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Samstag, 23. Juni 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 len, gegen Erlassung obiger Geld. Reko- gnition und der übrigen Obliegenheiten den Natural-Sackzehent wie bisher zu entrichten; wie dann Dcimo: die Zehentgerechtsame be- stens verwahret wird und zu diesem Ende er, Matthäus Berger, für sich und seine Erben oder andere Gutsnachfol- ger auf alle diesßfalls etwa anscheinen könnende Verjahrung oder andere der- ley wider das Zehentrecht künftig vor- kommen dörftende Exceptiones (Aus- nahmen) für je und allzeit Verzicht ge- tan hat. Zu dessen Bekräftigung haben sich beede contrahierende Theile, und zwar im Namen des Matthäus Bergers, weil er des Schreibens nicht kündig, zwev erbettene Gezeugen nach dem Ablesen eigenhändig alda unterschrieben und die Fertigung beygefügt. Kitzbühel, den 30. September 1789 L. S. Joseph Fr. Kaisermann, Stadt- und Landrichter, auch Pfleger, m. p. L. S. Thomas Lampotinger zu Mälling, als Zeig, m. p. L. S. Joseph Holzer,Weber, Zeug, m. p. L. S. Mathieß Perger (für ihn nach dem Schriftzug Thomas Lampotinger). Zunächst fällt auf, daß der Gerichts- schreiber jedesmal bei der Nennung des Namens „Matthäus Berger" schreibt, der Zeuge Lampotinger jedoch für diesen „Mathieß Perger" unterfertigt. Matthias Berger war zwar des Schreibens nicht kundig, jedoch zu „siegeln" war er in der Lage. Matthias Berger hat für die Erneue- rung des „Brunnengeleits" nicht nur die entsprechenden Servitute bewilligt, son- dern vermutlich die Leitungsrohre auch selbst verlegt. Dies spricht für die an und für sich hohe Vergütung: „der Er- laß des Lebenberger Sackzehents". Da als Anerkennungszins 2 Gulden verlangt wurden, muß der Sackzehent dem Geld- werte nach ein vielfaches dessen betra- gen haben. Fortsetzung folgt Eigentümer. Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel. Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestralle 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15. Stadtbuch Kitzbühel. Schriftleitung Edu- arc Widmoser, Band 3: Baugeschichte, Kunstgeschichte, Theatergeschichte, Schlösser, Band 4: Von der Vergangen- heit bis zur Gegenwart. Eigenverlag der Stadtgemeinde Kitzbühel 1970-1971. Band 3, 560 Seiten, 7 Farbbilder, 294 Ab- bildungen, 39 Pläne, 3 Karten, 1 Beilage (FEistenberger-Stadtplan von 1620); Band 41 808 Seiten, 35 Farb-, 455 Schwarzweiß- abbildungen; beide Bände mit zahlreichen Abbildungen im Text. (Erhältlich im Kitz- bü:ieler Buchhandel, im Rathaus und im Heimatmuseum). Das Stadtbuch Kitzbühel, auf dessen erste zwei Bände bereits hingewiesen wurde, liegt nunmehr abgeschlossen vor. Mit dem Kasettl zur Fronleich- namsprozession - Auszug aus der Pfarrkirche um 8 Uhr Liebe Mitbürgerin! Liebe Frauen und Mädchen im Kasettl! In wenigen Tagen feiern wir das Fron- leichnamsfest. In dem Bewußtsein, daß alle Festlichkeit und Aufwendung unse- rem Herrn im Altarsakrament dient, hat der Herr Stadtpfarrer wieder alle Verei- ne und Korporationen zur Teilnahme an der feierlichen Stadtprozession eingela- den. Zu einer festlichen Prozession ge- hören in erster Linie natürlich die Frauen im Kasettl. So darf ich wieder herzlich um Ihre Teilhname bitten. Die Kasettin gehen als geschlossene Gruppe nach den Behördenvertretern (Einteilung und Platz- anweisung jeweils durch Herrn Andrä Pollak). Auszug und Beginn der Prozes- sion um 8 Uhr. Darf ich bei dieser Gele- genheit noch einige Gedanken anfüh- ren- Das letzte Erntedankfest, der Dank- gottesdienst der Frauen am 8. Dezember sowie die Teilnahme einer Kitzbühelei Frauengruppe bei der Beerdigung des Erzbischofs Macheiner und bei der Weihe des neuen Erzbischofs haben gezeigt, daß die Frauen im Kasettl etwas spezi- fisch Kitzbühelerisches sind, sozusagen das bodenständig Gewachsene verkör- pern, daher auch echt wirken und von der Allgemeinheit aus diesem Grunde stets freudig begrüßt und bejaht werden. An- ders wäre es auch nicht zu erklären, daß immer mehr junge Menschen sich ein Kasettl anschaffen. So soll unser Ziel sein, daß das Kasettl nicht nur bei außer- orddentlichen Anlässen, zu denen be- sonders aufgerufen wird, sondern wie in früherer Zeit bei allen Hochfesten des Lebens und des Jahres getragen wird. Das wäre an den Hochfesten des Kirchen- jahres (zum jeweiligen Festgottesdienst) Ostersonntag, Pfingstsonntag, Maria Him- melfahrt, Erntedank, Allerheiligen, Maria Empfängnis; bei Firmung und Erstkom- munion (Eltern und Paten), bei der Hoch- zeit, bei der Taufe, beim Begräbnis (hier waren in letzter Zeit schon gute Ansätze). So wie es heute bei Fronleichnam Gott Beide Bände messen der Geschichte breiten Raum ein, das ist sehr erfreulich, denn wohl die meisten Leser sehen in Kitzbühel nur das berühmte und beneide- te Schizentrum und ahnen nicht, daß die Stadt als uraltes Bergbauzentrum eine große und stolze Vergangenheit besitzt, aus der es bedeutende Kunstschätze in unsere Tage gerettet hat. Band 3 ent- hält denn auch eine Geschichte des Pro- fanbaues der Stadt von J. Felmayer. De Verfasserin konnte nachweisen, daß der Kern der Stadt (das Stadtrecht datiert aus 1271) in einer kleinen Burganlage zu suchen ist und daß die Stadt (was bisher ungewiß war) eine türmebewehrte Stadt mauer besaß. Auch verstand es die Ver- sei Dank wieder selbstverständlich ist, im Kasettl zu gehen, so sollte es auch bei den anderen festlichen Anlässen zur Selbstverständlichkeit werden: zum Fest die Festtagstracht - das Kasettl. Grüße und Dank Ihr Peter Brandstätter Frühjahrsübung der Stadtfeuer wehr Kitzbühel Am Samstag, 16. Juni fand die Früh- jahrsübung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kitzbühel statt. Um 15 Uhr gab es Sirenenalarm und es wurde un- ter der Brandannahme ausgerückt, daß der Reischhofstadel durch Blitzschlag brannte und durch einen Zusammen- stoß vor dem Brandobjekt, an dem ein Benzintankfahrzeug beteiligt war, zu- sätzliche Explosionsgefahr bestand. Sämtliche Fahrzeuge sowie zwei Ret- tungsautos kamen zum Einsatz,während die Gendarmerie die Regelung des Ver- kehrs übernahm. Schon dreieinhalb Mi- nuten nach dem Sirenenalarm konnte das erste Rohr Wasser Marsch melden. Der Brand wurde insgesamt mit Wasser aus sieben Rohren sowie mit Schwer- schaum aus dem Monitor des neuen Tanklöschfahrzeuges bekämpft. Auch eine Bergung mit Atemschutzgeräten wurde gezeigt und die zahlreichen Zu- schauer konnten sich wiederum von der Einsatzstärke und vom Ausrüstungs- stand der Wehre überzeugen. Im Anschluß an die Uebung wurde noch die Handhabung des Pulverlösch- gerätes in eindrucksvoller Weise vor- geführt. Einsatzleiter Kmdt. Rothbacher konnte zur anschließenden Uebungs-- besprechung dem anwesenden Bezirks- kommandanten Stefan Brunner 52 Ak- tive, 10 Probefeuerwehrmänner und 10 Feuerwehrmänner der Altmannschaf-r melden. Kmdt. Rothbacher dankte der Mannschaft für den Übungseinsatz und führte aus, daß er stolz ist, diese Trup- pe zu führen. Bez.-Kmdt. Brunner rich- tete einige Worte an die Kameraden, wobei er darauf hinwies, daß darauf zu achten ist, daß sämtliche Sicherheits- vorkehrungen getroffen werden. - Im weiteren sprach Gend.-Bez.-Insp. Pich- fasserin, die alten Häuser lebendig zu machen. Eine Farbkarte von A. Faisten. berger aus 1620 und 31 Pläne, darunter zwei Fassadenabwicklungen, unterstützen diese Angaben, 153 Abbildungen erläu- tern das Häuserbuch und leiten über zu dem Beitrag von E. Egg über die Kunst- geschichte (mit 65 Abbildungen). KI. Kog- 1er beschrieb drei Adelssitze in der nahen Umgebung: Münichau, Lebenberg und Kaps; auch in diesem Beitrag führen mehrere Pläne und 37 Abbildungen wei- ter. Eine der reichsten Familen der Stadt um 1500, der Familie Kupferschmid (aus- gestorben 1618), und ihrer Stiftung wid- mete E. Egg eine eingehende Untersu chung (15 Abbildungen). Erst durch neue- ste Forschung wurde bekannt, daß Kitz- bühel ein Zentrum des Volksschauspiek Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark
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