Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Freitag, 31. Dezember 1971 die schwierigen Aufgaben, die ein Bankleiter zu bewältigen hat, wünsch- te er dem jungen Leiter der Filiale Pe- ter Greiderer viel Glück und Erfolg. - LAbg. Komm.-Rat Huber, der die Be- Der Glanz der Feiern zum 700. Ge- burtstag der Stadt Kitzbühel ist be- reits verblichen und die Bevölkerung geht ihren üblichen Beschäftigungen nach wie ehedem, die Wirkung des schönsten Geburtstagsgeschenkes je- doch, des herrlichen Dokumentarwerks der Stadt beginnt erst um sich zu greifen. Mit dem 4. und letzten Band der Kitzbüheler Stadtbücher ist ein Werk vollendet, dessen Einzigartigkeit im Lande immer deutlicher wird. Un- ter der Schriftleitung des Landesarchi- vars Dr. Eduard Widmoser ist es ge- lungen, ein Unternehmen zu Ende zu führen, das die aufwendige, kostspieli- ge und formschöne Aufmachung von Bildbänden und Liebhaberausgaben zu verbinden weiß mit der strengen Dik- tion wissenschaftlicher Akribie, das trotz Vielfalt der Themen und Breite der Darstellung stets gründlich, ehrlich und übersichtlich bleibt. Titel und Aus- stattung der Bücher werden Leute an- sprechen, die derart eingehende Abhand- lungen darin nie vermuten würden, und Fachleute werden staunen, mit welcher Großzügigkeit und Gefälligkeit die ein- zelnen Beiträge zu einem Ganzen zu- sammengestellt wurden. Der im Sommer erschienene 4. Band ist der umfangreichste und vielfältig- ste: auf über 800 Seiten werden von 13 Autoren, darunter die besten Ken- ner der Materie, Namenkunde, Kir- chengeschichte, Lebensbeschreibung und Sozialgeschichte, Musik und Dich- tung und schließlich Skigeschichte be- handelt und in über 500 (!) Abbildun- gen, davon einige in Farben, illustriert. Es ist hier nicht der Platz, auf die einzelnen Artikeln genauer einzugehen, vielmehr soll kurz aufgezeigt werden, wie wichtig dieses Buch auch für St. Johann ist. Schon in der Einleitung zu der na- menkundlichen Arbeit von Prof. Dr. Finsterwalder heißt es, daß sich die Untersuchungen nicht auf den engsten Kitzbüheler Raum beschränken. Und in der Tat finden wir neben einer über- sichtlichen Darstellung der frühen Nennungen der einzelnen Orte im Leu- kental auch eine Fülle von Erklärun- gen und Deutungen von Orts-, Flur- und Almnamen unserer Gegend. So wird Stopfenau als „Au mit Wildfähr- te" gedeutet. Rettenbach heißt „beim roten Bach", in Kiedern (Winkl-Schatt- seite) versteckt sich das Wort Kuh- trieb, Haberberg läßt auf den Anbau lange der Gewerbetreibenden im Bezirk vertritt, gab seiner Hoffnung Aus- druck, daß die Filiale den Wirtschafts- treibenden in diesem Gebiet eine Stüt- ze und Hilfe sein möge. von (Wild)hafer schließen und Bären- stätten ist nicht mit dem Tiernamen Bär verwandt, sondern heißt „Wohn- sitz des Pero". In der Arbeit Dr. Krüpls über Si- mon Benedikt Faistenberger werden u. a. die Beziehungen des Barockmalers zu den einzelnen Orten seines Wirkens und somit auch zu St. Johann deutlich. In dem anschließenden Werkkatalog finden sich auch die genauen Beschrei- bungen der einzelnen Fresken in der St. Johanner Pfarrkirche, in der Friedhofskapelle und in der Spitals- kirche in der Weitau. Nicht bekannt waren bisher zwei Tuschskizzen Fai- stenbergers „Glorie des Herzens Jesu" mit der Darstellung der Kirche von St. Johann, die als Entwürfe für einen Bruderschaftszettel für die 1737 ge- gründete Herz-Jesu-Bruderschaft von St. Johann entstanden sind. Wir erlauben uns, alle Gewinner bei der 3. Kitzbüheler Weihnachtstombola auf folgendes hinzuweisen: Bitte lösen Sie Ihre Gewinnlose bis spätestens 31. Jänner bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel ein. Die Warengutscheine Wie bereits berichtet, haben die Kin- der der Familie Schwabl (Schreibü- hel), die erst vor kurzer Zeit von einer Brandkatastrophe heimgesucht wurde, bei der Weihnachtstombola den Glücks- engel gespielt. Kaufmann Toni Werner assistiert bei der Ziehung. Daß in den Abschnitten über moder- ne Malerei und Dichtung die St. Johan- ner Hans Burger, Heinrich Tilly bzw. Walter Kantner aufgenommen wur- den, zeigt erneut, wie das Werk den Rahmen eines engen Stadtbuches sprengt. Schließlich seit hier noch an die un- zähligen kleinen Verknüpfungen und Verbindungen mit St. Johann gedacht, wie sie uns in fast allen Kapiteln be- gegnen. Wir erfahren daraus zum Bei- spiel, daß schon für das Jahr 1297 in St. Johann eine Taverne (Wirtshaus) nachweisbar ist, daß durch Abnahme des Bergbaues am Rerobichl auch in St. Johann wirtschaftliche Not eintrat, so daß zwei Fleischhauer für 1628 zu viel seien, daß ein Andreas Reiter, Wurmbader (Wundarzt) zu St. Johann während der Pest um 1635 als Toten- iäßl (Aderlasser und Totenbeschauer) in Kitzbühel fungierte und schließlich dort an der Seuche starb, und vieles mehr. Das Stadtbuch Kitzbühel ist kein Buch, das man liest und weglegt, es ist auch kein Führer, der rasch auf Fra- gen antwortet, sondern ein Werk, das oft zur Hand genommen werden will, ehe es sich ganz öffnet, dann freilich ein Verständnis für das Wesen der engeren Heimat erwecken kann wie kaum ein zweites Buch. (Treffer) können in sämtlichen bei der 3. Kitzbüheler Weihnachtstombola be- teiligten 90 Fachgeschäften eingetauscht werden! Die Organisatoren der 3. Kitz- büheler Weihnachtstombola Als Dank wurden die Schreibühel-Kin- der von der Kitzbüheler Kaufmann- schaft neu eingekleidet und erhielten eine Wintersportausrüstung. Tombola- Organisationsleiter Toni Werner über- reicht ein Paar nagelneue Kneissl Ski. Fotos: Lazzari Eine Stimme aus St. Johann zu den Kitzbüheler Stadtbüchern Professor H. F. Schodl in den „Amtlichen Mitteilungen der Marktgemeinde St. Johann", Herbst 1971 Kitzbu""heler Weihnachtstombola-Hinweise
< Page 7 | Page 9 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen