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Samstag, 30. Juni 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Georg Hochfilzer zum Gedenken te, rasche Abfolge der 48 Programm- nummern ließen kaum Wünsche offen. Den Gestaltern des Programme's ein Sonderlob. Zu überlegen wäre, ob die Soljdarbietungen, besonders bei Gitar- ren, nicht doch einer elektronischen Ver- stärkeranlage bedürften. Es geht bei der für solche Darbietungen nicht günstigen Akustik des Raumes zu viel an musika- lischen Feinheiten verloren. Eine Anre- gung? Vielleicht erprobenswert. RF Erzbischof-Rohracher-Preise 74 Das Kuratorium des Erzbischof-Rohr- acber-Studienfonds, der bekanntlich zum 80. Geburtstag des Alterzbischofs vom verstorbenen Erzbischof Eduard Machei- ner vor einem Jahr errichtet wurde (am 31. Mai 1972), hat in seiner jüngsten Sit- zung unter dem Vorsitz des Protektors Erzbischof Dr. Karl Berg beschlossen, aus Anlaß des Domjubiläums 1974 die erEte Preisvergabe vorzunehmen. Dem Zweck des Studienfonds entspre- chend können hervorragende Arbeiten zur Bewältigung der pastoralen Aufgaben der Erzdiözese und zur Erforschung der Kirchengeschichte, des Kirchenrechtes, de- Kunst- und Musikgeschichte ausge- zeichnet werden. Vorgesehen sind drei Preise: zu 5 12.000.-7 S 10.000.— und 5 3000.—. Die Arbeiten müssen in zwei Exempla- ren bis 30. April 1974 beim Studienfonds (5010 Salzburg, Kapitelplatz 2) einge- reicht werden. Nähere Auskünfte sind den ALsschreibungsbedingungen zu entneh- men bzw. erteilt der Geschäftsführer, Tel. 438342. BRIXEN i. THALE - Kirchenchorausflug. Am Sonntag, 24. Juni machte der Brixner Kirchen- chor seinen Jahresausflug nach Breiten- bach am Inn, wo er in der großen reno- vierten und festlich geschmückten Pfarr-. kirche den Hauptgottesdienst mit der festlichen Aufführung der Herz-Jesu- Messe von Gruber mit Bläserbegleitung verschönerte. 35 Sänger, Sängerinnen und Bläser waren gekommen, um dem ehemaligen Brixner Pfarrer Geistl. Rat CEiristian Gasser, der hier im Breiten- bacher Dechantshof seinen Ruhestand verbringt, und den Breitenbachern eine Freude zu machen. Herzlichen Dank da- für auch von seiten des HH Dekan Niederacher von Breitenbach. - Den Kirchenchor in Brixen leitet seit zwei Jahren als Chorleiter und Organist der Lehrer Rudi Hain, Sohn des allzufrüh vor zwei Jahren verstorbenen verdienst- vollen Chorleiters und Organisten Josef Hain. Besonders gedankt sei auch dem Univ.-Ass. von Innsbruck Dr. Sebastian Posch, ein gebürtiger Brixner, der sein musikalisches Können in den Dienst des Brixner Kirchenchors stellt und eigens von Innsbruck an Festtagen und zu be- sonderen Anlässen herunterfährt. Er hat bereits einige Bliisereinlagen zu ver- Am 14. Juni 1973 starb nach länge- rem schwerem Leiden im 80. Lebensjahr der Kaiserjägeroffizier und Buchhalter in Ruhe Georg Hochfilzer. Bei seinem Begräbnis gaben ihm der Skiklub, der Trabrennverein und seine vielen Freu.- de aus Stadt und Land die Ehre des letzten Geleites. Ein ehrenvoller Nach- ruf am offenen Grabe, vorbereitet von seinem Offizierskameraden Hptm. a. D. Leopold Pischl, mußte wegen des schwe- ren Regengusses entfallen. Georg Hochfilzer wurde am . Dezern- ber 1893 als Sohn des Georg Hochfilzer und der Barbara geb. Oberhauser aus Hopfgarten geboren. Als sein Vater 1900 starb, hinterließ er ihm das große An- wesen Hinterbräu mit der Fischerei Spertner Ache. 1904 wurde der Besitz zum Verkauf ausgeschrieben. Ein Jahr später erwarb es der Skipic.nier und Betrag von 230.000 Kronen; nach Ab- Bürgermeister Franz Reisch um den zug der Hypotheken verblieb dem jun.- gen Georg Hochfilzer lt. Grundbuch die Summe von 155.258 Kronen. Der junge Erbe konnte aber von dieser großen Summe fast keinen Nutzen ziehen. Er besaß vielleicht das teurere Fahrrad als einer seiner Jugendfreunde und im er- sten Weltkrieg konnte er durch Zeich- nung von Kriegsanleihen einen Son- derurlaub erreichen. Sein Vermögen fiel der Inflation zum Opfer. Georg Hochfilzer besuchte in Inns- bruck die Handelsakademie und gewann 1914 den ersten im Rahmen eines Win- schiedenen Anlässen komponiert. Möge der Brixner Kirchenchor zur Ehre Got- tes und zur Erbauung der Pfarrgemein- de auch wieder dem neuen Pfarrer Hu- bert Haunold, der anfangs August die Brixner Pfarre übernimmt, treu zur Seite stehen! C. Gasser, Pfarrer i. R. tersportfestes von Prof. Mösinger durch- geführten Abfahrtslauf. 1915 meldete er sich als einjährig Freiwilliger und wurde von Hptm. Pischl ausgebildet. Nach seiner Beförderung zum Fähn- rich wurde er der 7. Kompanie des 1. Tiroler Kaiserjägerregiments eingeteilt. Sein Kompaniekommandant, Hptm. R. Blaas, konnte wegen einer fieberhaften Erkrankung nicht am Begräbnis teil- nehmen. Von ihm erfuhren wir jedoch. daß Hochfilzer vom Beginn der Mai.- offensive 1915 im Feld stand. Am 1. Juni 1915 wurde er in Galizien schwer verwundet und kam, nach seiner Ge- nesung, wieder zur Südfront und stand bis zum Ende des Krieges an der Front. Er rüstete als Kaiserjäger-Oberleutnant ab. Hochfilzer wurde mehrmals wegen Tapferkeit ausgezeichnet und geriet am Schluß noch in die italienische Kriegs- gefangenschaft, aus der er erst 1919 zu- rückkam. Er war Gründungsmitglied der Vereinigung „Die schwarzen Ein- ser", die von Kaiserj ägeroffizieren des 1. Regiments gebildet wurde. Im zwei- ten Weltkrieg führte er als Hauptmann eine Nachrichtenkompanie. Durch Jahrzehnte war Georg Hochfil- zer, selbst ein guter Skifahrer und Ski- snrincer. Funktionär und Kamnfrichter des Kitzbüheler Skiklubs. 1924 nahm er noch mit seinem Freund Ernst Reisch an einer internationalen Springerkon- kurrenz in der Schweiz teil. Ein schwe- rer Sturz und ein Unterschenkelbruch besiegelten seine weitere Springerlauf- bahn. Als besondere Auszeichnung ver- lieh ihm der Tiroler Skiverband das Goldene Ehrenzeichen für besondere Verdienste. Hochfilzer war auch Träger des Ehrenzeichens für 50jährige Mit- gliedschaft zum KSC. Hochfilzer war viele Jahre Schrift- führer des 1. Nordtiroler Trabrennver- eins Kitzbühel. Mitglied des Turnver- eins, des Alnenvereins. ein begeister-. f er Bergsteieer und Sportfischer. Seine Mutter verehelichte sich 1902 mit dem Reitherwirt Josef Jöchl und so wurde die neue Wirkunesstätte seiner Mutter für viele Jahre seine zweite Heimat. Beim Reitherwirt verbrachte er seine Studienferien und seine Urlauhszeiten. Als Abiturient der Handelsalademie war er ein gesuchter Buchhalter: vor dem zweiten Weltkried war er auch 'bei rr Finanzverwaltung der Stadtgemein- de Kitzbühel tätig. Bei einem unverschuldetn Verkehrs- unfall erlitt er eine schwere Verletzung, von der er sich nicht mehr gnzlich er- 'holen. konnte. Die letzten Jahre vor- brachte er im Altersheim der Stadt Kitzbflh,el, wo er noch zahlreiche Besu- che seiner geschwister und seiner Freunde eninfaneen konnte. Sein un- tadeliger Charakter, seine Frohnatur und seine Kameradschaft bleiben bei allen, die ihn kannten. unvergessen.
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