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Seite 12 1<itzbüheler Anzeiger Samstag, 14. Juli 1973 Schulversuch an der polytechnischen Schule in Kitzbühel Erstmals in Tirol: Leistungsgruppen und Wahlverpflichtungen Von den Schülerinnen Katrin Bachler, Silvia Mauerlechner und Eveline Jöchl Der Polytechnische Lehrgang Kitzbühel führte heuer erstmals und als einziger Lehrgang in Tirol einen Schulversuch durch, der auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden soll. Am Schulversuch nahmen zwei Klassen mit insgesamt 58 Schülerinnen und Schülern teil. Der Ver- such sah 3 Leistungsgruppen in Deutsch und Mathematik sowie Wahlpflichtgrup- pen vor. Das Leistungsgruppensystem hatte den großen Vorteil, daß sich in den einzelnen Gruppen nur Schüler mit glei- chem Niveau befanden. Natürlich wurden an die Schüler der 1. Leistungsgruppe besonders hohe Anforderungen gestellt, so z. B. lernten die Schüler in Mathema- tik den Gebrauch des Rechenstabes. Die- ser Gruppenunterricht führte dazu, daß jeder Schüler nach seinen Anlagen ge- fördert wurde. Die geringe Schülerzahl in den Gruppen ermöglichte eine viel intensivere Arbeit. Jeder Schüler hatte zu Beginn des Schuljahres die Möglichkeit, eine von drei Wahlpflichtgruppen zu wählen. Er konnte sich für die naturkundliche, die wirtschaftskundliche oder die hauswirt- schaftliche Gruppe entscheiden. Somit konnte er jene Fächer heraussuchen, die ihn besonders interessierten und von de- nen er sich Vorteile für sein späteres Berufsleben versprach. Jeder Schüler hatte die Möglichkeit, das zu seiner Wahlpflichtgruppe gehören- de dritte Fach zu wählen. Es wurden ihm Maschinschreiben, Englisch für Anfänger, Englisch für Fortgeschrittene, Knaben- handarbeit und Mädchenhandarbeit zur Wahl angeboten. Neben dem Leistungs- gruppenunterricht und dem Wahlpflicht- unterricht mußte jeder Schüler am Kern- unterricht im Ausmaß von 16 Wochen- stunden teilnehmen. Jeder Teilnehmer am Schulversuch hatte wöchentlich ins- gesamt 34 Stunden Unterricht. Wenn er am Förder- und Stützunterricht, der für leistungsschwache Schüler eingerichtet wurde, teilnahm, erreichte er 36 Stunden pro Woche. Darüber hinaus konnte er noch Freifächer belegen. Man kann also wohl behaupten, daß die Schüler am Polytechn. Lehrgang voll beschäftigt wa- ren, denn die genannte Stundenzahl mußte im Rahmen der 5-Tage-Woche un- tergebracht werden. Wir Schüler können sagen, daß dieses Jahr im Polytechn. Lehrgang sehr viel zu unserer Weiterbildung beigetragen hat. Der Unterricht in den Leistungs- und Wahlpflichtgruppen war sehr interessant und wir haben viel gelernt. Wir hoffen, daß trotz des Lehrermangels der Schul- versuch weitergeführt wird, denn durch diese Organisationsform wird jeder Schü- ler angeregt, mehr zu leisten. Wir danken dem Lehrkörper, der trotz fehlender Lehrer alles gegeben hat, um unser Wissen zu erweitern und um uns für unser Berufsleben besser vorzube- reiten. Vor allem aber danken wir un- serem Herrn Direktor Heinrich Schweizer für seinen vorbildlichen Einsatz und sei- ne gute Leitung über den Polytechnischen Lehrgang Kitzbühels. Ausstellung Hanns Burger in St. Johann Vom 21-29. Juni zeigte der St. Johan- ner Maler und Grafiker Hanns Burger im renaissancen Dekanatsaal das künst- lerische Elaborat seiner letzten Schaf- fensjahre. Vom Kulturreferat St. Johann zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Ereig- nis forciert, konnte eine kunstbegeisterte Anhängerschaft den Erfolg des Künstlers miterleben. Burger, harter Arbeiter, Su- cher, Experimentierer, kann auf seine Lei- stung stolz sein. Einflüsse von allen Sei- ten, Richtungen und Strömungen hat er kopiert, assimiliert, reduziert und verar- beitet. Wie ein Computer, der frißt und speit, ein Maler voll expressiver Dyna- mik, der auch vor einer künstlerischen Selbstzerstörung nicht zurückschreckt. In der Technik beherrscht Burger alles, was Papier aushalten kann, dem Erobe- rer grafischer Ausdrucksmittel ist die Va- riation der bildnerischen Mittel elemen- tares Bedürfnis. Kühn hingeworfene, von breiter Pinselführung getragene Land- schaftsimpressionen wechseln mit zart transparenten Aquarellskizzen. Kompro- mißlos ist Burger in seinem gesellschafts- kritischen Oeuvre. Szenen aus dem Nacht- leben, nicht frei von Anklängen zu einem modernen Totentanz, die Szenerie der frustierten High-Society wechseln mit Il- lustrationen aus der Weltliteratur. Burger packt alles an und das meiste gelingt ihm. Die St. Johanner Ausstellung beweist Burgers Integration im Kultur- leben des Bezirkes. Der Anfang ist längst gemacht. Prof. Tilly Breitenbacher Rangglertag 1973 Die Jungbauernschaft Breitenbach und die Ranggler Koller veranstalten am Sonntag, 15. Juli um 14 Uhr ihren be- reits traditionellen Breitenbacher Rangg- lertag. Schauplatz dieses großen Rangg- lerereignisses, das unter dem Ehren- schutz des Obmannes des SV Breiten- bach Dr. Alfred Moser steht, ist der Sportplatz von Breitenbach bei Kundl. Zur Veranstaltung werden die besten Ranggler aus Südtirol, Bayern, Salzburg, Ost- und Nordtirol erwartet. Mit besonde- rer Spannung darf man wieder die Aus- einandersetzungen zwischen den Rangg- lern aus Salzburg und der heimischen Spitzenklasse erwarten. Geranggelt wird in den 4 Allg. Klassen, den 4 Jugend- Traditions-Sonderprogra mm Altösterreichische Militärkapellmeister als Komponisten Johann Nepomuk Kral, Karl Komcak, Ju- lius Fucik, Franz Lehar, Karl Michael Ziehrer, Alfons Tschibulka, Karl Mühl- berger, Eduard Wagnes, Philipp Fahr- bach Dienstag, 31. Juli um 20.30 Uhr am Stadt- platz bei Schlechtwetter, Mittwoch, 1. Au- gust), Eintritt frei. klassen und um den „Hogmoar-Pokai". Eine besondere Attraktion verspricht das Ranggeln in der Damenklasse zu sein. Abschluß des Breitenbacher Ranggler- tages 1973 bildet das Tauziehen der Fünfermannschaften. Beim „Präranggln" am 22. Juli ii Kitz- bühel gibt es einen neuerlichen Treff- punkt der Ranggler-Elite. Grüß Gott und Dank! Es drängt mich, Ihnen allen auf diesem Weg ein kurzes Wort des Dankes zu- kommen zu lassen. Wie ich von vielen hörte, war meine Primiz in meiner Hei- matgemeinde Jochberg für alle, de teil- nehmen konnten, ein großes Erlebnis. Das alles wäre nie möglich geworden, wenn nicht so viele fleißige Hänce mit- geholfen hätten. Vor allem möchte ich danken unserem Bürgermeister Arthur Larcher und unserem PfarrprovisDr Lo- thar Knühl, die zusammen mit dem Ge- meinde- und Pfarrgemeinderat die Hauptlast trugen. Sehr herzlich möchte ich mich auch beim Kirchenchor bedan- ken, der unter der Leitung von Peter Aufschnaiter, Dir. Apperl und dem heute noch Jochberg treu gebliebenen Antret- ter einen sehr wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Primizhochamtes leistete. Ein besonderer Dank gilt auch unserer Musikkapelle unter der Leitung von Fritz Neumayr, der Oppacher Schützenkompa- nie, der Schützengilde, dem Heimkehrer- und Sportverein. Mein Dank gilt ach al- len anderen Nichtgenannten. Alle haben tatkräftig mitgeholfen. Für die vielen herz- lichen Glück- und Segenswünsche, für alle Gebete und großzügigen Gaben je-
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