Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 1 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Juli 1973 Hochdruckwasserleitung in Kitzbühel nach modernen Gesichtspunkten (Im Prinzip war die Hausberg-Wasserleitung von 1481 auch eine Hochdruckleitung!) wurde bereits im Jahre 1899 begonnen. In der Sitzung des Gemeinderates vom 4. Au- gust 1899 unter dem Bürgermeister Franz Stitz verlas dieser den Brief des Inge- nieurs Mr. Maurer betreffend die Vorar- beiten zur Anlage einer neuen Trinkwas- serleitung. Auf Antrag von Gemeinderat Alois VogI wurde Ing. Maurer einstimmig beauftragt, mit den entsprechenden Vor- arbeiten zu beginnen. 1902 in der öffentlichen Gemeindeaus- schußsitzung vom 23. Jänner verliest der Vorsitzende (Franz Stitz) ein Schreiben des Herrn Ingenieurs Franz Grabberger über seine Ansicht über das Projekt des Landeskulturinspektors Hohenleitner be- treffend die neue Wasserleitung. Herrn Franz Reisch beantragt, die Aeußerung Graßbergers dem Inspektor Hohenleitner mit dem Ersuchen zu übermitteln, sich über jeden Punkt des Schreibens Graßber- gers zu äußern. Herr Franz Reisch be- antragte weiters, den Ing. Maurer zu er- suchen, welche Röhren, ob Mannesmann oder Gußröhren, er für praktischer und dauerhafter halte und die diesbezügli- chen Gründe anzugeben; ferner das glei- che Ansuchen an die Gemeinden Inns- bruck und Brixen zu stellen. Beide An- träge wurden angenommen. In der gleichen Sitzung wurde ein Schreiben der Landgemeinde Kitzbühel behandelt, betreffend die Verlegung der Wasserleitungsrohre. Die Landgemeinde verlangt eine örtliche Begehung. Von der Stadtgemeinde wurden zu dieser Bege- hung Bgm. Franz Stitz, Magistratsrat Carl Cathrein und die Bürgerausschußmitglie- der Egid Moser und Franz Reisch nam- haft gemacht. In der nächsten Sitzung vom 1. Feber 1902 wurde die Finanzierung beschlossen. Darlehensaufnahme a) zu Deckung der außerordentlichen Ausgaben. Herr Fried- rich Amberger beantragt ein Darlehen per 26.000 Kronen bei der Sparkasse der Kitzbühel aufzunehmen und zwar unter den üblichen Bedingungen gegen /2 bis iprozentige Amortisierung und Unterstel- lung des städtischen Besitzes am Ehren- bach und Schattberg als Hypothek und b) Aufnahme eines Darlehens zur Dek- kung der Kosten der neuen Wasser- und Kraftleitung. Herr Carl Cathrein bean- tragt die erforderliche Summe per 214.000 Kronen aufzunehmen und hiebei die zu erbauende Wasserleitung als Pfand un- terzustellen. Herr Friedrich Amberger be- antragt, Herr Carl Cathrein möge sich erkundigen, wo diese Anleihe am gün- stigsten gemacht werden könnte. Beide Anträge wurden mit 9 Stimmen angenom- men. Weiters verlas der Vorsitzende Bür- germeister Franz Stitz die Aeußerung von Ing. Maurer über die Verwendung der Mannesmann-Röhren und beantragt, solche für die Wasserleitung anzuschaf- fen. Auch dieser Antrag wurde mit neun Stimmen angenommen. (Anwesend wa- ren: Bgm. Franz Stitz, die Magistratsräte Carl Cathrein, Josef Werner und, Stefan Stöckl und die Bürgerausschußmitglieder Gebhard Dörler, Friedrich Amberger Egid Moser, Franz Reisch, Ludwig Steiner und Jakob Wieser - insgesamt als zehr Stimmen). Fortsetzung folgt Sammlung der Tiroler Zivilblinden Liebe Mitbürger! Die Tiroler Zivilblinden wenden sich wieder an Euch, um Euer Verständnis für das durch ihre Behinderung getrübte Da- sein und Eure Hilfsbereitschaft für ihre wirtschaftlichen Sorgen zu erbitten. Die öffentliche Hand vermag allein nicht al- les. Sie erreicht vor allem jene nicht, die infolge ihrer körperlichen Behinderung weder arbeitsfähig, noch hilflos sind und mangels einer gesetzlichen Regelung der Nach einer gut gelungenen Premiere im vergangenen Jahr führte der FVV St. Johann am Donnerstag, 21. Juni zum zweitenmal die Veranstaltung „St. Johanner Sonnwend" durch. Rund 6000 Einheimische und Gäste waren gekom- men, um am Fackelzug teilzunehmen und das großartige Festprogramm zu verfolgen. Die Veranstaltung begann um 19.30 h mit einem Platzkonzert beim Musik- pavillon. Die Bundesmusikkapelle St. Johann in Tirol und die Gäste aus der BRD, das Fanfaren-Corps und die Show- gruppe Kreisstädter aus Opladen gaben bereits hier ihr bestes, um die zahlrei- chen Zuschauer in richtige Stimmung zu bringen. Um 20.30 Uhr verließ der Fackelzug, angeführt von der Bundesmusikkapelle St. Johann, den Platz vor dem Ge- meindeamt. Tausende Zuschauer, die die Meraner Straße, Wieshoferstraße und die Speckbacherstraße bis zum Bergbahnparkplatz säumten, begrüßten begeistert die beiden Musikkapellen, die Fellerschützen, den Männergesangs verein St. Johann, die Trachtengruppe Hauser und den Kinderchor. Neben dem gesamten Gemeinderat. dem FVV-Ausschuß sowie unzähligen Einheimischen und Gästen mit Fackeln nahm auch eine 35köpfige Gruppe aus der erst vor einigen Wochen besichtig- ten Schwesterstadt St. Johanns, Red- ford (USA) teil. Diese Schüler- und Leh- rergruppe hält sich derzeit unter der Leitung des Chairmans der Sister-City- Commission, Manfred Heuser, im Rah- men einer Europareise für 9 Tage in St. Johann auf. Für diese Besucher war es eine besondere Attraktion, am 1. Tag ihres Aufenthaltes an dieser Veranstal- tung teilzunehmen, da sie zum ersten- mal in ihrem Leben einen Fackelzug sa- sozialen Hilfe und Betreuung entbehren. Auf soziale Hilfe haben aber alle Behin- derten ohne Rücksicht auf die Ursache ihrer Behinderung Anspruch. Wenn sich der Oesterr. Zivilinvalidenverband um die- se Menschen kümmert, wenn er sich für eine humanere und vorurteilfreie Umwelt sowie für eine Verbesserung der ein- schlägigen Sozialgesetze einsetzt und alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel dazu verwendet, mehr Freude in das Le- ben dieser Menschen zu bringen, dann dürfte es nicht vermessen sein, Euch lie- be Mitbürger aufzurufen, Euer Scherf- lein bei der von der Landesregierung für die Zeit vom 1. bis 31. Juli genehmigten Haussammlung beizutragen. Weiset bit- te die braven Sammler nicht ab und den- ket daran, daß Gesundheit und Wohlbe- finden ein kleines finanzielles Opfer wert sind. Hiefür herzlichsten Dank im voraus! Spenden können auch bei der Tiroli- schen Landes-Hypothekenanstalt in Inns- bruck, Meraner Straße 8, auf das Konto 66.120 zur Einzahlung gebracht werden. hen, den es in den USA ja nicht gibt. Um 21 Uhr begann auf dem großen Bergbahnparkplatz das große Programm dieses Abends mit einem Marsch der Bundesmusikkapelle St. Johann. Dem anschließenden Tanz der Trachtengrup- pe Hauser folgte der erste 15minutige Auftritt des Fanfaren-Corps und der Mädchengarde Kreisstädter. Diese Grup- pe begeisterte durch die ungewohnte Art der Musik und die hübschen Garde- mädchen die Zuschauer. Dem folgten Darbietungen des Männergesangsverei- nes St. Johann und des Kinderchores, bestens und gekonnt kommentiert von Willi Walstra. Nach einem weiteren Auftritt des Fanfaren-Corps und Begrüßungsworten durch Bgm. Mariacher an Einheimische und Gäste entzündete dieser das riesige Sonnwendfeuer. Das anschließende Feu- erwerk bildete einen der Höhepunkte dieser Veranstaltung. Zum Abschluß des Abends spielte die St. Johanner Musik- kapelle das Bozner Bergsteigerlied, wel- ches von allen Zuschauern mitgesungen wurde. Der gute Besuch der Veranstaltung durch Einheimische und Gäste und de-- ren Begeisterung haben bewiesen, daß die Darbietungen allen Gästen bestens gefallen haben und die „St. Johanner Sonnwend auch in den kommenden Jahren wieder durchgeführt werden soll. - Dec Fremdenverkehrsverband St. Jo- hann dankt allen Gruppen für die Teil- nahme. der Gendarmerie und Polizei für die Straßenabsperrung, der Feuer- wehr. der Marktgemeinde, allen frei- willigen Helfern und besonders Familie Wieser, welche den Parkplatz für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Mag. P. Waliner 6000 Zuschauer bei.St.Johanner Sonnwend I.
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