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Samstag, 26. Mai 173 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 .. Winter 1972i73 1 Neuer Detoraerungs- im Jahr 1973-74, also bis Ende der Win- tersaison 1974, alle Preise unverändert rekord der Bergbahn AG. bleiben. 8.76 1.388 Personen (Vorjahr 5.957.046) befördert - Durchschnittsfahrpreis unter 8 Schilling - Resterhöhegebiet bewährte sich Die Wintersaison 1972/73 stellt für die Bergbahn AG. Kitzbühel und ihre ver- antwDrtliche Führung wie die gesamte Belegschaft einen erfreulichen Höhe- punkt in der Entwicklung des Skigroß- raumes Kitzbühel dar. Von Dezember 1972 bis 1. Mai 1973 wurden 8.761.388 Fahrten auf den Personenbeförderungs. anlagen der Bergbahn AG Kitzbühel gezählt. Dies stellt einen großartigen neuen Rekord dar. Vergleiche sind we-- gen der sich Jahr für Jahr steigernden Zahl von Anlagen nicht ganz exakt möglich, aber bei allen Vergleichen ist der Winter 1972/73 ohne Beispiel. Eine Analyse der einzelnen Betriebsmonate zeigt, daß der Dezember gut war, der Jänner - bis zum Hahnenkammrennen war der Schnee nur durch umfassende Präparierungsarbeiten zu sichern - ge- gerliber dem ebenfalls schneearmen Vorwinter unverändert schlecht war. wobe: als erstaunlich angesehen werden muß, daß er nicht noch ungünstiger ausfiel, weil die Negativwerbung im vergangenen Jahr offenkundig wirken mußte, der Februar ausgezeichnet auf. holte und auch der März dank herrli- cher Schneeverhältnisse ausgezeichnet war. Ein Phänomen war der April, dei in Kitzbühel absolut kein Spitzenmonat zu sein pflegt, ausgenommen in Jahren in denen Ostern zu Monatsbeginn fällt und dann viel Schnee vorhanden ist. Heuer war Ostern fast am Monatsende und es glückte dank der Schneelage, diesen Monat zu einem Saisonmonat zu machen. Hervorragende Werbung muß es sein, wenn man im Skigroß- raum Kitzbühel noch am 1. Mai eine Die Klausenkapelle bei Kirchberg ist an sich keine Wallfahrtskapelle. Sie steht etwa 300 Meter außerhalb des Weilers Klausen am linken Ufer des gleichnamigen Baches und an der heu- tigen Grenze der Gerichte Hopfgarten und Kitzbühel. die auch bis 1803 die Grenze zwischen dem salzburgischen Brixentale und Tirol bildete. Alljähr- lich einmal aber ist diese Kapelle das Ziel e:ner seit langem schon, auch bei schlechtestem Wetter gehaltenen Pro- zessinn. Während die eigentlichen Antlaß- umgänge, d. i. die Prozession am Fron- leichnamstage, der drei beteiligten Ge- meinden Brixen. Kirchberg und Westen- dorf vormittags nur bei gutem Wetter in der beteiligten Gemeinden Brixen. Kirchberg und Westendorf vormittags nur bei gutem Wetter in der gewöhn- lichea Weise gehalten werden, findet große Zahl von Anlagen betreiben kann und Abfahrten bis ins Tal möglich sind. Die Ergebnisse des Winters in Zahlen: Dezember 1972 1,362.137 Jänner 1973 1,948.8Sti Februar 1973 2,279.497 März 1973 2,408.40g April 1973 762.486 Gesamt 8,761.388 Die Vergleichsziffern der letzten Win- ter: Winter 1969-70 7,598.954 Winter 1970-71 7,598.202 Winter 1971-72 5,957.046 Durch das großartige Ergebnis des nun. abgeschlossenen Winters wurde der echte Verlust des vorangegangenen Winters wettgemacht. Der gewaltige Schlag wurde gutgemacht und die Berg- bahn AG steht nach dem Rekordwin- ter dort, wo sie bei einem günstigen Ergebnis vor einem Jahr hätte stehen sollen. Trotz der Verluste des Vorjah- res ist die Gesells'chaft allen Verbind- lichkeiten und Verpflichtungen nachge- kcmmen und hat keinerlei öffentliche Zuschüsse erhalten. Wie schon der Vor- sitzen.e des Vorstandes Dkfm. Fritz Tscholl bei einer Betriebsfeier im De- zember 1972 ausführte, erwartet sich die Gesellschaft von der öffentlichen Hand keine Finanzzuschüsse, wohl aber die Uebernahme von finanziell nicht belastenden Haftungen bei Bauvorha-. ben zur Ermöglichung der Kapitalbe- schaffung. Trotz der gestiegenen und steigen. den Bau- und Betriebskosten werden der Antlaßritt nachmittags stets statt, nur bei Ueberschwemmung soll er aus- bleiben. So ist denn vom Mittag des Fronleichnamstages. (heuer Donners- tag, 21. Juni) an im Brixental fast alles in Bewegung, um diesen Zug teils vor- zubereiten und selbst mitzumachen, teils anzusehen. Wo immer ein Pferd im Stalle steht, wird es geputzt und her- gerichtet. denn der Zug ist ausschließ- lich beritten. Die Westendorfer und Kirchberger reiten vor ihrem Ausritt einzeln oder in Gruppen, wie sie sich eben einfinden, um einen vor ihrer Kirche aufgerichteten Maibaum (,‚um eine Stange im vollsten Galopp" - schreibt Lettenbichler) und sammeln sich darauf, die Kirchberger z. B. vor dem Kaiswirt. um nun geschlossen in der herkömmlichen Ordnung mit ihrem Geistlichen nach Brixen zu ..traben" (nach älteren Nachrichten Rosenkranz Für die Bedeutung der Skipässe und Saisonkarten sprfcht der erzielte Durch- schnittsfahrpreis, der - umgelegt aul das Gesamtergebnis der Beförderungs- einnahmen in der Saison - unter acht Schilling liegt. Der Skifahrer hat heute ein derartiges Angebot, daß er sich ei- nen Platz aussuchen kann, wo er Spaß und gute Pisten sowie reichhaltige Va- riation der Aufstiegshilfen und Ab-- fahrten findet. Er stellt sich die Frage, was ihn an welchem Platz das Ski- fahren pro Tag, pro Woche, in zwei Wochen oder in einer Saison kostet. Die Skipässe dienen der Kapazitätsausla- stung und in einem gewissen Ausmaß als Risikoausgleich. Für die heimischen Skifahrer, die vielfach nur am Wochen- ende skifahren können, sichert diese gleichmäßige Auslastung, daß sämtli- che Faktoren bei der Bahn besser ein- gespielt sind, wenn es zu einem größe- ren Andrang kommt. Die Wartezeiten sind übrigens, wenn man von den Tal- anlagen absieht, durch das breite An- gebot längst kein Problem mehr, sie haben sich, wenn man die steigenden Ziffern betrachtet, erfreulich auch bei den Talanlagen verringert. Der vergangene Winter war durch einen Massiveinsatz der Pistenbearbei - tungsgeräte gekennzeichnet. Die ideale Pistenpräparierung, die allgemeines Lob erhielt, konnte erst nach den inas- siven Schneefällen einsetzen. Die Be-. dingungen waren nicht nur ideal, sie blieben es unerwartet lange. Dieser Einsatz verdient besondere Anerken- nung. Vor dem Start der Saison 1972- 73 war von verschiedenen Seiten die Konkurrenzierung durch neuerschlos- sene Gebiete, die entfernungsgemä 8 für den bayerischen Gast günstiger lie- betend). Vom Brixner Widum aus be- ginnt der eigentliche Antlaf3ritt schlag 1 Uhr. Der Dechant, oder für ihn ein Kooperator, holt das Allerheiligste, das er. mit Chorrock und Stola angetan, in der Versehburse um den Hals hängt und so in der Hand hält. Dann besteigt er das an der Kirchentüre bereitgestellte Pferd, wozu gern ein Schimmel gewählt wird. Die Brixner Reiter mit Priester- gruppe reihen sich zwischen Kirchberger und Westendorfer ein und der Zug setzt sich paarweise laut betend in Bewegung unter vollem Glockengeläute und dem Schalle der an der Spitze marschieren- den Brixner Musikkapelle. Zuerst wird ein im Hofe des Dechantgebäudes stehender Kastanienbaum zugleich mit der Kirche umritten, was wegen des be- engten Raumes Schwierigkeiten bot. Ehemals war dort ein Boschen (Mai- baum) aufgestellt, der mit einem Schwedenkopfe - er sah aber mehr ei- nem Türken ähnlich - gekrönt war. Der Ritt führt dann durch die fahnenge- schmückte Straße Brixens. an dessen Der Brixentaler Antlaßritt Von DDr. Matthias Mayer
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