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60 Jahre Skiklub K00 össen Beiträge zur Chronik aus dem Archiv der Heimatzeitung. Samstag, 6. Jänner 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Kitzbüheler Alpen ziehen Bilanz Oesterreichs erster Fremdenverkehrsbezirk - Zusammenarbeit von 18 Verbänden wird intensiviert - Gemeinsamer Skipaß erwünscht Die Vereinigung der Fremdenverkehrs- verbände Kitzbüheler Alpen hielt im Ho- tel Klausner in Kitzbühel die ordentliche Jahresvollversammlung ab. Obmann Dipl.- Kfm. Dr. Josef Ziepi eröffnete sie mit einer kurzen Ansprache, in der er den Funktionären die Leistungen von Ehren- obmann Max Werner und die Verpflich- tung der Vereinigung zur Arbeit in seinem Sinne in Erinnerung rief. Alt-NR Werner hatte die Vereinigung ins Leben gerufen und 20 Jahre geführt und dafür persön- lich viele Opfer gebracht. Die Jahresvoll- versammlung gedachte des Ehrenobman- nes und einzigen Träger des goldenen Ehrenringes durch eine Gedenkminute. In seinem Bericht kam Obmann Dipl.- Kfm. Dr. Ziepi einleitend auf die Situa- tion des Fremdenverkehrs im allgemei- nen zu sprechen und stellte die Position dieses Wirtschaftsfaktors im Gesamtab- lauf der Volkswirtschaft dar. In Oester- reich wurden 1971 88 Millionen Ueber- nachtungen von Gästen gezählt, der Aus- länderfremdenverkehr erbrachte 32 Mil- liarden Schilling Devisen. 40 Prozent da- von und 32 Prozent der Uebernachtungen entfielen auf Tirol, das erstmals im Jahr 1972 31 Millionen Uebernachtungen er- reichen wird. In Tirol nimmt die Spitzen- position klar der Bezirk Kitzbühel ein: 550.000 Gäste, 4,8 Mill. Uebernachtungen, das entspricht 18 Prozent der Gesamt- ziffer Tirols. Zur Felbertauernstraße erhob Dr. Ziepl die Forderung, daß diese auch von der Vereinigung und Max Werner miter- kämpfte Europastraße ehestens Umfah- rungen geschaffen werden. Einen gesamtösterreichischen Erfolg erreichte die Vereinigung der Fremden- verkehrsverbände Kitzbüheler Alpen in der Frage des Meldewesens und der Statistik. Eine von Kitzbühel ausgegan- gene Resolution wurde vom Tiroler Ge- meindeverband aufgegriffen und in Wien Preisrodeln Am 3. Februar 1910 fand, begünstigt vom herrlichsten, sonnenklaren Win- terwetter, ein Preisrodeln statt. Da bisher in Kössen ein solches noch nie veranstaltet worden war, erfreute sich dasselbe eines außerordentlich zahl- reichen Besuches, auch aus der Um- gebung, namentlich aus Reit im Winki An dem Preisrodeln, das auf der ab- wechslungsreichen Rodelbahn am Riediberge abgehalten wurde, beteilig- ten sich 34 Personen. 1. Carrer, Kössen, 2,00 Min.; 2. Eh- renstraßer, Kössen, 2,40 Min.; 3. H6- nig, Reit 1, W., 2,60 Min. konnte nach langen Verhandlungen der Kitzbüheler Plan zum Großteil verwirk- licht werden. Der Meldebuchzettel wurde wesentlich vereinfacht, es kann auch der Betriebsbogen geführt werden. Jede Ge- meinde kann entscheiden, welchen Weg sie im Meldewesen gehen will. Die For- derung der Kitzbüheler Alpen wurde mit einem Jahr Verzögerung auch von Nieder- österreich in gleicher Weise gestellt. Die Vereinigung freut sich über den erreich- ten Erfolg. Obmann Dr. Ziepi erhob in einer Sit- zung des Landesfremdenverkehrsaus- schusses die Forderung nach Stärkung der Außenstellen der Fremdenverkehrs- werbung (Wir berichteten ausführlich dar- über). Der „Urlaub am Bauernhof" ist mancherorts eine neue Forderung, in den Kitzbüheler Alpen ist diese echte Hilfe für die Bergbauern bereits zu einem gro- ßen Teil verwirklicht. Geschäftsführer Hans Wi rtenberger berichtete über die abgeschlossenen Pro- jekte und laufenden Pläne der Vereini- gung. Wie oft in der Zeit ihres Bestehens so nahm sie auch im letzten Vereinsjahr zu Verkehrsproblemen Stellung und zwar zur Felbertauernstraße und zur Brixen- talerstraße. Ueber Beschluß der Jahres- vollversammlung 1971 wurde der Stand- punkt der Vereinigung zur geforderten Finanzierung von Erschließungsprojekten in Osttirol durch die Felbertauernstraßen AG in Vorstellungen den zuständigen Funktionären und der Oeffentlichkeit be- kanntgemacht. Hauptaufgabe der Gesell: schaft bleibt der Straßenbau, solange die Zubringer vor allem im Norden nicht ent- sprechend ausgebaut sind, darf es auf diesem Sektor keinen Stillstand und kein Verzetteln von Mitteln für andere noch so dringend erscheinende Vorhaben ge- ben. Angesichts der Verkehrsmisere im Sommer erhob die Vereinigung, unter- stützt von den Bürgermeistern und Frem- Die sieben besten Rodler hatten nur eine Zeitdifferenz von 14 Sekunden. Im Damenrodeln erhielten den 1. Frl. A. Schwaiger in 2.52; 2. Frl. M. Stimpf] in 3.90 Min., beide aus Kössen. Nach der Beendigung des Preisrodelns holte die Kössener Musikkapelle die Teilnehmer ab. In langem Zuge ging es zunächst zum Gasthof „Zur Kapel- le", wo Rast gemacht wurde. Abends fand im Gasthof „Zur Neuen Post" die Preisverteilung statt. Auf Grund des glücklich verlaufe- nen Festes wurde beschlossen, im nächsten Winter ein großes Winter- sportfest abzuhalten, nachdem die gan- denverkehrsobmännern von 18 Gemein- den die Forderung nach Ausbau der Nordrampe des Paß Thurn und die dring- liche Reihung der Bundesstraße durch das Brixental. Bautenminister Josef Mo- ser antwortete ausführlich und informa- tiv auf die Resolution. Auf dem Werbesektor war das Haupt- projekt die Schaufensterwerbung anläß- lich der Olympischen Sommerspiele in München. An zwei frequentierten Plätzen konnten Werbefenster, ideenreich gestal- tet von Graphiker Walter Krabichler, pla- ziert werden. Bei der Oesterreich-Woche in Mün- chen konnte ohne wesentliche Kosten ei- ne weitere Werbung für die Kitzbüheler Alpen untergebracht werden. 5 Verbände aus dem Großraum Kitzbüheler Alpen nahmen auf Einladung des Landesfrem- denverkehrsamtes an der Tirol-Werbung in Montreal teil, die im Sommer im Ge- lände der Weltausstellung veranstaltet wurde. Die Hostessen wurden eingehend durch einen Besuch im Großraum infor- miert, zudem kam die Chefhostess Anita Haidacher aus Kitzbühel. Als Holzschnit- zer war der talentierte Christoph Unter- rainer aus Brixen-Kitzbühel dabei. In al- len Verlautbarungen zur Kanada-USA- Werbung, deren Erfolg außer Zweifel steht, so daß eine Wiederholung fixiert wurde, war die Rede von den „Kitzbühe- ler Alpen", die auf einem Großpanorama zu sehen waren. Nur von zwei Verbänden getragen war eine Werbefahrt nach Belgien, wo die größte Kunststoffpiste Westeuropas er- öffnet wurde. Daran wirkten St. Johann und Kitzbühel mit. Auch hier wurde das Gesamtgebiet der Kitzbüheler Alpen be- tont. Eine der Hauptaufgaben des Vorstan- des war die völlige Ueberarbeitung der Vereinssatzungen, die von der Jahres- vollversammlung ohne wesentliche Aen- derungen beschlossen wurde. Damit ist der Vereinigung ein wesentliches Instru- ment für längerfristige Planung und die Finanzierung von Projekten ermöglicht. Der Werbeausschuß bereitete einen ze Umgebung hinsichtlich der Schnee- verhältnisse und des Terrains von den ersten Sportsleuten auch für den Ski- sport als Uebungs- und Tourengelände für glänzend geeignet anerkannt und bezeichnet wurde. (Kitzbüheler Bote vom 14. Feber 1910.) Wintersport wurde in Kössen also schon v o r der Eintragung des „Ski- klub Kössen" in das Vereinsregister und vor Genehmigung der Statuten im Jahre 1912 betrieben. Das Jahrbuch des Wintersports für 1912 (Gerlach & Widling, Buch- und Kunstverlag, Wien 1) gibt für Kössen folgende Daten an: Sportklub, Ski- klub, Curling, 1200 lange Kunstbob- sleighbahn, 7 Prozent Gefälle mit in Erde und Schnee gebauten Kurven, Start und Ziel telephonisch verbunden, automatische Zeitnelimung, auch für
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