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Foto G. Berthold, München Hans Lackner auf der Hausgrubschanze bei den ersten Großdeutschen Ski- meisterschaften 1925 in Kitzbühel. An diesen Meisterschaften nahmen Renn- läufer des Deutschen Skiverbandes, des Qesterreichischen Skiverbandes und des Hauptverbandes der Deutschen Wintersportvereine in der Tschechoslowakei teil. Sieger wurde damals Kurt E n d 1 e r vom SC Schreiberhau. Hans Lackner errang 1925 in Ehrwald die Tiroler Meisterschaft im Skilauf; seine bisher letzte Skikonkurenz bestritt Hans Lackner bei den Meisterschaften des Kitzbüheler Skiklubs am 18. März 1973 in der AK III mit nunmehr 72 Jahren! Samsag, 31. März 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Im —rubel der Hochsaison ging ein be- merkenswertes Jubiläum in diesem Win- ter fast unter. Heuer wurden es 80 Jahre, das Kitzbühel einen konsequenten Weg als Wintersportplatz geht. Dieses Ueber- sehen ist ein Beweis dafür, daß man sich nicht am Endpunkt einer Entwicklung fühlt, sondern mitten in der Phase des Ausbaues und der sichtbaren Erfolge, die nicht immer spektakulär sind. Mit dem ersten Paar Skier, die Franz Reisci nach Kitzbühel holte, begann eine wesentliche Phase des alpinen Skisports. Die Verdienste von Franz Reisch wurden genug gewürdigt und sind allgemein be- kannt und unumstritten. Mit seinen engsten Mitarbeitern hat Reisch den Grundstein für die Entwicklung bis zum Ersten Welt- krieg gelegt, in der die verschiedensten Wintersportarten gleichberechtigt neben- einanderstanden. Später konzentrierte man sich auf den alpinen Sektor, diese Erscheinung ist nicht in Kitzbühel allein zu beobachten. Kitzbühel kommt in der „Pioriergeschichte" des österreichischen Wintersports sehr häufig nur nebensäch- lich vor. Mindestens im lokalen Bereich muß immer wieder festgehalten werden, daß 1905 die ersten Tiroler und schon 1709 die ersten Oesterreichischen Ski- meis:erschaften in Kitzbühel abgehalten wurden, daß ab 1902 der militärische Ski- laul einer der Bahnbrecher für die Brei- tenntwicklung, auch in Kitzbühel behei- malet war. Die bedeutendste Pioniertat in Kitzbü- hel war in der Zwischenkriegszeit die Er- richtung der Hahnenkammbahn. Allzu- leicht vergißt man ob des anerkann- ten Erfolges, daß die Begründer dieser Einrichtungen mit dem eigenen Besitz ein- standen und am Anfang einer Mauer von Unverständnis, Mißgunst und Gegner- schaft gegenüberstanden. Die Hahnen- kammbahn war die erste reine Sportbahn Oesterreichs, vorher wurden nur Aus- sicntsbahnen gebaut. Kaum mehr in Erinnerung ist, daß in dei zwanziger Jahren der Kitzbüheler Jakob Lacknerder erste war, der parallel fuhr. Freilich wurden seine „Wedelmuster" damals als Modeerscheinung verlacht, ebenso wie später die in Kitzbühel er- zeugten Kurzskier, die in den dreißiger Ja-iren Mode waren, sich aber erst später entscheidend durchsetzten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Kitz- bühel, weil es nicht auf den Lorbeeren ausruhte, die man mit der Hahnenkamm- bahn zu flechten in der Lage gewesen war, bald wieder die berühmte Nasen- länge voraus. Im Jahre 1948 wurde der inzwischen weltbekannte „Skizirkus eröffnet und damit ein Begriff für eine Markenbezeichnung geschaffen, die kon- sequenterweise zu einer bewußten Ab- folge der Erschließung führte, aber auch Vorbild für zahlreiche andere Winter- sportplätze wurde. Man hat es selbst in Kitzbühel über- sehen, daß die ersten „Skipässe" in Oesterreich in Kitzbühel zu haben waren. Damals galten sie für die Hahnenkamm- bahn, den Ehrenbachsessellift und den Jufenschlepplift. Mit Erschließungen im Raum Jochberg - Wagstätt war Kitzbühel revolutionär vorangegangen, damals - Ende der fünfziger Jahre - galten In- vestitionen außerhalb der Gemeinde als unvertretbares Wagnis und als Vergeu- dung von Mitteln. Ein weiteres Jahrzehnt - Berichtigung der Sendezeit beim Artikel „Eisschützen Reith: ORF ge- gen EV Reith" auf Seite 7: Dienstag, 3. April, 21 Uhr, FS 2 (nicht 21.15 h). später war der erste „Skigroßraum" Oesterreichs perfekt. Der Bereich Kirch- berg - Kitzbühel - Jochberg - Paß Thurn - mit den Bichlalmbahnen ist umfang- und erfolgsmäßig die erste Liftregion Oester- reichs. Andere planen mühsam Großzu- sammenschlüsse, der Großraum Kitzbühel hat sie. Diese kurze Zusammenstellung zeigt, daß der Raum Kitzbühel dank der Arbeit und Aufgeschlossenheit weitester Kreise in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der intensivsten Fremdenverkehrs- bereiche Oesterreichs wurde. Die Er- folgsziffer von 145896 Fahrten an einem einzigen Tag auf den 50 Anlagen der Bergbahn AG. spricht eine deutliche Sprache. Nicht zu übersehen sei, daß der Weitblick der gesamten gewerb- lichen Wirtschaft und die Unterstützung durch Dienstnehmer und andere Wirt- schaftssparten den Aufstieg mitbegrün- det haben, einen Aufstieg, von dem wir nur hoffen können, daß er sich fort- setzt. H. W. Not sehen - Not lindern! Unter diesem Motto steht die Caritas- haussammlung, die in diesem Monat durchgeführt wird. Ehrenamtliche Samm- lerinnen und Sammler bitten auch in Kitz- bühel um Spenden für die Caritas. Neh- men Sie die freiwilligen Helfer auf und geben Sie einen Ihren Verhältnissen an- gebrachten Beitrag für die Belange der Caritas, die auch heute eine Fülle von Aufgaben hat. „Not sehen - Not lindern!" ist eine Aufgabe für uns alle. Die Pfarre dankt für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe. Anschließend ein kleiner Rechenschafts- bericht über die Verwendung der Mittel, die im Vorjahr gesammelt wurden. Bei der Caritashaussammlung wurden 50.292,70 Schilling gespendet. Davon gin- gen 25.146 Schilling an die Diözesan- caritas für Aufgaben der Katastrophen- hilfe, der Caritasherberge, der Bahnhofs- mission, des Kinderdorfs für behinderte Notizen zu einem fast übersehenen Jubiläum In 80 Jahren von den ersten „Schneeschuhen" bis zur Skiregion Nr.1
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