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Samstag, 5. Feber 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Josef Feiler, Kitzbüffiel - zum Gedenken Am 14. Jänner 1972 starb nach lan- ger und schwerer Krankheit der hin- tergebene Bauer zu Alpenhof und Mit- terhögi in Kitzbühel Josef Feiler im Alter von 77 Jahren. Das Begräbnis fand am 17. Jänner unter zahlreicher Teilnahme der Bevölkerung statt. Be- sonders zahlreich waren der Trachten- verein, der Kaiserjägerbund und die Heimkehrerkameradschaft vertreten. Das Bläserquartett Andre Feiler der Stadtmusik führt zum Seelengottes- dienst in der Stadtpfarrkirche die Schubertmesse auf und über dem of- fenen Grab wurden Chorale, das Ka- meradenlied und das „Gebet" gespielt. Als Flügelhornist wurde der Sohn des Verstorbenen Andre Feiler durch den Musikkameraden Oswald Pietzer ver- treten. Bezirksbauernobmann LA Leon- hard Manzl hielt dem Verstobenen ei- nen tiefempfundenen Nachruf. Josef Feiler wurde am 24. Juni 1894 auf dem Bauerhof Lemberg in St. Jo- hann geboren. Schon bald kam er zu seinem Vater Josef Koidl auf den Hof Zimmerau in Reith und erlernte dort die Bauernarbeit in allen Sparten. Er besuchte die Volksschule in Reith. Im 1. Weltkrieg wurde er zu den Tiroler Kaiserjägern einberufen und absolvier- te den Kriegsdienst an der Südtiroler Front und im 2. Weltkrieg machte er den Polenfeldzug mit. Nach dem Tode seiner Mutter An- na Rettenwander geb. Feiler, über- nahm er den Alpenhof und vom Vater den Hof Mitterhögl. Beide Hofüber- nahmen erfolgten zu den schwierigsten wirtschaftlichen Verhältnissen und nur mit eisernem Fleiß und unermüdlicher Schaffensfreude konnte er die Höfe halten und die Hypotheken ablösen. In der Oeffentlichkeit betätigte er sich in der Molkereigenossenschaft und insbesondere bei der Raiffeisen-Be- zirkskasse Kitzbühel. Schon 1937 wur- de er in den Aufsichtsrat berufen. In dieser Institution bekleidete er mit Erfolg von 1943 bis 1968 die Funktion als Vorsitzender-Stellvertreter. Als sol- cher wurde er von der a. o. General- versammlung vom 13. November 1938 zum Delegierten des neu gegründeten Verbandes der alpenländischen land- wirtschaftlichen Genossenschaften „Raiffeisen e. V." in St. Johann ge- wählt. Viele Jahre war er auch Obmann des Pinzgauer Rinderzuchtvereins in Kitzbühel. Das Vertrauen der Bauern setzte ihn 1940 (nach Rückkehr aus dem Krieg) auf den damals überaus ver- antwortungsvollen Posten als Ortsbau- ernobmann. In dieser Stelle betätigte er sich bis 1949. In seiner Jugend widmete er sich in Reith den damals üblichen Sportarten Ranggln und Eisschießen. Von Tho- mas Schmiederer vuigo Plattenthoma wurde Feiler auch zur Musik und zum Gesang geführt. Er erlernte von sei- nem Vater das Gitarrespielen und wirkte auch in der Ortsmusik als Bas- sist. Den alten Reithern ist die Auffüh- rung der „Pilgerreise" durch Platten- thoma und unserem Verstorbenenheu- te noch in bester Erinnerung. In Kitzbühel gründete Feiler mit sei- nem Kollegen Gasteiger, Bauer zu Hochegg, eine Tanzmusik und später die „Altertumsmusik". Dieser gehörten an Jakob Astlinger, Zuckerbacher, Har- fe, Hans Lechner, Tischler, Drehleier, Se-pp Viechter, Baßgeige; Feiler spielte das Hackbrett. Diese Altertumsmusik lebt heute noch in der „Mitterhögl- Hausmusik", geleitet vom Sohn Andre Feiler, weiter. Es war bis an sein Le- beneride seine Freude, daß seine Söh- ne die von ihm gegründete „Altertums- musik" weiterführten. Noten wurden keine verwendet, denn die Lieder und Tanzln, die aufgeführt wurden, waren von altersher und nur über das feine Gehör überliefert. Durch ihn sind z. B. die schöne Mazurka „Schöntagweid- weis", der „Goaßstoana-Landler und der „Zirkussinger" u. v. a. erhalten ge- blieben. Seine Verdienste um die Volksmusik dürfen von den Nachkom- men nicht vergessen bleiben. Für vieljährige Mitgliedschaft und für seine Verdienste um das Trachten- wesen wurde Josef Feiler vom 1. Nord- tiroler Trachtenverein Kitzbühel aus- gezeichnet. Feiler hielt viel auf eine natürliche Tradition, in der Kleidung und auch bei den Waffen und galt in dieser Beziehung als großer Experte. Auch im Trabrennverein Kitzbühel war Feiler im Ausschuß, zuletzt als Bahn- richter. Er organisierte nach Wieder- gründung des Vereins mehrere Winter das beliebte „Trachten-Schlittenfah- ren". Josef Feiler verehelichte sich am 16.Mai 1932 in Kitzbühel mit der Bau- erntochter Maria Obernauer. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und zwei Söhne hervor. Dem ältesten Sohn Jo- sef verschrieb er noch zu Lebzeiten den „Alpenhof" und Andre den Hof Mitterhögl. Mit Feiler ging ein Mitbürger von uns, der noch lange in unserer Erin- nerung bleiben wird als gerechter und oft auch strenger Mann, unbeugsam in seinen Anschauungen, ein Tiroler Bau- ein guter Kamerad. St1tiüe1er £oknlnndjildjteu Gottesdienstzeiten, der Stadtpfarre St. Andreas Kitzbühel vom 4. bis 11. Feber 1972 Freitag, 4. Feber: 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitalskirche, 19.30 Uhr Bet- singmesse in der Pfarrkirche. Samstag, 5. Feber (Maria am Samstag) 8.30 Uhr Hl. Messe in der Pfarrkir- che und 19.30 Uhr Vorabendmesse in der Pfarrkirche. Sonntag, 6. Feber (5. Sonntag im Jah- reskreis): 8.30 Uhr Pfarrgottesdienst und 10, 11, 19.30 Uhr Betsingmessen in der Pfarrkirche. Montag, 7. Feber: 6 Uhr Hl. Messe in der Pfarrkirche, 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitalskirche. Dienstag, 8. Feber: 6 Uhr Hl. Messe im Altersheim, 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitalskirche. Mittwoch, 9. Feber: 6 Uhr Hl. Messe in der Pfarrkirche, 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitalskirche. Donnerstag, 10. Feber: 8.30 Uhr Hl. Messe und 19.30 Uhr Betsingmesse in der Spitalskirche. Freitag, 11. Feber: 8.30 Uhr Hl. Messe in der Spitalskirche, 19.30 Uhr Hl. Messe in der Pfarrkirche. Viele nützten den „Tag der offenen Tür" bei Erzbischof Dr. Macheiner Daß ein großes Bedürfnis der Gläubi- gen vorhanden ist, mit dem Bischof persönlich zu sprechen, sah Erzbischof Dr. Eduard Macheiner anläßlich des ersten Tages der offenen Tür am Mitt- woch, 26. Jänner in seinen Amtsräu- men. Von 9-12 Uhr stand der Salzbur- ger Oberhirte rund 20 Bittstellern un- unterbrochen zur persönlichen Aus- sprache zur Verfügung, bereits um 8.15 Uhr meldete sich der erste, ein junger Student. Daß es möglich gemacht wurde, den Bischof sprechen zu können, ohne auf die ansonsten geltenden Formalitäten zu achten - bekanntlich waren keine vorhergehenden Anmeldungen notwen- dig - wurde von den 20 Personen - Männer und Frauen aller Altersgrup- pen - sehr positiv aufgenommen. Bei den Vorsprachen bei Erzbischof Dr. Eduard Macheiner handelte es sich um rein persönliche Anliegen um Pro- bleme, teils um allgemeine, den Glau- ben, die Religion und die Moral betref- fende Anfragen. Erzbischof Dr. Machei- Schenken Sie BLUMEN am VALENTINSTAG, Montag, 14. Feb.
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