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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. März 193 Clubabend die verbilligten Kaffehaus- preise! Weitere Notizen über die Club- meisterschaft und die Preisverteilung im nächsten „Kitzbüheler Anzeiger. Wahl der Miß Kitzbühel Interna- tional in der Tenne - Goldener Schuß zugunsten des Therapie- zentrums Zum erstenmal in diesem Jahr soll nun in Kitzbühel eine Einrichtung entstehen, die sich jedes Jahr einmal wiederholen soll und bei gutem Gelingen jedes Jahr einen gewissen Höhepunkt der Saison in Kitzbühel darstellen wird: Die Wahl der Miß Kitzbühel International. Die Betonung soll sowohl auf Kitzbü- hel als auch auf International liegen. Denn zum einen soll den Kitzbühelern Rechnung getragen werden, aber auch den zahlreichen Gästen aus aller Welt. Diese Institution hat auch den einen ganz besonderen Zweck. Wohl gibt es zahlreiche Veranstaltungen, dieser Abend aber soll auch noch der Träger eines wohltätigen Werkes sein. Der Erlös kommt dem Kitzbüheler The- rapiezentrum zugute. Alle machen unent- geltlich mit. Auch der Initiator Peter Pe- ters, bekannt als internat. Showmaster Gehen auf aperen Wegen, aber jeder geübtere Bergsteiger, jeder Freund einer sportlichen Kraftanstrengung wird solche Tour leicht zu Wege brin- gen und großen Genuß auch im Auf- stieg finden. Die Abfahrt nun war grandios zu nennen. Die bergauf eine Stunde lange Strecke Horngipfel—Trattaipe fuhr ich in rasendem Saus in 3 Minuten, so daß ich noch ein gutes Stück die Hügel oberhalb der Alpe hinauffuhr. Dieser herrliche, alle Kräfte an- spornende Genuß ist nun der schwie- rige Punkt der Ski-Verwendung im Hochgebirge, denn die Abfahrt erfor- dert unbedingt eine sehr gute Terrain- kenntnis. Die Schneehalde trügt; man sieht Abgründe, wo sanfte Halden sind und weicht mancher gutbefahrbaren Fläche aus, um eine schlechte einzutau- schen; die Schnelligkeit ist aber zu groß, um den Fehler gut zu machen. Schneemänner zur Abfahrtsmarkie- rung müssen aus dunklem Stoff sein, um sie während der sausenden Fahrt zu erkennen, die gewöhnlichen waren mir stets nutzlos. Auch fehlt anfangs die Berechnung der Auf- und Ab- Differenz. Mir hat oft an ganz be- kannten Punkten die Orientierung bei der Talfahrt gefehlt. Auf dem Horn war ich dazumal zum 61. mal; da war ich meiner Sache si- cher. Trotzdem schien mir aber die la- winenerfüllte „Goinger Laning"-Seite, die gequert werden muß, eine unbe- kannte Gegend. So genußreich nun eine Abfahrt auf freiem Plan ist, so unerquicklich, wohl auch gefährlich ist dieselbe auf schma- und Schauspieler und schon längere Zeit in Kitzbühel, stellt sich kostenlos in den Dienst der guten Sache. Es ist zu hoffen, daß ihm ein voller Er- folg beschieden sein möge. Da für die Krönung und besonders für eine Tombo- la viele Sachpreise benötigt werden, bit- tet Peter Peters um Spenden. Es ist al- les recht und findet einen Sieger. Es wird gebeten, die Spenden bei der Di- rektion der „Tenne Reisch" abzugeben. Da auch der Eintritt einer guten Sache dient, wird um zahlreichen Zuspruch ge- beten. Das Programm wird bunt gestaltet. Ne- ben der offiziellen Wahl der Miß Kitz- bühel kommt die gute Laune nicht zu kurz. Groß ist das Programm und allen winkt noch die Chance, beim Goldenen Schuß zu gewinnen. Am Mttwoch, 14. März um 21 Uhr in der Tenne! Hansi Hinterseer Zweiter in Kanada Bei dem zum Weltcup zählenden Rie- sentorlauf von Sainte Anne de Beaupre in Kanada belegte der Kitzbüheler Hansi Hinterseer (nach Max Rieger, BRD und len Waldwegen. Die vielen Krümmun- gen, die Nähe der Bäume bilden fort- wahrend Hindernisse, obwohl man z. B. in lichten Wäldern Ausweichen und Wenden bald los hat. Ist der Weg gar fest getreten, oder so schmal, daß man die Aufstiegsfurche benützen muß, so ist die Schnelligkeit so groß und in diesem Terrain einfach gefähr- lich. Nur durch fortwährendes Brem- sen, oder sich hinwerfen weicht man unliebsamen Berührungen oder einem Fall aus. Ich brauchte zur ganzen Ab- fahrt 1 Stunde; 57 Minuten davon ka- men auf die Waldtour, die bei freier Bahn kaum 10 Minuten davon in An- spruch nehmen würde. Es ging jedoch alles gut vonstatten und ich habe den Beweis, daß sich viele unserer Gipfel mittels Skiern mit größerem Genuß, als bei den üblichen Winter-Fuß-Tou- ren erreichen lassen. Im Ganzen genommen ist für Berg- touren Februar - März zu spät und ich bedauerte, nicht früher dazugekommen zu sein. Die Kälte ist größer, wie im Dezember - Januar, der Aufenthalt auf den Spitzen weniger angenehm und es ist Hartschnee außer den paar Mittagsstunden an sehr schönen Ta- gen. Der „Hoscht" - wie wir den Hart- schnee nennen, ist überhaupt unge- eignet für unseren Sport. Die Schnee- fläche friert nicht glatt, sondern wellig und bildet kleine Hügelchen, die ein paralleles Halten der Beine fast un möglich machen. Man muß bergauf und ab schon gute Uebung haben, um vorwärts zu kommen; das Fällen ist fast unvermeidlich und dabei zerkratzt man sich die Hände. In das Ideal der vor Franz Klammer) den 2. Platz. Hinter- seer führt im Riesentorlauf-Weltcup mit 66 Punkten vor Thöni und Duvillard mit je 44. In der Gesamtwertung schob sich Hinterseer auf den 9. Platz vor. Brigitte Schroll, Kirchberg, belegte im Riesenslalom der Damen am 2. März, ebenfalls in Kanada, den 14. Rang. Vom Pferderennen in Goldegg Sonntag, & März Trabrennen (Goldegger-Preis): 1. Abilene, Angerer, Going, 2. Optant, Lind- mayer, Rottenmann, 3. Polarblitz, Bürg- er, Goldegg und 4. Obester, Kögelmai- er, Niederndorf, Fahrer Seb. Huber. Trabrennen (Raiffeisenpreis: 1. An- tcniano, Steiner Matrei, Fahrer Grubr, 2. Linchester, Maria Huber, St. Johann, Fahrer Gustl Schellhorn, 3. David, Rasch- dorfer, Ebbs, Fahrer Thomas Huber und 4. Epinglee, Sojer, Westendorf. Flachreiten (Gastwirtepreis): 1. The- olerich, Steiner jun., Matrei, 2. Georgijs, Stern jun., Kössen, 3. Muszan, Harald Schießl, Kirchberg und 4. Esther, Steiner, Saalfelden. Norikerfahren (Maishofenpreis): 1. Spiegel, Egger, Rauris, 2. Ologa, Dagn, Schneebahn wird aber die gefrorene Decke verwandelt, wenn 1-2 cm hoch leichter Schnee darauf fällt. Da kann man sich auf der sanftesten Halde ein Bild einer sausenden Bergfahrt ma- chen. Mit Recht wird der SchneeschLih. sport der Sport aller Sporte genannt. Diese Bedeutung gewinnt derselbe aber erst im Hochgebirge. Das mo- mentane Handeln beim Durcheilen Eines ungleichen Terrains übt die Gei- stesgegenwart in hohem Maße und den Genuß des Zurückschauens auf eine in wenigen Augenblicken zurtck- gelegte riesige Strecke kennt so weder der Reiter noch der Radfahrer. Und nun gar das Springen, die Krone des Schneeschuhsports, übertrifft jedes ahnliche Gefühl einer guten sportli- chen oder turnerischen Leistung. Eier ist es auch wieder der frühe Winter, der dazu günstig ist, da sich später der Schnee zum Bauen der Abspnng- stelle nicht mehr eignet und die Auf- sprungstelle zu hart ist. Bei Touren im Hochgebirge möchte ich nur Gesell- schaft empfehlen. Abgesehen von immer möglichen ernstlichen Unfällen, sind schon all die kleinen Kalamitäten :n Gesellschaft vergnüglicher als allein. Wer je eine Wintertour im Gebirge anternommen hat, weiß die großartige Erhabenheit der Natur um diese Zeit zu schätzen und in dem Schneeschuh ist uns ein Mittel geboten, mit wenig Anstrengung, aber sicher großem Ver- gnügen ein derartiges Unternehmen zu wagen. Wer's einmal versucht, den lockt es sicher zur ferneren Wieder- holung."
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