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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Juni 1973 Maultrommelspieler begeisterten alle Anwesenden, die zahlreiche Zugaben zu erzwingen wußten. Der musikalische Teil wurde von Mundartdichtungen des Rotariers Her- bert Jordan (Kirchberg) umrahmt, die, von ihm selbst ausgezeichnet darge- boten, bei allen helles Entzücken und fröhliches Gelächter auslösten, die allein schon den Erfolg des Abends und eine großartige Laune garantiert hätten. Bis in die frühen Morgenstunden war der Tanzboden unter Belagerungszu- stand und bei einem guten Tropfen wurden alte Freundschaften erneuert und junge frisch geknüpft. Trotzdem waren am Samstag wieder alle Teilnehmer um 9.30 Uhr in Zfer Aula der Hauptschule zur Stelle, als Regierungsrat Dr. Höfle die Versam- melten im Namen des Bezirkshaupt- mannes Hofrat Dr. Hans von Trenti- naglia willkomen hieß. Der Vormittag war zunächst verschiedenen Referaten gewidmet, denen sodann die Uebergabe des Governoramtes von Prof. Dr. Breitenecker (Wien) an Prof. Dr. Plöckinger (Leoben), dem Governor des österreichischen Distrikts für 1973-74. erfolgte. In Gegenwart von Dr. Andreas Wegelin (St. Gallen), des Vertreters des Präsidenten von Rotary International und untermalt von den Fanfaren des Bläserquartetts der Stadtmusik Kitz- bühel unter der Leitung von' Andre Feller, wurde diese Zeremonie zu einem feierlichen und würdigen Höhepunkt der Veranstaltung. D'er blendend kon- zipierte und ausgezeichnete Festvortrag von Prof. Dr. W. Wirkmayer (Wien) über das Thema „Aggression - ange- boren oder umweltbedingt?" bildete den Abschluß der Konferenz. Ein gemeinsames Mittagessen im Schloßhotel Lebenberg, dem alle mit Genuß zusprachen, leitete zu einer Ju- gendbesprechung über, deren Teil- nehmer aus ganz Oesterreich während der Umwelt, Betreuung alternder Mit- bürger und viele andere mehr. Aber das Entscheidende ist die Fähig- keit, diese Ideale auf die lokalen Not- wendigkeiten abzustimmen und die Zielsetzung den jeweils gegebenen und stets wechselnden Verhältnissen in un- serem Bereich anzupassen. Und dazu ist Rotary und damit auch unser Club besonders geeignet: Jeder ehrsame Beruf kann in einem Rotary Club durch einen Mann vertreten sein. der möglichst der beste Vertreter seiner Sparte sein soll oder, wenn es sich um junge Männer handelt, der die besten Aussichten auf eine hervorragende Po- sition in seinem Fach besitzt. Die reli- giöse und politische Einstellung spielt dabei keine Rolle - im Gegenteil wir schätzen eine weite Streuung der Mei- nungen und Interessen im Clubgesche- hen. Es muß hier auch einmal mit 'J-. 1er Deutlichkeit festgestellt werden, daß Rotary keinerlei Beziehungen zu Ge-. des Vormittags angereist waren. Der weitere Nachmittag stand zur freien Verfügung. Um 19 Uhr wurde in den Pausenräumen des neuen Saales des Handelskammergebäudes ein kleiner aber delikater Imbiß geboten, ehe das Kammerkonzert des Wiener Oktetts be- gann. Dieses war auch das erste und allgemein zugängliche kulturelle Ereig- nis im schönen, neuen Saal der Tiroler Handelskammer, an dessen Zustande- kommen der Rotary Club Kitzbühel namhaft beteiligt war. Ein kunstreicher Genuß ohnegleichen, ein Erlebnis ge- diegenen Musizierens, von dem wir hof- fen, daß es der Auftakt zu einer Renaissance des Kitzbüheler Kulturle- bens werden möge, beschloß diesen denkwürdigen Tag. Bei strahlendem Wetter vereinigte ein gemütlicher Frühschoppen ein letztes Mal die Teilnehmer, die noch nicht heimgefahren waren, am Sonntag- morgen im Schloß Münichau. Wer noch daran gezweifelt hatte, konnte hier die Sicherheit gewinnen, daß der großen Veranstaltung, an der fast 150 Per- sonen teilgenommen hatten, ein voller Erfolg beschieden war und Kitzbühel und sein Rotary Club auf die reibungs- lose Abwicklung und uneingeschränkte Anerkennung aller Anwesenden stolz sein dürfen. 0. Furth, Generalkonsul Kitzbüheler und Waidringer Schützen in Altöttinq Am Sonntag, 20. Mai fand in Altötting die große österreichisch-bayerische Schüt- zenwailfahrt statt. Sie stand unter dem Ehrenschutz von Dr. Otto v. Habsburg. In den Reihen des großartigen, fast 100 Schützenkompanien zählenden Festzugs befanden sich auch die Schützenkompa- nie Kitzbühel und die Schützenkompanie Waidring. Mittelpunkt der Wallfahrt war die von Alterzbischof DDDr. Andreas Rohracher heimbünden oder der Freimaurerhe- wegung duldet, was erst vor kurzem durch Kardinal König bestätigt und durch die Mitglieder zahlreicher katholi- scher Geistlicher unter Beweis gestellt wurde. Jeder Club darf im Bedarfsfall auf Hilfe und Unterstützung seitens der anderen Clubs und der großen inter- nationalen Organisation von Rotary Tnternational rechnen und damit Dienst- leistungen. erbringen und Erfolge er- zielen. die weit über sein eigenes Potentional hinausgehen - etwas das unser eigener Club schon mehrfach be- werkstellien konnte. So kann ein Rotarv Club auf allen Ge- bieten die besten Kräfte mobilisieren. die besten Männer zum Finsatz brinc'-u- und ihre Dienste zum Wohle der Alice- mein.heit heranziehen. Und so wird ein solcher Club nicht nur zum wirksamen Helfer in der Not, sondern auch zum erfahrenen Planer bei Problemen des zelebrierte hl. Wallfahrtsmesse auf dem Kapellplatz. Auf dem Kapeilpiatz sprachen der Bürgermeister von Altötting Karl Lutz, der Landeskurator der Salzburger Schüt- zenkompanien Pater Ullrich, de früher in den Reihen der Schützenkompanie Kitzbühel stand sowie der Ehreischutz- inhaber Dr. Otto v. Habsburg. Die Fest- ansprache hielt Dr. Rohracher. Der Aufenthalt in Altötting, mit Lour- des bzw. Fatima der größte Marienwall- fahrtsort Europas, war kurz, aber ein- drucksvoll. Nur wenige konnten z. B. die Gnadenkapelle mit dem GnadenDild be- sichtigen, die Pfarr- und Stiftskirche mit dem alten Taufbecken aus dem 12. Jahr- hundert, die Schatzkammer, dia Tiliy- Gruft (nach dem Feldherrn TilIy aus dem 30jährigen Krieg, der aus Altötting stammte) oder den Reliquienschrein des hl, Bruders Konrad. Eine besondere Ueberraschung gab es aber doch, die wieder wenige Wallfahrer erlebten. Als die Kompanie beim Mittagessen im Trostberger Hof saß, erschien Dr. Otto von Habsburg mit zwei seiner Töchter und begrüßte alle Kitzbüheler mit Hand- schlag. Die Fahrt wurde mit zwei Omribussen der Firma Toni Mariacher, von umsich- tigen Chauffeuren gelenkt, angetreten. Es nahmen auch die Jungschützen sowie Schützenfrauen an der Wallfahrt teil. Es war eine schöne, von bestem Wetter ausgezeichnete Fahrt, die am Rückweg beim Hüttwirt in Kössen unterbrochen wurde. Schützenhauptmann Hermann Scharnigg hatte in allen seinen E nteilun- gen eine gute Hand. Eine besondere Ehre widerfuhr Schützenmajor Adolf Na- giller, der bei der Feldmesse die öster- reichisch-bayerischen Schützenformatio- nen befehligte. Er trug sich auch, neben Dr. Otto v. Habsburg, in das Ehrenbuch der Stadt Altötting ein. Gemeinwesens, zum Örganisator sozialer und kommunaler Notwendigkeiten, zum unbestechlichen Gewissen der öf- fentlichen Stellen und zum Initiator von Meinungsbildungen seiner Mit- bürger, wann immer dies nötig er- scheint. Der Rotary Club wird solcherart zu einem wertvollen und unentbehrlichen Faktor im Leben seiner Heimatstadt. die von den gebotenen Möglichkeiten reichlich Gebrauch machen solLe. Sei- ne Stellung jenseits von Parteipolitik und kleinlichen Intrigen ermöglichen es ihm jederzeit als Garant der legitimen Interessen der Bürgerschaft aufzutreten und allen jenen Kräften und Besrebun- gen seine Unterstützung angedeihen zu lassen, denen vor allem anderen das Wohlergehen und eine gesunde Ent- wicklung unseres Lebensraumes. unseres Bezirkes und unserer Stadt am Herzen liegen. Otto Furth, Generalkonsul
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