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Seite 2 LUtzbufleler Anzelger Samstag, 23. Dezember 1972 21. Jänner: Kirchberg Nationalrat Ermacora 28. Jänner: Wattens sprach über den 4. Februar: Mittersill Rechtsstaat Osterreich 11. Februar: Kassen 18. Februar: Zell am See 25. Februar: Goldegg 4. März: Kitzbühel 11. März: Ramsau Kolpingchor hat eine Chor- leiterin Eine schwierige Aufgabe hat die 20. jährige Studentin am Konservatorium der Stadt Innsbruck und Musiklehre- rin an der Musikschule Kitzbühel, Ros- marie Gasteiger, übernommen. - Die fachlich versierte junge Musikerin lei- tet seit Beginn des neuen Arbeitsjah- res im Oktober den Kolpingchor Kitz- bühel. Damit erhielt der Kolpingchor Kitzbühel, der heuer den 25jährigen Bestand feierte, erstmals eine Chor- leiterin. - Gründungschormeister des Kolpingchors, der von 1947 bis 1960 als Männerchor geführt worden war, war der Vater der nunmehrigen Chor- leiterin, der heutige Stadtkapellmeister und Musikschulleiter Josef Gasteiger, Zuletzt führte Hugo Bonatti durch 15 Jahre als Chorleiter den Kolpingchor, der auf seine Anregung hin zu einem gemischten Chor umgestaltet worden ist. Das Ausscheiden Bonattis, dem der Chor einen beachtlichen Aufstieg verdankt, war aus beruflichen Grün- den erfolgt, da dieser als Lehrer nach Salzburg zog. Rosmarie Gasteiger leitet den Chor zur vollsten Zufriedenheit des Aus- schusses und der mehr als 20 Sänge- rinnen und Sänger. Der Kolpingchor trat unter ihrer Leitung das erstemal beim Kitzbühel Adventsingen im Kol- pingsaal auf und erntete ehrlichen Beifall. Der Kolpingchar lädt sangesfreudige Damen und Herren herzlich ein, im Chor mitzumachen. Die Probetätigkeit wird am Montag, 8. Jänner um 20 Uhr im Musikzimmer der Knabenvolks- schule Kitzbühel wieder aufgenommen. Der jungen Chorleiterin und dem Kolpingchor die besten Wünsche für weitere erfolgreiche Tätigkeit beim Start ins zweite Vierteljahrhundert der Vereinsgeschichte und bei frohem Sang! In der vergangenen Woche fand, auf Einladung der Bezirksgruppe Kitzbü- hel des Oesterreichischen Akademiker- bundes, ein bedeutsamerVortrag statt. Univ.-Prof. Dr. Ermacora, Vorsitzen- der des Instituts für Staats- und Ver- waltungsrecht an der Universität in Wien und Abgeordneter zum National- rat, sprach in Kitzbühel vor den Aka- demikern über das Thema „Rechts- staat Oesterreich" - Standort und Zukunft des Staatsbürgers. Ermacora, ist für dieses Thema der prädestinierte Mann. Wissenschaftli- che Spitze und Praktiker im National- rat vereinen sich in dieser Person. - Kein Wunder, daß seine Ausführungen mit tiefem Interesse aufgenommen wurden und die anschließende hoch- stehende Diskussion weitere zwei Stun- den andauerte. Univ.-Prof. Ermacora untermauerte seine Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Parlament im- mer wieder mit dem Begriff von Recht und Freiheit und den Gesetzen und mit der Feststellung vom Recht auf Freiheit des einzelnen Staatsbürgers. Ermacora meinte damit den notwen- digen unpolitischen Lebensraum des einzelnen Staatsbürgers, den der Mensch zu seiner freien Entfaltung braucht. Wohltuend, das von einem Politiker einmal zu hören. Dazu ge- hört Courage, aber auch weise Vor- aussicht. Sein zweiter Schwerpunkt bezog sich auf die Oesterreichische Verfassung, die in ihrem Gehalt nicht mehr der Zeit entspricht und in ihrem Wert ei- ne permanente Aushöhlung erfährt, die wenn der österreichische Staatsbürger sich nicht um seine Rechte mehr küm- mert, von einer schleichenden, zu ei- ner galoppierenden Gefahr werden kann. Er forderte deshalb ein fundier- tes, wohlüberlegtes Durchdenken der österreichischen Verfassung, die der rechtliche Rahmen für jeden einzelnen Staatsbürger ist und ihm seine per- sönliche Freiheit, die Freiheit des mdi- viduums, zu sichern hat. - Kameraden der Heimkehrer und Kaiserjäger Achtung! Am Stefanitag, 26. Dezember um 19.30 Uhr findet in der Stadtpfarrkirche der alljährliche Krieger-Gedächtnis-Gottesdienst für al- le gefallenen, vermißten und später in der Heimat verstorbenen Kameraden beider Weltkriege statt. Heimkehrer und Kaiserjäger stellen je eine Fah- nenordnung. Um recht zahlreiche Teil- nahme, aus beiden Kameradschaften, wird gebeten. Brixntoiarisch von Herbert Jordan Aus dem 1972 erschienenen Büchlein „Brixntoiarisch - uichigspitzt - auf- gschniedn und dalogn". (Erhältlich im heimischen Buchhandel). Was i ma wünschat, wann i kunnt Scho aliwei und zu jeda Zeit, da hättn auf da Erdn die Leit gern hnbn wölln, daß sie's Wünsclm könna, damit sie's bössa hamb und schöna. Wann mi um meini Wünsch wer frogat, wissat i nit gach, was i sogat, was i gern sei und hahn möcht und was i ma wünschat, wann i kunnt. Kunnt i ma wünschn, was i mecht, i wünschat ma, min gang's nia schlecht. Und, weil ma bössa z'friedn sei tuat, wünscht i a, mia gang's nia z'guat. 1 mecht gern - giabbt's ma's oda nit gnuag Arbit und a Freid damit. Hab aliwei z'friedn die Augn zuatu, wann i bein Tag was ausgricht hu. Dann mecht i - wann i's wünschn kunnt - i bleibat af da Nachnd gsund und wünschat ma im Glasl drei' nit vü, aba an guatn Wei'. No oft mecht i - i sag's ganz truckn mit guati Fremd an Asch voll huckn. Und ham's amend an Kieti u, laffat i lang no nit davu. Die Divandln wünscht i ma gleirn (da fürcht i, weascht's bein Wünschn bleibn), dö wearnd ja nit grad boatn doda auf so an altn graun Loda. 1 mecht bei mir in Haus koa Gstriet und mit die Nachbarsieit an Fried! Die Kraft, wa grecht, haß lang nit lugg, da Bauch, war grecht, gang a wenk zrugg und ganz grecht war, 's tat wieda amoi laut gnuag bei mia anViaschzgaschnoi: den Tusch, bei den oanz gscheida weascht, den meining hun i übaheascht. Wann 's alls so war, aft mecht i gern so guatding hunascht Jahr alt werdn. Eigentümer. Herausgeber und Verleger: KitzbOheier Anzeiger Gesellschaft mbH. Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter Martin W5rgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstlmm & l4elninger KG. Kltzbühei, Wehrgasse 8. Telefon 25 15 g (3 Ich bitte, meine besten Wünsche für Weihnachten und das neue Jahr auf 0 9 9 g diesem Wege entgegenzunehmen. Hermann Reisch 2
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