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Samstag, 16. Juni 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 g' ezogen. nnern eines Kofferradios im von 1000 5 '10 Jahre Fernsehsender am Kitzbüheler Horn Sie konnte in Kitzbühel ihren in + 1<,Ir7 Zeit war der Sender am Horn Preis in Empfang nehmen. Vor kurzem wruri es am Kitzbüheler Horn ein Fernsehsender steht und damit im Bereich Hochfilzen - St. Johann - Going - bzw. Kitzbühel - Jochberg der Empfang des österreichi- schen Fernsehens möglich ist. Vor ii Jahren fand sich eine Interessengemein- schaft in Kitzbühel, als deren Sprecher Hans Gamper, Dipl.-Ing. Karl Schwarzin- D er und Dr. Friedrich Pschick auftraten. Die Gemeinschaft erreichte die Zeich- nung von insgesamt 50.000 5 zugunsten eines Kleinsenders am Kitzbüheler Horn. Unterstützt wurden die Bemühungen von seiten der Gemeinde vor allem durch den Kulturreferenten GR LA Hans Brett auer und GR Josef Zwicknagl und von der technischen Seite durch den Unterneh- mer Hans Hinterholzer. Nach langwierigen Verhandlungen konnte im Mai 1963 am Kitzbüheler Horn ein Umsetzer aufgestellt werden, der vom Sender Patscherkofel übernahm. Den Umsetzer finanzierte und betreute die Fir- ma Hinterholzer. Diese Betreuungsarbei war ungemein schwierig, weil die Anla- ge an einer ausgesetzten Stelle errichtet werden mußte und Blitzschläge, Stürme, Eis und Schnee immer wieder zu kost- spieligen Arbeiten zwangen. Besonders bemüht waren um den Umsetzer Radio- mechanikermeister Erich Asti, Hermann Vorfeleder, Dieter Lehder und Walter Graswander. Ihre Arbeit wurde durch das bereitwillige Entgegenkommen der Berg- bahn AG und ihrer Mitarbeiter sehr ge- fördert. Die Empfangstenne konnte in die Bergstation der Hornbahn-Gipfelstation verlegt werden. Oft und oft haben die „Uebernachter" der Hornbahn die An- tenne abgeklopft und damit für viele wie- der einen exakten Fernsehempfang ge- rettet. Größtes Entgegenkommen zeigte der Grundbesitzer Walter Reisch, der den Platz für den Umsetzer kostenlos bereit- stellte, aber auch die TIWAG erwies sich beim Anschluß sehr kulant. Haltung von „Muntmannen", einem klientelartigen Gefolge, das sich reiche Bürger anheuerten. Ebenso war auch noch das Einigungsverbot ausgespro- chen. Mit der fortschreitenden Entwicklung des Wirtschaftslebens war aber der Zu- sammenschluß von Handwerkern nicht aufzuhalten. So treten in Kitzbühel schon früh die ersten Zünfte auf: 1427 Ordnung der Schneider, 1427 Ordnung der Schuster, 1431 Ordnung der Schnei- dergesellen, 1484 Ordnung der Schmie- de und Kupferschmiede. Am 6. Feber 1503 gab sich die Stadt Kitzbühel eine neue Satzung, die sich eingehend mit den einzelnen Sparten des Wirtschaftslebens beschäftigte. Sie enthält Bestimmungen über den Han- del innerhalb und außerhalb der Bann- meile, über die Stadtwaage, über den Wiederverkauf, über die Metzger, die Bäcker, Müller und Wirte, über Maß sogar ein „Piratensender", weil die An- lage bereits vor der Erteilung der Geneh- migung funktionierte. Vor der Beschlag- nahme rettete damals die Tatsache, daß Gendarmeriefunk und Fernsehsender an einem Sendemasten hingen. Für die An- tenne konnte der bestmögliche Platz ge- sichert werden, 14 m hoch ragte der Be- helfssender empor. Beim Bau des neuen Senders, der 1967 begonnen wurde, mußte der Umsetzer etwas verlegt werden, der Betrieb funk- tionierte bis zur Uebergabe des Groß- senders am 12. Dezember 1969 klaglos Bald wird der große Sendemast am Kitzbüheler Horn für die meisten in der Erinnerung die Zeit vergessen lassen, da durch den Einsatz einer einzigen Firma in einem relativ großen Bereich der Emp- fang des österreichischen Fernsehens er- möglicht wurde. Darum wurde hier an die „Bürgerinitiative" zur Errichtung des Sen- ders und an die Entwicklungsgeschichte erinnert. Der Kitzbüheler Gemeinderat hat anläßlich der Eröffnung des Großsen- ders dem Firmeninhaber Hans Hinterhol- zer und seinen Mitarbeitern öffentlich da- für gedankt, daß sie sich langjährig Ver- dienste um den Fernsehempfang im Rau- me Kitzbühel erworben haben. Durch die Errichtung und Betreuung des Umsetzers kam die Bevölkerung eines großen Teiles des Bezirks Kitzbühel in den Genuß ei- nes öffentlichen Fernsehempfangs. - Treffpunkt Funkberater. Jeden Sams- tag um 13.30 Uhr läuft im Lokalprogramm des ORF die Sendung „Treffunkt Funk- berater'. In dieser Sendung werden die Erzeugnisse und Leistungen der Funk- berater-Einkaufsgenossenschaft und ein- zelne Mitgliedsbetriebe vorgestellt. Der „Funkberater" im Raum Kitzbühel ist die Firma Hans Hinterholzer. Kürzlich wurde bei der Heimhörerfrage Frau Maria Het- zenauer aus Kirchberg als glückliche Ge- und Gewicht. Die „Kalkulation" über den Brotpreis wurde so erstellt: Der Bürgermeister und der Rat lie- ßen sich zwei Metzen (10 Liter) Roggen, den sie um vier Pfund Berner gekauft haben, und sechs Mueßmaßl (11 Liter) Weizen bringen. Daraus mußte der Bäk- ker Brot backen. Dieses wurde gewogen und ergab ein Gewicht von 91 Lot. Ein Lot machte damals ca. 17 Gramm aus, wodurch sich ergab, daß aus 21 Liter Mehl 16 kg Brot gebacken werden konnte. Dann wurde 1 Metzen (5 Liter) Weizen um 28 Kreuzer und 1 Metzen Roggen um 24 Kreuzer gekauft. Daraus ließen sie Semmeln backen. 52 Semmeln kamen aus dem Ofen. Somit waren die Grundlagen zur Festsetzung der Größe, des Gewichtes und des Preises der ein- zelnen Brotarten geschaffen. So sollen die „guet Semmlein", also die weißen Semmeln, 21 Lot (34 dkg) Gewicht ha- ben und 1 Kreuzer kosten. In der Fa- Tabaktraf 1k in Kitzbühel frei Von der Kameradschaft Kitzbühel des Tiroler KriegsopferverbandeS erfahren wir, daß die erledigte Trafik in Kitzbü- hel, Kirchgasse 5 (ehem. Rendi) zur Neubesetzung kommt. Bewerbungen von Kriegsinvaliden des Ersten oder Zweiten Weltkrieges (sowie Witwen) können bei der Monopolver- waltungsstelle für Tirol, Innsbruck, Glas- malereistraße 4, eingereicht werden. Bei dieser Stelle kann auch der für die Be- werbung erforderliche amtliche Vor- druck angefordert werden. Letzter Ter- min 29. Juni 1973. Einzelheiten an der Amtstafel des Kitzbüheler Rathauses, Parterre. Auskünfte erteilt auch die Kameradschaft Kitzbühel (Cassian Aig- ner, Ortsobmann; Sepp Posch, bezirks- obmann). Meisterprüfungsstelle Anmeldung zur Meisterprüfung im Herbst 1973 Die Meisterprüfungsstelle der Tiro- ler Handelskammer führt im Herbst 1973 in sämtlichen handwerksmäßigen Gewerben, für welche Prüfungskommis- sionen bestehen, die Meisterprüfungen durch. Anträge um Zulassung zur Prü- fung sind unter Beischluß der erforder- lichen Dokumente bis spätestens 29. Ju- ni 1973 bei der Meisterprüfungsstelle der Tiroler Handelskammer, Innsbruck, Meinhardstraße 14, einzureichen. Gleich- zeitig ist auch die Prüfungstaxe in der Höhe von S 600.— zu erlegen. Antrags- formulare sind bei der Meisterprüfungs- stelle sowie bei allen Bezirksstellen der Tiroler Handelskammer erhältlich. stenzeit und zu Allerseelen durften die Bäcker Brezen backen. Die Fleischhacker „sollen alle 14 Tag ain Ochsen schlachten". Eine Verord- nung verbot die Ausfuhr von Kälbern für die Zeit vom St.-Matheus-Tag (21. September) bis Ostern, „damit ain arm Man auch ye aines kauf, der Rinder fit zalen hat". Auf diese Weise hatten die ärmeren Kitzbüheler das damals billi- gere Kalbfleisch zu kaufen. Der Handelsverkehr war innerhalb und außerhalb der „Bannmeile" gere- gelt. Eine Meile war damals 10.000 Schritt, d. s. rund 7,5 km. Damit reichte der Wirtschaftsraum der Stadt Kitzbü- hel gegen Norden bis knapp vor St. Jo- hann, nach Süden bis nach Jochberg. Die Zünfte besaßen eine große Macht und ohne ihre Zustimmung konnte in Gewerbesachen nichts entschieden wer- den. Auch bei Steuerveranlagung waren Vertreter der Zünfte zugegen.
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