Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. Dezember 1972 Kitzbttlieler Anzeiger Seite 'i Westumfahrung Kitzbühels in der Fragestunde des Parlaments Auszug aus dem stenographischen Protokoll des Nationalrats vom 24. Okto- ber 19729 Fragestunde: Präsident: Anfrage 3: Herr Abgeord- neter Horejs (SPOe) an den Herrn Bundesminister. Was sind die Gründe für die Verzöge- rang des Baubeginnes an der Umfah- rungsstraße Kitzbühel West? Bundesminister Moser: Herr Abgeordneter! Im Rahmen der Neubewertung des Bundesstraßennet zes ergab sich für den Raum Kitzbü- hel eine völlige Neukonzeption des Verkehrsablaufes auf der Grundlage der Ergebnisse der jüngsten Verkehrs- zahlungen. Damit waren Ueberlegun gen für die Anlage einer Schnellstraße, die als S 42 auch im Bundesstraßen- gesetz 1971 aufscheint, notwendig ge- worden. Aber schon vor Wirksamkeit dieses Gesetzes war die Trassenfüh- rung für die Westumfahrung Kitzbü- hel, und zwar die sogenannte Petro- vic-Trasse, weitestgehend mit der Ge- meinde Kitzbühel abgesprochen und abgeklärt. Die neue Situation erfor- dert allerdings neue, zusätzliche Maß- nahmen für die Planungsarbeiten zu einer generellen Trassenführung der S 42. Diese Arbeiten sind bereits vor einiger Zeit in Auftrag gegeben wor- den, mit ihrem Abschluß rechne ich im Jahre 1973. Aber mit Rücksicht auf die zweifellos schwierige Verkehrs- situation im Bereich Kitzbühel wird im Zuge des Projekts „Westumfah- rung Kitzbühel" nun der am westli- chen Ortsausgang bestehende schie- nengleiche Bahnübergang niveaufrei ausgebaut werden. Der Vorentwurf für die notwendigen Brückenbauwer- Die Moto-Cross-Sektion dankt Anläßlich der Moto-Cross-Veranstal- tung in Reith bei Kitzbühel, für die unser sportfreudiger Bezirkshaupt- mann Hofrat Dr. Hans von Trenitna- giia freundlicherweise den Ehrenschutz übernommen hatte, möchten wir den vielen Spendern von Ehrenpreisen, Geldspendern, Unterstützern durch Aufgabe von Inseraten in unserem Programmheft, den vielen freiwilligen Helfern, vor allem den Grundstücks- besitzern Josef Jöchl sen. und jun., Reitherwirt, und der Familie Josef Leitner, Keilhubern in Reith, die uns in dankenswerter Weise das Gelände kostenlos zur Verfügung stellten, un- seren wärmsten Dank aussprechen. Weiters danken wir Dr. Hubert Weit- laner mit dem Roten Kreuz Kitzbühel und der Freiwilligen Feuerwehr Reith. Der Freiwilligen Feuerwehr Kitzbühel gilt der persönliche Dank der Teilneh- mer für die überaus gute Betreuung der Rennmaschinen und -Fahrer, die ke ist derzeit in Ueberprüfung, das Grundeinlösungsverfahren ist jet: ab- geschlossen, ein eisenbahnbehördliches und ein wasserrechtliches Verfahren muß noch durchgeführt werden. Ich bin aber sicher, daß in der ersten Halbzeit des kommenden Jahres mit dem tatsächlichen Bau begonnen wer- den kann. Präsident: Eine Zusatzfrage. Abgeordneter Horejs: Herr Bundesminister! Einer der we- sentlichen Gründe für die Verzögerung des Baubeginns sollen die Grundein- lösungsverhandlungen gewesen sein. Sie haben gesagt, daß diese Verhand- lungen nun abgeschlossen sind. Wie hoch sind die Kosten der für den Brückenbau benötigten Gründe, die dazu abgelöst werden müssen? Bundesminister Moser: Herr Abgeordneter! Ich muß leider bestätigen, daß die Grundeinlösever- handlungen außerordentliche Schwie- rigkeiten bereitet haben; vor allen Din- gen mit dem Vertreter eines Eigentü- mers konnte bis heute, was die Hö- he des Preises anlangte, noch kein Uebereinkommen erzielt werden. Es wurde aber vereinbart, daß dadurch der Bau nicht verhindert oder aufge- halten werden soll. Die Gesamtkosten des Brückonbauwerkes werden auf etwa 30 oder 31 Millionen Schilling geschätzt. Allein die dazu notwendigen Grundablösen betragen nach meiner Erinnerung weitere 16 Millionen S. Sie sind in diesem Betrag nicht ent- halten. sich einstimmig äußerten, in ganz Eu- ropa noch keine so erstklassige War- tung angetroffen zu haben. Wir danken auch für die Unterstüt- zung durch die Gemeinde Reith, der Stadtgemeinde Kitzbühel sowie für die Sicherheitsvorkehrungen durch die Gendarmerie Kitzbühel. Ohne dise vielseitigen Unterstüt- zungen wä:e uns die Durchführung dieses Rennens unmöglich gewesen. Leider litt die Veranstaltung unter den schlechten Witterungsverhältnissen. Es war aber d3ch ein geglückter Versuch und die erste solche Veranstaltung in unserem Bezirk. A. L. Motocross-Sektion des Automobil- u. Touringc.ubs Tirol, Bezirksgruppe Kitzbühel Ein Lob des Sportkommissärs In seinem Bericht an die oberste na- tionale Sportkommission hob der für die Motocross-Veranstaltung in Reith am 29. Oktober 1972 als Sportkommis- sär verantwortliche Dr. Herbert Hille- brand von der Landesorganisation des OeAMTC die gute Organisation hervor. Dr. Hillebrand sprach dem Verans:al- ter als auch den Funktionären ein Lob aus und sprach weiters die Hoffnung aus, daß auf Grund der gelungenen Erstlingsveranstaltung auch im näch- sten Jahr, jedoch wenn möglich zu ei- nem früheren Termin, ein Motocross- Rennen veranstaltet wird. Begeisterter Applaus für „Minna von Barnhelm" Am 25. November lud das Kulturreferat der Gemeinde St. Johann jung und alt in die Aula des Bundesgymnasiums St. Johann zu einer Aufführung des Ti-olei Landestheaters von Lessings altbewähr- tem Lustspiel „Minna von Barnhelm". Es kamen so viele, daß der Raum fast zu klein war, und es kam vor allem viel Jugend. Dies zunächst vielleicht, weil die „Minna" erfreulicherweise auch heute noch „im Lehrplan vorgesehen ist", doch der begeisterte Applaus, nicht nur an den Aktschlüssen, sondern auch auf offe- ner Szene, zeigt, daß es mehr als ein „Pflichtbesuch" war. Dieser Applaus galt zunächst der Min- na Sonja Höfer, die es verstand, m t An- mut vernünftig zu sein, und dem Major von Teliheim Volker Christoph, der den in seinem Unglück Gefangenen, auch für die selbstloseste Hilfe Blinden glaubhaft darstellte. Vor diesem düsteren Hinter- grund eines Verirrtseins, das Lessings Lustspiel zu einem „Spiel mit de- Tra- gödie" macht, rollte, vielleicht etwas zu sehr im Vordergrund, das heitere Spiel der übrigen Darsteller ab. Gretl Fröhlich war eine Franziska von sprudelndem Uebermut, die sich dem bramarbasierenden Wachtmeister Wer- des Franz Göd in jeder Weise gewach- sen zeigte. Die Kratzbürstigkeit des treu- en „Pfeifendeckels" Just, Kurt Müller- Walden, kam diesem ebenso von Her- ren wie die naive Ergebenheit seinem Major gegenüber. Eine Abrundung er- fuhr dieses heitere Bild durch den schlau- en Opportunismus des Berliners Wirtes Karlheinz Köhns. Stürmischen Applaus aber erntete der Intendant höchstper- sönlich. Helmut Wlasak erwies sich in seinem Glücksritter Riccaut de a Mar- liniere zum anderenmal als Vollblut- komödiant. Kostüme (Brigitte Schmuck) und Büh- nenrahmen (Karl Weingärtner) machten das Milieu des 18. Jh. lebendig. Mit vie- len „Vorhängen" am Schluß bekundeten die so zahlreich erschienenen Zuschauer den Schauspielern des Tiroler Landes- theaters den Dank für ihr Kommen. Mö- gen diese daraus entnehmen, daß es auch auf dem Land ein aufnahrrefreudi- ges Publikum gibt und vor allem eine aufnahmebereite Jugend, die seit der Aufgabe der „Schülervorstellungen" in Innsbruck leider zu selten mit dem le-
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