Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Juli 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 uns zwei Hochschulen zur Verfügung ge- stellt haben, die Bestandsaufnahme durchzuführen. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung wird wenigen be- wußt, wieviel Arbeit und wie wenig Geld sie gekostet hat. Hätten wir diese Arbeit einem Architektenbüro übergeben müs- sen, wären uns hohe Kosten erwachsen. Allein die Pläne, welche die Technische Hochschule in Wien geliefert hatte, er- forderten einen Arbeitsaufwand von 15.000 Stunden. Dazu kommen 6000 Ar- beitsstunden der Universität Innsbruck. Statt Millionen, hat uns diese Bestands- aufnahme nur etwas über 200.000 Schil ling gekostet. Allen Professoren und Studenten der Technischen Hochschule in Wien und der Universität in Innsbruck sage ich meinen herzlichsten Dank (anhaltender Beifall). Insbesondere gilt mein Dank den beiden Universitätsprofessoren Herrn DDr. Wut- zer in Wien und Herrn Dr. Leidlmair r. Innsbruck sowie den beiden Universitäts- assistenten Frau Dr. Schmeiß-Kubat au Innsbruck und Herrn Dipl.-lng. Semsrotb aus Wien (erneut Beifall). Das Ergebnis ist für den Gemeinderat eine Vergleichsgrundlage. Es wäre vor- teilhaft, solche Bestandsaufnahmen alle 10Jahre zu machen, um die Entwicklung verfolgen zu können. Das Ergebnis ist auch eine Ergänzung des Kitzbühelei Stadtbuches, ein Werk, das unserer Nach- welt erhalten bleiben soll. Die letzten Tage der Ausstellung ha ben gezeigt, daß diese nicht nur das In- teresse der Kitzbüheler selbst gefunden hat. Sie fand das Interesse über die Stadtgrenzen hinaus. Am Beispiel Kitz- bühel sollen Untersuchungen gemacht werden in bezug auf die Fremdenver- kehrspolitik und das Amt der Tiroler Lan- desregierung plant, aufbauend auf der Bestandsaufnahme Kitzbühel, ein Mu- sterbeispiel für den Zivilschutz und den Bodenschutz zu erstellen. Das „Modell Kitzbühel' hat aber vor- erst in der Bevölkerung unserer Stadt einen gewissen Sturm entwicke!t. Das Modell hat aber keinen Anspruch auf eine Realisierung. Die Ideen aber ste- hen im Raum, von denen sicherlich einige verwirklicht werden können. Andere Ideen bleiben vorläufig Wunschträume, weil de ren Verwirklichung die Finanzkraft der Stadt übersteigen würde. Wir werden schrittweise vorgehen, uni hier zu einem Ergebnis zu kommen. Es soll ein Zündstoff sein für den Planungs- referenten wie für den Gemeinderat und für alle Kitzbüheler. Bei der Ausstellung wurde ein Brief- kasten etabliert, um Wünsche aus der Bevölkerung aufzunehmen. Dieser Brief- kasten soll eine ständige Einrichtung werden, um der Bürgerschaft Gelegenheit zu geben, Anregungen bzw. Beschwerden schriftlich vorzubringen. Es ist nicht gut, wenn man am Beginn einer Planungsarbeit Wind macht. Sie können versichert sein, meine Damen und Herren, daß ich stets dafür eintreter. werde, den historischen Stadtteil zu be wahren. Kitzbühel soll aber den Impuls er- halten, den die Stadt braucht. Wir wer- den gegenseitig Rücksicht üben und das Bodenständige verteidigen. Die Bestandsaufnahme wäre unnütz, wenn wir nicht unverzüglich das Ringen aufnehmen um das Was und Wie. Wie sollen die wichtigsten Aufgaben Kitzbü- hels eingestuft werden? Meiner Meinung nach sind Schwerpunkte zu bilden. Der erste Schwerpunkt ist die Verkehrsent- flechtung. Ende September erhalten wir drei Varianten der Umfahrung präsen- tiert. Der zweite Schwerpunkt gilt der Fremdenverkehrswirtschaft. Die Umstel- lung von der Quantität zur Qualität. Der dritte ist ein Sozialkonzept. In einigen Tagen schon bekommen wir für die St.- Johanner Straße ein Wohnbauprojekt präsentiert für insgesamt 150 Sozialwoh- nungen. In das Sozialkonzept gehören auch das Problem der Kindergärten und der Kinderspielplätze und das Problem der Altersversorgung. Zum Schluß mein Appell an alle! Den- ken Sie mit, arbeiten Sie mit und lassen Sie sich durch Schwarzmalereien nicht irritieren. Es folgten kurze Debattenbeiträge von Dr. Glaser und Dr. Pfitzner. Dr. Glaser plädierte insbesondere für die Erhaltung von Schutzgebieten und für eine umwelt. gerechte Tunnellösung der Umfahrungs- straße. Zur Verkehrsfrage als Problem Nummer eins ersuchte Dr. Glaser den Gemeinderat, ungeachtet des Schwebe- zustandes im Hinblick auf die Varianten der Umfahrung, schon jetzt für die Ver- kehrsfrei.machung der Innenstadt, aus den Plänen der Bestandsaufnahme einen fi- xen Plan zu erstellen sowie dem Um- weltschutz als solchen zum Vorteil der Gegenwart und der Zukunft größtes Au- genmerk zu widmen. Dr. Pfitzner ersuchte die Anwesenden, falls zu Planungspunk- ten darunter jemand schwerste Beden- ken habe, diese auch zu äußern. Wer dies nicht tue, müßte sich dieses Ver- säumnis dann selbst zuschreiben. (Bericht wird fortgesetzt) All Jear Around-Season-Resort Kitzbühel Jose Bohr, einer der berühmtesten und beliebten Kino- und Televisions- Darsteller und Produzent von Latein- amerika hat auf Einladung des Frem- denverkehrsverbandes Kitzbühel be- sucht. Bohr wurde von seiner Frau, einer bekannten Schriftstellerin der latein- amerikanischen Presse, begleitet. Herr und Frau Bohr sind begeistert weiter- gereist und werden mit ihren eigenen Worten „niemals Kitzbühel vergessen und die Höflichkeit und Gastlichkeit, die sie genossen haben. Ich glaube, ich habe ein richtiges Wort für Kitzbühel gefunden, obwohl es in englischer Spra- Schloßfest in Reith Am Samstag, 21. und Sonntag, 22. Juli findet im Garten des Schlosses Münichau in Reith das Schloßfest statt. Am Sams- tag spielt die Kapelle „Tirolerklang" für Sie zum Tanz, am Sonntag „D' Häringer Buam". Beginn jeweils 18.30 Uhr. Die Musikkapelle Reith lädt Einheim:- sche und Gäste recht herzlich ein. Brixntoiarisch von Herbert Jordan Aus dem 1972 erschienenen Büchlein „Brixntoiarisch - uichigspitzt - auf gschniedn und dalogn". (Erhältlich im heimischen Buchhandel). 's Brixental Ma woaß fit, wias ausschaut amol s Paradies, aba wann's nur so schön wia mei Brixntal is, steht's dafür, daß ma brav is und so sich benimmt, daß ma oamal, wann's gar is, a do eini kimmt. Weil wo i a ganga und hikemma bin, s war nigends so schön, wia im Brixn- tal drinn - und so oft daß i hoamkimm von an anderen Land, freut's mi, wia schön, daß dös Tal is beinand. Die Häusin so sauba und Fürdacha dru, daß a a Fremda amol untasteh ku. Und a niads Häusl ondascht und a niads Häusl schön, daß d' krad schaugn muaßt und schaugn und kamm weida kust geh. Die Gaschtl und d' Labm volla Büsch, anond z'neid und freundlich und lustig und arbeitsam d' Leut. Und eascht die Dianei send sau-Ba und gschtascht und munta die Buabn und hibsch oft bein Wiascht! Ma woaß nit, wias ausschaut amol 's Paradies, aba wann's nur so schön wia mei Brixntal is, steht's dafür, daß ma brav is und so sich benimmt, daß ma, wann's aoml gar is, a da eini kimmt. ehe ist, ist es verständlich: „All-Year- Around-Season-Resort". Von hier sind Herr und Frau Bohr über Spanien direkt nach Südamerika gefahren und zwar nach Buenos Aires. In Argentinien feiert Bohr sein 50. Ju- biläum in Kino, Theater und Musik und als Hauptpunkt dieser Feier die Tat, daß er der erste Mann war, der in Hollywood, „Die Stadt des Kinos", den ersten Sprachfilm in spanischer Spra- che gedreht hat, heute vor genau 35 Jahren.
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