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Seite 14 Kitzouheler rizeigei Samstag, 21. April 1973 Heimotbühne Kitzbühel Uraufführung des Volksstücks „Mittelstation" von Dr. Helmut Schinagl Am Ostermontag, 23. April wird von der Heimatbühne Kitzbühel unter der Spielleitung von Robert Schwanninger das Volksstück „Mittelstation" von dem preisgekrönten Kitzbüheler Schriftstel-. 1er Dr. Helmut Schinagl uraufgeführt. Beginn 20.30 Uhr. Die Personen: Franz Lamplmayr (Alt- bauer), Stefan Ritter (dessen Sohn), Ka- thi Krimbacher (Braut), Florian Unter- rainer (Hilfsarbeiter), Robert Schwan- ninger (Bauleiter), Marlies Wieser (des- sen Gattin), Toni Unterberger (Hilfs- arbeiter), Fips Pischl (Vorarbeiter) und Fritz Noichl (dessen Sohn). Weitere Aufführungen: Samstag, 5. Mai, 12. Mai und Sonntag 13. Mai. - Karten im Vorverkauf im Büro des Fremdenverkehrsverbandes; ab 19,30h an der Abendkasse. Die Schlagwörter: Mangel an Geld, Mangel an Liebe, Mangel an Konzen- tration, Mangel an Zufriedenheit, Man- gel an Kontaktbereitschaft. Mangel an Zivilcourage ... Mangel an Zeit, sind zum ständigen Begleiter unseres Ver- haltens geworden. Stellen Sie sich einmal die Frage „Warum habe ich keine Zeit?" und kontrollierend hierzu die Frage „Wo- für habe (nehme) ich (mir) Zeit?", dann werden Sie überrascht sein, wie- viel Unwesentliches Sie bisher als we- sentlich erachtet haben in bezug auf Ihre Kindererziehung. Kontrollieren Sie sich unter diesem Aspekt! Zeitmangel ist nicht allein ein Sym- ptom unserer sich schnell verändernden Welt. Dieses Schlagwort darf verstärkt als ein Zeichen unserer Leere gesehen werden, als ein Symptom innerer Karg- heit. Hinter all unserer Hektik steckt schließlich doch die Suche nach dem materiellen oder persönlichen Glück. Wir fliehen vor der hohen Verantwor- tung im Bereich der Kindererziehung, wir fürchten, Entscheidungen treffen zu müssen. Ueberlegen wir uns einmal, welche weiteren Gründe uns dazu führen, warum wir den Slogan „Zeitmangel" so oft verwenden, dann stoßen wir auf einen Katalog von Fakten, die es gilt, kurz zu skizzieren. SK Kitzbühel - SV Radfeld 2:1 (1:1) Nach einem Longpaß lief in der 40. Minute Strobl seinem Bewacher auf und davon und schoß zum vielumjubelten Ausgleich ein. Denn wie beim ersten Meisterschaftsspiel in Stumm, so mußte auch in diesem Spiel die Kitzbüheler Mannschaft in der zweiten Minute einen durchaus vermeidbaren Treffer hinneh- men. Dieser Treffer gab den Radfeldern natürlich Auftrieb und sie verteidigten sich bis knapp zur Pause recht ge- schickt, wenn auch nicht ungefährlich da sie die KSC-Stürmerreihe immer wie- der ins Abseits laufen ließ. Nach Sei- tenwechsel dominierte der KSC eindeu- tig, er hatte diesmal ein gutes Mittel- feld, trotzdem dauerte es bis zur 70. Mi- Flucht von der erzieherischen Ver- antwortung Der Leistungsdruck hilft heute vielen Erwachsenen, mit „gutem" Gewissen einmal der „Bequemlichkeit" pflegen zu dürfen. Es ist vielleicht verständ- lich, daß gerade Väter durch den täg- lichen Leistungsstreß mit Müdigkeit beladen, die Freizeit herbeisehnen, um dann abschalten zu können. - Es mag für einen Großteil der Väter wohlverdiente Ruhe sein, den- noch darf angenommen werden, daß es mit dem erwähnten Verhalten vielen Vätern leichter gelingt, sich ein biß- chen vor der erzieherischen Verant- wortung gegenüber ihren Kindern zu drücken. Sie haben einfach keine Zeit! Betrachten wir diesen Zeitmangel einmal aus einer äußerst kritischen Perspektive, dann lassen sich hinter der Müdigkeit oft einseitige Erzie- hungsauffassungen oder Desinteresse an der Erziehung der eigenen Kinder erkennen. Eine solche Einstellung der Eltern zur gemeinsamen Erziehung führt zu Kontaktverlust, zur Distanz und zu eingeschliffenen Handlungs- weisen der jüngeren Generation. Daß dies wiederum aggressives Verhalten fördert, ist klar! Wir wissen, daß es nicht nur phy- sisch, sondern auch psychisch anstren- gend ist, am Abend im Halbkreis vor dem Fernsehschirm zu sitzen, vor dem natürlich lethargische Ruhe herrschen nute, bis Strobl nach einem Freistoß von Petschar den siegbringenden Torerfol, fixieren konnte. Im Vorspiel siegte die Reserve gegen Radfelds zweite Garnitur durch Tore von Mayerhuber, Lorenz und Petschar (2) mit 4:1. Das Schülerspiel mußte ab- gesagt werden. Kommenden Sonntag, 22. April steht um 10 Uhr das im Herbst ausgefallene Schülermeisterschaftsspiel gegen Brixen auf dem Programm. Am Nachmittag folgen die Meisterschaftsspiele der Re- serve und Kampfmannschaften gegen SV Stans. Anstoß Reserve 15.15 h, Erste 17 Uhr. AR Achtung Naturfreunde! Das bereits angekündigte Wildalm- rennen findet heuer eine Woche nach Ostern, und zwar am 28. und 29. April, statt. Der Start zum Tourenlauf erfclgt am Samstag, 28. April um 9.30 h auf dem Stuckkogel, am Sonntag gelangt dann im Raum Wildalm der abschlie- ßende Riesentorlauf zur Austragung. sollte, um dort die Weltsorgen zu assi- milieren. Ist es uns als Eltern aus „Zeitman- gel" weniger leicht möglich, in dem gleichen Halbkreis, ohne ablenkbarem Medium gemeinsame Wege - auch im Beisein der Kinder - zu finden, wie man die Sorgen und Probleme der eigenen Kinder lösen könnte? Welche Lebenshilfe kann dadurch Ihrem Kin- de gegeben werden! Verständlicher- weise verlangt dieses Assimilieren mehr Geduld und verstärktes persön- liches Engagement, denn die Weltsor- gen lassen sich „leichter" verdrängen, die Sorgen Ihrer Kinder werden Sie unbewußt noch länger beschäftigen. Fliehen wir nicht vor der erzieheri- schen Verantwortung, es wäre eine Un- gerechtigkeit, die wir an unserer jün- geren Generation begehen würden. Zeitmangel-Ursache für verstärkte Zuwendung: Für viele Erwachsene ist der Auf- hänger „Zeitmangel" die einzige Mög- lichkeit dafür, das genießen zu kön- nen, was sie selbstverständlich trau- chen, nämlich: mehr Ruhe! Ruhe, um die persönlichen Sorgen bewältigen zu können, aber auch Ruhe vor der immerwährenden Inanspruchnahme der Familie. Lassen Sie mich jedoch den Zeit- mangel im Hinblick auf die Erziehung Ihrer Kinder erneut von einer anderen Perspektive betrachten, dann wird der Aufhänger zum Bumerang. Dieser Zeit- mangel wirkt verstärkt als Auslöse- moment für Verhaltens- und Lernstö- rungen bei Ihrem Kinde. Die fehlende Zuwendung vergrößert den Mangel an zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kind, Ich habe keine Zeit! Wie Zeitmangel Ihrem Kinde zum Schaden gereicht. Von Dr. Peter Trattner, Landesschulrat für Tirol, Referat für Schulpsychologie und Bildungsberatung, Beratungsstelle St. Johann in Tirol.
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