Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger, Samstag, 30. Juni 1973 Kommt Appartementhausbau jetzt unter Kontrolle? Novelle zum Tiroler RaumordnungsgesetZ Auch TV-Sendung gab Impuls Bei der Fernsehsendung „In eigener Sache" im vergangenen Jahr in Innsbruck hat der Kitzbüheler Dipl.-Vw. Michael Horn auf die immer stärker werdende Inanspruchnahme heimischer Grundflä- chen durch geschäftstüchtige Apparte- mentgesellschaften hingewiesen und ge- fordert, daß dem unkontrollierten „Aus- verkauf" ein Riegel vorgeschoben wird. Die Reaktion nach der Sendung war be- achtlich und fand auch in der Presse po- sitiven Niederschlag. Doch schon wäh- rend der Sendung hatte sich Landtags- präsident DDr. Alois Lugger telefonisch gemeldet und versprochen, daß sich der Tiroler Landtag mit der Materie befassen wird. NUN IST ES SOWEIT! Die Tiroler Lan- desregierung hat am vergangenen Diens- tag eine Novelle zum Tiroler Raumord- iungsgesetz beschlossen, die äußerst in- teressant und bedeutsam ist! Demnach dürfen künftig Appartementhäuser, Fe- riendörfer und Wochenendhäuser nur noch in speziell ausgewiesenen SON- DERFLAECHEN errichtet werden. Au- ßerdem muß ein Entwicklungsprogramm oder Fremdenverkehrskonzept in den ein- zelnen Gemeinden diese Widmung als Sonderfläche ausdrücklich vorsehen. Auch ein bestehendes Gebäude darf nur dann in ein Appartmenthaus verwan- delt werden, wenn es auf einer Sonder- fläche steht. Dazu Kitzbühels Vizebürgermeister H. Brettauer, der sich eingehend mit der Sachlage befaßt hat und die Tiroler Raum ordnung bei zahlreichen öffentlichen Ver- anstaltungen der Bevölkerung näher- brachte: „Um das Gesetz überhaupt rich- tig handhaben zu können, war es zu- nächst notwendig, den Begriff „Apparte- menthaus" näher zu beschreiben. Ein Ap- partementhaus ist ein Gebäude mit mehr als drei Wohneinheiten, von dem auf Grund seiner Lage, seiner Ausgestaltung und Einrichtung oder auf Grund der vor- gesehenen Eigentums- und Bestandsver- hältnisse anzunehmen ist, daß es nicht der Deckung eines ganzjährigen Wohn- bedarfes dienen, sondern überwiegend als Aufenthaltsort während des Urlaubs bzw. Wochenendes benützt wird. Als Appartementhaus ist ein Gebäude jedoch nicht anzusehen, wenn es als Ge- werbebetrieb geführt wird und die für diesen Zweck erforderlichen Einrichtun- gen aufweist". Wie Vbgm. Hans Brettauer hiezu noch ergänzend hinweist, wurde der Text in Anlehnung an das Salzburger Raumord- nungsgesefz und an das Kärntner Ge- meindeplanungsgesetz verfaßt. Im näch- sten Tiroler Landtag am 11. Juli soll es endgültig genehmigt und beschlossen werden. Geht es durch, sind wir einen großen Schritt weiter. Jede Gemeinde er- hält dadurch ein wirksames Instrument, um den Bau von Appartementhäusern zu kontrollieren. Denn es liegt dann vor- nehmlich am Gemeindeamt, welches Bau- gebiet im Flächenwidmungsplan für „Ap- partement-Sonderfläche" ausgewiesen wird oder nicht. Gerade für Kitzbühel kann dies bei verantwortungsbewußter Handhabung nur von Nutzen sein. Denn so wie bisher, darf es bei uns mit den Appartementhäusern nicht weitergehen! Ausstellung Kitzbühel heute und morgen! Im Zuge der Raumordnung der Stadt Kitzbühel findet in der Woche vom 9. bis einschließlich 15. Juli in der Aula der Doppelhauptschule Kitzbühel die Ausstellung „Kitzbühel zwischen Heute und Morgen" statt. Die Ausstellung zeigt das Ergebnis der durch die Technische Hochschule Wien und das Geographische Institut der Universität Innsbruck vorgenomme- nen Bestandsaufnahme von Kitzbühei als Voraussetzung und Vorstufe für den Flächenwidmungsplan sowie Vorschläge von Studenten der Technischen Hoch- schule Wien für eine künftige Stadt- entwicklung. (Näherer Bericht folgt.) Planungsreferent GR Dr. Wendlina Bezirksschützenbund Kitzbühel Bezirksmeisterschaften mit dem KK-Standardgewehr Der Bezirksschützenbund Kitzbühel veranstaltet am 30. Juni und 1. Juli 73 auf dem Bezirksschießstand in Kitzbü- hel die Bezirksmeisterschaft mit dem KK-Standardgewehr und der freien Waffe. Teilnahmeberechtigt sind Schüt- zen, die nachweisbar einer Gilde des Bezirksschützenbundes angehören. Schießzeiten: Samstag, 30. Juni ah 13 Uhr. Sonntag, 1. Juli: ab 9 Uhr, ohne Mittagspause. Die Bezirksmeisterschaft wird im 2.- Stellungs-Porgramm (20 Schuß liegend und 20 Schuß stehend) ausgetragen. Je- ne Schützen, die die Teilnahme an der Landesmeisterschaft anstreben, müssen das Vollprogramm der Landmeister- schaft schießen und zwar: 20-20-20 lie- gend, stehend und knieend. Pür die Mannschaftswertung werden die vier besten Schützen einer Gilde gewertet. Erfolge der kaufm. Berufsschüler 19 Schülerinnen und Schüler der Kauf- männischen Berufsschule Kitzbühel nah- men an einem Maschinschreibwettbewerb des Oesterr. Stenografenverbandes teil. 16 Teilnehmer erhielten für die einge- sandten Arbeiten Diplome, 6 erreichten das Leistungsabzeichen in Bronze, zwei das Leistungsabzeichen in Silber. Das Leistungsabzeichen in Silber wurde Chri- stine Gasteiger (2613 Anschläge, 0,4 Pro- zent Fehler) und Magdalena Zierl (2774 Anschläge, 0,04 Prozent Fehler) zuer- Brixntoiarisch von Herbert Jordan Aus dem 1972 erschienenen Büchlein „Brixntoiarisch - uichigspitzt - auf- gschniedn und dalogn". (Erhältlich im heimischen Buchhandel). Wertschätzung Seit siebzehn Jahr, tagein, tagaus, tritt der Herr Oberamtsrat Kraus Punkt 7 Uhr 30 aus dem Haus, schaut kurz nach Wind und Wetter aus und begibt sich tatenfroh stantipedi ins Büro. Vor dem Postamt hat a Mandi, da Goisa-Max sei Zeitungsstandl. Dort kauft sein Tagblatt der Herr Rat, daß er im Amt was z'lesn hat. Seit siebzehn Jahr dieselbe Gschicht: die Zeitung und das Geld send gricht. Grad oamoi, vor a vierzehn Tag - is nett, daß i das a dafrag - da is 's passiascht, daß der Herr Rat nit oan Knopf Geld bei sich ghabt hat. Da Max sagt freindlich: „zahlst 's halt morgn und mach dir deswegn koani Sorgn!" ‚Das geht nicht, Max, das geht nicht ein! Da könnt ich schon gestorben sein!" „Herr Rat, was kimmt da denn in Sinn! Und wenn, Herr Rat, is nit viel hin!" kannt. Das Leistungsabzeichen in Bronze wurde verliehen an: Greti Horngacher, Rosmarie Riedmann, Heidi Wimmer. An- neliese Zlöbl, Annemarie Fischbacher und Anni Reiter. Diplome ohne Leistungs- abzeichen erhielten: Maria Niederacher, Zita Egger, Katharina Hetzenauer, Bar- bara Grander, Angelika Losen, Maria Krimbacher, Josef Niederacher und Max Prosser. Erzdiözese Salzburg Domweihjubiläum: Sczialprojekt beschlossen Die Errichtung eines Hilfsfonds be- schloß bei seiner jüngsten Sitzung am 19. Juni der Pastoralrat der Erzdiözese Salzburg als Sozialprojekt anläßlich des Domweihjubiläums 1974. Mit dem FDnds sollen begleitende Maßnahmen zum Schutz des Lebens, Ausbildung der So- zialberater für die Diözese sowie ein mögliches Uebergangsheim für Strafent- lassene finanzielle unterstützt werden. Der Hilfsfonds soll dort zum Tragen kommen, wo für notwendige Hilfen keine ausreichenden ordentlichen Budgetmittel vorhanden sind oder sich keine andere Stelle dafür kompetent sieht. Er soll aber nicht eine Institution ersetzen sondern nur Hilfen initiieren. Die konkrete Ausarbeitung der drei Projektgruppen sowie die Frage der Auf- bringung der Mittel wurde einem Aus- schuß übertragen. Dieser soll auch die Gründung eines Kuratoriums ins Auge fassen.
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