Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. April 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Sollte das Wetter einigermaßen mitspie- len, so wird diese traditionelle Veran-. staltng dank der ausgezeichneten Schneelage bestimmt ein weiterer Höhe- punkt in unserem Wintersportpro.- granim werden. Meldungen erbeten an Edi Reiterer, Badhaussiedlung 17, tags- über Tel. 4376. Von ihm erhalten Sie auch alle gewünschten Auskünfte. Auracher Skiklub: Ledige—Verheirateten-Rennen Am Sonntag, 8. April fand am Stuck- kogel der traditionelle Vergleichskampf zwischen den ledigen und verheirate- ten Clubmitgliedern des ASC statt. Zur Austragung gelangten ein Riesen- torlauf mit zwei Durchgängen und ein Lu ftgewehrschieß en. Abgegeben wur- den auf eine Zehnerscheibe 4 Schuß, von denen die drei besten Treffer ge- wertet wurden. Der RTL wurde von Karl Erber recht flüssig ausgeflaggt. Leider trat beim zweiten Durchgang sehr starker Nebel auf. Die Preisver- so daß im Endeffekt verstärkte Zu- wendung von seiten der Eltern not- wendig wird. Dies geschieht aber dann meist schon in einem kritischen Au- genblick, in einem Stadium, in dem neurotische Symptome (Konzentra- tionsmangel, Nägelbeißen, Lernstörun- gen, Schlafstörungen usw.) Ihr Kind „zieren". Nun wird der Erziehungsberater aufgesucht. Der Psychologe oder der Psychotherapeut sollten nun schnell- s:ens Wunder wirken, denn das Kind benehme sich seit „Neuestem" so selt- sam! Man nimmt sich jetzt also Zeit, um dem an Zeitmangel erkrankten Kind Hilfe zu geben. Eine Heimeinwei- sung erscheint vielen Eltern das Beste zu sein, denn hier „hätte man Zeit ge- nug" für das Kind. Wir wissen aber aus wissenschaftlichen Untersuchun- gen, daß ein Heimaufenthalt, indivi- duell verschieden, erneut Verhaltens- störungen mit sich bringen kann. Der Kreislauf der Schwierigkeiten geht weiter, solange, bis ein Teil der Beteiligten „psychisch ausgelaugt" ist. Wir dürfen unseren Kindern nicht all- zuviel psychische Kraft zumuten! Angst vor dem eigenen Verhalten, Flucht vor der Konfrontation Christa Meves schreibt in ihrem Buch „Manipulierte Maßlosigkeit" von den psychischen Gefahren im techni- schen Leben. Es ist ein erschrecken- des Zeichen, wenn Eltern zunehmend an innerer Leere leiden. Haben wir Eltern Angst, Angst vor dem eigenen manipulierten Verhalten? Bleiben wir doch gegenüber unserer Jugend offen. Wir sollten keine Angst haben, uns unseren Kindern gegen- über so zu verhalten wie wir sind, nämlich unsicher. Manchmal auch be- teilung fand abends beim Mesnerwirt statt und wurde vom Wagner-Duo mu- sikalisch umrahmt. Dafür sei unseren beiden Clubmitgliedern recht herzlich gedankt. Ergebnisse: (In Klammer Ringzahl) Damen: Johanna Aufschnaiter 121,5 (18) Marlene Noichl 127,2 (21) Lisi Obermoser 131,7 (12) Christine Hain 122,9 ( 1) Siegermannschaft Ledige: Georg Hain 106,4 (20) Franz Obermoser 110,1 (23) Rudi Mitterer 108,2 (14) Georg Mitterer 112,2 (17) Michael Haselsberger 106,8 (11) Hermann Reiter 110,5 ( 8) Klaus Neumayr 127,9 (24) Verlierermannschaft Verheiratete: Balthasar Hauser 101,6 (22) Helmut Schweinester 116,9 (20) Jakob Küchl 122,4 (22) Josef Nägele 125,8 (21) Ludwig Karrer 125,0 (17) Andreas Noichl 125,8 (14) Hansjörg Lasta 131,1 (13) haftet mit Komplexen, sei es im Pri- vat- oder Berufsleben. Diese Angst, zu sein, wie man ist, einfach mit Zeit- mangel zu überspielen, ist eine Verhal- tensweise, mit der sich der Mensch vor der Preisgabe seiner eigenen Leere zu schützen versucht. Die Angst vor der Wahrheit bringt im Endeffekt dem Erwachsenen noch mehr Unsi- cherheit. Ohne Mut sich seinem tat- sächlichen Wesen gemäß zu verhalten, werden Verhaltensweisen gehemmt und fehlgeleitet. Durch unser Fehlverhalten werden dem jungen Menschen Grenzen zwi- schenmenschlichenVerhaltens schmerz, lich nähergebracht. - Der kaschierte Zeitmangel der Eltern bringt dem Ju- gendlichen nicht das von ihm im ge- heimen doch ersehnte Ziel, das Erleb- nis der echten Elternzuwendung! Die Effektpädagogik der Erwachse- nen ist in diesem Zusammenhang nicht immer von Vorteil. Es wäre sinn- voller, der Jugendliche spürte das eige- ne Suchen der Eltern, der Erwachse- nen, als sich am manipulierten Verhal- ten orientieren zu müssen. Dieses Suchen der Erwachse- nen, dieses Wissen um die Unzuläng- lichkeit der Eltern, würde für den jüngeren Menschen ein „naturgegebe- nes Hindernis" darstellen. Die Bewäl- tigung des naturgegebenen Hindernis- ses würde, wie Konrad Lorenz in sei- nem Buch „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit" meint, dem jungen Menschen weiterhelfen, indem sie ihm Unlust-Toleranz aufzwänge. Die Bewältigung der unangenehmen, frustrierenden Situationen des Lebens führten schließlich zu einem befriedi- genden Erfolgserlebnis. Die Begegnung mit der jüngeren Partnerschaft zwischen Frem- denverkehr und Landwirtschaft Die von den Bergbauern zur Erhal- tung der Fremdenverkehrs- und Erho- lungslandschaft erbrachten Leistungen sollen durch Bewirtschaftungsprämien - cU.e von der Fremdenverkehrswirt- schaft zu tragen wären - abgegolten werden. Gegen diese Art der direkten Ab- geltung - die eine echte Partner- schaft zwischen Fremdenverkehr und Landwirtschaft bedeuten würde - hat inzwischen die Fachgruppe Fremden- verkehr Einwendungen erhoben, die uns (Bergbauern) aber nicht ganz ver- ständlich sind, da die Fremdenver- kehrsabgabe nicht das Beherbergungs- gewerbe, sondern letzten Endes den Gast belasten würde, der ja Nutznie- ßer einer gepflegten Erholungsland- schaft ist. Auch wir Bauern müssen die uns von anderen Berufsgruppen erbrachten Leistungen selbst abgelten und können diese nicht auf den Staat abwälzen. A. Flecksberger Kirchberg Generation gestaltet sich für einen Großteil der Erwachsenen als äußerst schwierig! Wie soll ich als Erwachse- ner mit dem jüngeren Menschen in Kontakt treten, wenn dieser ohnedies alles besser weiß! Dieses resignieren- de Verhalten scheint jedoch bei Er- wachsenen eine gewünschte Situation herbeizuführen. Der Zeitmangel wird vorgeschoben, um einer oft unange- nehmen Konfrontation auszuweichen! Versucht es unsere Jugend nicht mit den gleichen Tricks, wenn sie uns mit ihrem schablonenhaften „habe keine Zeit" entgegentritt? Zeitmangel-Regulativ für unser Ver- halten Schließen wird den Kreis unserer Ueberlegungen, so befällt uns ein ge- wisses Unbehagen. Zeitmangel aus Bequemlichkeit, Zeit- mangel aus Angst vor Verantwortung, Zeitmangel aus Unfähigkeit, in zwi- schenmenschliche Beziehungen zu tre- ten, re ten, Zeitmangel aus Gewinnsucht, Zeit- mangel aus Gleichgültigkeit - . . Man könnte die Palette noch mit weiteren beschämenden Slogans ergänzen. Ueberlegen Sie doch selbst, wieviel Zeit schenken Sie Ihrem Kind: wirk- liche, echte Zeit, ohne Mangel an Ge- duld, ohne einen geheimen Blick au! die Uhr zu werfen? Der Slogan Zeitmangel sollte nicht zum Regulativ unseres Verhaltens werden. Erziehung darf nicht über Gleichgültigkeit zum Kontaktverlust mit der Jugend führen, nicht zur inne- ren Leere, nicht zum Chaos, sondern durch Zeitnehmen sollten wir unsere Jugend von der Gefährdung wegfüh- ren, so daß konstruktives Verhalten an die Stelle des Protestes oder der Resignation tritt.
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