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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Juli 1973 Die Städtische Handelsschule Kitzbü- hel brachte auch in ihrem zweiten Be- standsjahr einen gefälligen Jahresbericht heraus. Schon der erste Blick zeigt, daß der Bericht umfangreicher geworden ist und sich Herausgeber (Dir. Dr. Philipp) und Drucker (Ritzerdruck, Kitzbühel) echte Mühe gegeben haben, einen um- fassenden und formschönen Bericht vor- zulegen. In seinem Ueberblick über das Jahr 1972-73 schreibt Dir. Dipl.-Vwt. Dr. H. Philipp u. a.: „Die Bevölkerung des Be- zirkes Kitzbühel zeigte großes Interesse an der neuen Bildungsmöglichkeit. 119 Schüler wurden angemeldet. Leider war es nur möglich, zwei Klassen zu eröff- nen. So mußten - trotz beträchtlicher Ueberschreitung der Schülerhöchstzahl je Klasse - eine Reihe von Schülern, die die Aufnahmsprüfung bestanden hatten, wegen Platzmangels abgewiesen werden. Dank der guten Zusammenarbeit mit den im Schulhaus untergebrachten Stammschulen, den beiden Hauptschu- len und dem Polytechnischen Jahrgang, und dem Verständnis der Stadtgemein- de Kitzbühel, war es möglich, durch Ausbau von zwei neuen Klassenräumen und Umwidmung eines Handarbeitsrau- mes, den, durch die Erweiterung der Schule um zwei Klassen benötigten Raum zu schaffen. Für den Lehrkörper konnte durch Abtrennung eines Ganges mit einer provisorischen Wand ein eige- nes Konferenzzimmer gewonnen werden. Der Stadtgemeinde Kitzbühel gebührt unser Dank für die weitere großzügige Ausstattung der jungen Schule. Alle 4 Klassen wurden mit neuem Schulgestühl versehen. Neben anderen Lehrbehelfen wie Landkarten, entsprechender Fach- literatur, konnten ein Fernsehapparat, ein Videorecorder, ein Episkop, ein Dia- skop und zwei Tageslichtprojektoren an- geschafft werden. Durch den Ankauf von 26 Schaukästen und mit Hilfe von Warenpioben, die zai1reiche Unterneh- nen spendeten, wurde der Grundstock für eine Warenkundesammlung gelegt. Während der Sommerferien wird im Maschinschreibsaal eine Grundeinrich- tung für den Phonotypieunterricht in- stalliert werden, deren Anschaffung von der Kammer der gewerblichen Wirt- schaft Tirols in dankenswerter Weise subventioniert wurde." In seinem Bericht verweist Dr. Philipp auf den guten Gemeinschaftsgeist und den gewissen Stolz der Schüler, Kitzbü- heler Handelsschüler zu sein. Dies fin- det seinen Niederschlag in einer pro- blemlosen, guten Zusammenarbeit zwi- schen Lehrern und Schülern und in der Tatsache, daß die Schüler auch äußer- lich ihre Zugehörigkeit zur Schule do- kumentieren können. Nach einem Ent- wurf von Fachlehrer Walter Kiabichler wurde ein Schulsymbol geschaffen, das auch die Sportleibchen ziert. Auf Anregung von Schülern wurde im vergangenen Schuljahr als Freifach Französisch als zweite Fremdsprache unterrichtet. Unter der Leitung von Christa Maria Egger wurde seit Okto- ber 1972 je ein Französischkurs für die ersten und zweiten Klassen geführt. Der Versuch hat sich gelohnt. Das Schuljahr 1973-74 bereitet ähn- liche Sorgen wie das abgelaufene: Die Zahl der Neuanmeldungen würde die Eröffnung von drei Klassen nötig ma- chen. Da aber nur zwei Klassen einge- richtet werden können, werden wieder nicht alle geeigneten Aufnahmewerber an der Schule selbst untergebracht wer- den können. Der Lehrkörper muß er- weitert werden. Neuer Schulraum wird benötigt. Dies wird neuerlich zu einer Schützeneinsatz Frauenkirche Dem Aufruf von Schützenhauptmann Hermann Scharnigg zum Umweltschutz- einsatz bei der Frauenkirche folgten er- freulicherweise 15 Schützen und drei Schützenfrauen. In 4stündigem rastlo- sem Einsatz wurde das vorgesehene Programm erfüllt. Mit dem von der Stadtgemeinde zur Verfügung gestellten Zettelmayer wur- den vorerst die in der Krypta abgestell- ten großen Güter zum Mesnerstadl transportiert. Darauf erfolgte die Räu- mung des Aufganges zur Sakristei. Im Zuge dieser Arbeiten stellte sich her- aus, daß die steinerne in Schwarzkalk verbundene Wendeltreppe in die Sakri- stei der Oberkirche buchstäblich wegen Altersschwäche in sich zusammenge- stürzt ist. An die hundert Schubkarren wegen Feuchtigkeit verfaultes Mauer- werk wurden auf dem Depotplatz ver- führt und Dutzende Kübel Mist und Müll. Das zweite Kommando betätigte sich zur gleichen Zeit mit der Reinigung der Oberkirche. Feuchter Verputz wurde ab- geschlagen, unzählige Nägel aus den Wänden des Turmgewölbes entfernt, Altar und Boden entstaubt und schließ- lich sauber gewischt. Die bisher an der Außenwand der Frauenkirche abgestellten historischen marmornen Grabsteine wurden in der Krypta, die ja nach dem Protokoll der eb. Kommission als Lapidarium verwen- det werden soll, deponiert und sind so- mit vorerst vor einem weiteren Verfall geschützt. Diese Arbeit erforderte den gesamten Einsatz der Schützen, in de- ren Reihen sich mit allen Arbeiten be- stens vertraute Handwerker und Bau- ern befanden. Dabei bewährte sich die räumlichen Einschränkung der Pflicht- schulen in der Doppelhauptschule füh- ren. Durch den am 7. Juni 1973 vom Ge- meinderat der Stadt Kitzbühel gefaßten Grundsatzbeschluß, den vom Bund vor- geschlagenen Leasingvertrag zur Errich- tung eines Schulneubaues für eine Han- delsschule und Handelsakademie anzu- nehmen, zeichnet sich eine Lösung vie- ler Probleme ab. Mit dem Beginn des Baues kann im Jahre 1974, mit seiner Fertigstellung 1976 gerechnet werden, so daß im Schuljahr 1976-77 die Anstalt bereits in einem eigenen Gebäude un- tergebracht sein wird und mit dem Auf- bau einer Handelsakademie begonnen werden kann. Der Jahresbericht enthält einen Er- fahrungsbericht über den Einsatz der Rechenmaschinen des Lehrbüros, Hin- weise zur Lehrerfortbildung, zu den Schülerexkursionen, den Film- und Theaterbesuchen, die Ergebnisse öffent- licher Wettbewerbe und die sportliche Leistungsbilanz der Schule sowie stati- stische Hinweise von allgemeinem In- teresse. Darüber wird noch berichtet. Verwendung eines Jeeps und als weite- rer Vorspann eines Traktors, die von den Schützen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Seilwinden sorgten da- für, daß die Verfrachtung der bis zu 800 kg schweren Grabsteine ohne Be- schädigung e schädigung erfolgen konnte; auch die schöne Tuffeinfassung der Kryptatüre wurde fachmännisch geschützt. Am En- de des Einsatzes konnten die Schützen selbst stolz auf die erbrachte Leistung sein. Dem Einsatzkommando gehörten auch Fahnenoffizier GR Dr. Otto Wend- ling und Schützenkassier Ga Blasius Salvenmoser an, die sich nicht scheuten, bei härtesten Arbeiten einzugreifen. - Auch der Senior der Schützen, Sanitäter Adam Pichler, nun bald 80 Jahre alt, machte sich nützlich und leistete pro- duktive Arbeit. Nachdem rund um die Kirche mit Eisenrechen und Besen auch die klein- sten Müllteile entfernt waren, lud Stadt- pfarrer Johann Danninger die Schützen um Eggerwirt auf eine Jause ein und sprach allen seinen Dank aus. Ob ichc5ne &rnmereiI zu kurz in unseren Breiten, wer ließ' sich da nicht gern zum Müßiggang verleiten? Die Arbeit ist kein Frosch, die hüpft uns nicht davon, als wie solch Sommertag vergnüglich in der Sonn'. Laßt alles stehn und liegen und raus in die Natur! Dafür, wenn's wieder regnet, da arbeiten wir nur. L. Borch 2. Jahresbericht der Städtischen Handelsschule Kitzbühel Bilanz des Aufbaues und eines erfolgreichen Schuljahres.
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