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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. März 1972 Erstes Umweltschutz-Seminar Osterreichs in Kitzbühel Zur Gründung eines Arbeitskreises für Umweltschutz hatte Glück an guten Mitarbeitern, Glück an guten Helfern auf allen Li- nien, ein Zusammenhalten, ein gegen- seitiges Helfen, das nicht selbstver- ständlich ist. Vielleicht muß ich auch erwähnen, daß ich schließlich gesund geblieben bin. Und wenn ich alle Ar- beiten, die wir gemeinsam unter mei- ner Leitung durchzuführen hatten, an- schaue, so war immer und immer wie- der das Glück mit dabei, nicht zuletzt jenes, in einer Welt des wirtschaftli- chen Aufschwunges im allgemeinen le- ben und arbeiten zu können. Und das ist es, was ich mir heute an meinem Geburtstag wünsche: daß dieses Glück mir und Kitzbühel in Zukunft erhalten bleibe. - - Am Beginn der Feier und auch am Ende spielte ein Quartett der Stadt- musik unter der Leitung von Andre Feiler Choräle, welche dem Tag ein festliches Gepräge gaben. Inzwischen marschierten vor dem Rathaus die Stadtmusik und die Schüt- zenkompanie auf. Beide Körperschaf- ten waren, zu Ehren des Geburtstags- kindes, von vielen Bewohnern umge- ben. Die Stadtmusik hielt ein Stand- konzert und im Namen aller wünschte Musikobmann Paul Hochfilzer unse- rem Bürgermeister viel Glück. Die Schützenkompanie unter ihrem Kmdt. Hptm. Scharnigg gab eine General- decharge ab. Von den Stadtwerken wurde auf dem Abhang von Obholz ein großer „70er" abgebrannt, der noch bis zum Sonntag bewundert werden konnte. Geburtstagswünsche gingen dem Bür- germeister aus allen Schichten der Be- völkerung zu. Den Anfang machten schon am Mittwoch die städtischen Bediensteten; diesen folgten die Män- ner der Freiwilligen Feuerwehr und viele andere. Im Rathaussaal gab es nach den Ovationen vor .dem Rathaus noch ein kameradschaftliches Beisam- mensein, das durch das Gesangstrio des Branderbauern und dem bereits erwähnten Quartett der Stadtmusik ;erschönt wurde. Letzter Schultag für Wien: 28. Juni Für alle jene, die jetzt schon ihren Sommerurlaub planen: Der letzte Schultag für Wien wird, wie der OeAMTC berichtet, Mittwoch, 28. Juni sein. Der Stadtschulrat für Wien hat jetzt in einem Erlaß endgültig Frei- tag, 30. Juni für unterrichtsfrei er- klärt. Da am 29. Juni, zu Peter und Paul, in Wien jeweils schulfrei ist, werden die Zeugnisse also am 28. Juni verteilt. Der großen Ferienreise steht dann nichts mehr im Wege. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16: Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576: verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15. Wie bereits kurz berichtet, fand am 14. Feber im großen Rathaussaal in Kitzbühel eine Sitzung statt, welche sich mit der Konstituierung eines Ar beitskreises für Umweltschutz zu be fassen hatte. Einberufen wurde zu die- ser Sitzung durch die Proponenten Vbgm. Gebhart Härting, Vbgm. LA Hans Brettauer und GR LA Dr. Otto Wendung. Der Einberufung sind fast alle (bis auf drei) Eingeladenen gefolgt und zwar: Bgm. Hermann Reisch, Landtagsvize- präsident Christian Horngacher (als Vertreter der Arbeiterkammer), LA Bgm. Oek.-Rat Leonhard Manzl (als Vertreter der Landwirtschaftskammer) LA Komm.-Rat Christian Huber (als Vertreter der Tiroler Handelskammer) Dr. Andreas Braun (Bezirkshaupt- mannschaft), Dipl.-Ing. Oberforstral Gerold Pinsker, Dkfm. Dr. Josef Ziep] (als Obmann des FVV Kitzbüheler Al- pen), Toni Kofler (in Vertretung des Obmannes des FVV Karl Koller), Bgm. Andreas Mariacher, St. Johann, GR Gerhard Resch, Dr. Editha Einsiedl, Dr. Oskar Ganster, Mag. pharm. Al- fred Koch, Dipl.-Ing. Franz Hronek, Dr. Erhard Pfitzner, Stadtbaumeister Ing. Norbert Cufer, Ing. Josef Wör- götter, Heinz Grauß und Hans Wirten- berger als Protokollführer. Den Vor- sitz führte der Obmann des Vereins zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft Komm.-Rat Ru- dolf Witzmann. Dieser dankte für das Erscheinen der Geladenen und jenen Persönlichkeiten, welche für die Kon- stituierung des genannten Arbeitskrei- ses bereits Vorarbeit geleistet hatten. Witzmann verwies auch auf die bis- 1' engen Erfolge des Schutzverbandes und auf die weiteren Aufgaben. Nun zur Debatte: Härting: Es ist beabsichtigt, im Mai d. J. im Schloßhotel Lebenberg unter dem Vorsitz von Frau Bundesminister Dr. Leodolter ein Symposium für Um- weltschutz abzuführen. Es wäre dies das erste in Oesterreich. Eine Delega- tion aus Kitzbühel wird am 25. Febei in Wien erwartet, der Termin konnte es ichert werden, um den Aufenthalt der Frau Bundesminister in Kitzbühel einvernehmlich zu besprechen. Der Ar- beitskreis müsse frei von Parteipolitik bleiben. Wendung: Mit Frau Bundesminister Dr. Leodolter komme auch das Fern- sehen nach Kitzbühel und Kitzbühel würde wieder einmal zum Mittelpunkt werden. Das Ziel des Symposiums soll die Ausarbeitung von Vorschlägen sein. Ziep!: Umweltschutz und Raumord um spielen Hand in Hand; beide sind für den klassischen Fremdenverkehrs- raum von Kitzbühel von Bedeutung, dies haben bereits andere Fremdenver- kehrsländer erkannt. Grauß: Ich war mit Herrn Dr. Gan- ster im Gesundheitsministerium in Wien bei Frau Bundesminister Dr. Leo- dolter. Noch ist es nicht zu spät, für den Umweltschutz zu arbeiten. Die zu bildende Arbeitsgemeinschaft soll sich mehr um den Schutz der Bevölkerung befassen; der Schutzverband hat be- reits den Schutz der Landschaft und der Wirtschaft auf seine Fahne ge- schrieben. Ganster: Die Bekanntschaft mit Frau Bundesminister Dr. Leodolter konnte ich bei einer Tierärztetagung in Wien machen und für Kitzbühel auswerten. Horngacher: Im Handelsministeri- um sei eine Novelle zum Berggesetz in Ausarbeitung; trotzdem müsse man in Sachen Bergbau vorsichtig sein. Die Bildung des Arbeitskreises sei zu be- fürworten; man müsse sich aber auch um dessen Finanzierung kümmern. Einsiedl: Ein erster Schritt müßte bei der Lärmbekämpfung gemacht wer- den. Weitere Probleme wären das Nachtparken und die Abgasplage. Zu verlangen wäre auch eine gründliche Kontrolle des Schwarzsees. Resch: Es wird nicht leicht sein, eine klare Formel zu finden. Soll sich der Arbeitskreis mit dem gesamten Bezirk befassen oder sich auf den Stadtbereich beschränken? In den Arbeitskreis ge- hören vor allem Fachleute und nicht nur Politiker. Anzufangen wäre mit den kleinen Dingen. Pfitzner: Er hege die Befürchtung, daß der Arbeitskreis in das Parteien- interesse übersiedeln könnte. Eine dankbare Aufgabe wäre die Ausräu- mung aller Bachläufe. Huber: Der Umweltschutz findet schon im Tiroler Raumordnungsgesetz ceine Begründung. Der Kitzbüheler Großraum als „Grüne Lunge" ist ein Mittelpunkt des Fremdenverkehrs. Die Mitarbeit zur Erhaltung der reinen Luft und des klaren Wassers ist Auf- gabe eines jeden Politikers. Der volle Einsatz aller Abgeordneten des Bezir- h's ist gesichert. Die zu erwartende Novelle zum Berggesetz wird auch das Uran als .,gebundenes Metall" bringen und damit für uns den „Schrecken" er1ieren. Reisch: Wo liegen die Kompetenzen des zu bildenden Arbeitskreises? Wir haben bereits Landeegesetze für den. Umweltechutz und könnte sich der Arbeitskreis auch mit einsetzen, daß diese Gesetze eingehalten werden. „Ich
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