Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Februar 1973 tun? Es gilt, langfristige Sanierungen an- Alternative zum exklusiven Kleinod, denn triebsunterbrechungen oder Sperrung zustreben, die vorhandenen Naturgrundlagen sind von Skiabfahrten kein Anspruch auf Der Glaube, daß Kitzbühel bald nach nicht beliebig vermehrbar, In Kitzbühel Rückvergütung oder Verlängerung be. der Verwirklichung der Petrovic-Trasse fehlen von Natur aus Voraussetzungen steht. schon wieder um eine Tunnellösung an- für einen Massentourismus extremer Zu- In der vergangenen Woche ergab sich nach dem ersten ergiebigen Schneefall seit Wochen die Notwen- digkeit zu einer umfassenden Sperre von Liften. Dies war einerseits not- wendig, um den trockenen Schnee auf der Eisunterlage zu binden, bevor eine größere Zahl von Skifahrern die Pi- sten benutzte und eine derartige Bin- dung unmöglich gemacht hätte, ande- rerseits aber auch, um den konzen- trierten Einsatz von 16 Pistenbearbei- tungsmaschinen so schnell wie mög- lich beenden zu können. Durch die rasch gesetzte Maßnahme wurde die Festigung der Schneedecke sicherge- stellt, so daß auch ohne entsprechen- de Schneefälle die beste Unterlage ge- währleistet ist. Der Erfolg der vom Vorstand der Bergbahn AG getroffe- nen und verantworteten Maßnahme war am Wochenende bereits augen- fällig. Die Skifahrer waren von den Pisten begeistert. Eine derart rigorose Maßnahme zur Sicherstellung der gefestigten Schnee- decke wurde in der letzten Woche erst- mals durchgeführt. Ausschlaggebend dafür war die Erfahrung in den schneearmen Wintern. Die Sperre der Anlagen wurde von Sachverständigen als die unumgänglich richtige Maßnah- me bezeichnet. Am Mittwoch und Don- nerstag waren folgende Lifte gesperrt: im Bereich Hahnenkamm die Doppel- sessellifte Steifalm 1 und II, am Stein- bergkogel der Sessellift Steinbergko- gel, auf der Skiübungswiese in Kitz- bühel der Ganslernschlepplift, im Be- reich Kirchberg der Doppelsessellift Maierl III, der Doppelsessellift Pen- gelstein II und die Schlepplifte Käl- berwald und Silberstuben, der Sessel- lift Gaisberg, am Kitzbüheler Horn der Doppelsessellift Raintal und der Ses- sellift Trattaim, in Jochberg Schlepp- lift Wagstätt, am Paß Thurn der Ses- sellift Resterhöhe und die Schlepplifte Moseraim und Resterhöhe. Einen Tag gesperrt waren die Schlepplifte Fleck- hochaim, Obwiesen und Krien. Von der durch den Vorstand der Bergbahn AG beschlossenen - es war kein „einsamer" Beschluß - Sperre wurden umgehend die Gemeinden, Fremdenverkehrsverbände und Ski- schulen und für den Bereich Paß Thurn auch die Post verständigt. Für die Sperre von Anlagen ist die Bergbahn AG allein zuständig. Der Beschluß er- folgte in einer Ausnahmesituation und - da er auch vom Vorstand der Ge- sellschaft allein zu verantworten ist- keineswegs st- keineswegs leichtfertig. Bereits weni- ge Stunden nach der Beschlußfassung die am späten Abend nach dem Auf- hören der Niederschläge erfolgte, wa- ren alle Pistenbearbeitungsmaschinen im Einsatz. Am ersten Tag wurde bis 2 Uhr früh gearbeitet und danach um 7 Uhr früh wieder begonnen. Nur durch den restlosen Einsatz der ge- samten Mannschaft konnte das ge- steckte Ziel in den vorgegebenen zwei Tagen erreicht werden. Nach dem 2- tägigen Totaleinsatz waren alle Anla- gen, wie sich Tausende Skifahrer am Wochenende überzeugen konnten, klaglos präpariert. Die eingesetzten Fahrer haben sich voll bewährt, der vorgesehene Einsatzplan wurde rest- los eingehalten. Durch den persönlichen Einsatz des Maschinisten Josef Brunner konnte im Raintal eine neue nordseitige Abfahrts- variante, die sich bewähren wird, her- gerichtet werden. Die Raintalabfahrt wird seit der Eröffnung des Doppel- sessellifts bei jedem größeren Schnee- fall gesperrt. Auf den Skipässen ist ausdrücklich vermerkt, daß bei Schlechtwetter, Be- Bei den Talkassen wurde durch deut- lich sichtbare Tafeln auf die Sperre von Anlagen am Berg hingewiesen. Das Bichlaimgebiet und auch das Kitzbü- heler Horn standen voll bzw. fast voll zur Verfügung. Einschneidend war die Sperre für die Skifahrer aus Kirch- berg, die keinen Zugang zum Hahnen- kamm hatten, und für die Gäste, die mit Privatautos zur Resterhöhe fuh- ren. Hier wird man nach Möglichkei- ten der Information suchen müssen. Die Sperre erfolgte an Tagen, an denen keineswegs Spitzenbetrieb zu erwarten war. Es gab auch bei den 32 voll in Betrieb stehenden Anlagen kei- ne Wartezeiten. Keineswegs handelt es sich bei der Sperre um eine „österreichische Ku- riosität", weil es derartige Maßnahmen in unserem Land und auch im Ski- sport-Ausland in Ausnahmesituationen längst gibt. Bei gleichartiger Lage wird sich die Bergbahn AG notgedrungen wieder zu einer teilweisen Sperre ent- schließen müssen, wenn eine gleiche Situation - Notwendigkeit dar Bin- dung von trockenem Neuschnee auf Eisunterlage - ergibt. Eine kaum entsprechend anzukündi- gende Maßnahme löst da und dort Un- mut aus, weil die sachliche Begrün- dung für eine so weitgehende Sperre nicht allgemein bekannt ist. Erfreuli- cherweise wurde die Maßnahme in den hauptbetroffenen Gemeinden Kirchberg und Jochberg mit v.el Ver- ständnis aufgenommen. Mittersill Der FVV Oberpinzgau berichtet: Ausgezeichnetes Nächtig-ungsergbnis im Dezember 1972 Wir hatten zwar die dritte Weihnachts- zeit ohne Schnee, aber keinen Streik in Westdeutschland, sehr günstig in die Wochentage eingelagerte Feiertage und ein ausgabefreudiges Publikum aus den westeuropäischen Ländern. Die Ergebnisse im einzelnen: Bet'en- Dez. 1971 Dez. 1972 zahl Ort Nöchtig. Pers. Nachtig. 2019 Kaprun 23.071 4.067 25.640 727 Piesendorf 6.961 1.167 8.550 460 Niedernsill 982 160 1.121 756 Uttendorf 4.392 1.117 6.231 400 Stuhifelden 1.275 505 2.392 1633 Mittersill 10.364 2.511 13.643 340 Hollersbach 1.444 516 2.286 430 Bramberg 809 1.252 6.668 1156 Neukirchen 9.837 2.031 12.075 1013 Wald-Pzg. 4.422 1.154 6.912 1097 Krimml 5.103 1.263 10.944 10.031 Gesamt 68.660 15.743 96.462 klopfen könnte, ist bei der erwartbaren kunftsdimensionen. Bundes- und Landesbudgetlage der Das Liebäugeln mit dem Massentouris- nächsten Jahrzehnte wirklichkeitsfremd. mus wäre daher ein selbstzerstörerischer Flirt" mit jenen Massen, die schließlich Pioniertat oder? auch schon in anderen Regionen „Ver- Die Antwort darf in Gestalt einer Bitte karstungsprozesse" ohne Bremsmöglich- wiederholt werden: Mögen die Planun- keit ausgelöst haben. Kitzbühel muß sich gen noch einmal reassumiert werden. - langfristig ganz ausdrücklich als exklusi- Solche Entscheidungen bedürfen einer ver Erholungsraum etablieren. Die bahn- detaillierten Globalplanung. Vor allem parallele Trasse führt geradewegs „zwi- aber steht die Zielformulierung: Was soll schen die beiden sprichwörtlichen Stühle". aus Kitzbühel werden? Die Mehrzahl der aufgeworfenen Fra- Ein Supermarkt für den Massentouris- gen lassen sich genau beantworten. Hier mus oder ein exclusives Kleinod? Bei- tut Hilfe und Rat kompetenter Planungs- des geht auf kenen Fall! Genauer be- experten not. Schon ist es spät gewor- sehen, bleibt nämlich überhaupt keine den ..." ENDE Keine „einsamen Beschlusse" es bei Liftsperren ! Zwei Tage Intensiveinsatz sicherten Bindung des Neuschnees mit Eis- unterlage - Klaglos präparierte Pisten im gesamten Skigroßraum Kitzbühel
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