Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kizbüheler Anzeiger Samstag, 7. April 1973 sechstägige Tour durch die Kitzbühe 1er Alpen in die Hohen Tauern aus- geführt, bei welcher 225 km Distanz und 14.000 m Höhenunterschied über- wunden wurden. 1. Tag (13. Feber 1905): Kitzbühel, Stuckkogel, Bischof, Henlabj och, Au- rach, Kitzbühel. 2. Tag: Kitzbühel, Rauher Kopf, Zins- berg, Hohe Salve, Kirchberg. Tag: Kirchberg, Spertental, Stan- genjoch, Latschingkogel, Paß Thurn, Mittersill. Tag: Mittersill, Felbertal, Felber- tauern, Paß, Tauerntal, Matreier Tau- ernhaus. Tag: Matrei (halber Ruhetag) Tag: Von Matrei mit Postschlitten nach Lienz und mit der Bahn nach Dölsach Tag: Dölsach, Winklern, Heiligen- blut Tag: Heiligenblut, Pfandischarte, Bruck-Fusch. Außer der vollen militärischen Aus- rüstung hatte jeder Mann ein Paar Skier mit Stahisohlenbindung (Bilgeri- bindung), Felle, Stock, Schneereifen, Steigeisen, Schneebrillen, Schuhüber- züge mitzunehmen; weiters verteilt auf je vier Mann einen Spaten, ein Eisbeil, eine Kochmaschine, eine Laterne und ein Seil sowie Reparaturen- und Ver- bandsmaterial. Anstelle des üblichen Packtornisters wurde ein Rucksack ge- nommen und Verpflegung für acht Ta- ge. Obwohl Schneetreiben, Lawinen- gefahr und große Kälte manches Hin- dernis bereiteten, wurde die Hochtoui ohne besondere Zwischenfälle durch- geführt. Der Zillertaler Hans Lechner verstauchte sich die Hand und ein Im- ster namens Tiefenbrunner verletzte sich am Kopf. Die Tour wurde, wie uns Jöchl noch mitteilen konnte, von Heinrich Delacher aus Lienz sowie Hans Unterrainer aus Elimau mitge- macht. In Kitzbühel war das Ski-Detache. ment im Hotel Tiefenbrunner einquar tiert. Der gewaltigste Marsch von Mit- tersill zum Matreier Tauernhaus wur- de in einem Zug durchgeführt. Um vier Uhr früh war der Abmarsch vom Bräu-Ruapp, um Mitternacht erreichte die Truppe die Tauernhöhe und um zwei Uhr nachts das Matreier Tauern- haus. Die Truppe hatte sich wegen des vielen Neuschnees etwas verspätet und in Matrei zog man deswegen bereits eine Rettungsexpedition zusammen. Die Abfahrt vom Felbertauern zum Matreier Tauernhaus konnte aber, be- günstigt durch die mondhelle Nacht, ohne Schwierigkeiten absolviert wer- den. Unteroffiziere und Mannschaften fuh- ren damals noch mit einem Stock; Oberleutnant Bilgeri jedoch schon mit zwei Stöcken. „Zum Aufstieg benützten wir Schweinsfelle", berichtete Jöchl weiters. „Ich rüstete noch im gleichen Jahr ab. Einige Wochen später schick- te mir Oberleutnant Bilgeri meine Mi- litärskier nach Reith nach. Die Erlaub- nis dazu hatte er vom Korpskomman.. danten Erzherzog Eugen erwirkt. Ich sollte mich zu Hause im Skilauf wei- ter ausbilden und diesen auch im Dort einführen. Der nächste, der neben mir Skier bekam,war Platten-Thoma (Tho- mas Schmiederer t 4. 12. 1962) und dessen älterer Bruder Alois, der am 28. August 1914 den Heldentod erlitten hatte. Thomas Schmiederer fuhr Skier aus Erlenholz." Viele Winter „kurvte" der Schösser- vater mit seinen Skiern am Astberg herum. In den letzten Jahren seines Lebens war jeweils der 20. Juni, sein Geburtstag, ein Fest mit Musik und Gratulationen. Zu seinem „90er" er- schien auch das Stanglwirtstrio, denn der Stanglwirts-Lois war ja sein Pa- tenkind. Geliebt von seinen Kindes- und Kindeskindern und geachtet von seinen Mitmenschen war ihm ein wohl- behüteter Lebensabend beschieden. - Sein Sinnspruch war: „Blattlhauf'n" und mit diesem Wort sagte er Aner- kennung, Widerspruch, Freude oder Trauer, wie es gerade am Platze war. Sprechtage LA Christian Huber im Bezirk Der Abgeordnete zum Tiroler Land- tag Komm.-Rat Christian Huber hält in der kommenden Woche in allen Or- ten des Bezirks Kitzbühel Sprechtage ab. Dazu sind alle jene herzlich ein- geladen, die Fragen und Probleme an den Abgeordneten herantragen wollen. An den Sprechtagen nimmt auch der OeWB-Bezirkssekretär Dieter Küchen- meister teil. Folgende Sprechtage sind vorgesehen: Mittwoch, 11. April: 8.30-9.20h: St. Ulrich, Gasthaus Bräu 9.30-10.20 h: St. Jakob, Gasth. Lauck 10.30-11.20: Hochfilzen, GH Edelweiß 11.30-13 h: Fieberbrunn, Neue Post 14-14.50 h: Jochberg, Schwarzer Adler 15-15.50 h: Aurach, Gasthof Auwirt 16-16.50 h: Reith, Reitherwirt 17-17.50 h: Going, Gasthaus Schnabl 18-19.15 h: Oberndorf, Hotel Lindner 19.30-21 h: St. Johann, Gasthof Gratt Freitag, 13. April: 8.30-9.20 h: Erpfendorf, Berghof 9.30-10.20 h: Kössen, Gasthaus Sötz 10.30-11.20 h: Schwendt, Mairwirt 11.30-13 h: Kirchdorf, Gasth. Neuwirt 14-14.50 h: Itter, Gasthaus Ittererwirt 15-15.50: Hopfgarten, Gasthof Traube 16-16.50 h: Kelchsau, Kirchenwirt 17-17.50 h: Westendorf, Schermer 18-18.50 h: Brixen, Gasthof Mairwirt 19-19.50 h: Aschau, Falkenstein 20-21 h: Kirchberg, Gasthof Bräuwirt Alle Anfragen im Zusammenhang mit der gewerblichen Wirtschaft, aber auch Fragen des Wohnbaues und in Pen- sionsangelegenheiten können dabei vor- gebracht werden. 17,8 Prozent der Betriebe sind unerschlossen Von den 2511 landwirtschaftlichen Betrieben des Bezirks Kitzbühel sind 448 oder 17,8 Prozent noch immer nicht erschlossen. Ein Hof gilt nach dieser Statistik dann als erschlossen, „wenn ein Weg, der in der schneefreien Jah- reszeit ohne Rücksicht auf die Witte- rungsverhältnisse mit einem normal ausgestatteten Lastkraftwagen befah- ren werden kann, so nahe an den Hof heranführt, daß eine weitere Weganla- ge nicht erforderlich ist oder der Bau einer solchen durch den Hofbesitzer ohne öffentliche Hilfe durchgeführt werden kann. Eine ausreichende Zu- fahrt ist nicht nur Voraussetzung für eine zeitgemäße Landwirtschaft, sie macht auch die Zimmervermietung als bäuerlichen Nebenerwerb erst möglich. Von den 20 Gemeinden des Bezirks Kitzbühel ist nur Hochfilzen voll er- schlossen. In dieser Negativliste füh- ren Hopfgarten mit 69, Fieberbmunn mit 59, Kirchberg mit 56, Kössen mit 36, Brixen mit 34 und Kitzbühel mit 31 unerschlossenen Betrieben. Fast alle unerschlossenen Betriebe sind im Bergbauernkataster eingetra- gen. Von den 162 entsiedlungsgefähr deten Höfen im Bezirk Kitzbühel sind rund die Hälfte nicht erschlossen. 30. März 1973 Hofinger Grüne Welle für Umweltschutz Nicht der starke Verkehr allein, son- dern die Stauung ist es, die in erster Li- nie zu Umweltverschmutzung und Lärm- belästigung beiträgt: Diese in letzter Zeit von Experten immer wieder geäußerte Ansicht wurde vielmehr in Deutschland durch Versuche wissenschaftlich unter- mauert. Fachleute des ADAC, der Schwe- sterorganisation des OeAMTC, stellten fest, daß bei Grüner Welle die Luftver- schmutzung durch das gifte Kohlenrnono- monoxyd um 28 Prozent und der Stra- lärm um die Hälte sank. „Jede funktio- nierende Grüne Welle ist ein Beitrag zum Umweltschutz", heißt es in der abschlie- ßenden Stellungnahme der Fachleute. Bei dem Test wurde ein serienmäßi- ger Mittelklassewagen über eine vier Kilo- meter lange Teststrecke mit elf Ampel- kreuzungen geschickt. Das Ergebnis: Bei Grüner Welle wird der Verkehr fast dop- pelt so schnell, halb so leise, um rund ein Drittel weniger giftig, und für den Kraftfahrer um 20 bis 30 Prozent billiger. Aus diesen Ergebnissen leitet der OeAMTC seine Empfehlung ab, der Schaffung Grüner Wellen in den Städten absoluten Vorrang zu geben und alles zu unterlassen, was den Verkehrsablauf m Bereich schon bestehender Regelun- en dieser Art erneut ins Stocken brin- gen kann.
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