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Samstag, 7. Juli 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Ausstellung Toni Bucher in Kitzb 00 ühel Vom 10. bis 24. Juli findet im kleinen Saal des Bezirksstellengebäudes der Ti- roler Handelskammer Kitzbühel, Josef- Herold-Straße, eine Ausstellung von Wer- ken des akad. Malers Toni B u c h e statt, die an Wochentagen von 9-12 und 15-18 Uhr und an Samstagen von 9-12 Uhr geöffnet ist. Orga-iisation Zusammenarbeit mit dem VV und der Kammer der gewerbl. Wirt- schaft. Toni Bucher In den späten sechziger Jahren war es dann auch in Wien und ganz Oesterreich .;o weit: Der abstrakte Expressionismus wurde abgelöst, junge Maler und Bild- nauer griffen die aus den USA und Eng- and kommenden Strömungen auf. Pop, Hard Edge und schließlich die Neue Fi- uration, verschiedene Spielarten unpo- pulärer Popularkunst beherrschte und be- herrschten abwechselnd, auch oft neben- ihar1der, das Blickfeld des Kunstbetrach- ters. Die Zeit abstrakter Gestaltung scheint vorbei zu sein. Um Hollega, MikI, Prache-isky ist es ruhig, zum Teil ist die Arbeitsweise der Genannten wieder ge- genständlicher geworden, hat an neuen Strömungen Anschluß gefunden. Um so erstaunlicher ist es, daß ein Außenseiter, einer der nicht in den bekannten Gruppen ‚mitspielte", der auch von den Kunst- päpsten Wiens nicht mit einem Kardinals- hut, ja nicht einmal mit einem Bischofs- ring bedacht wurde, daß so ein Outsider dieser als abstrakt bezeichneten Arbeits- weise :reu blieb. Doch vielleicht ist es auch wieder gat nicht SO erstaunlich, daß der 1927 in Hopf- garten in Tirol geborene Toni Bucher, der bei den genannten Gruppenbildungen nicht mittat, dann auch bei den verschie- denen Kurswechseln nicht mitmachte. Si- cher ist aber sein Herkommen von der Kircheimalerei und vom Handwerklichen daran beteiligt, denn in Buchners Bildern öffnen sich die weiten Räume barocker Deckeimalereien, kraftvolle Farbbahnen großer Fresken ziehen ihre Koordinaten vor lichten, in himmelferne Hintergrün- de. Es sind Bilder, die im Beschauer fer- tig werden, die jeder einzelne, seiner Art gemäE, in sich, für sich vollendet. Nun hat natürlich auch dieser Maler seine Ent- wicklung, seine Wandlungen. Ursprünglich stark pastos arbeitend, Farbinkrustatio- nen, Gerinnsel und Getropfe in die Bild- kompositionen einbeziehend, wird die Malweise Buchers immer glatter, um heu- te bei einer feinen lasierenden Technik zu halten, die an die alten Holländer er- innert. Von der Wiener Akademie bekam Toni Bucher als Schüler Sergius Pausers ein starkes Farbgespür mit. Von der Begeg- nung mit Herbert Boeckl ist ihm die Groß- zügigkeit und der expressionistische Schwing wesenseigen geworden. Wohl ist die große Gebärde geblieben, in ih- rem Gefolge auch jene feinen, von Zu- fälligkeiten getragenen Farbnuancierun- gen, die von Wischern und Spritzern her- vorgerufen werden, die Handschrift ist jedoch geschlossener geworden, in ein- zelne balkenstarken Zeichen konzentriert. Auch der Wandel der Palette in ein sat- teres Braun, aus dem dann die hellen Felder rembrandtesk leuchten, ist ein we- sentlicher Schritt. Die feinen Spritzer in den lichten Gründen geben diesen dann oftmals eine Körnung, die einerseits an den lyrischen Impressionismus eines Ta- pies denken läßt, andererseits aber Asso- ziationen zu Dämonischem Raum gibt. Daß bei allen Düsterkeiten in diesen Bildern das Licht jedoch immer wieder aus den Tiefen der Räume leuchtet, oder umgekehrt, den Betrachter in die Tiefe der Räume führt, will uns etwas außer- ordentlich Positives scheinen. Aus dem spontanen Gestaltungsakt des Malers wird eine Welt aus dem Dunkel hervor- geholt. Dafür, daß auch Bucher selbst es so Grußworte Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia: „Die Feiler-Schützen Kompanie St. Johann feiert heuer im Rahmen des Wintersteller-.Bataillons- Schützenfest das 20jährige Bestands- jubiläum. Im Jahre 1952-53, noch im Schatten der Nachkriegserscheinungen wurde die Schützenkompanie St. Johann wiedergegründet. Treue Brauchtums- idealisten haben sich entschlossen, den althergebrachten Tiroler Schützengeist wieder wachzurufen, zu pflegen und mit jungen Kräften neu zu beleben. Zum Bild und Wesen unserer Landschaft ge- hören die Blasmusikkapellen und Schüt- zenkompanien in ihren schmuckenTrach- ten. Sie gehören wie die Berge zu unse- rer Tiroler Heimat, sie sind die leben- digen Träger einer jahrhundetealten Tradition, die zu pflegen und unver- fälscht zu erhalten, unsere Aufgabe ist. Zum Jubiläumsfest der Feiler-Schützen- kompanie entbiete ich den willensstar- ken Gründern und Mitarbeitern in die- sen 20 Jahren den aufrichtigsten Dank. Alle Schützenkompanien,Vereine, Freun- de und Gäste, die zum großen Schützen- fest nach St. Johann kommen, heiße ich herzlich willkommen und wünsche der Veranstaltung einen frohen und erfolg- reichen Verlauf. Konsistorialrat Dekan Alois Dialer: ‚Die Feiler-Schüzen feiern das Jubiläum ihres 20jährigen Bestandes. Das ist ein Festtag nicht nur für die Schützen und ihre Freunde, sondern für die ganze Pfarrgemeinde. Die Schützen sind ein Traditionsverein, der - wie ihr Name schon sagt - auf eine große Vergangen- heit zurückweist. Mit ihrer schmucken Tracht und ihrem Brauchtum vergegen- ähnlich zu sehen scheint, zeugt eine Rei- he (Bucher arbeitet immer wieder in Zyk- len) der letzten Bilder, in denen florale oder landschaftliche Bezogenheiten sehr deutlich in Erscheinung treten. A. Vogel Toni Bucher 1927 geboren in Hopfgarten in Tirol 1941-1945 Lehrausbildung als Kirchen- maler 1947-1952 Studium an der Akademie de bildenden Künste bei den Professoren Pauser und Boeckl Ab 1953 Freischaffender Maler, Studien- reisen nach Frankreich, Holland, Ita- lien, Griechenland und den USA 1967-1968 Ausstellungen in Innsbruck, Paris, Wien und Linz. 1969 in Paris und Slovenygradec. 1971 in Wien Werke im Besitz des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, dem Kultur- amt der Stadt Wien, der Stadt Inns- bruck und des Museum Ferdinandeum Innsbruck sowie von in- und ausländi- schen Privatsammlungen wärtigen sie nicht bloß ein Stück unse- rer Heimatgeschichte, sondern auchWer- te wie Kameradschaft und Treue, die gerade für unsere gegenwärtige Zeit von größter Bedeutung sind. Als Pfar- rer und Dekan von St. Johann möchte ich diese Gelegenheit benützen, den Schützen für ihr treues Mitwirken bei kirchlichen Feiern herzlich zu danken. Für den bevorstehenden Jubeltag wün- sche ich einen frohen Verlauf und für die Zukunft noch viele Jahrzehnte glück- lichen Bestandes zur Freude aller Schüt- zenkameraden wie auch zur Freude un- serer ganzen Pfarrfamilie. Bürgermeister Andreas Mariacher: „Der Feller-Schützenkompanie St. Jo- hann wurde die ehrenvolle Aufgabe übertragen, vom 6. bis 8. Juli 1973 das Bezirksschützenfest in Verbindung mit dem 20jährigen Gründungsfest der Kompanie durchzuführen. Zu diesem Fest kommen auch Gäste aus der be- nachbarten Bundesrepublik Deutschland und aus Oesterreich. Ich heiße sie alle herzlich willkommen und wünsche ei- nen harmonischen Verlauf des Festes. 'Das Schützenwesen ist mit der Tradi- tion des Landes untrennbar verbunden und die Schützenkompanien gehören heute in das Bild traditionellen Brauch- tums und lassen noch einen Schimmer dessen erkennen, worauf unser Land Ti- rol immer so stolz war: auf seine Frei- heit und Eigenständigkeit! Dem durch- führenden Verein wünsche ich viel Er- folg und den anwesenden Gästen guten Aufenthalt in unserer Marktgemeinde. Schützenhauptmann Georg Wagner: An alle Schützenkompanien des Win- tersteiler Schützenbataillons, an alle Ortsvereine und Gastvereine geht rech+ Zum 20jährigen Gründungsfest der FeIIerSchötzenkompanie St. Johann und Bezirksschützenfest des WintersteIIerBataiIlons
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