Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 28. Juli 1973 Kitzbühelei Anzeiger Seite 9 St. Johanner Delegation bei UN-General- außerordentlich gefreut über die Dar- bietungen, das Singen, das Schuhplat- ' se1, irretar Dr. Waldheim In New York teln, die Blasmusik, die Ziehharmonika, Abschluß der USA-Reise mit zweitägigem Aufenthalt in New York - Goldene alles hat mich an die Heimat erinnert. Schlüssel der Stadt für Bgm. Mariacher Ihr wißt, daß ich als Generalsekretär nicht die Interessen meiner Heimat ver- Anläßlich der Verschwisterungsfeier in Redford nützte die St. Johanner Dele- gation die Flugreise in die Vereinigten Staaten auch zu einem Abstecher zu den Niagarafällen und zu einem zweitägigen Aufenthalt in New York. Die Durchfüh- rung dieses Vorhabens war nur durch eine großartige Planungsvorbereitung möglich. Schon beim Hinflug war alles arrangiert worden, freilich bringt es dann 40 Stunden Aufenthalt in New York mit einem dichtgedrängten Pro- gramm. Gleich nach der Ankunft wurde im Rockefeller Center das ‚Tiroler Pro- gramm" vorgeführt. Die österreichische Botschaft und lokale Fremdenverkehrs- stellen haben die Stunde am Broadway vorbereitet. Mitten im mondänen New York, in den Wolkenkratzerschluchten mit einmaliger Echowirkung singen und jodeln die St. Johanner, sie tanzen und platteln vor dem vergoldeten Prome- theus über dem Springbrunnen. Eine Stunde Tiroler Brauchtum vor interna- tionalem Publikum, kurze Kontakte zu den freundlichen, interessierten Men- schen. Der Abend in New York war einem ausgedehnten Broadway-Bummel ge- widmet. Um 8 Uhr früh beginnt die Stadtführung. New York in seiner Viel- f alt ist in der kurzen Zeit nicht zu se- hen, aber ein tiefer Eindruck der bun- ten Weltstadt bleibt. Im Chinesenviertel surren bald die Filmkameras, die bun- ten Tiroler Trachten reizen zu zahllosen Aufnahmen, bis die Gruppe direkt flüch- tet. Höhepunkt der Fahrt ist die Auf- fahrt auf das 102 Stockwerke hohe Em- pire State Building. In dem Haus sind viermal soviel Menschen beschäftigt als in St. Johann wohnen. Aus 380 Metern Höhe bietet sich ein überwältigender Anblick der Stadt. Mit halbstündiger Verspätung - be- dingt durch den Riesenverkehr kom- men die St. Johanner zum Rathaus. - Der weite Platz und die Parkanlage da- hinter sind mit einer Menschenmenge besetzt. Das Folkioreprogramm dauert 45 Minuten. Man spürt, daß sich die Zu- hörer darüber freuen. Die Verspätung verhinderte das persönliche Zusammen- treffen mit Bgm. Lindsay. Sein Vertre- ter dankt mit herzlichen Worten und übergibt Bürgermeister Andreas Maria- cher den ‚.Goldenen Schlüssel der Stadt New York". Den tatsächlichen Höhepunkt des an Erlebnissen nicht gerade armen Aufent- haltes in New York brachte für die De- legation aus' St. Johann der Besuch bei den Vereinten Nationen. Nach einem rasch eingenommenen Mittagessen tra- fen sich die Gemeinderatsdelegation, die Männer der Sängerrunde und die Hausergruppe im Gebäude der Verein- ten Nationen ein. Nach einer Führung durch die wichtigsten Räume - Saal des Weltsicherheitsrates, desWirtschafts- und Sozialrates, des Treuhandschafts- rates und des Saales der Generalver- sammlung - und vorbei an Kunstwer- ken aus aller Welt war es Zeit für die Aufstellung zum Empfang. Beinahe am meisten fieberte die Führerin, die aufs höchste erstaunt war, daß eine Gruppe den Generalsekretär persönlich zu Ge- sicht bekommt. Sie selbst hat ihn, ob- wohl schon seit zwei Jahren im Hause tätig, noch nicht persönlich gesehen. Vor dem großen Platz des Hauptpor- tales fand sich im Nu eine Zuschauer- menge ein und umstand die wiederum exakt aufgestellte Gruppe aus St. Jo- hann. Nach einigen Minuten erschien Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim. der erste Mann am Eeast River, Oester- reichs erfolgreichster Diplomat, beglei- tet von einem Stab von Mitarbeitern. Die Sängerrunde grüßte mit dem Lied „Schenkt man sich Rosen in Tirol . . ein Mädchen der Volkstanzgruppe Hau- ser überreichte einen Strauß Rosen, dann erhielt Dr.Waldheim einen Schluck echten Tiroler Obstlers. Bgm. Andreas Mariacher begrüßte den Generalsekre- tär in herzlichen Worten und überreich- te ihm die Erinnerungsmedaille anläß- lich der Verschwisterungsfeier St. Jo- hann-Redford. Waldheim dankte für den Willkomm- zruß und das Zeichen der Verbunden- heit mit der Heimat. Er sagte dabei: Ich möchte aber euch, meine lieben Freunde aus St. Johann, herzlich dafür danken, daß ihr im Zuge einer Amerika- reise auch hierher zu den Vereinten Na- tionen gekommen seid. Ich habe mrh UN - Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim empfängt die Abord- nung aus St. Johann in Tirol. Bürgermeister Andreas Maria- eher überreichte ihm eine Erin- nerungsmedaille. Von links: Dr. Waldheim, Dr. Zundritsch vom Bundespressedienst, Bür- germeister Mariacher und ganz rechts GR Kaspar Reiter. treten darf, sondern nur die der Welt- gemeinschaft. Aber trotzdem kann ich nicht umhin, mit meiner Heimat ver- bunden zu bleiben. Ich fühle mich nach wie vor voll und ganz mit meiner Hei- mat, mit Oesterreich verbunden und ich bemühe mich, das auch hier in meiner neuen Funktion zum Ausdruck zu brin- gen, und ich glaube, daß man damit recht zufrieden ist. Was ihr mir darge- boten habt, hat mir gezeigt, wie schön unsere Heimat ist, was wir der Welt zu bieten haben. Ich möchte euch für die Zukunft alles Gute wünschen und euch bitten, diese schöne österreichische Tra- dition auch weiterhin aufrecht zu erhal- ten und in die Welt hinauszutragen. Da- mit leistet ihr einen schönen Dienst an unserer Heimat und tragt viel zu einem friedlichen Verstehen aller Menschen bei. In diesem Sinne nochmals herzli- chen Dank und alles Gute für weiter- hin." Die herzlichen Worte der Anerken- nung durch Generalsekretär Dr. Wald- heim waren der krönende Abschluß der USA-Reise, die Bestätigung, daß der eingeschlagene Weg, selbst einen un- scheinbaren Beitrag zur Verständigung von Menschen verschiedener Auffassun- gen und Zonen zu leisten, richtig ist. Die Sängerrunde dankte mit dem Pöll- Lied „Mei Hoamati". Das Zustandekommen des New-York- Besuches mit seinen Erlebnissen und Momenten echter Werbung für St. Jo- hann, Tirol und Oesterreich ist den österreichischen Außenstellen zu dan- ken. In New York standen den St. Jo- hannern das österreichische General- konsulat. die Fremdenverkehrswerbung.
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