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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. August 1973 in Vorarlberg seit 5 Jahren in Erpfendorf wohnt und wirkt, mußte zu seinem Leid- wesen feststellen, daß der Baum im Fall entzweibrach. Rainers ursprüngliche Idee war es, aus der Baumruine den größten Kapellenbildstock Tirols zu hauen. Er erklärte unmittelbar nach dem Fällen des Baumes, er wolle an der ursprünglichen Idee festhalten und werde sehen, wie die beiden Teile zu verbinden sind. Unmittelbar nach dem Umschnitt be- gann die Spezialtransportfima Achhorner aus Kufstein mit dem Aufladen des Baum- riesen. Dazu fand sich ein interessiertes Publikum ein. Der Ahornstru:nk, der etwa 14 Festmeter Holz umfaßt, wurde nach Erpfendorf gebracht. Fachleute waren von der umsichtigen Arbeit der beiden Spe- zialfirmen und ihren Geräten beeindruckt. Der in seiner Art einmalige Park von Horst Rainer ist 8500 qm groß. Der Platz im Hochwasserschutzgebiet wurde von der Grof3achengenossenschaft an die Die Vereinigung der Fremdenverkehrs- verbände Kitzbüheler Alpen ist einer der ältesten regionalen Zusammen- schlüsse in Oesterreich. Gegenüber man- chen später entstandenen Verbänden hat sie einen gewissen Nachteil. Sie ver- tritt nicht eine Talgemeinschaft, deren Probleme meist recht einleuchtend vor- liegen, und auch nicht eine Region, de- ren wirtschaftlicher Standard einförmig ist. Bei der Gründung schwebte dem Initiator Max Werner ein gemeinsames Kampfinstrument der Gemeinden und Fremdenverkehrsvereine des Bezirkes vor. Der Struktur nach waren die Orte vor 20 Jahren noch sehr verschieden, in der Zwischenzeit ist der Aufstieg auf breiter Basis gelungen und der Bezirk kann sich als 1. Fremdenverkehrsbezirk Oesterreichs bezeichnen. Regional er- kannte der Gründer, daß eine Gemein- schaftsmarke gefunden werden muß, die im Namen eine Aussage zu treffen vermag. Mit dem Begriff „Kitzbüheler Alpen" hat man eine nicht immer all- seits befriedigende, aber gewiß gute Lö- sung getroffen. In den ersten Jahren des Bestandes bewährte sich die Vereinigung in dem Kampf um Straßen, so - immer im Verein mit anderen Institutionen um den Ausbau der Brixentaler Straße, der Felbertauernstraße oder der Kloben- steinstraße. Energisch griff die Vereini- gung ein, als der „Olympiaschilling" zur Debatte stand. Straßenprojekte wur- den auch mit angrenzenden Gebieten abgesprochen. Die Vereinigung konnte nicht überhört werden, weil sie 18 Ver- kehrsvereine hinter sich hatte. Der Kampf gegen das Bergwerk mit- ten im Fremdenverkehrsbezirk ging von den „Kitzbüheler Alpen" aus, mit einer Resolution der Vereinigung wurde das Gemeinde Kirchdorf und den FVV Erp- fendorf pachtweise überlassen, die ihn Rainer zur Verfügung stellten. Im Park sind etwa 200 Plastiken verschiedener Größe, sämtliche Werke sind von Rainer selbst geschaffen worden. Die zahlrei- chen Besucher können sich nicht nur an den eindrucksvollen Plastiken erfreuen, sondern im Park auch lebende Tiere be- obachten. Die besondere Attraktion ist eine Hirschkuh, die sich von Rainer füt- tern läßt. „Greti" fühlt sich im Erpfen- dorfer Park sehr wohl. Der „Erpfendorfer Park ist bereits ei- ne Attraktion auch außerhalb der Landes- grenzen. Dem FVV scheint damit eine Einrichtung geglückt zu sein, die etwas völlig Neues darstellt. Der ORF hat von dieser Attraktion in der vergangenen Wo- che Fernsehaufnahmen gedreht und in Interviews mit Rainer und dem FVV-Ob- mann Herbert Salzmann zu Problemen der Fraktion und ihrer Wirtschaft Stel- lung genommen. Land mitgerissen, gegen die Statistik- verordnung und das Meldegesetz anzu- kämpfen. Das sind Erfolge der letzten Jahre. Von Anfang an wollte die Vereini- gung nicht nur gemeinsam kämpfen, sondern auch gemeinsam werben. Der erste Erfolg dabei war die Herausgabe eines Gebietsprospektes für den gesam- ten Bereich und die Auflage des „Fel- bertauernprospektes" anläßlich der Er- öffnung dieser Straße. Die „Kitzbühe- ler Alpen" warben gemeinsam beim Ok- toberfest sowie in Köln, Montreal und Paris. Die Prospekte gingen in alle Welt. Bei zunehmend regionalem Denken in allen Bereichen zwang die geänderte Lage auch die „Kitzbüheler Alpen" zu Ueberlegungen hinsichtlich der zukün- tigen Ausrichtung. Dies geschah im Vor- stand sowie bei den Jahresvollversamm- lungen 1972 und 1973. Die Vollver- sammlung 1973 fand erstmals in der Handelskammer-Bezirksstelle statt. Da- bei erstattete Obmann Dr. Josef Ziepi einen umfassenden Bericht über die Tä- tigkeit der Vereinigung, nach Vorlage des Kassaberichtes wurde der Vorstand einstimmig entlastet. In aller Deutlichkeit stellte sich die Jahresvollversammlung die Frage nach der Zukunft der Vereinigung. In größ- ter Sachlichkeit und im Bewußtsein der Verantwortung gegenüber dem Frem- denverkehrsraum wurde diskutiert, ob die Vereinigung und in welcher Form sie weiterbestehen soll. Die Zustimmung der anwesenden Verbandsvertreter war einhellig in der Richtung, daß man die Gemeinschaft nicht nur erhalten, son- dern ausbauen und stärken muß. Ein erster Schritt zur Verselbständi- gung der Vereinigung der Fremdenver- kehrsverbände ist die räumliche Tren- nung vom FVV Kitzbühel, der seit der Gründung „federführend" war. Die Ver- kehrsverbände würdigten die Tatsache, daß von Kitzbühel aus die Gründung der Vereinigung erfolgte und von hier aus mancher Anstoß kam, nicht zuletzt zahlreiche Projekte vorfinanziert und einige praktisch allein bestritten wur- den. Seit Gründung der Vereinigung hatten die kleineren Verbände gewisse Sorge vor der wirtschaftlichen Ueber- macht zuerst des Kitzbüheler Verkehrs- vereins, dann vor der Stellung der gro- ßen „Drei" Kitzbühel, St. Johann und Kirchberg, die statutengemäß die Macht ausüben hätten können. Die Statuten wurden in gemeinsamer Ueberlegung dahingehend geändert die Umände- rung entspricht vor allem den Intentio- nen der großen Verbände, die jede Be- fürchtung einer Majorisierung ausschal- ten wollten, daß nun jeder Mitgliedsver- ein durch den gewählten Verkehrsver- bandsobmann im Ausschuß der Vereini- gung einen Sitz hat. Bei den Jahresvoll- versammlungen sind jeweils die Vor- stände der Verkehrsverbände eingela- den, jeder Verband hat die gleiche Stimme in der Vereinigung. Durch die räumliche Trennung, die vorerst provi- sorisch erfolgte, zog die Vereinigung einen Schlußstrich unter ihre oft als zu eng angesehene Verbindung mit dem Kitzbüheler Verband. Die von der Jahresvollversammlung 1973 geänderten Statuten wurden in- zwischen von der Sicherheitsdirektion für Tirol bereits genehmigt. Bei der Versammlung waren die Aenderungen nach gründlicher Aussprache einstim- mig geändert worden. Die Aenderung der Statuten ermög- licht die Erstellung eines echten Bud- gets der Vereinigung. Die anteilsmäßige Aufteilung der Budgetsumme ergibt sich aus der Nächtigungszahl der einzel- nen Fremdenverkehrsorte. Für das Jahr 1974 ist die Herausgabe eines Streupro- spektes für die Winterwerbung vorge-- sehen, in einem Panorama werden die zahlreichen Abfahrten und Förderanla- gen des Vereinsraumes Kitzbüheler Al- pen aufgezeigt, der Text wird sehr knapp gehalten. Die Jahresvollver- sammlung delegierte die Beschlußfas- sung des vorgelegten Budgets an die Ausschußsitzung nach der Sommersaison. Durch die Aenderung der Statuten schieden die Vorstandsmitglieder Felix Madi, St. Johann, Bartl Kofler, Brixen, Hansjörg Dagn, Kössen, KR Wolfgang Hagsteiner, Kirchdorf-Kitzbühel, Gün- ter Huber, Kitzbühel, und Walter Ko- ber, Hopfgarten, aus dem Vorstand aus. Die Jahresvollversammlung dankte ih- nen für die oft jahrzehntelange Mit- arbeit und den Einsatz für die „Kitzbü- heler Alpen". Bei der Ergänzungswahl wurde Anton Pletzer, Hopfgarten, als Kassier einstimmig in den Vorstand ge- wählt. Der Vorstand der „Kitzbüheler Alpen" besteht nun aus den Herren: Obmann Dr. Josef Ziepl, Obmann-Stv. Franz Klausner, St. Johann, Schriftfüh- Jahresvollversarnmlung der Vereinigung, Satzungsänderungen, Ergänzungswahl
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