklärt werden. Nachträglich genehmigte der Ge- meinderat weiters die bereits im Bud- get 1972 vorgesehenen Kosten für die Asphaltierung der Hinterstadtstraße ab Rathaus bis zur Eisenhandlung Salvenmoser. Die Bauarbeiten werden von der Fa. Montana ausgeführt. An- stelle des abgebrochenen Engihauses (früher Klosterhäusl genannt) ent- steht ein Autoparkplatz für die Be- zirksstelle der Handelskammer und ein Gehsteig, für den die Baufirma Auderieth die Schalungsfundameflte versetzte. Der Gehsteig entlang der Josef-Herold-Straße wird straßenseitig durch einen Grünstreifen (Hecke) ab- gesichert. Eine Wohltat für die Fuß- gänger. GR LAbg. Dr. Otto Wendung info-- mierte den Gemeinderat über die Pla- nungsstudien der Studenten der Tech- nischen Hochschule Wien (siehe auch unser Bericht in dieser Ausgabe). Die Studenten erhielten von der Stadt- gemeinde den 3. Band des Kitzbüheler Stadtbuches, in welchem von Dr. Jo- hanna Felmayer die „Profane Bau- geschichte der Stadt Kitzbühel" be- handelt ist. Dr. Wendling gab weiters bekannt, daß er das Volksbefragungs- begehren in Sachen Appartementhaus- bau bis mindestens 1. März 1973 zu- rückstelle. Stadtrat Walter Hirnsberger befür- wortete die Einleitung von Verhand- lungen mit Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Danninger zur Sicherung der Erweiterung des Friedhofs. Voraus- sichtlich werden die Grundstücke für die Friedhofserweiterung von der Kir- che im Kaufweige abgegeben. Am 25. November 1972 veranlaßte die Bezirksstelle Kitzbühel des Roten Kreuzes eine Großübung. Uebungsort war das Spanpiattenwerk von Fritz Egger an der Gemeindegrenze Obern- dorf—St. Johann. Uebungszeit 16.25 h. Als Unfallursache wurde angenommen, daß eine gemischte Mädchen- und Bu- benklasse aus St. Johann eine Exkur- sion zum Spanplattenwerk machte. - Während des Besuches ereignete sich eine Staubexplosion, bei welcher es nach der Annahme 20 Schwer- und mehrere Leichtverletzte gab. Vom Werk aus wurde sofort die Meldung an das Rote Kreuz, Ortsstelle St. Johann, weitergegeben. St. Johann verständigte die Bezirksstelle Kitzbü- hel. Der erste Unfallwagen fuhr zur Ordination Dr. Krainz, Rot-Kreuz-Arzt und nahm diesen auf. Dr. Werner Krainz fungierte bei der Uebung als Einsatzleiter. Der Rot-Kreuz-Wagen mit Dr. Krainz traf bereits 7 Minuten nach der Mel- dung bei der Unfallstelle ein. Der zweite Rot-Kreuz-Wagen von St. Jo- hann holte Dr. Lechleitner vom Be- zirkskrankenhaus St. Johann und war ebenfalls sofort bei der Unfallstelle. Brixentolarisch von Herbert Jordan Aus dem 1972 erschienenen Büchlein „Brixntoiarisch - uichigspitzt - auf- gschniedn und dalogn". (Erhältlich im heimischen Buchhandel). So geht's fit! Da Sepp steigt in Zug ein kamod und in Ruah. Da Schaffna schreit: „fertig!" und haut die Tür zua. Die Tür geht nit zua, es tuat nit den Schnall. Da Schaffna reißt's auf u. probiascht's no amal. Die Tür geht nit zua! Es hat wieda nit gschnagglt. Da Schaffna reißt's auf und reixnd und naggit, er schaut sie die Schnalln an und rüttit und draht und da Zug sollt scho o'fohrn, er is eh a wenk z'spat. Da Sepp sagt: „Solang daß d'ma klemmst meine Finga, weascht du dei Lebtag dö Tür nit zua- bringa!" Um 16.37 Uhr, also 12 Minuten nach der Meldung, traf der erste Wagen aus Kitzbühel ein. Ein zweiter Rot-Kreuz- Wagen aus Kitzbühel brachte den Rot- Kreuz-Arzt Dr. Hubert Weitlaner und weitere Wägen Helferinnen und Hel- fer. Die Aerzte, Helferinnen und Helfer leisteten an Ort und Stelle Erste Hilfe. Es wurden Beatmungsgeräte und Ab- sauggeräte eingesetzt und Bluttrans- fusionen durchgeführt. Die Verletzten wurden zum Teil in das Bezirkskran- kenhaus St. Johann und zum Teil in das Krankenhaus der Stadt Kitzbühel überführt, damit keine Ueberforde- rung eines der Krankenhäuser eintre- ten konnte. Die ganze Aktion wurde über Sprechfunk dirigiert. 30 Minuten nach der Alarmgabe wa- ren alle Verletzten versorgt und ein- geliefert. Während der Uebung kamen Bez.- Stellen-Leiter Mag. Oswald Vogi und Kolonnenführer Jakob Lackner sowie GR Blasius Salvenmoser und Josef Czappek, die sich gerade auf der Fahrt von Innsbruck nach Kitzbühel befan- den. Alle konnten sich vom exakten Ablauf der Uebung überzeugen. Die Schminkung der Verletzten besorgten Harald Ritter, Kitzbühel, und Fritz Burgstaller, St. Johann. Von der Gen- darmerie war Insp. Kirchmair anwe- send. Im Einsatz waren drei Aerzte und 36 Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes. Herr Miedler besorg- te die Organisation im Werk. Die Abschlußbesprechung - erfolgte im Gasthof Bären in St. Johann, wo Fritz Egger alle Beteiligten bewirtete, wofür ihm freundlich gedankt wurde. Rot-Kreuz-Großü*bung beim Spanplattenwerk Egger
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