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Seite 16 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Februar 1973 Ich danke Ihnen aber auch dafür, Heu Dr. Erlacher, daß Sie mit diesen kurzen, prägnanten Worten Ihre Anerkennung an jene Stellen adressiert haben denen dieser Dank gebührt. Ich darf nun den Herrn Bürgermeister der Stadt Kitzbü- hel, Herrn Hermann Reisch zum Mikro- fon bitten." Bürgermeister Reisch: „Liebe Sport- freunde! Ich möchte vor allem den Sie- gern des 33. Internationalen Hahnen- kammrennens zu ihren Erfolgen gra- tulieren und allen Aktiven danken, daß Sie sich daran beteiligt haben. Wir Kitzbü- heler sind stolz, daß dieses 33. Hahnen kamrnrennen wieder so gut verlaufen ist und ein echtes Skisportfest war, zu dem wir sicher alle viel beigetragen haben, Aber ich muß doch denen danken, die sich bemüht haben, das Rennen wiedet vorzubereiten und zu organisieren. Ich glaube wohl behaupten zu können, tadel- los zu organisieren, zur Zufriedenheit Die Mandatare der Stadt sowohl als auch die Funktionäre des Fremdenver- kehrsverbandes Kitzbühel befassen sich bereits seit Jahren intensiv mit dem Verkehrsnotstand in Kitzbühel. Durch dauernde Beobachtungen und oftmalige Zählungen der verschieden- artigen Verkehrsströme, in vielen Sit- zungen sowie bei Besprechungen und Verhandlungen mit den maßgeblichen Fachleuten der für Planung und Finan- zierung des Straßenbaues zuständigen Behörden konnten sie das Problem gründlich untersuchen und die Kosten und Möglichkeiten für dessen Beseiti- gung erarbeiten und abgrenzen. Ich möchte mit aller Deutlichkeit erklären, daß der Artikel des Herrn Stadtrat Hirnsberger im „Kitzbttheler Anzeiger" vom 13. Jänner d. J. eine sachliche und objektive Darstellung der dadurch gewonnenen Erkenntnis- se ist. Mit 'aller Entschiedenheit muß die Unterstellung zurückgewiesen wer- den, daß darin gesetzliche Bestimmun- gen unrichtig wiedergegeben oder Tat- sachen entstellt wurden. Uns allen muß viel daran gelegen sein, unserem Städtchen seine Fähig- keit, Erholung zu spenden. wiederher- zustellen und zu erhalten. Die Art und Weise jedoch, wie dieses berechtigte Anliegen dazu ausgenützt wird, um wirklichkeitsfremde Uebertreibungen plausibel zu machen, darf nicht un- widersprochen bleiben. Es wird da z. B. allen Ernstes behauptet, daß die Petrovictrasse auf der Skiwiese den Schnee zum Schmelzen bringe, daß kein Platz für Anfänger bleibe, daß der Skischulbetrieb eingestellt werden müsse und dergleichen mehr. Sollte dies jemand wirklich glauben, so sei ihm empfohlen, einen Ausflug über den Arlberg- und Flexenpa.ß zu machen a!Ier. Ich danke in erster Linie den Funk- 'ti'onären des Kitzbüheler Skiklubs mit ihren Helfern, denn ohne sie ohne ihre Nervenkraft, das alles auszuhalten, die Angst, daß vielleicht nicht genug Schnee sein könnte und dann die Freude, daß es so ein schönes Rennen geworden ist, für die viele Arbeit, die mit dem Rennen verbunden war, danke ich ihnen per- sönlich und im Namen der ganzen Stadt von ganzem Herzen. Ich habe den Wunsch, daß wir uns im nächsten Jahr zum 34. Internationalen Hahnenkamm- rennen alle wiedersehen und bis dahin Ski Heil! Dr. Poley: „Lieber Herr Bürgermei- ster, stellvertretend für alle insbesondere für unsere Freunde im Bundesheer nehme ich diesen Dank gerne entgegen. (Die Ergebnisse vom 33. Intern. Hah- nenkammrennen finden Sie auf den Sei- 2 und 3.) und am dortigen Skibetrieb beider- seits der sehr verkehrsreichen Straßen teilzunehmen. Es wird auch versucht, den Eindruck zu vermitteln, als ob der Bau der Petrovictrasse den Verkehr herbeihole, um ihn mitten durch Kitz- bühel zu führen. Tatsächlich ist dieser Verkehr bereits da, und zwar wirklich im Herzen der Stadt, dessen enge und oft blockierende Arterien sein Volu- men nicht mehr bewältigen können. Es gilt also, dieses Verkehrsaufkorn- men in breitere, hindernisfreie Bah- nen zu leiten, wobei zu beachten ist, daß es im Jahresdurchschnitt zum weitaus überwiegendenTeil aus Lokal-, Nah- und Zielverkehr besteht (letzte- res besonders im Winter). Die von Herrn Dr. Herbert und auch von Herrn Dr. Glaser empfohlene Tunneltrasse als Teil der Schnellstraße ist hiefür leider ungeeignet, weil sie nur den durchgehenden Fernverkehr aufneh- men könnte. Um dies zu beweisen, be- darf es keiner langen Diskussion, son- dern nur eines Planes der Stadt und Umgebung, auf dem der Fluß der ver- schiedenen Verkehrsarten für die Tras- senvarianten nachgezeichnet werden kann. Es ist natürlich auch naiv, zu glauben, gesetzliche Bestimmungen könnten die Verkehrsrichtung nicht lenken und verhindern, daß Schnell- straßen (als Fernverkehrsstraßen) durch den Lokal- und Nahverkehr be- nützt werden, und zwar durch entspre- chende Trassierung sowie Anordnung der Zu- und Abfahrten. Dies geschieht auch allenthalben, denn sonst könnten ja Autobahnen und Schnellstraßen ih- ren Zweck nicht erfüllen. Die Befürworter einer kurzen Tun- nelstraße tun so, als wären damit alle Probleme gelöst. Ganz das Gegenteil ist der Fall, denn in logischer Schluß- folgerung ergeben sich iur aie itowicic- iung des ioial-, Nah- und Zielverkehrs nur zwei Alternativen: Entweder die Petrovictrasse bauen oder den jetzigen sich ständig verschlechternden Zustand verewigen. Und hier nun möchte ich jedem ver- nünftig und unvoreingenommen den- kenden Kitzbüheler, und dies ist si- cherlich die große Mehrheit, zu beden- ken geben: Soll auch in Zukunft die Mitte unserer Stadt, einer unserer ro ßen Attraktionen und beliebtester Treffpunkt unserer Gäste, samt den einmündenden Straßenzügen aus Kirchberg, aus der Langau sowie aus Richtung St. Johann, von Autoschlan- gen verstopft und entwertet sein, sol- len die Motoren dieser Fahrzeuge wei- terhin durch das langsame Tempo so- wie das oftmalige Halten mit neuerli- chem Anfahren das absolut mögliche Maximum an Lärm, Gestank und Aus- puffgasen in unserer Stadt abladen? Ein Maximum an schädlichen Stoffen, das dann von Tausenden Menschen ein- geatmet werden muß, die entlang die- ser Straßenzüge ständig oder als G.ste wohnen oder als Passanten die Geh- steige und Kreuzungen beleben; es sind viele Kinder darunter, die auch durch die Unfalisgefahr ständig an Leben und Gesundheit bedroht sind; oder ist es besser, daß dieser nun einmal vorhandene und auch in Zu- kunft anfallende Verkehr auf der Pe- trovictrasse entlang der Bahn flüssig abrollt, ohne Fußgängerpassagen, praktisch kreuzungs- und hindernis- frei, wobei er nur das unvermeidbare Minimum an Umweltverschmutzung, Lärmbelastung und Gefährdung von Menschen verursacht? Ich bin sicher, daß der Gemeinderat und Fremdenverkehrsausschuß das Ausmaß ihrer sich daraus ergebenden Verantwortung kennen und die eheste Verwirklichung der Petrovictrasse mit ganzer Kraft weiter betreiben werden. Das Ministerium für Bauten und Technik hat diese Trasse durch ErLaß genehmigt und der Auftrag, die Grund- einlösungsverhandlungen vorzuberei- ten, ist bereits an die Landesbaudirek- tion ergangen. Im Genehmigungserlaß enthaltene Bedingungen werden kein Hindernis mehr sein. Wenn dann Kitzbühel auf dieser Tras. se auch im Westen umfahren ist, wird es möglich sein, in seiner Mitte eine Fußgängerzone einzurichten, so daß Einheimische und Gäste die einmalige Schönheit dieses Ortsbildes wieder in Ruhe genießen können. Auch auf den übrigen Straßen und Wegen, ein- schließlich der neuen Umfahrungsstra- ße, wird die Belästigung durch den Verkehr auf das mögliche Mindestmaß reduziert und erträglich sein. Kitzbü- hel wird wieder Erholungsort sein. H. Reisch Der Burgermeister 00 zum Thema Westumfahrung
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