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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Juni 1973 litative Auslese, die wir in Oesterreich nicht nur im Kampf um den Gast, der nur mit mehr Wissen und mehr Qualität zu bestehen sein wird, sondern im Kampf um unser wirtschaftliches Dasein gut ge- brauchen werden können. Nur wenn der Fremdenverkehrsunter- nehmer durch die Erweiterung der Eigen- kapitalbildung etwas besser abgesichert wird, die öffentliche Hand eine gezielte Investitionspolitik betreibt, das Lernbe- dürfnis in den Fremdenverkehrsberufen voll und ganz gedeckt werden kann und daraus die Konsequenzen eines echten Vortragsabend Am 20. Juni 1973 feierte die Musik- schule des Marktes S. Johann in der Aula des Bundesgymnasiums das Jubi- läum ihres fünfjährigen Bestehens in einem festlichen Vortragsabend, dem bereits fünf Klassenabende vorausge- gangen waren. Dies war notwendig, sollten alle Musikschüler den Eltern und Freunden ihre Künste vorführen können. Der Kulturreferent der Marktgemein- de, Prof. Walter Kantner, ein maßgeb- licher Förderer der Musikschule, be- grüßte die Ehrengäste und die zahlreich erschienenen Eltern und Freunde der musikbegeisterten Jugend. Den gegebe- nen Anlaß benützend, gab er einen kur- zen Ueberblick über Gründung, Aufbau und Ausbau der Musikschule. Aus dem Vergleich der vorgebrachten Schülef- zahlen von 1968 bis heute ergab sich ein anschauliches und imponierendes Bild der geleisteten Aufbauarbeit in den vergangenen fünf Jahren, inner- halb welcher die Schülerzahl, die au 240 angewachsen ist, sich mehr als ver- doppelte. Die Musikschule verdankt ihr Ent- stehen einer Reihe musikalisch inter- essierter Bewohner von St. Johann, de- nen es gelungen ist, den stets allen kul- turellen Bestrebungen aufgeschlossenen Gemeinderat für diese Idee zu gewin- nen. Nur durch die verständnisvolle ideelle und großzügige materielle (fi- nanzielle) Unterstützung von seiten der Gemeinde war es möglich, die Grün- dung der Musikschule vorzunehmen und deren Bestehen zu sichern. Es muß hier ein Wort des Dankes ausgespro- chen werden. Frau Prof. Schodl, sie führt die Kla- vierklasse, leitet seit fünf Jahren mit viel Umsicht und persönlicher Hingabe diese Schule, die sie in Gemeinschaft mit 12 ambitionierten Lehrkräften zu dem heute allseits anerkannten und als notwendig empfundenen Bildungsinsti-. tut aufbauen konnte. 13 Lehrkräfte unterrichten 240 Schü- ler in 13 Klassen in 19 verschiedenen Instrumenten. Ein Kinderchor und als „letzte Errungenschaft" eine Jugend.- Befähigungsnachweises für die Betriebs- führung gezogen, bzw. die Einteilung un- serer Betriebe in die internationalen gül- tigen Kategorien mit Ernst betrieben wird sowie der Ausverkauf unseres Grund und Bodens und damit der Natur hintan- gehalten wird, nur dann wird Oesterreich auch in der Zukunft Schritt halten können wird Oesterreich aus dem Fremdenver- kehr auch in der Zukunft jenen Nutzer ziehen, der es mit ermöglichte, daß in den letzten zwei Jahrzehnten aus einem Kleinstaat eine wirtschaftliche Mittel- macht geworden ist. Kapelle (Blasmusik), bestehend aus 25 Schülern, vervollständigen das umfas- sende Leistungsbild des Ausbildungs- programmes. Es unterrichten die schon genannte Fr. Prof. Schodl (Klavier), Hechenblaik- ner (Blockflöte, Gitarre), Huber (Alt- blockflöte), Pelzer (Akkordeon), Koch Blockflöte, Gitarre, Hackbrett, Trompe- te), Mayer (Akkordeon, Blockflöte), Po- lak (Gitarre), Reiter (Klarinette, Blas- instrumente, Schöpfer und Leiter der Jugendkapelle), Schipflinger (Blockflö- te, Gitarre, Zither), Schöllenberger (Vio- line, Chorgesang, Leiter des Kinder- chores), Werth (Klarinette), Kaufmann (Zugposaune), Haggenmüller (Schlag- zeug). Nur durch die Befreiung von der Ent- richtung des Schulgeldes war es mög- lich, in fast zweijährigem Bemühen ein Blasorchester (25 Mann) zu schaffen, das sich hören und sehen lassen kann. Es ist dem Leiter, Reiter, gelungen, sei- ne eigene Musikbegeisterung auf die Buben zu übertragen. Dieses Orchester ist ein wertvolles Nachwuchsorgan für die Musikkapelle der Erwachsenen. - Hier muß nochmals auf die finanzielle Opferbereitschaft der Gemeinde verwie- sen werden, die den Fortbestand der Musikschule durch die ansehnliche Sub- vention von 330.000 Schilling jährlich absichert. Wer Gelegenheit hatte, den hohen Ausbildungsstand der Musikschüler bei den Vorführungen feststellen zu kön- nen, wird gerne geneigt sein, der Ge- meinde für die Bereitstellung der Mit- tel zur Erhaltung und den Ausbau der Musikschule als gerechtfertigt und dan- kenswert anzuerkennen. Immer wieder war zu bemerken, wie das schnelle An- wachsen der Schülerzahl den Rahmen der bisherigen Organisation sprengte. Es sei bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, daß Neuaufnahmen nur am Schuljahrsende und Schulbeginn nicht aber während des Schuljahres möglich sind. Der Uebergang von den Solo-Darbie- tungen zum Gruppenmusizieren ist als vorteilhaft und zeitökonomisch zu be- urteilen. Einzelne Gruppen, oft ver- stärkt durch Instrumente, die der Ton- qualität zugute kamen und von den Lehrern gespielt wurden, boten ganz ausgezeichnete Leistungen. Das Programm war mit Verständnis für die Leistungsmöglichkeit der je- weils Ausübenden ausgewählt, metho- disch geschickt aufgebaut und in ein- wandfreier, natürlicher Darbietung von den Instrumentalisten abgewickelt wor- den. Was Koordinierung zu leisten ver- mag, dafür bot der reibungslose und ungestörte Ablauf der 48 Programm- nummern ein für ähnliche Veranstal- tungen nachahmenswertes Vorbild. Daß „volkstümliche" Instrumente be- vorzugt werden, mag vielfach von der gegenwärtig besonders beliebten, von der Folklore stark beeinflußten Mode herrühren. Dem wäre nichts entgegen- zuhalten, würden die allerdings scdwie- riger zu erlernenden Streichinstrumente bei der Wahl nicht allzu stiefmütterlich bedacht werden. Geige, Bratsche, Cello, eventuell Baß zu lernen, müßte doch manchen angehenden Musenjäger loi- ken und würde eine große Lücke bei kulturellen Veranstaltungen schließen, das Fehlen von Kammermusik, die oh- ne Streichinstrumente nicht möglich ist. Vielleicht bringen die nächsten fünf Jahre hier Abhilfe. Man staunt über die Vielzahl ange- hender Talente, nimmt dankbar das Bemühen aller Schüler hin und freut sich mit ihnen des Erfolges. Namen ein- zelner Schüler aus dem Programm her auszugreifen, wäre unpädagogisch, so sehr man sich auch manchmal dazu be- rechtigt und herausgefordert fühlte. Zusammenfassend darf festgestellt wer- den: Die Musikschule hat in den ver- gangenen Jahren ihre Daseinsberechti- gung bewiesen, sie ist ebenso wie an- dere Bildungseinrichtungen aus dem kulturellen Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Die Arbeit geht in die Breite, ohne an Qualität einzubüßen, und immer mehr Eltern entschließen sich, ihr Kind musikalisch ausbilden zu lassen. Dies zeigt auch der große Besuch der Veran- staltungen der Musikschule. Der Kreis der Interessenten (der aktiven und pas- siven) weitet sich. Man sollte die Bemü- hungen der Musikschule auch unter dem Aspekt betrachten, daß musikalische Be- tätigung zu einem wichtigen Faktor in der zukünftigen Freizeitgesellschaft werden wird. So muß am Ende dieses so unvoll- ständigen Berichtes noch gedankt wer- den: dem verständnis- und verantwor- tungsvollen Gemeinderat; der Leiterin und dem so gut zusammenarbeitenden Lehrkörper für ihre wertvolle Arbeit; den Schülern für ihren Fleiß, der sicher auch manche Opfer an Freizeit erfor- dert und nicht zuletzt auch den El- tern und ideellen Förderern der Musik- schule in der Marktgemeinde St. Jo- hann. Die Güte des Gebotenen, die ungestör- Fünf Jahre Musikschule der Marktgemeinde St. Johann
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