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Samstag, 3. Februar 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 33. Internationales Hahnenkamm- rennen in Kitzbühel Großartige skisportliche Leistungen - perfekte Organisation - Rekord an Zuschauern die Gemeinderatssitzung vom 13. Juni 1958 ist ja bezüglich des Beschlusses über die Mitteilung an das Denkmal- amt von einer Duldung der Vergla- sung auf Widerruf die Rede. Ob in dem Schreiben an Herrn Guido Reisch vom 20. Juni 1958 mit den Worten „und gestattet ihre Schließung bis auf Wi- derruf" die Schließung mittels Glas- wänden oder nur die Schließung der Türen gemeint ist, wird sicher noch zu klären sein. Die Baupläne sind integrierende Be- standteile eines Bauansuchens und in den von der Gesellschaft vorgelegten Austauschplänen war der Glasvorbau eingezeichnet. Daher war auch dar- über bei der zweiten Bauverhandlung am 22. September 1972 abzusprechen, zumal der alte Glasvorbau abgebro- chen worden war und für die Errich- tung jedes Bauwerkes eine Baugeneh- migung zu erwirken ist. Die Errichtung des Glasvorbaues wurde von VB Härting bei der Bau- verhandlung am 22. September 1972 und unter Punkt 45 des Baubescheides vom 15. November 1972, Zi. 847, abge- lehnt. Gegen Punkt 45 des Baubeschei- des wurde von der Gesellschaft recht- zeitig Berufung erhoben. Ueber diese Berufung muß noch im Behördenweg entschieden werden, einerlei, welche Instanz aufgrund des Gemeinderats- beschlusses vom 14. September 1972 zuständig ist. Jedenfalls ist der Bau- bescheid im Punkt 45 nicht rechtskräf- tig. - Bei der Gemeinderatsitzung am 14. Dezember 1972 wurde beschlossen, von der Guido Reisch Gastwirtschaftsbe- triebsgeselischaft mbH zu verlangen, daß die Terrasse um 1 m verschmälert wird, damit der unterhalb der Terras- se sich befindliche Gehsteig um 1 m verbreitert werden kann. Die Mittei- lung über diesen Beschluß wurde vom Anwalt der Gesellschaft als Teilkündi- gung des Vertrages vom 10. Feber 1956 (Punkt VI.) aufgefaßt, wogegen er bei Gericht Einwendungen erhoben hat. Als knapp vor Weihnachten der Glas- vorbau >ohne rechtskräftige Baugeneh- migung aus neuen Bauelementen er- richtet wurde, wollte VB Härting den Bau durch die Stadtpolizei einstellen lassen. Das Exekutivorgan erhielt nur eine barsche Antwort, der Bau wurde weitgeführt. Am 21. Dezember 1972 wurde sodann eine schriftliche einst- weilige Verfügung erlassen, den Bau sofort einzustellen und die errichteten Bauelemente wieder abzutragen. Sie wurde dem Anwalt der Gesellschaft, der Baufirma und dem verantwortli- chen Vorarbeiter nachweislich zuge- stellt. Doch auch diese einstweilige Verfügung wurde ignoriert, die Gesell- schaft erhob jedoch schriftlich Beru- fung dagegen und ersuchte, die einst- wellige Verfügung zu beheben. Dies ist jedoch nicht geschehen. Unter Rück- Unsere Berichte über das 33. Interna- tionale Hahnenkammrennen setzen wir auch in unserer nächsten Ausgabe (mit einem Tatsachenbericht von Michael v. Horn) fort. Neben den Ergebnissen bringen wir hier den Ablauf der Sieger- ehrung bei der Talstation der Hahnen- kammbahn. Bei dieser Siegerehrung wirkten traditionsgemäß die Stadtmusik sowie die Roten Teufel der Skischule Kitzbühel mit. Die Siegerehrung wurde vom Präsiden- ten-Stellvertreter des Kitzbüheler Ski- klubs Dr. Christian Poley eröffnet. Dr. Poley: „Meine Damen und Herren, liebe Sportfreunde. Ich eröffne hiermit den letzten Akt des heurigen 33. inter- nationalen Hahnenkammrennens und darf zu meiner Freude folgende Ehren- gäste begrüßen. Herrn Bundesminster für Landesvertei- digung General Lütgendorf, Herrn Land- tagspräsidenten DDr. Lugger, Herrn Landessportreferent Landesrat Dr. Er- lacher, Herrn Kammerpräsidenten Korn- merzlairat M e n a r d i, Herrn Landtags- abgeordneten Kommerzialrat Christian H u b e r, Herrn Bezirkshauptmann Hof- rat Dr. Hans von Trentinaglia, Herrn Bürgermeister Hermann Reisch und den Leiter der Skischule Kitzbühel Herrn Karl K o 1 1 e r. Für mich als Vorsitzender des Or- ganisationskomitees ist es eine sehr große Freude, heute feststellen zu kön- nen, daß das Hahnenkammrennen, und zwar beide Veranstaltungen, der Ab- fahrtslauf und der Torlauf, unfallsfrei ab- gewickelt werden konnten. Zu diesem Er- folg hat nicht unwesentlich unser lang- jähriger Freund der frühere Betreuer der Schweizer Nationalmannschaft Urs W e- b e r, Technischer Delegierter der FIS beigetragen. Auf diesem Weg unseren herzlichsten Dank. Mein ganz besonderer sichtnahme auf die beginnende Saison wurde seitens der Gemeinde von wei- teren Sofortmaßnahmen Abstand ge- nommen. Es ist mm einmal im Verwaltungs- wege über die Berufung gegen den den Glasvorbau ablehnenden Baubescheid (Punkt 45) zu entscheiden, und zum zweiten wird auf gerichtlichem Wege über die Angelegenheit der Gehsteig- verbreiterung eine Entscheidung her- beigeführt werden müssen. Dieser Bericht erhebt keineswegs Anspruch auf Rechtssetzung, er stellt nur die Angelegenheit Glasvorbau und Gehsteigverbreiteriaig aus der Sicht des Gemeinderates dar. Dank gilt den Soldaten, die uns heuer wiederum vorbildlich geholfen haben, die Pisten für dieses große Rennen herzu- richten. Ich möchte bei dieser Gelegen- heit allen Mannschaften, Offizieren und Dienstgraden - ich will hier keine Namen nennen, im Namen des Skiklubs auf das herzlichste danken. Ich danke auch der Gendarmerie und der Polizei für ihren Einsatz, der Freiwilligen Feuerwehr, und der Stadtmusik unter Stadtkapellmeistei Sepp G a s t e i g e r. Mein allgemeiner Dank gilt selbstverständlich allen unge- nannten Helfern, die zum Gelingen die- ser Großveranstaltung beigetragen ha- ben. Und nun meine lieben Sportfreunde, bitte ich den Landessportreferenten, Lan- desrat Dr. Karl Erlacher zu uns zu sprechen." LR Dr. Erlacher: „Ich freue mich, daß heuer wieder in so glänzender Weise dieses Rennen abgelaufen ist. Ich habe jedenfalls Ihnen, sehr verehrter Herr Bun- desminister, für die Zurverfügungstellung Ihrer Mannschaften, die einen wesent- lichen Anteil an der Präparierung der Pi- sten geleistet haben, zu danken. Ich dan- ke der Gemeinde und ich danke allen Mitwirkenden. Das Hahnenkammrennen in Kitzbühel ist zu einer der größten in- ternationalen Veranstaltungen auf dem Gebiete des Skisports geworden und da- für der Dank an alle, die mitgewirkt ha- ben. Der Stadtgemeinde, den Organisa- toren, allen Leuten, die sich persönlich um das Zustandekommen und das Ge- lingen bemüht haben. Ich danke aber vor allem den Rennläufern, daß sie wieder ihre ganze Kraft und ihren ganzen Ehr- geiz in dieses Rennen gesetzt haben. Ich beglückwünsche die Sieger; aber ich danke auch jenen, die nicht den ersten Preis errungen haben, weil sie mitge- wirkt haben hier für die Bevölkerung und für das sportliche Geschehen im Lande Tirol. Solche Rennen sind immer ein An- sporn für die Jugend. Der Sport hat nicht nur den Zweck, daß jemand einen ersten Preis bekommt und gefeiert wird, son- dern der Sport hat den Zweck und letzten Endes auch die Aufgabe, die jungen Menschen für echte Leistungen zu begei- stern. Und dafür danke ich auch der Ju- gend, die heute hier anwesend ist, die mit einer ungeheuren Begeisterung je- dem Rennläufer applaudiert hat und Freu- de gehabt hat, auch dabeisein zu dürfen. Herzlichen Dank und auf Wiedersehen im nächsten Jahr, wenn die Kitzbühelei das neue Hahnenkammrennen aus- schreiben." Vizebürgermeister Gebhard Härting Dr. Poley: „Ich danke dem Herrn Lan- Vizebürgermeister LA Hans Brettauer desrat für seine anerkennenden Worte.
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