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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. März 1972 Feuerwehr, deren Ehrenmitglied er sein Erfolg und die Liebe zur Heimat- nehmen kann. Ich habe im Jänner eine nun schon seit langer Zeit ist. Wenige stadt hat ihn zu großen Leistungen be- Lungenentzündung so leidlich über- Jahre darauf war er es, der am Wie- ähigt. standen und bin immer noch nicht so, deraufbau des Wintersports und. des Verkehrsvereins mitwirkte. 1926 wurde er in den Gründungs- ausschuß der Hahnenkammbahn AG berufen und im nächsten Jahr wurde er Mitbegründer der Molkereigenos- senschaft Kitzbühel, Obmann-Stv. und seit 1954 Obmann dieser Genossen- schaft. Er war schon beim Bau des ersten Sennereigebäudes beteiligt und Initiator beim Bau des heutigen Ge- bäudes. 1928 wurde er Obmann der Handels- und Gewerbebank. 1959 wurde Bgm. Reisch zum Ob- mann des Tiroler Sennereiverbandes gewählt und daraus ist zu ersehen, daß er schon immer eine enge Bindung mit dem Bauernstand hatte. Schon vorher, von 1938 bis 1945, war er Obmann des Tiroler Sennereiver- bandes und während dieser Zeit auch Kreisbauernführer und hat sich vor allem durch die Ernährungssicherung während des Krieges und nach dem Zusammenbruch Verdienste erworben. Zu erwähnen ist, daß nach dem Krieg eine schlechte Zeit über Hermann Reisch hereinbrach, die er jedoch mit Würde zu tragen verstand. Im Jahre 1956 wurde er in den Ritz- büheler Gemeinderat berufen und gleich zum Vizebürgermeister gewählt. Seit 1959 ist er Bürgermeister der Stadt Kitzbühel. Schon im Proponentenkomitee tätig, ist Hermann Reisch seit dem Bau des Kurhauses Vorsitzender des Aufsichts- rates der Kur- und Moorbad AG und er ist Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Bergbahn AG. Bürgermeister Reisch ist auch im Aus- schuß des Fremdenverkehrsverbandes tätig und wirkt als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Sparkas- se der Stadt Kitzbühel. In der Kleinregion 22 führt er den Vorsitz und als Delegierter ist er für den. Bezirk Kitzbühel im Tiroler Ge- meindeverband tätig. Hermann Reisch wurde nach Ernen- nung zum Ehrenbürger der Stadt Greenwich noch in sechs weiteren amerikanischen Städten zum Ehren- bürger ernannt und ist auch Ehrenmit- glied des Tirolerbundes in Wien mit dem Verband der Südtiroler. Bestimmt ist mir in dieser Fülle von Funktionen einiges entgangen und ich will auch gar nicht die verschiedenen Ehrenzeichen aufzählen, die in seinem Besitz sind., außer der Tatsache, daß Hermann Reisch Träger des Ehren- kreuzes des Landes Tirol ist und Trä- ger des Goldenen Ehrenringes der Stadt Kitzbühel. Als Bürgermeister der Stadt Kitzbü- hel hat sich Hermann Reisch zu einem der profiliertesten Gemeindenolitiker des Landes Tirol emporgearbeitet und In seiner Amtszeit wurden eine Rei- he von Werken geschaffen, wie man es nicht für möglich gehalten hätte, ',md diese Werke und Taten sind auch schon in die Geschichte der Stadt Kitzbühel eingegangen. Ich erinnere an den Bau des Kran- kenhauses, der Kapser Wehre, der Ost- umfahrung, der kaufmännischen Be- rufsschule, der Doppelhauptschule, des Hochbehälters Sonnberg, der Um- spannstation, der Handelsschule und des Kindergartens, um nur die größe- ren und sichtbaren Werke zu nennen. Alle damit verbundenen Schwierigkei- ten und die damit verbundene Arbeit will ich verschweigen. Alle Gemeinderäte und die Funktio- näre anderer Institutionen, die die Möglichkeit hatten, in all diesen Jah- ren mit dem Herrn Bürgermeister zu arbeiten, werden bestätigen, daß er unermüdlich und über alle Maßen pflichtbewußt für seine Heimatstadt tätig ist und immer das Beste für Kitzbühel will. Er opferte den größten Teil seiner Freizeit und gönnte sich keine Ruhe. Auch nicht das schönste Wetter und der beste Schnee konnten ihn dazu verleiten, einmal seine Amts- stunden zu vergessen und auszuspan- nen, die Arbeit und die Probleme der Gemeinde hatten Vorrang. Und nun erlaube ich mir, Herr Bür- germeister, Ihnen im Namen der Stadt Kitzbühel, namens des Gemeinderates und im eigenen Namen Ihnen recht herzlich zum Geburtstag Glück zu wünschen und zu danken für die vie- len Leistungen, die Sie bisher für Kitzbühel und für die Oeffentlichkeit erbracht haben. Alles Beste wünsche ich für die weitere Ausübung der vie- len Funktionen, vor allem jedoch wün- sche ich Ihnen Gesundheit und noch- mals Gesundheit. Es ist mir eine Freude und eine Ehre, im Namen des Gemeinderates ein Geburtstagsgeschenk übergeben zu dürfen, und möge dieses Geschenk Sie später noch oft an vergangene Zeiten in der Gemeinde erinnern. (Glas- pokal der Firma Schluifer mit der Gra- vour „Dem Bürgermeister der Stadt Kitzbühel zum 70. Lebensjahr") Vzbgm. Hans Brettauer: Ich habe eine ehrenvolle Aufgabe zu erfüllen. Unser einziger Ehrenbürger Präsident Komm.-Rat Johann Obermoser ist aus gesundheitlichen Gründen verhindert, an der heutigen Feier teilzunehmen. Er übergab mir folgendes Glückwunsch- schreiben: Sehr geehrter Herr Bürgermeister Reisch, lieber Freund Hermann! Die Einladung zu Deiner Geburtstagsfeier am heutigen Abend habe ich dankend erhalten, muß jedoch bitten, mich für entschuldigt zu halten, da ich wegen meiner Unpäßlichkeit leider nicht teil- wie es sein sollte. So gerne erinnere ich mich an meinen „70er" vor fast 8 Jahren, wo Du mir, lieber Bürgermei- ster, die Ehrenbürgerurkunde im Rat- haussaal überreicht hattest. Eine Aus- zeichnung für mich und meine Familie und ein seltenes Erlebnis, das man nicht so leicht vergessen kann. Und so möchte ich mit diesem Brief- lein meine aufrichtigen Glückwünsche zu Deinem 70. Geburtstag zum Aus- druck bringen. Du hast ja in Deiner Amtszeit alle Höhen und Tiefen des politischen Lebens reichlich zu spüren bekommen, aber es immer verstanden, auch in einer schwülen Atmosphäre die Dinge im Interesse der Heimat- stadt ins rechte Lot zu bringen. Ich wünsche Dir für weiterhin in Deiner Amstzeit den Zusammenhalt im Ge- meinderat und eine gedeihliche Zusam- menarbeit mit den verantwortlichen Persönlichkeiten der dortigen Institu- tionen, vor allem aber die volle Ge- sundheit, auch Deiner Gattin, und be- danke mich für Deine loyale Haltung und kameradschaftliche Amtsperiode. Mit herzlichen Grüßen - Dein Ober- moser. Bezirks-Hauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia: Lieber Bürgermeister Reisch, lieber Freund Hermann! Ver- ehrte Festversammlung. Ich darf wohl in dreifacher Eigenschaft einige Worte heute zu diesem feierlichen Anlaß ver- lieren. Einmal als Dein Chef als Ver- treter der Aufsichtsbehörde, die Gott sei Dank nicht viel Anlaß hatte, Deine Amtsführung zu kritisieren, und das freut mich am allermeisten, arbeiten wir schon seit zwölf Jahren zusammen und ich habe in Dir immer einen treuen Mitarbeiter gefunden. Zweitens darf ich Dir auch im Namen der Berg- bahn AG Kitzbühel, im Namen des Vorstandes und des Aufsichtsrates für Deine Mitarbeit herzlich danken. Es wird sich in nächster Zeit Gelegenheit geben, Dich auch in diesem Kreise zu feiern. Dann darf ich Dir auch als persönlicher Freund für Deine langjäh- rige Freundschaft danken. Ich weiß, was es heißt, wenn ein älterer Mensch als ich es bin, mir das Vertrauen ge- schenkt hat, mir immer treu zur Seite gestanden ist, in allen ehrlich zu mir war und mich in der Verwaltung un- terstützt hat. Dafür möchte ich Dir besonders herzlich danken. Und auch die privaten Bande, die unsere Fami- lien verbinden, möchte ich in Zukunft so gefestigt wissen, wie bisher. Ich glaube, lieber Hermann, daß wir noch viele Jahre gemeinsam zusammenar- beiten, und wenn wir einmal aus dem aktiven. Dienst scheiden, dann hoffe ich, daß uns auch in der Pension die Treue verbindet. Wir beide sind glück- lich und froh, daß wir in Kitzbühel leben dürfen, in einer Oase des Frie- dens und fern von allen Kämpfen,
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