Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Juni 1973 Autobahnraserei Sonnwendfeuer - des einzelnen Bürgers und insbesondere kommt teuer zu stehen Waldbrandgefahr jeder Gemeinde, in geeigneter Weise Einheimische und Gäste auf diese Vor- Autobahnen sind dem Gesetz nach zwar Schnellstraßen, doch bedeutet das nicht, daß man auf Autobahnen un- unterbrochen mit Vollgas dahinrasen soll. Nicht nur, daß ein solches Verhal- ten für die Verkehrssicherheit gefähr- lich ist: Autobahnraserei schadet einem Wagen mehr, als mancher Kraftfahrer glaubt. Denn bei solchen Schnellfahrten steigt auch beim besten Motor der Ver- schleiß stark an. Unter Umständen kann es bei Vollgasjagden auf der Auto- bahn besonders bei zu dünnem Oel zum Zusammenbruch des Schmiersystems kommen. Die Viskosität des Motoröls läßt infolge innerer Ueberhitzung des Motors nach. Als Folgen treten dann Kolbenreiben, Lager- und Motorschäden auf. Die innere Ueberhitzung des Motors kommt für den Kraftfahrer meist völlig überraschend, denn sie läßt sich nicht durch das übliche Kühlwasserthermo- meter feststellen. Das einzige, was der Autolenker machen kann, wenn beiVoll- gas plötzlich die Leistung nachläßt und sich eine Störung des Motors ankündigt: Vorn Gas weggehen, auskuppeln und ausrollen lassen. Deshalb empfehlen die OeAMTC-Tech- niker: Lange Vollgasfahrten auf den Autobahnen vermeiden, dem Motor nach Höchstgeschwindigkeiten immer wieder Erholungspausen gönnen. Das heißt: Weg mit dem „Gasfuß" und wieder mit Durchschnittsgeschwindigkeit fahren. - Autobahnraserei kann in jeder Bezie- hung teuer zu stehen kommen. sches Eisenwasser war, das auch zugleich ein Moorwasser war. Durch das günstige Analysenergebnis ermutigt, errichtete Johann Harb mit Genehmigung des Gubernium in Inns- bruck eine Badeanstalt. Er konnte dabei auch auf das Zeugnis des Distriktarztes von St. Johann, Dr. Kapeller, verweisen, das bezeugte, daß „das Wasser bei in- nerlichen und äußerlichen Krankheiten heilend wirke". Im Badebuch des ersten Kurjahres sind bereits 51 Kurgäste verzeichnet. Im nächsten Jahr waren es 106 und 1850 socar 166. Bald erwies sich das Badhaus als zu klein und so wurde schon 1849 ein Nebenhaus aufgeführt. Um auch für das seelische Wohl des Gastes zu sorgen, wurde 1857 um die Erlaubnis. eine Kapelle zu errichten, a n.qesucht. Der Besitzer Josef Thaller ließ 1863 ein, Badebüchlein drucken.Vor 1880 wur- de neuerlich ein größerer Umbau voll- zogen und die Kanelle außerhalb des Hauses aufgeführt. (Siehe auch ..Kanel- len in und um Kitzbühei" von Dr. Diet- mar Assmann, 4. Stadtbuch.) Nach einer Spezialzeichnung um 1880 Alljährlich erglühen unsere Berggipfel im Schein der Sonnwendfeuer ein eindrucksvoller, alter, aber auch gefähr- licher Brauch. In den letzten Jahren mußte leider beobachtet werden, daß die Sonnwend- feuer immer häufiger auch in Wald- gebieten (leicht bewaldete Kuppen und Rückenlagen) oder in deren Gefähr- dungsbereichen abgebrannt wurden. Gleichfalls nehmen auch Feuerwerke ständig zu, die zum Teil unkontrolliert und sorglos abgeschossen werden. Diese Vorgangsweise stellt eine enorme Feuer- gefahr in den Waldbeständen dar. Dabei handelt es sich vorwiegend um Wald- gebiete in höheren Lagen, wo eine Waldbrandbekämpfung außerordentlich schwierig ist. Nach dem Forstrechts-Bereinigungs- gesetz § 23 (1) ist im Wald und. soweit Verhältnisse vorherrschen, die die Aus- breitung eines Feuers begünstigen, auch in seiner Nähe (Gefährdungsbereich) das Anzünden von Feuer durch hiezu nicht befugte Personen und der unvor- sichtige Umgang mit feuergefährlichen Gegenständen verboten. Vielfach ist auch nicht bekannt, daß nach den forst- gesetzlichen Bestimmungen (Forstrechts- Bereinigungsgesetz § 29) die Waldbesit- zer der Gemeinde, in der es gebrannt hat, für alle mit der Bekämpfung des Brandes verbundenen Kosten nach Maß- gabe ihres Waldflächenausmaßes auf- zukommen haben. Für den Schaden am Wald haftet natürlich niemand, da kaum ein Schuldiger bei solchen Anläs- sen ausfindig gemacht werden kann. Es ist daher Aufgabe und Pflicht je- aus der Bibliothek des Landesmuseum Ferdinandeum war der neue Zubau mit 16 Fensterachsen ausgestattet und fast dreimal so groß wie das Haupthaus. Der Zubau wurde aber in späteren Jah- ren verkleinert. Die Besucher des Bades kamen ur- sprünglich hauptsächlich aus Tirol, aber auch aus Salzburg, Wien und München. Im Badebuch sind rührende Dankesbe- zeigungen über erfolgte Heilungen zu lesen. Das „Tiroler Tagblatt" von 1850, Seite 765, berichtet von einem 15jähri- gen Mädchen, das an Gliedersucht litt, daß sie weder gehen noch stehen konn- te, aber nach fünfwöchigem Gebrauch des Kitzbüheler Bades mit ihrem Vater zu Fuß ins Zillertal gehen konnte. Wäh- rend einer Kur wurden damals zwischen sechs und 44 Bäder genommen. Von Katharina Entstraßer wurden im Badhaus auch 2 Krücken aufbewahrt. Diese Krücken sollen von einem Mann stammen, der damit zur Kur nach Kitz- bühel gekommen war. Da er nach dem Badegebrauch das Bad vollkommen ge- heilt verlassen konnte, ließ er die Krük ken dem Besitzer zurück. Die Krücken befinden sich seit 12. Juni 1973 im Hei- schriften aufmerksam zu machen. Es ist selbstverständlich wünschenswert, daß der Brauch des Abbrennens von Sonn- wendfeuern auch in Zukunft erhalten bleiben soll. Es wird aber vorwiegend von der Disziplin und dem richtigen Verhalten jedes einzelnen Beteiligten abhängen, ob nicht später notgedrun- gen in besonders waldbrandgefährde- ten Gebieten bei solchen Anlässen jeg- liches Feueranzünden und Raketen- abschießen verboten werden muß Brennen wir daher die Sonnwend- feuer wieder mehr auf den Berggipfeln und Gebirgskämmen ab und meiden wir verantwortungsbewußt die gefährdeten Waldbereiche Nur unter diesen Voraussetzungen können wir diesen schönen Brauch als Attraktion für Einheimische und Gäste erhalten. Bezirksforstinspektion - SERVIERKURS für weibliche Ju- gendliche. Im Herbst 1973 findet wieder ein fünfmonatiger Servierkurs für weib- liche Jugendliche im Alter von 15 b:s 18 Jahren statt. Der Kurs wird anfangs November beginnen und monatlich ca. 600 Schilling kosten. Die Kursteilneh- merinnen werden voraussichtlich im Volderwaldhof bei Solbad Hall inter- natsmäßig untergebracht. Neben Ser- vierkunde, Getränkekunde, Speisenkun- de und Anstandslehre erhalten sie auch Unterricht in englischer und französi- scher Sprache. Anmeldungen für den Servierkurs sind bis Juli 1973 bei der Berufsberatung des Arbeitsamtes erteilt auch gerne nähere Auskünfte. atmuseum als Spende der Familie Ent- straßer, Im Jahr 1940 ließ Katharina Entstra- [3er ein neuerliches Gutachten erstellen. Dieses wurde von Dr. Duregger, Leiter er staatl. Anstalt für Lebensmittel- mtersuchung in Innsbruck. ausgearbei- et. Die Analyse sagte u. a. aus: „Wäh- 'end das an der Sammelstelle in der Wiese geschöpfte Wasser eine immerhin beachtliche Menge gelösten Eisens ent- hält, die jedoch nur die Hälfte des von einer Eisenquelle geforderten Mindest- gehaltes darstellt, kommt gelöstes Eisen im Badewasser, wie es für den Kur- gebrauch zubereitet ist, nur mehr so- zusagen in Spuren vor. Die Quelle als Heilquelle hatte sich, wie man im Volksmund sagt. ..veTlo- ren". Die Tatsache, daß Mutter Ent- straf3er keinen Tag krank war, ist aber doch ein Beweis, daß die Heilkraft vor- handen war, denn sie selbst war immer eine eifrige Benützerin des Eisenbades. Heute sind der Jubilarin die Enkelkin- der das höchste Gut, an dem sie sich erfreuen kann. Wir wünschen ihr. daß sie diese Freude noch viele Jahre e'le- ben kann,
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