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Samstag, 21. April 1973 KitzbUheler Anzeiger Seite 13 Richtigkeit zu überprüfen, bevor sie in ministeriums voll anerkannt, wodurch nach Abreise des Gastes im Meldeamt, die Orts-Monats-Statistik verarbeitet gangbare Lösungen gefunden werden der Gemeinde abzugeben. werden könnten. Ferner wäre durch die monatliche Betriebs-Statistik die immer wichtiger und bedeu- tungsvoller werdende Tagesstatistik un- möglich und ebenso die Auffindung von Gästen unverantwortlich erschwert, wodurch ein bedeutendes Service dem Gast ge- genüber fortfallen würde. 2. Im Meldewesen: In der Novelle zum Meldegesetz wäre der gravierende Schwerpunkt das Auf- lassen des Meldezettels und die Erset- zung desselben durch ein Meldebuch (gebunden) gewesen. Einwände Tirols: Die Kontrolle der ständigen und rechtzeitigen Eintragungen in das Mel- debuch wäre aus personaltechnischen Gründen vollkommen unmöglich. Dieses Faktum hätte zu einem Ab- sinken der Gästemeldungen geführt und zu einem nicht kompensierbaren Absinken der Einnahmen aus der Orts- auf enthaltsabgabe bzw. Kurtaxe, wo- durch die jeweilige Fremdenverkehrs- gemeinde bzw. der entsprechende Frem- :icnverkehrsverband in ihrer Entwick- lung schweren Schaden hätten erleiden müssen, da Investitionsvorhaben zu- rückgestellt werden würden und einge- gangenen Darlehensverpflichtungen durch den Einnahmeausfall schwerer nachgekommen werden könnte. Abgesehen von den wirtschaftli- chen Schäden, dem Ausfall des Gäste- service der raschen Personenauffindung, dem Ausfall der Tagesstatistik, die in Zukunft für eine rasche Dispositions- fähigkeit und Verkaufspolitik unerläß- lich sein wird, würde durch den zu er- wartenden Meldeschwund und der Feh- lerhäufung die Monats-, Orts-, Landes- und Bundesstatistik in ihrem Aussage- wert beträchtlich gemindert werden, was nicht im Sinne einer modernen Sta- tistik sein kann. Aus den vorerwähnten begründeten Argumenten leitete Tirol die Feststel- lung ab, daß man im Fremdenverkehr, wenn man ihn als volkswirtschaftliches Ganzes betrachtet, die Statistik und das polizeiliche Meldewesen ursächlich zu- sammenhängen und folglich nicht ge- trennt gesehen und behandelt werden dürfen. Die rasche, vollständige und exakte Gästemeldung ist nicht nur die wirtschaftliche Basis für eine Fremden- verkehrsgemeinde, sondern auch das Fundament für eine möglichst genaue Statistik. Dieser Standpunkt wurde in den Ge- sprächen im Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie sowohl von den Vertretern dieses Ressorts als auch von den Vertretern des Innen- konnten: Tirols Gemeinden, die für das ein- wandfreie Funktionieren des Meldewe- sens und der Statistik verantwortlich sind, wählten großteils den Weg B, das heißt, daß sie das Gästebuch mit den Statistischen Meldeblättern verwenden. Was hat nun der Vermieter zu tun? Entgegen verschiedenen Meinungen bleibt das Meldewesen im Prinzip gleich. Der Vermieter bezieht wie bisher bei der Gemeinde das Gästebuch. Dieses Gästebuch ist nichts anderes wie ein Block, von dem pro Meldung die drei für eine An- und Abmeldung zusam- mengehörenden Blätter abgerissen und ausgefüllt werden. Die drei Blätter sind verschiedenfarbig: Das Gästebuch ist weiß, auf diesem sind im Durchschreibeverfahren alle Personalien, bei der Ankunft des Gastes das Ankunftsdatum und bei der Ab- reise das Abreisedatum einzutragen. - Das weiße Blatt muß zur Kontrolle durch die Behörde drei Jahre vom Ver- mieter aufbewahrt werden. Das Abhef- ten des weißen Blattes in einem Ordner ist sehr zu empfehlen. Das Statistische Meldeblatt für die Ankunft ist gelb. Dieses ist spätestens 48 Stunden nach Eintreffen des Gastes bzw. Mieters an das Meldeamt der Gemeinde abzuliefern. Das Statistische Meldeblatt für die Abreise ist rosa. Auf diesem Blatt ist das Abreisedatum einzutragen und das- selbe ebenfalls spätestens 48 Stunden Frau Reny Lohner, mit Leib und Seele Kitzbühelerin, eröffnete ihre Ausstellungs- Tournee zu Hause. Dazu hatte das char- mante Ehepaar Lohner am 8. April in ih Künstlerheim „Winklern" am Bichlnweg 9ingeladen. Der Kunstabend, den man Descheiden als Vernissage-Cocktail be- zeichnet hat, war ein Genuß und für Kitz- bühel ein würdiges und großes kulturel- es Ereignis. Reny Lohner und ihr Gatte durften sich freuen, denn ihrem Ruf war alles gefolgt, was in Kultur Rang und Namen besitzt bzw. in Kunst interessiert ist. Unter den rund 150 Gästen aus Kitz- bühel, Innsbruck, dem Salzburgischen und Bayern, aus Südtirol und Wien, der Ge- burtsstadt der Künstlerin, befanden sich auch LA und Vbgm. Kulturreferent der Stadt Kitzbühel Hans Brettauer, der Ob- nann des FVV KR Wolfang Hagsteiner, FVV-Direktor Dr. Josef Ziepl und Prof. Dr. Heinz Mackowitz vom Kunsthistori- schen Institut der Universität Innsbruck. Landeshauptmann-Stv. Dr. Prior, Kultur- r9ferent des Landes Tirol, hatte zu die- sem Anlaß eine schriftliche Grußbotschaft nach Kitzbühel gesandt. Bei Reisegruppen braucht nur noch der Name des Reiseleiters angegeben werden, das Herkunftsland der Perso- nen sowie die Anzahl der Personen. In der Anzahl ist der Reiseleiter mitzu- rechnen. Falls Kinder unter 15 Jahre da- bei sind, ist die Trennung zwischen Er- wachsenen und Kindern wegen der Ortsabgabenbefreiung notwendig. Wenn sich eine Gemeinde für die Me- thode A, das heißt für den Monats-Be- triebsbogen, entschieden hat, ist von jedem Vermieter das entsprechende bei der Gemeinde erhältliche Formular mo- natlich genau auszufüllen und bis 10. des folgenden Monats an die Gemeinde bzw. an das Meldeamt abzuliefern. Auf Grund der zahlreichen waagrechten und senkrechten Spalten wird vom Statisti- schen Zentralamt die tägliche Eintra- gung empfohlen. Zur Anmeldepflicht ist noch ein wich- tiger Hinweis zu geben: Das Gesetz sieht zwar vor, daß sich der Gast bzw. Vermieter meldet und daher das Gäste- buchbiatt mit Durchschlägen ausfüllt. Tut der Gast das nicht, würde er sich praktisch strafbar machen. Daher sieht das Gesetz andernorts vor, daß die Mel- dung auch weiter vom Vermieter durch- geführt werden kann. Es ist zu emp- fehlen, wie bisher die Anmeldung und Abmeldung persönlich durchzuführen, um nicht sich selbst und vor allem den Gast mit dem Gesetz und den Behörden in Konflikt zu bringen. Also nach wie vor vom Gast den Ausweis oder Paß verlangen, die Eintragungen machen und rechtzeitig an- und abmelden. Vor der internationalen Gesellschaft, die sich bei Lohners ein Stelldichein ge- geben hatte (Konversation wurde, wie man es in der Hahnenkammstadt gewohnt ist, in deutsch, englisch, französisch und italienisch betrieben) hielt Univ. Prof. Mackowitz einen Vortrag, der Frau Reny Lohner als Kunstmalerin und ihre Werke beschrieb und sie in einen würdigen Rah- men stellte. Obwohl Reny Lohner oft der Richtung des Phantastischen Realismus zugerechnet wird, hebt sich, so sagte der Vortragende, die Künstlerin durch Stil und Kontinuität als Eigenpersönlichkeit doch deutlich davon ab. Ein belgischer Kunstkritiker bezeichnete unlängst den von Lohner beschrittenen und konsequent verfolgten Weg als eine „neue Donau- schule". Prof. Mackowitz stellte Reny Lohner abschließend in die Reihe der markantesten Künstler Oesterreichs. Ein verdientes Kompliment, das die 15 Oel- gemälde und 40 Graphiken auf der be- reits angetretenen Weltreise begleiten möge, ein Kompliment, das nicht nur die Künstlerin, sondern auch das Kunststädt- chen Kitzbühel mit Stolz erfüllen darf. Lohner-Ausstellung - Liechtenstein - USA - in Kitzböhel gestartet Prof. Dr. H. Mackowitz hält Einführungsvortrag
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