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Von links: Pepi Raß, Pepi Schoderböck, Andre Erber und Rudi Lapper; im Hintergrund die großen Sprungschanzen von Kirowsk. Diese russische Winter- sportstadt besitzt eine 100-Meter-Schanze, eine 80-Meter-Schanze und eine Ju- gendschanze. Samstag, 2. Juni 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Nun im Norden Rußlands tionär bzw. ein einflußreicher Politiker .. des Staates. (Den Kirchbergern wurde osterreucnusche Skidemonstration ganz warm ums Herz!) Skischule Kirchberg vom 6. Ausbildungslehrgang aus Kirowsk zurück - Toni Sauer auch ein Begriff der UdSSR-Skijugend Der Leiter der Skischule Pepi Scho- derböck befand sich heuer mit den staatl. geprüften Skilehrern Rudi Lap- per, Pepi Raß und Ändre Erber in der ersten Maihälfte bei einer siebentägi- gen Ausbildung von Cheftrainer (Ski- schulleiterin) und Skilehrern im 200 km südich von Murmansk gelegenen Ki- rowsk. Kirowsk zählt 33.000 Einwohner und verfügt über 4000 Gästebetten. Für den Skifahrer stehen 2 Schlepplifte zur Verfügung; 1 Doppelsessellift steht vor der Vollendung, eine Großseilbahn und ein weiterer Doppelsessellift sind im Bau. Das Skigelände befindet sich im Chibinengebirge; obwohl die höch- ste Erhebung nur 1280 m beträgt, sind FEihenunterschiede bis zu 880 m zu ver- zeichnen. Das Skigelände von Kirowsk, der bedeutendsten Skimetropole der Kolahalbinsel, ist der Kombination Griesaim - Maierl des Großraumes Kitzbühel ähnlich und eignet sich b?s- ser als die bisher besuchten Skigebiete des Kaukasus. Pepi Schoderböck mit sei- nen staatl. geprüften Skilehrern der Skischule Kirchberg war bereits zum 6. mal als Skiausbildner in Rußland tätig; finfmal im Kaukasus und nun zum erstenmal im nordwestlichen Rußland, zwischen Eismeer und Weißen Meer. Die Hinfahrt erfolgte am 3. Mai per F.ugzeug ab Wien bis Moskau; dann folgte eine 33 stündige Bahnfahrt im Li>:usschlafwagen, über Leningrad und schließlich mit der Murmanbahn. Das Programm umfaßte eine sieben- tag:ge Skiausbildung nach dem öster- reichischen Skilehrplan. Die 42 Mann starke russiche Gruppe wurde in vier Lehrgruppen aufgeteilt. Unter ihnen be- fanden sich der Verantwortliche des Alpinen Skilaufes des „Prof.-Sports' der Gewerkschaften der UdSSR Siava S2hitow, der sich ausschließlich dem österreichischen Skisystem verschrieben hat; weiters der Vorsitzende des Sport- karnitees der Stadt Kirowsk Födor Alcxeyew, die Cheftrainer des „Prof- Sports" (nach unseren Begriffen Ski- schulleiter) Mischa Antiossow und Wladimir Pikuso und Cheftrainer Ana- toli Smirnow von Spartak Leningrad Allgemein besteht in Rußland das Bestreben, den Skisport zu zentralisieren mit Moskau als Mittelpunkt, eine ein- heitliche Lehr- und Fahrweise zu prote- gieren und die Zusammenarbeit mit österreichischen Skilehrern zu verstär- ken. Auch ein vermehrter Austausch von Skiexperten wird gewünscht, so daß in den nächsten Wintern wieder Skidelegationen der UdSSR Oesterreich, insbesondere Kirchberg, besuchen wer- den. Der 1. Ausbildungstag war eigent- lich der österreichschen Skidemonstra- tion gewidmet. Die Kirchbe'ger Ski- lehrer hatten zu zeigen, wie gelehrt bzw. gefahren wird. Die Aktionen auf den breiten Skipisten, vom einfachsten bis zum modernsten Schwung, erfolgten wie auf einem Film-Breitband und die Schlußprüfung sollte zeigen, daß Scho- derböck & Co. gelehrige Schüler vorge- funden hatten. Der letzte Tag der Ausbildung war nämlich mit einem Prüfungsfahren ver- bunden, das von allen 42 Teilnehmern an dem Ausbildungslehrgang über- raschend gut bestanden wurde. Die Rus- sen zeigten sich zielstrebig und ehr- geizig; der Erfolg war auch insoferne vorauszusehen, so sagte uns Pepi Scho- derböck, weil es sich um sportlich ge- übte und junge Menschen handelte. Am 11. Mai war großer Empfang beim Bürgermeister von Kirowsk. Pepi Schoderböck übergab diesem, der von der Prominenz dieser Stadt um- geben war, einen Pokal als Widmung der Skischule Kirchberg. Der Bürger- meister nahm diesen mit Freude ent- gegen und versicherte, daß er ihn nicht nur gerne in Empfang nehme, sondern allen zeigen werde, Sportlern und Po- litikern, die das Rathaus besuchen. Ein hohes Loblied zollte der Bürgermeister unserem siebenfahen Olympiasieger und Weltmeister Toni Sailer. Er sagte wörtlich, daß Toni Sailer nicht nur für Oesterreich ein Begriff sei, sondern auch von der ganzen Skijugend der UdSSR verehrt wird. Wäre Toni Sailer ein Russe, wäre er bereits ein hoher Funk- Der letzte große Höhepunkt war ein Empfang beim Bürgermeister von Le- ningrad. Auch hier war die große Pro- minenz von Sport und Politik vertreten. Es war vorgesehen, daß auch der Sport- minister der UdSSR dem Empfang bei- wohnen würde. Dieser befand sich je- doch an diesem Tage schon auf der Rei- se nach Oesterreich. Wie allgemein be- kannt, traf er sich in Wien mit dem für den Sport in Oesterreich zuständi- gen Unterrichtsminister Dr. Fred Sino- watz. Die Dualität: UdSSR-Sportmini- ster in Wien und österreichische Ski- delegation in Kirowsk sollte für die künftige Zusammenarbeit beider Staa- ten im Sport Bedeutung erlangen. In Leningrad wurde von den Kirch- bergern auch die weltbekannte Ere- mitage besucht. Eine Auszeichnung für sie war weiters die Führung in „Das Haus der Weisen", wo sich, nicht nur zur Zarenzeit, sondern auch heute noch die Intelligenz von Rußland trifft. Die erste Skiausbildung in Rußland absolvierte Pepi Schoderböck mit seinen staatlich geprüften Skilehrern 1967 im Kaukasus. Er fand stets eine gastfreund- liche Atmosphäre vor. Obwohl die Kirchberger jährlich große Eigenmittel aufwenden, um die Skiausbildungstage in Rußland erleben zu können, da da- durch auch zwangsweise der eigene Ausbildungsstand gehoben wurde, drängten alle staatlich Geprüften dazu, mit Pepi Schoderböck mitfahren zu können. Bis jetzt waren schon alle „Staatlichen" von Kirchberg als Aus- bildner auf Skiern in Rußland. Ihnen gilt der Dank der Skischule Kirchberg,
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