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Samstag, 21. April 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 1. Tiroler Trachtenverein, Landsturmgruppe 1809 Kitzbühel Brantl wieder Obmann der Von der Jahreshauptversammlung - Ehrung treuer Mitglieder. In Anwesenheit von Bürgermeister Hermann R e i s c h und des Kultur- referenten Vzbgm. LAbg. Hans B r e t-. t a u e r sowie des Gemeinderates Bla- sius Salvenmoser konnte Obrn. Dipl.-Rest. Hermann M a y r am 7. April 1973 im Vereinsheim die 52. Jah- reshauptversammlung des 1. Tiroler Trachtenvereins Landsturmgruppe 1809 Kitzbühel eröffnen. Nach Feststellung der Beschlußfähig- keit - es waren 80 ordentliche Mitglie- der anwesend - konnten der Tätig- keitsbericht der Schriftführerin Hilde Weiß, der Zeugwartin Poldi Gandler und der Kassabericht von Rupert Styblo in Vertretung des erkrankten Kassiers Georg Schwentner vorgetra- gen werden. Alle Berichte wurden ein- stimmig zur Kenntnis genommen und dem Kassier, auf Antrag der Kassa- prüfer, die Entlastung erteilt und für die einwandfreie Kassaführung der Dank ausgesprochen. Auch Frau Gandler und Frau Weiß wurde für die geleistete Arbeit, die nicht immer ganz leicht zu bewälti- gen war, gedankt. Bgm. Reisch und Vzbgrn. Brettauer richteten an die Mitglieder des Ver- eins herzliche und passende Worte der Anerkennung. Nachdem heuer keine Neuwahlen zu erledigen waren, konnte die Vereins- leitung zur Ehrung verdienter Mitglie- der schreiten. Die Ehrung wurde zur Freude aller Geehrten von Bürgermei- ster Reisch persönlich vorgenommen. Die verliehenen Ehrenzeichen fanden großen Beifall. Viel Applaus ernteten die Jungplatt- 1er. Denn Lolsei Monitzer hat den Bu- ben und Mädchen das Tanzen und Schuhplatteln gut beigebracht. Auch die alten „Gamshager" zeigten ihr Können, das immer noch beacht- lich ist. Harmonikaspieler Rudi Taxer spielt nun schon für drei Generationen auf. Man merkt dabei gar nicht, daß er schDn 75 Jahre alt ist. Es war ein harmonischer Abend im schön geschmückten Vereinsheim. Den Schützen sei noch für die leihweise UeberIassun der Sessel gedankt: man war auf einen so großen Andrang nicht gefaßt. Der Tätigkeit des Trachten- vereins wurde damit das größte Lob ausgesprochen. Das Ehrenzeichen für 50 Jahre erhielten: Ehrenmitglied Dr. Ekkehard Kofler, Lucia, Salven moser, Maria Salvenmo- ser. Maria Hollaus, Johann Hechen- 3erger - Für 45 Jahre: Anna Bauer und Gregor Schroll Für 40 Jahre: ni Hatzl, Anna Elsäßer, Katharina Mai- er, Willi Eder, Richard Eder, Pepi Kofler, Lisl Hartmann, Hans Huber, Sebastian Egger Für 35 Jahre: Loisi Unterlader u. Marianne Wimmer Für 30 Jahre: Albert Halder, Hanni Eberl, Mitzt Hu- ber, Ludowika Eder, Lisi Obermoser. Für 25 Jahre: Georg Unterlader, Franziska Dangl, Helmut Huber, Mathi Eppensteiner, Mariedl Hofer, Leni Beznoska, Georg Schwentner, Hermann Mayr, Ludowi- ka Mayr, Maria Graßmann und Hilda Weiß. Für 20 Jahre: Maria Berger, Andre Berger, Berta Ep- pensteiner, Wasti Rieser, Loisi Halder, Anna Berger, Michael Weiß, Resi Hu- ber, Maria Klampfer. Wir gratulieren! Der umsichtigen Ver- einsleitung wurde von den Geehrten der Dank ausgesprochen. Bauernmuseum Obernau Museal- und Forschungsarbeit Aus der Sicht des Heimatforschers Die Vereinsarbeit muß sich auch auf die Erforschung der Siedlungs-, Wirt- schafts-, Sozial- und Rechtsgeschichte des Hofes Obernau und der Geschichte der aufsitzenden Familien erstrecken. Was weiß die heutige Generation von den einst auf den Bauernhöfen lasten- den Abgaben, die erst in der Revolu- tion von 1848 auf Antrag des Abge- ordneten Hans Rudlich vom österrei- chischen Reichstag abgehoben wurden (der dafür in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde). Was versteht die heutige Generation unter einer Wein- und Kasgilt, einer Schmalz-, Haber- und Ofenstift, einer Ab- und Anlait, einem Groß-, Klein- und Spötizehent und wie alle diese von den Bauern zu leistenden Giebig- keiten und Roboten heißen mögen. Warum mußte früher beim Tod ei- nes Bauern vom Gutsübernehmer eine Ab- oder Anlait im Werte der zweit- besten Kuh im Stall bezahlt werden. Haben sich die Bauern durch eine Kuh von der jährlichen Abstiftung (Absetzung vom Gut und Versetzung auf ein anderes Gut) durch die Grund- herrschaft freigekauft? Anders lassen sich diese „Todfalls- anlaiten" nicht erklären. Heute sind die Anlaitslibellen wertvolle Behelfe für Höfe- und Familienforschungen. tusenannergewerscnatt Bei der Jahreshauptversammlung der Gewerkschaft der Eisenbahner Orts- gruppe Kitzbühel konnte Obm. Walter Brantl als Referenten den Präsidenten der internationalen Transportarbeiter Föderation, Bundesrat Fritz Prechtl, und als Gast Landtagsvizepräsident Christian Horngacher begrüßen. Den Berichten war zu entnehmen, daß von der Ortsgruppe derzeit 478 Mitglieder betreut werden. Horngacher überbrachte die Grüße der OeGB-Bezirksleitung und stellte fest, daß die Kollegen der Eisenbah- nergewerkschaft überall dort zu fin- den sind, wo die Arbeitnehmerinter- essen zu vertreten sind. BR Prechtl sprach zu aktuellen Pro- blemen der OeBB und über besol- dungsrechtliche Fragen im Zusammen- hang mit den dzt. laufenden Verhand- lungen. Bei der Neuwahl wurde die Orts- gruppenleitung unter Obmann Walter Brantl einstimmig wiedergewählt. Warum de!ln „Koasa"? Also: Der erste Wilde-Kaiser-Lauf war ein Erfolg - auch wenn ein Teil der Teilnehmer schon vor dem Start- schuß losgefahren ist. Macht nix, wo doch den Veranstaltern schon vorher der Sinn für sprachliche Zweckmäßig- keit durchgegangen ist. - Warum „Koasa", da doch Kaiser auch nicht so schlecht klingt? Ist denn die Veran- staltung nur für uns Anrainer gedacht? Hilft es unserem Stolz, daß wir Koasa" verstehen und aussprechen können? Jedermann kann aber fest- stellen, daß dieses Wort aus dem Mund „Zuagroaster" wie ein häßlich Gewürge klingt. Abgesehen davon er- bitten sogar nicht anrainende Oester- reicher und stammverwandte Bayern hei erster Begegnung mit „Koasa" um eine Übersetzung. Von Noddeutsehen und noch schlimmeren Auslindern ganz zu schwelgen. Bodenstndjger Heimattrutz in Ehren. Vielleicht kön- nen die „Knasaleit" weiter Schule ma- chen. Da wäre z. R. das internationale Gaisbergrennen klangvoll in .‚(oas- bergr enna" umzutönen. Dann ist es nicht mehr weit bis zum ‚Marllwöriei". Und vielleicht können die Koasaiauf Veranstalter vnrbildgebenil sogar die Schweden bestimmen, ab nun den Vasa-Lauf In krachlerlernei, bergscl,we- dischen Dialekt zu propagieren. Lechenperg, Kitzbühel P. S. Pro-Meinung des Setzers: Erin- nern wir uns an jenes Snortmosaik im TV, in welchem Kommentator R. See- ger über den ‚.Koasalauf" berichtete und hier arge Mühe mit dessen Aus- sprache hatte. Dabei darf man gerade diesem TV-Sprecher solide Sprach- gewandtheit zutrauen. Anna Zauner, Albertina Brünster, To- Anton Flecksberger
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