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Samstag, 2. Juni 1973 Kit,zbü.heler Anzeiger Seite 9 Zur Wasserkunde des Schwa rzsees Neues Postamt in Oberndorf Der Algenreichtum des Vorjahres verringert - Abwassersammler „Hausertal" bereits in Betrieb - Neues Kinderplantschbecken - Sanierung von Straßen und Parkplätzen Wie wir vom Schwarzseereferenten Stadtrat Peter Sieberer erfahren konn- ten, wurde der Schwarzsee heuer erst am 29. April eisfrei, also um 42 Tage später wie im Vorjahr. Im schneerei- chen Nachwinter 1970 öffnete sich der Schwarzsee jedoch erst am 5. Mai, d. s. 48 Tage später als 1972. Auf Empfehlungen von Prof. Dr. Ingo Findenegg, der das Schwarzseewasser schon seit 12 Jahren laufend unter- sucht, wurden im heurigen Winter von der Stadtgemeinde zwischen der städti- schen Badeanlage und dem Seebichl- bad mit dem TJnimog ein 20 m breiter Streifen vom Schnee befreit. Diese Maß- nahme dient dazu, den Sauerstoff unter der Eisdecke zu erhalten. Prof. Dr. Findenegg war auch heuer wieder in Kitzbühel, um den Schwarz- see auf seinen Algenbestand zu unter- suchen. Obwohl das betreffende Gut- achten noch nicht zur Verfügung steht, geht aus Aeußerungen des Wissen- schaftlers hervor, daß der Algenreich- tum des Vorjahres stark zurückgegan- gen ist. Kitzbühel war die erste Stadt Oester- reichs, die ein Seewasser wissenschaft- lich untersuchen ließ. Die ersten Analy- sen über das Schwarzseewasser stam- men aus dem Jahre 1892. Seither waren eine Reihe von namhaften Wissenschaft- lern mit dem Seewasser beschäftigt; seit zwölf Jahren der Klagenfurter Pro- fessor Dr. Ingo Findenegg. Wir hoffen, die neuesten Ergebnisse in nächster Zeit veröffentlichen zu können. Der Schwarzsee war in alter Zeit lan- desfürstlicher Besitz. Laut Steuerkata- ster von 1575 gehörte der Schwarzsee zum Gut Oberhaus, das im Eigentum der Grafen von Tannenberg stand. - II. Teil und Schluß Es wäre durchaus möglich, in der da- mals bestandenen Schwedengefahr den Anlaß dieses Rittes als Verlöbnis da- zu zu sehen, wenngleich er an sich schon älter sein mochte. Heute steht in der Klausenkapelle unter dem Spruche: ..Bis hiher und nicht weiter, kamen die schwedischen Reiter" - die Jahrzahl 1643. Dieser Spruch nur mit der Aen- derung „Kommen die schwedischen Reiter" und der Jahrzahl 1648 stand nach Lettenbichler früher auf dem An- tependium des Altars in der Kapelle! Die Veränderung der Jahreszahl ist jedenfalls bei einer Renovierung der Kapelle durch die Verwechslung der Nach dem Heimfall der Herrschaft Rot- tenburg der Grafen von Tannenberg an den Staat im Jahre 1835 ging der Schwarzsee durch Kauf an Sebastian Schlechter, Tiefenbrunnerbräu, und mit Kaufvertrag vom 28. August 1944 von Franz Walti in den Besitz der Stadt- gemeinde Kitzbühel über. Das Nord- ufer, das seit 1941 unter Naturschutz steht, blieb Privatbesitz. Auf der Wiese des sogenannten See- zipfs ersteht nun ein neues Kinder- plantschbecken. Mit der Eröffnung kann jedoch erst zu Beginn der Hochsaison gerechnet werden. Für den Unterbau mußten zahlreiche Piloten geschlagen werden. Eine generelle Sanierung erfährt ge- genwärtig auch der große Parkplatz auf der ehemaligen sogenannten Eggerwirts- Wiese. Nach Verlegung der Straße an die Bahntrasse wurde der gesamte, über 1 ha große Platz in Parkflächen abge- teilt, die einzelnen Flächen sind durch Bäume (kanadische Birken bzw. Ahorn- bäume) getrennt. Die Durchfahrtsstraße nach Reith wurde entlang des Seebachis angelegt, während die Auffahrt zu den Parkplätzen entlang der Bahntrasse er- folgen kann. Autofahrer aus der Rei- ther Straße benützen die Bahntrasse. Die Asphaltierungsarbeiten werden in dieser Woche beendet sein. Staubfrei gemacht wurde auch der Seebichlweg, von der Auffahrt zum Schloßhotel Lebenberg bis zur Hotel- pension Seebichl. Auf dieser Strecke ist auch eine Verbreiterung geplant. Das größte Bauvorhaben im Raum des Schwarzsees ist jedoch der Kanal- sammler „Hausertal". Von vielen unbe- merkt wurde dieser große Sammler, der das gesamte Nordufer des Schwarzsees, beiden Ziffern 3 und 8, wahrscheinlich schon vor 1843 geschehen, zur Zeit, als man die 200-Jahr-Feier des Rittes ab- gehalten hat. Das Oelgemälde selbst dürfte zwar - wie sich aus der darauf dargestellten Grenztafel ‚k.k. Landge- richt Hopfgarten" ergibt, nach 1817 übermalt worden sein, im Entstehen aber wohl auf die Zeit der Erbauung der neuen Kapelle im Jahre 1750 zu- rückgehen. Am 22. Februar des Jahres 1750 be- richtete der Pfarrer von Brixen an das Ordinariat Chiemsee, daß nunmehr nach erteilter Erlaubnis „eine neue Capellen am Clausenbache ... zu dem Antlaßritt . . . erbaut worden und eine Der Bevölkerung von Oberndorf und Umgebung wird mitgeteilt, daß das Postamt in Oberndorf in Errichtung ist und die Dienststunden ab 1. Juni 1973 wie folgt festgesetzt wurden. 8-12 und 14-18 Uhr; Kassenschluß 17 Uhr. die Häuser entlang des Seebichlweges und das Gebiet von Steuerberg, wurde durch die Fa. Ing. Sausgruber im ver- gangenen Winter errichtet. Von der Badeanstalt Seebiehl wurde der Kanal bereits am 20. Mai d. J. (mittels Kreisel- pumpe) in Betrieb genommen. Das Ka- nal-Projekt „Hausertal" ist mittels ei- nes Durchstoßes durch den Saurüßl an die Generalkläranlage Himmelreich an- geschlossen. Das städtische Schwarzseebad wurde am 25. Mai eröffnet. Von der Stadt- gemeinde wurde auch ein asphaltierter Wirtschaftsweg zum „Zipf" angelegt. Ein weiterer Vorschlag von Prof. Dr. Findenegg zur Erhaltung der Bade- qualität des Schwarzseewassers, nämlich einen Bach einzuleiten, wurde ebenfalls geprüft. Die Einleitung des Schnitzer- bachls von Gundhabing. wie dies erst kürzlich wieder von einem Laien vor- geschlagen wurde, hat nach Ansicht des Seereferenten SR Sieberer überhaupt keinen Sinn, da dieses Bachl während der trockenen Sommerzeit, wenn Frisch- wasser am notwendigsten gebraucht würde. kein Wasser führt. Die Zufüh- rung von Wasser aus der Reither Ache ist aus Qualitätsgründen nicht wün- schenswert und einer Zuführung aus dem Klausenbch stehen wasserrecht- liche Momente entegen. Prof. Finden-. egg hat bei seinem Vortrag am 12. Sep- tember 1972 im Titzbüheier Rathaus ausdrücklich erklärt. er würde eine Bchzulpituncr erst befürworten, wenn diese wirklich notwendig wäre, jedoch diesbezügliche Vorbereitungen treffen. neue ramb (Rahme) sambt einem blattl, vorstehend das letzte Abentmahl mit 26 Gulden Unkösten verfertigt worden sey." (Salzburger Diözesan-Archiv, Bri- xen, fesc. Pastoralia. Im Brixner Pfarr- archiv selbst findet sich aus dem glei- chen Jahr (1750) die Nachricht, daß zu „dem Antlaßritt und würdiger Empfahlung des allerhöchsten Gut, das unter zahlreicher Reiterei dahin ge- bracht wird, ein neues Altärl auf Ko- sten des Gotteshauses von Kirchberg errichtet wurde". In der ältesten Kir- chenrechnung von Brixen im Thale im Jahre 1650 findet sich auch für den Geistlichen anläßlich des „Antlaßritt".) Die Prozession dürfte also um jene Zeit in der heutigen Form schon be- standen haben, doch wird der Umritt in einer Kirchenrechnung aus dem Jahre 1655 schon als „alter Brauch" be- zeichnet. Die ganze Form des Antlaßrittes weist Der Brixentaler Antlafiritt Von DDr. Matthias Mayer
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