Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. Jänner 1973 Kltzbtiheler Anzeiger Seite 3 ber, als daß sie dem Bürgermeister persönlich ihre Wünsche vortra- gen. Auch hier ist zu erwähnen, daß das Personal ohne Neueinstellungen die Mehrarbeit zu leisten imstande war. Von den Stadtwerken wurden 3,8 Millionen Schilling für das Elektro- werk investiert. Dazu kamen noch Zahlungen für das Umspannwerk von 2,1 Millionen und Steuern von 840.000 Schilling. Die Werke mußten ungeheu- re Leistungen vollbringen. Beim Was- serwerk wurden ebenfalls fast 4 Mio Schilling für Investitionen ausgege- ben, davon 2,8 Mio für die Leitung iuni Hornweg. Diese Zahlungen mußten im Darle- henswege aufgebracht werden. Inter- essant ist auch, daß die Stadtwerke Aufträge an Kitzbüheler Firmen von 4,1 Millionen Schilling vergeben haben. Das Bauamt hatte sehr viel Arbeit zu leisten und ist überlastet. In Eigen- regie wurden folgende Arbeiten gelei- stet: Straßenverlegung am Schwarz- seebad, Versetzen von Bäumen, Ver- legung der Blumenbeete, Erstellung des letzten Teiles der Uferplatte, die Anlage des Sprungturmes, im Fried- hof der zweite Teil des Urnenfried- hofes. Am alten Fußballplatz wurde ein Autoparkplatz geschaffen, der sich bereits gut bewährt hat. Ich hoffe, daß er auch im Winter gut frequentiert wird. Arbeiten erfolgten in der Schul. gasse und in der Malinggasse. Auch am Müllplatz wurden Verbesserungen durchgeführt und die WC-Anlage beim Kapserdurchgang wurde fertiggestellt. Das Bauamt war auch bei der Fertig- stellung der Kläranlage beschäftigt und bei der Errichtung von Gehsteigen, z. B. in der Hinterstadt und bei der Eisenbandlung Salvenmoser, beim neu- en Handelskammergebäude, wo die Fertigstellung im Frühjahr erfolgen wird. Jeder Meter Gehsteig ist ein Vor- teil für die Fußgänger. Es ist uns auch gelungen, den Gehsteig bis zu den Wohnhäusern im Endstraßerfeld fort- zuführen und im kommenden Jahr wird dieser bis zur Bacherwiese aus- gedehnt. Auch bei der Wildbachverbauung mußten wir uns einschalten, speziell bei der Ehrenbachverbauung, wo auch im kommenden Jahr noch Arbeitsein- sätze notwendig sein werden. Verbaut wurde auch der Hausberggraben, der als Nebenbach des Gänsbachs gefürch- tet war, sowie der Gänsbach selbst. Die größte Beruhigung bringt sicher- ]ich die Verbauung des Ehrenhaches, der uns in den letzten Jahrzehnten so viele Sorgen bereitete. Wir können immer wieder feststellen, daß die Wildbachverbauung nicht ungern in Kitzbühel arbeitet. Heuer arbeiteten sogar drei Partien gleichzeitig. Viel- leicht ist das mit ein Grund, daß der Gemeinderat für Wildbachverbauung immer ein offenes Ohr hat und bereit ist, dafür auch Mittel bereitzustellen. Den Stadtgärtner Josef Högler zu loben, ist kaum notwendig. Jedermann weiß, wie gut er arbeitet. Sein schön- stes Stück war aber doch das Feuer- wehrzeichen im kleinen „Jubiläums- garten" in der unteren Gänsbachgasse, das immer wieder bestaunt wurde. - Aber auch sonst am Schwarzsee und bei den übrigen Blumenanlagen sind seine Arbeiten des Lobes wert. Der große Wert unseres Bauhofes ist weiters, daß ihm die verschieden- sten Arbeiten angelastet werden kön- nen. Das Kanalprojekt „Hausertal" ist in Arbeit. Der Forstweg „Premau" am Schatt. berg ist ebenfalls vollendet worden und auf ihm konnten bereits die 1000 fm „Trassenholz" befördert werden. Die Partien der Wildbachverbauung sind gut eingespielt, haben einen guten Arbeitswillen und sind technisch versiert. Der Einsatz der entsprechenden Bau- maschinen fördert diese Arbeit. Die Unterlagen für die Arbeit im neuen Jahr bilden die Ziffern des neuen Haus- haltsplanes, in dem aber viele „Unbe- kannte" enthalten sind. Wir wissen heu- te noch nicht die Höhe der Kassenge- bühren für den Krankenhausaufenthalt. Auch die Höhe der Ertragsanteile des Bundes sind nicht genau bekannt. Auch die Mehrwertsteuer bringt „Unbekannte', denn Leistungen der Gemeinde, die bis- her umsatzsteuerfrei waren, sind nun auch in die Mehrwertsteuerpflicht einbe- zogen. Der Verkehr. Wenn wir heute in Kitz- bühel fahren oder gehen, so muß man sich fragen, wie wird das werden mit dem Verkehr, dem Lärm und der Umweltver- schmutzung? Der Gedanke daran ist wie ein Alpdruck. Wird es Kitzbühel durch- halten, bis wirklich eine Lösung kommt? Zur Westumfahrung ist zu sagen: wenn heute der Bund diese Straße nicht baut, dann müßte Kitzbühel selber so eine Ringstraße bauen, um den Verkehr aus dem Ort hinauszubringen. Wenn wir die Petrovic-Trasse bekommen, so haben wir wenigstens das ärgste Uebel weg. Schon allein die Tatsache, daß mit der Petrovic-Trasse die Skitaxi aus Kirch- berg nicht mehr in den Ort fahren brau- chen, ist eine Entlastung. Auch andere Verkehrsprobleme würden leichter wer- den. Vielleicht blüht es uns einmal, daß wir von den Parkplätzen weg einen Bus- verkehr bis in die Stadt einrichten müs- sen, denn der Bequemlichkeit des Ga- stes ist einmal Rechnung zu tragen. Zu wiederholen ist: die Westumfah- rung wird etwas sehr Umkämpftes blei- ben. Aber, wenn die Zusagen, die wir bekommen haben, zutreffen, werden wir erreichen, daß wir den Verkehr durch den Ort zum Großteil hinausbringen, sei es der Durchzugsverkehr im Sommer oder der interne Verkehr im Winter, der Christbaumversteigerung zugunsten des Therapie- zentrums Kitzbühel Im Sporthotel Bachler, Kitzbühel, fand heuer eine Christbaumversteige- rang statt. Frau Anneliese Bachler, welche die Versteigerung durchführte, spendete den Erlös von 4000 Schilling dem Kitzbüheler Therapiezentrum. ja von Jahr zu Jahr gingantisch wächst. Nun wissen wir alle, daß allein mit der Westeinfahrt in die Stadt die Gemeinde mit Kosten belastet wird, die ziemlich unvorstellbar sind. Es ist nicht zu den- ken, daß die erforderlichen Mittel im or- dentlichen Haushalt untergebracht wer- den können. Also Darlehen aufnehmen! Der Bau der Handelsschule und der Handelsakademie kommen uns auch bald ins Haus. Wir werden im kommenden Jahr die Planung machen müssen, um zu einer Bautätigkeit. zu kommen. Die Planung überhaupt wird uns auch im kommenden Jahr viel beschäftigen. Zur Erstellung des Flächenwidmungspla- nes wird es notwendig sein, daß wir vor- her alles in Natur anschauen, denn nur der Gemeinderat kann darüber beschlie- ßen und wird die Verantwortung tragen müssen. Auch der Umweltschutz, der heute be- rechtigt groß geschrieben wird, bringt uns neue Arbeit. Und die Arbeit, meine sehr geehrten Damen und Herren, stei- gert sich und verhärtet sich dadurch, daß man sozusagen in den Akten erstickt. Ihnen allen danke ich für die Zusam- menarbeit, sei es hier im Gemeinderat, dem ich ganz besonders für die Sach- lichkeit danken möchte. Wenn wir auch verschiedentlich anderer Meiunng sind, so ist das ganz logisch, denn es sind ja nicht 18 Ja-Sager hier, sondern Männer, die ihre Arbeit ernst nehmen. Aber zu- guterletzt kommt immer wieder das her- aus, daß wir mit gutem Wissen und Gewissen verantworten können und dem Interesse unserer Heimat entspricht. Ich bitte Sie, meine Kollegen im Ge- meinderat und alle Mitarbeiter, denken Sie bei allen Arbeiten immer an unser Kitzbühel, das wir alle sehr gerne haben. Es folgten kurze Ansprachen von Vbgm. Gebhart Härting, Vbgm. LA Hans Brett- auer, GR Ludwig Pfurtscheller, GR LA Dr. Otto Wendling und von Stadtamts- direktor Dr. Friedrich Pschick. Dem Bür- germeister wurde der Dank für seine außerordentliche Leistungskraft zum Wohle der Gemeinde ausgesprochen. Dank auch allen Gemeindebediensteten, den Kollegen im Gemeinderat und die Wünsche auf ein gutes neues Jahr und eine weitere ersprießliche Zusammen- arbeit. Abschließend erwiderte der Bürger- meister den Dank und die Wünsche und lud alle zu einem Imbiß in das Skilift- restaurant Red Bull ein.
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