Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 24. März 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Mit einem Aufwand von rund 1,5 Mill. Sch hing - davon ein Großteil Spenden in Form von Bausteinen - konnte der Tennis Club Kitzbühel im Vorjahr die K tzbüheler Sportstätten um ein wesent- liches bereichern. Gleichzeitig mit dem Centre Court, Fassungsvermögen rund 300) Besucher, wurden noch zwei weite- re Plätze gebaut, so daß der Tennis Club Kitzbühel jetzt Einheimischen wie Gästen neun Plätze zur Verfügung stellen kann. Doch mit dem ist das Programm noch nicht erledigt. Die zweite Baustufe wur de in diesen Tagen begonnen. Was um- faßt nun diese zweite Baustufe? Nun, zunächst muß das Clubheini im Tennisstadion umgebaut werden. Kabi ren, Duschen und Clubraum sind zu klen geworden. Abstellräume fehlen. Dahei ist dieser Umbau besonders wichtig und er wird ca. 700.000 Schilling kosten. Da es sich um ein in städtischem Besitz be findhiches Haus handelt, in dem noch dazu im ersten Stock die Familie des Platzmeisters wohnt, waren zahlreiche Vcrbereitungen zu treffen, die den Club- vorstand bereits seit Monaten beschäf- tigen. Weitere Investitionen bis zur Fertig- stellung der Anlage sind auch am Cent- re Court nötig: Die Wirtschaftsräume rd WC-Anlagen unter der Tribüne sind einzubauen, die zwei Fernsehtürme zu errichten, die Anlage mit einer Lautspre- heranlage und Beleuchtung zu versehen, die drei Freitribünen sind mit Sitzrosten ZL. versehen, die Grünanlagen sind zu er- weitern, verschiedene andere Kleinarbei- ten sind zu erledigen, bis die Anlage fix und fertig ist. Insgesamt werden diese Investitionen Kosten von weiteren 500.000 Schilling verursachen, so daß bis zur Fer- tigstellung noch rund 1,2 Millionen be- nötigt werden. Daher heute neuerlich unsere Bitte an alle Kitzbüheler, Gäste und Wahlkitzbühe- 1er, aber auch Tennisfreunde in den um- liegenden Orten: Zeichnen Sie Bausteine für den Tennis Club Kitzbühel. Bausteine sind zu 5 250.-3 500.— und 1000.— auf- gelegt. Einzahlungen auf das Konto Nr. 0300-001354 Tennis Club Bausteinkonto hei der Sparkasse Kitzbühel sind im We- e über jede Bank, Raiffeisenkasse oder kurz jedes Geldinstitut, aber auch über die Post möglich. Auch jene Gönner und Förderer, die uns im Vorjahr schon ge holfen haben, sind herzlich gebeten, noch- mals einen Baustein zu zeichnen. Wir hoffen sehr, daß alle Kitzbüheler uns helfen und auch Gäste und Wahlkitzbü- heler diesen Aufruf zum Anlaß nehmen, uns in unseren Bemühungen, das Tennis- stadion Kitzbühel auszubauen und zu ver- schönern, zu helfen. Alle Bausteinzeich- EigentGmer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236,- Druck: Grobstimm & 4elnlnger KG, Kitzbühei, Wehrgasse 8. Telefon 25 15. ner bekommen die Bausteine dann zu- geschickt. Schon heute herzlichen Dank allen jenen, die uns neuerlich oder erst- mals helfen. Alter Stand 348.010 Neue Einzahler: Rudi SalIer, Kitzbühel 100G Landesrat Dr. Erlacher, Kufstein 1000 Dr. Collins, Kitzbühel 250 Poldi Huber, Kitzbühel 100 Hans Huber, Kaminkehrer, Kitzb. 750 Lerchbaumer, Kitzbühel 250 Neuer Stand 351.360 Hallentraining des Tennis Clubs Kitz- bühel für Schüler und Jugendliche Der Vorstand des Tennis Club Kitz- bühel erlaubt sich bekanntzugeben, daß ab Donnerstag, 22. März in der Turnhalle der Hauptschule Kitzbühel für alle Schü 1er- und Jugendspieler (männl. und weib- Einem international so bekannten Pia- nisten wie es Alexander Jenner ist, in ei- nem Solistenabend zu begegnen, ist ein Erlebnis und das weiß man bald nach den ersten Takten von J. S. Bachs Fran- zösischer Suite Nr. 3 in h-Moll. Jenner verzichtet auf eine Auseinandersetzung mit einem historisierenden und einen mit wissenschaflicher Akkribie geführten Un- tersuchungen eines neuen Bach-Stiles. Für ihn ist Bach über alle Epochen hin weg ein Komponist, der aus der Gegen- wart heraus verstanden werden darf und mit allem inneren Engagement zu spie- len ist. Keine neutrale Distanz, schon gai nicht sterile, abstrakte Interpretation Ueber alle Prestige- und Richtungskämp- fe hinweg erhebt man bei diesem Bach- spiel die Wahrhaftigkeit eines Musikers Auch hier gilt letztlich: wer überzeugt, hat recht. Im Zentrum seines Programms stand die Waldsteinsonate, 1805 als „grande sonate' erschienen, charakterisiert sie typisch den Geist der Kompositionen von L. v. Beethoven. Atemberaubend, mit welch innerer Spannung das Hauptthe- ma angelegt wird, die pochenden Achtel- ioten, der synkopische Aufschrei und das eise Zurücknehmen in die Dominante. Man muß gehört haben wie Jenner Ueber- gänge spielt und dann das Seitenthema in einer völlig anderen Farbe beginnt. Mit welch subtiler Eleganz die Variatio- nen des zweiten Themas glitzern, dann die Steigerung in beiden Händen und schließlich die Wucht der Stauung vor der Reprise. Träumerisch der 2. Satz, ei- ne Atempause. Aus dem Dunkel erhebt sich eine romantische Melodie und sel- ten kann man die geistige Einheit einer Komposition so zwingend erleben, wie bei solch einer Gestaltung durch diesen Künstler. Der letzte Satz als Rondo und lich) des Clubs ein Hallentraining statt- findet. Geleitet wird das Training von Harald Höck, der jeden Donnerstag zui Verfügung steht. Treffpunkt ist jeweils um 17.15 Uhr. Alle Teilnehmer werden gebeten, Tennisschuhe (oder Turnschu he), Tennisausrüstung und wenn vorhan- den, einen Trainingsanzug mitzunehmen. Mit dieser Schüler- und Jugendaktion für seine Clubmitglieder möchte der Club einen ersten Beginn in einer intensiven Nachwuchsarbeit setzen. Mit Harald Höck hat sich nicht nur ein ausgezeichneter Tennisspieler (vielfacher Kitzbüheler Stadtmeister), sondern auch ein erfahre- ner Tennislehrer und Pädagoge (seit 2 Jahren in der Tennisschule Fuhs tätig) zur Verfügung gestellt. Die Eltern der Schüler- und Jugend- spieler werden höflich gebeten, ihre Kin- der anzuhalten, diese gute Vorbereitungs- möglichkeit regelmäßig zu nützen. Der Vorstand des Tennis Club Kitzbühel und besonders der Sportausschuß hoffen auf rege Teilnahme. die Temposteigerung im abschließenden Prestissimo hat zweifellos jeden Zuhö- rer tief erfaßt. Wenn ein Musiker ein Werk so im Griff hat (in jeder Beziehung) dann darf man sich getrost dieser Erleb- nis-Magie hingeben. Dankbar nimmt man zur Kenntnis, daß man einen kleinen Ein- blick in das dramatische Seelen-Panora- ma L. v. Beethovens tun durfte. Nach der Pause Claude Debussy. Aus- gew.hlte kleine Stückchen und dennoch ein Zyklus, der reizende Impressionen aus der Welt der Dichter und Maler des damaligen Paris vor uns hinzaubert. Es geht gar nicht darum, Eindrücke oder Naturereignisse bildhaft nachzuzeichnen, sondern das Atmosphärische einzufangen und zu einer tonmalerischen Vision zu steigern. Viele Zuhörer waren von De- bussy begeistert; von der Komposition, vom Spiel? Jedenfalls hat das Kulturreferat einen hervorragenden Künstler eingeladen und es war ein Abend, der allen viel Freude gebracht hat. Der Beifall war dement- sprechend herzlich und langanhaltend. Von einer Tat möchte hier an dieser Stelle noch kurz berichtet werden, die für uns wohl einmalig ist. Im Gespräch hat sich Jenner bereiterklärt, im Bundes- gymnasium gemeinsam mit den Ober- stufenschülern, eine freie Künstlerstunde zu halten. Er spielte die Mondscheinsona- te und die Sonate Pathetique von L. v. Beethoven vor einem aufmerksam zuhö- renden Publikum. Zunächst einführende Worte, dann Anspielen der Themen und schließlich das Werk als innerer Duktus der Komposition vorgeführt und damit das künstlerische Formprinzip erfaßbar gemacht. Es war eine Glücksstunde und wie das Konzert hat es einen bleibenden Ein- druck hinterlassen., h. sp. Bausteinaktion des Tennisklubs Kitzbühel 2. Ausbaustufe hat begonnen! Alexander Jenner in St. Johann
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