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Seite 11 litzbüheler Anzeiger Samstag, 4. März 1972 erprobte Rezepte aus unserem reich- haltigen Kursprogramm: Jägertoast: Weißbrotscheiben beider- seits toasten, noch heiß mit Butter und Senf betreichen; Pilze mit Eiern zubereiten, dick auf die Toastscheiben legen, mit Schinken oder Speckschei- ben bedecken und nochmals kurz gril- len. Leberkäs Lukullus: Fingerdicke Le- berkässcheiben auf einer Seite gold- braun grillen, auf der anderen Seite dünn mit Ketchup bestreichen, mit ei- ner dünnen Käsescheibe belegen oder mit Parmesankäse bestreuen und gril- len. Zur Verfeinerung des Geschmacks kann zwischen Ketchup und Käse eine saure Apfelscheibe gegeben werden. Hirtenspieß: Je ein Stück Lungen- braten, Kalb- und zartes Schweine- fleisch (auch Schaffleisch), Kalbs- und Schweinleber, Speck, Wurst, Zwiebel, Tomaten, Pfefferoni, grüne Paprika und Essiggurkerl abwechselnd auf den Spieß stecken und grillen. Eine Stimme aus dem Teilnehmer- kreis soll bekräftigen, daß dieser Kurs in fachlicher und gesellschaftlicher Hinsicht ein gelungener Gemeinschafts- abend war: Wir wollten die Jugend ein wenig dril- Unsere Landjugendreferentin Fräulein benn des literarischen Jahrbuches Troppmair lehrte uns viel, „Wort im Gebirge" (Anna Maria Achen- mit welch Raffinessen man zu tun hat rainer) berufen. beim Grill. Dr. Herbert Rosendorfer besuchte in Es arbeitete dann jedes Team zu dritt, Kitzbühel die Schule und war im Vor- der Herr Pfarrer grillte auch noch mit! jahr Mitarbeiter beim „Bayerischen Die Burschen, das müßt Ihr euch gön- Stammtisch" in Kitzbühel. Ueber sein nen, bewiesen alle wacker ihr Können. „Jägertoast" und Hirtenspieß" ein sehr leckerer Bissen is. „Bernerwürstchen" und „Cevapcici" wurden auch gegrillt, „Leberkäs Lukullus" hat noch allen den Hunger gestillt. Wir saßen alle in fröhlicher Runde, als sich verbreitete folgende Kunde: „Grillapparat und viele andere Sachen, Geschirr und Besteck sind sauber zu machen" Mit vereinten Kräften ging man frisch daran, so war auch der „Abwasch" sehr bald getan. Und zum Schluß, „wir dunkten uns rar", weil es ein gelungener Abend war! Anni Hauser Ehrenvolle Berufung von Dr. Herbert Rosendorfer bisheriges literarisches Schaffen be- richtete ausführlich Hermann Kuprian im Kitzbüheler Stadtbuch, IV. Band, im Kapitel: „Kitzbühel, Stadt bekann- ter Schriftsteller". Bronzemedaille für Anita Hai- dacher Bei der Winteruniversiade der Da- men in Lake Placid, USA, am 28. Feber, errang die Kitzbüheler Studentin Ani- ta Haidacher die Bronzemedaille im Abfahrtslauf. Sonja Pucki Bestzeit in Obertilliach Beim 13. Grenzpokalrennen in Ober- tilliach am 13. Feber fuhr Sonja Puckl, Skiklub Going, im Riesentorlauf, Klas- se Schüler II, Tagesbestzeit. Sie di- stanzierte die nächstfolgende Läuferin gleich um 6 Sekunden und den besten männlichen Schüler der Klasse II um iir1rth,1h 1iinr1 len Wie wir vom Landespressdienst er- und luden Mädchen und Burschen ein fahren, wurde der in München lebende zum Grillen. Kitzbüheler Schriftsteller Dr. Herbert Kath. Frauenwerk Kitzbühel Sie kamen vom Land und den Berg- Rosendorfer vom Kulturreferenten des Zur Teilnahme am Gemeinschafts- höfen all Landes Tirol Landeshauptmannstell- abend am Donnerstag, 9. März, 20 Uhr, und erreichten deshalb eine stattliche vertreter Dr. Fritz Prior als Nachfolger im Pfarrhof, sind alle herzlichst einge- Zahl. der kürzlich verstorbenen Mitherausge- laden. Die Revolte! Der Fasching heuer ohne Klang er war so kurz und doch zu lang. Fällt uns denn wirklich nichts mehr ein? Sind wir zu stur zum Lustigsein? Ober fehlt der Vorrat an Humor, das kam doch früher gar nicht vor. So nimmt man schließlich als Ersatz halt vor der Flimmerkiste Platz. Läuft dann das Bild wie es gehört vom Veitstanz nicht zu oft gestört so konnt man restlos sich begeistern. wie sie anderswo die Sache meistern. Und wie ein Wunder fast erscheint's wie's ist in Villach oder Mainz. Jedoch wer aufgepaßt wird erfahren, sehr teuer sind heut gute Narren. Nein wir sind heuer sehr bescheiden und müssen allen Aufwand meiden. Denn die Saison ist ziemlich schlecht und mit dem Sport klappts auch nicht recht. Im Eishockey ging's nicht voran, im Fußball sind wir hinten dran. Im Skisport, langzeit unsere Größe wird auch stets deutlicher die Blöße. Will sonst schon niemand närrisch sein so springen halt die Schützen ein. Und gibt es sonst schon nichts zu lachen, tun sie halt etwas Wirbel machen. Am Faschingsdienstag wars so weit, da zeigten sie gehörig Schneid. Per Pulverdampf und viel Bum Bum kam dann die Prominenz in Schwung. Es stand die Presse schon bereit, ein Bankraub noch vor Mittagszeit. Und wilderes an Raubgesellen könnt nicht mal eine Großstadt stellen. Reporter knipste ganz verstört, denn sowas ist doch unerhört. Der Bankdirektor noch als Geisel, der Martin dreht sich wie ein Kreisel. Brutal das Rathaus wurd gestürmt, bevor der Bürgermeister türmt. Und bei so ungeheurem Krach, da werden selbst Beamte wach. Doch im Parterr die Polizei, die meint, es ist uns einerlei. Macht euren Wirbel immerzu, doch laßt gefällgist uns in Ruh. Berüchtigt ist das Nebenhaus, dem weichen sie im Bogen aus. Denn auch die tapfersten der Schützen tun nur sehr ungern Steuern schwitzen. Das Finanzamt blieb, wie sich's gebührt von der Revolte unberührt. Ein Ueberfall kommt dort zu teuer es kostet gleich Vergnügungssteuer. Sonst hat's an Terror nicht gehapert, die Stadtregierung wurd' gekapert. Man hat sie stundenlang entmachtet doch wurde keiner notgeschlachtet, nur festgesetzt an jener Stelle, wo sprudelt sonst die Weisheitsquelle. Dort huldigt man dem Geist dann toll doch roch er stark - nach Alkohol. Als endlich dann der Tag sich neigte, gar mancher Schütz nervös sich zeigte. Wie wird's zu Hause beim Rapport? Die Helden schlichen kleinlaut fort und mancher dachte wohl verdrossen heut ist mein Pulver schon schon ver- schossen. Dadurch war dann auf eins zwei drei, die Stadtregierung wieder frei. Dann über Nacht der Fasching aus. Ernüchterung beim Heringschmaus. Mit schwerem Kopf bei leeren Flaschen nur Buße tun in Sack und Aschen. Doch halten Vorsätz wohl nur an, bis daß der Kater abgetan. Jedoch wär auch das Leben schwer, wenn immer Aschermittwoch wär. So geht das Dasein halt so weiter zeitweis recht ernst und zum Teil auch heiter. Und solcher Art wurd jetzt sogar unser Bürgermeister siebzig Jahr. So wie er wandelt auf der Erden soll er von mir aus hundert werden. Doch als Gemeindeoberhaupt sei ihm auch kürz're Zeit erlaubt. Klausei
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