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Samstag, 29. Jänner 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Zu Beginn der 59. ordentlichen Sit- zung des Kitzbüheler Gemeiderates hielt Bgm. Hermann Reisch einen Nach- ruf für den früheren Gemeinderat Franz Jenewein, für den seinerzeitigen Ortsbauernführer Josef Feiler und den früheren Skischulleiter Jakob Lackner. Er führte aus, daß Jenewein vor und nach dem Krieg Gemeinderat und ein von allen geachteter Mitbürger war, der auch viel zum Zustandekommen des neuen Krankenhauses beitragen konnte; Feiler wirkte in landwirtschaft- lichen Genossenschaften, er war wenig auffällig, hat aber in verschiedenen Funktionen Bestes geleistet; Lackner war nach dem Ersten Weltkrieg einer der besten Skifahrer, er erwarb sich als Skischulleiter große Verdienste. Der Gemeinderat hörte den Nachruf stehend an. Vor Eingang in die Sitzung dankte Bgm. Reisch allen Funktionären des Ski Clubs, der Skischule, der Feuer- wehr und den Verantwortlichen der Garnison St. Johann sowie allen Hel- fern für die klaglose Leistung beim 32. Hahnenkammrennen und sprach ihnen Dank und Anerkennung aus. Der Gemeinderat stimmte der Be- vo rschussung der Schülerfreifahrten aus dem Bereich Oberaurach—Bichein zu, wenn die Finanzlandesbehörde be- stätigt, daß die aufgewendeten Beträge der Gemeinde refundiert werden. Zu- gestimmt wurde der Benützung des Pausenraumes in der Doppelhaupt- schule im März 1973 anläßlich der Funkberatertagung. Der Bgm. berich- tete, daß der ORF der Stadt den Film über die Stadterhebungsfeier überlas- sen hat, er wurde dem Heimatmuseum einverleibt. Die Skisport Ges. m. b. H. —Skischule schenkte der Stadt ein Bild von der Eröffnungsveranstaltung des Jubiläumsjahres, dem Fackellauf am 1. Jänner 1971. Im Finanzreferat wurden 3 Ansuchen um Baukostenzuschüsse positiv erle- digt, 3 Betrieben wurde die Vergnü- gungssteuer wie üblich pauschaliert, aber der Satz gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent angehoben. Einstimmig angenommen wurde der Antrag des Bgm., bei Aufforderung durch die Bergbahn AG. das Aktien- kapital um 370000 S, zahlbar in 2 Jah- resraten, zu erhöhen. Diese Maßnahme wird im Zuge des Erwerbs der Bichi- almbahnen notwendig. Im Baureferat wurde ein Ansuchen von Josef Schwaiger zwecks Verhand- lungen mit dem Grundeigentümer zu- rückgestellt, die Ansuchen von Johann und Elisabeth Staudinger und Anton Hofer auf Einbeziehung wurden ge- billigt. Gemeinderat Georg Berger wandte sich dagegen, daß Grundbesit- 7er, die als Verkäufer auftreten, Grund- streifen kostenlos für Wegerweiterun- gen abstellen müssen. Er befürwortete eine anteilige Zahlung aller Weginter- essenten. Stadtrat Peter Sieberer be- zeichnete dabei als Fernziel eine Lö- sung, wonach pro Quadratmeter ver- kauften Grundes eine gewisse Summe für den Straßengrundkauf eingehoben wird. Dr. Wendung regte für Härte- fälle die Befreiung vom Straßenbei- trag an, sofern dies gesetzlich möglich ist. Für die Verbreiterung des Griesenau- weges war vor 9 Jahren dem Grundver- käufer ein außerordentlicher Erschlie- ßungsbetrag vorgeschrieben worden, die Bauvorhaben kamen nicht zustan- de. Nun wurde beschlossen, einen nach der Grundfläche festzulegenden Bei- trag zu fordern. Der Gemeinderat stimmte der Er- richtung von weiteren 40 Feldern auf dem Urnenfriedhof zu. Die Kosten be- tragen, da die Fundamentierung nicht mehr zu machen ist, 48000 S, die im Budget 1972 aufscheinen werden. Stadtrat Peter Sieberer als Straßen- referent berichtete über eine Vorspra- che bei Sektionschef Dipl.-Ing. Dr. Ra- schauer, der sich in Kitzbühel aufhielt. Hinsichtlich der Umfahrung West ist gesichert, daß 1972 begonnen werden kann, da 9 Millionen S im Budget des Bundes aufscheinen. Sektionschef Dipl.-Ing. Dr Raschauer sagte seine möglichste Unterstützung zu. In Inns- bruck hat der Straßenreferent gegen- über den leitenden Beamten unmiß- verständlich zum Ausdruck gebracht, daß Kitzbühel sein Recht fordert und sich nicht weitere Zeit vertrösten las- sen wird. Eine ausführliche Debatte, an der sich die meisten Gemeinderäte beteiligten, ergab sich zum Antrag, versuchsweise ein Nachtfahrverbot für die Innen- stadt einzuführen. Im Verkehrsaus- schuß war ein von Gendarmeriepo- stenkommandant Rev.-Insp. Hermann Windbrechtinger vorgelegter Plan mit großer Mehrheit zur versuchsweisen Einführung empfohlen worden. Dem- nach soll zwischen 19 und 6 Uhr früh die Vorder- und Hinterstadt eine Vor- stufe der Fußgängerzone darstellen, nur Taxis und Hoteltaxis können zu- fahren. Die Innenstadt wird wie bei den Platzkonzerten abgesperrt, vorerst durch Exekutivkräfte, späterhin nur durch schwenkbare Tafeln. Die in der Stadt abgestellten Autos können in der Nacht stehenbleiben. Die Autofah- rer werden durch Hinweistafeln auf den Hahnenkammparkplatz verwiesen, der provisorisch ausgeleuchtet wird. Kraftfahrzeuge, die in den Umfah- rungsstraßen der Innenstadt (Kloster- Krankenhaus der Stadt Kitzbühe) Einzahlungen bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Kto. 1290. Stand vom 19. Jänner 3,137.393 Bgm. Hermann Reisch, Kranz- ablöse Franz Jenewein 400 Bgm. Hermann Reisch, Kranz- ablöse Josef Feiler 300 Fam. Heinrich Hinterholzer, Kranz- ablöse Michael Karrer 250 Fam. Reisch, Hinterbräu, Kranz- ablöse Franz Jenewein 500 Josef Wurzenrainer, Kitzbühel, Kranzablöse Johann Hinterholzer Waldhausbauer, Kitzbühel 250 Stand vom 25. Jänner 3,139.393 gasse, Heroldstraße, Malinggasse) ab- gestellt sind, werden abgeschleppt, um die Flüssigkeit des Verkehrs sicherzu- stellen. Die Mehrzahl der Gemeinde- räte sprach sich positiv für die ange- strebte Regelung aus. Postenkommandant Rev .-Insp. Wind- brechtinger erläuterte abschließend dem Gemeiderat die Gründe für die angestrebte Lösung. Eine völlig ver- parkte Innenstadt ist für jedes Ein- satzfahrzeug blockiert, niemand kann die Verantwortung übernehmen, wenn unwiederbringlicher Verlust entstün- de. Die Exekutive wird in der Anfangs- zeit mit verstärkten Patrouillen für die Einhaltung des Halte- und Park- verbots sorgen, die Kraftfahrer wer- den durch Flugblätter aufmerksam ge- macht. Die Gendarmerie wird weiter- hin dafür sorgen, daß die Kloster- gasse, Heroldstraße und Malinggasse parkfrei gehalten werden. Es wird abgeschleppt und zwar so, daß die Autos auf den abgesicherten Parkplatz bei den Volksschulen kommen. Das ergibt kurze Fahrtstrecken für das Ab- schleppfahrzeug. Die Regelung stellt einen Versuch dar, für den sich die im Verkehrsaufkommen schwächeren Tageszeiten anbieten. Der Gemeinderat sprach sich mit großer Mehrheit für die probeweise Einführung des Nachtfahrverbots in der Innenstadt aus. Die Vorarbeiten werden umgehend in die Wege gelei- tet, um noch in der Hauptsaison eine Erprobungszeit zu haben. Beim Miß- lingen der Aktion kann jederzeit ab- gebrochen werden. Stadtrat Sieberer als Schwarzseere- ferent beantragte die Freigabe von 220000 5 aus dem Budget für 1972, das noch nicht beschlossen ist, für den Bau eines Sprungturmes. Stadtgemeinde und Frau Maria Ma- moser, Hotel Tiefenbrunner, tauschen zur Verlegung des öffentlichen Weges beim Tiefenbrunner Waschhaus. Der Gemeinderat stimmte der Aen- derung von Preisen am Schwarzseebad zu. Die Tarife werden nur zum Teil -‚ • •---- I.......L_1I. 1 Bausteineaktion Probeweise NachttaflrverDOT in- aer unnensiuui Gemeinderat dankt Verantwortlichen für das Hahnenkammrennen Kitzbühel fordert im Straßenbau sein Recht
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