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Samstag, 11. August 1973 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Von der öffentlichen können. Die Finanzierung müßte auf Gemeinde. dem Kreditwege erfolgen M_ •00 • Il. Teil Hauptschule, 13. Juli 1973 Theo Zirkel: Ich habe mir die Aus- stellung angesehen. - In Gesprächen konnte ich feststellen, daß bei manchen persönliche Interessen solchen der All- gemeinheit vorgezogen werden. Wir sohten aber alle die gemeinsame Nut- zung dieser Planung sehen. Dipl.-Kfm. Michael v. Horn: Ich muß es bedauern, daß dies die erste öffent- liche Gemeindeversammlung seit zehn Jahren ist. Die Ausstellung der Arbei- ten der Studenten ist sehr schön, aber sie ist zu jung, für uns zu jung, um eine Diskussion abhalten zu können. - Dazu önnen.- Dazu benötigen wir ein Elaborat des Planungsreferenten bzw. des Gemein- derates. Dieser soll vorerst sagen, was zu tun ist. Dann müßten wir uns alles ncchmals auf den Plänen anschauen. Mrines Erachtens ist zuviel Spielerei dabei, vieles ist zu verwirrend. Die Ge- m indeversamm1ung soll also vorerst zu profaneren Dingen übergehen. Wann kommt z. B. der Fußgängerdurchgang bei der Kapser Eisenbahnbrücke? Auch mit der Müllabfuhr bin ich nicht zu.- frieden. Hat man ein sperriges Gut, kommt man damit nicht an. Michael Rupprecht: Er setzte sich für die Sicherheit im Straßenverkehr ein, für eine Sanierung des Abendsteinhau- ses in der Josef-Pirchl.-Straße und be- klagte sich über die Art, wie man bei einem Ministerium abgewiesen wird. Herbert Etz: Wir sind uns alle einig; daß wir nach wie vor hauptsächlich vom Fremdenverkehr leben. Die letzten Saisonen haben eindeutig Rückschläge gebracht. Dabei haben wir die Möglich- keit, uns aus der Masse der großen Konkurrenten herauszuheben. Wir ha- len das Moor, das Kurhaus. Der Frem- denverkehrsverband ist dabei zu stark engagiert worden: er verblutet sich fast. Die Gemeinde ist hier sehr glücklich herausgestiegen. Sie hat wohl den Bau- grund abgegeben, aber sonst ist sie nicht viel belastet worden. Ich ersuche die Gemeinderäte, endlich eine bessere Fremdenverkehrspolitik zu treiben. - Wir werden die Handelsakademie brau- chen, wir werden noch vieles andere brauchen, aber wir müssen in erster Li- nie den Fremdenverkehr fördern. Die Gewerbesteuer wird kleiner, wir wer- den vielleicht in Kirchberg eine Anleihe aufnehmen müssen, dort sind die Näch- :igungszahlen gestiegen. dort wird man uns überflügeln, wenn es so weitergeht. Eine Möglichkeit für uns ist, daß wir durch das Moor ein Kurort werden und wir könnten die Vor- und Nachsaison beleben. Daher mein Ersuchen an die Gemeinde. das Projekt fertigzustellen. Werner Hengl stud. med.: Der Frem- denverkehr hängt mit dem Verkehr zu- sammen und dieser mit einem Tunnel. Wo immer wir den Tunnel bauen wol- len, bis wir ihn bekommen, dauert er mindestens zehn Jahre. Zehn Jahre müssen wir daher unter den Verkehr leiden, den wir jetzt haben. Der Ge- meinderat muß in den nächsten ein, zwei Jahren eine vernünftige Regelung finden, die Innenstadt verkehrsfrei zu machen. Horst Wendung, stud. jur.: Er setzte sich für die Errichtung von Kindergär- ten ein, im Frieden sowie in der Bad- haussiedlung. GR LAbg. Dr. Otto Wendung: Zum Problem des innerstädtischen Verkehrs. Der Hebel ist dort anzusetzen, wo ei Erfolg bringt. Es ist richtig, daß wir auf die große Umfahrung noch Jahre warten müssen. Daher ist eine kleine Lösung zu suchen und auszuführen. Wir werden den gesamten Verkehr nicht von heute auf morgen aus der Innen- stadt hinausbringen. Im Studenten-Mo- dell ist eine Variante enthalten, die zu prüfen ist. Ein neuralgischer Punkt für mich ist die Gänsbachgasse. Dort ist mit der Planung zu beginnen. (Siehe Offe- ner Brief des Kapuzinerklosters in der Ausgabe 29-73 und die Antwort darauf von Dr. Wendung in der Ausgabe 30-73) GR Gerhard Resch: Herr Ing. Etz hat ein wesentliches Thema aufgeworfen, das man als Gemeinderat immer wie- der hört: Die Stadtgemeinde tut zu we- nig für den Fremdenverkehr. Die Stadt- gemeinde hat aber sehr viel getan und viel erreicht. Kitzbühel ist auf Jahre hinaus mit gutem Wasser versorgt. Kitzbhel ist mit Strom versorgt und hat weiters eine leistungsfähige Kana- lisation ausgebaut. Das sind Sachen, die zur Infrastruktur eines Fremdenver- kehrs gehören. Jene Orte, die wild dar- auf losbauen, ohne sich um diese Dinge zu kümmern, können einmal ein böses Erwachen erleben. Beispiele gibt es ge- nug. Wenn man Kitzbühel mit Kirch- berg vergleicht und feststellt, daß Kirch- berg eine starke Aufwärtsentwicklung hat und in Kitzbühel eine gewisse Stag- nation herrscht, so muß man sagen, daß dies nicht allein die Schuld der Stadt- gemeinde ist. In Kirchberg sind eben rührige Betriebe. Unsere sollten sich mehr anstrengen. Jene, die umbauen, modernisieren und verbessern, sollten eine gute Unterstützung erhalten. GR Toni Kahlbacher: Berichte und Ideen gehen auseinander. Es ist die Fra- ge offen, wie können wir die Vorschläge und Ideen aus der Studentenarbeit fi- nanzieren. Als Sofortmaßnahme wäre der kleine Verkehrsring durchzusetzen. damit wir eine Fußgängerzone schaffen Frau Dr. Hengl: Frauen, die zuhause von den eigenen Kindern nicht mehr in Anspruch genommen werden, könnten ihre freie Zeit auf Kinderspielplätzen bzw. in Kindergärten verbringen. Die Organisation bzw. der Einsatz sollte über einen Verein geschehen. GR Friedhelm Capellari: In der Müll- beseitigung ist zu berichten, daß kürz- lich die Bürgermeister der beiden Be- zirke Kufstein und Kitzbühel in Kuf- stein zusammengekommen sind, um über ein gemeinsames Projekt zu bera- ten. Geplant ist eine Müllverbrennungs- anlage mit Kompostierungsmöglichkeit zur landwirtschaftlichen Wiederverwer- tung. Es ist die Gründung eines Ge- meindeverbandes vorgesehen, der diese Sache in die Hand zu nehmen hat. Bgm. Hermann Reisch: Der Ausbau des Kindergartens kostete die Stadtge- meinde in den letzten Jahren ca. zwei Millionen Schilling. Für den Betrieb des Kindergartens ist die Stadtgemein- de bereit, 500.000 Schilling jährlich aus- zugeben. Vorgesehen sind weitere Kin- dergärten in der Badhaussiedlung und in der Siedlung Frieden bzw. bei dem neuen Wohnbauvorhaben zu Hinter- grub. Um die Aufbringung des soge- nannten Verschleißbelages für das Stra- ßenstück Kapserbrücke - St. Johanner Straße wird seit Jahren gerungen. - Heuer haben wir endlich vom Bau- bezirsamt Kufstein die Zusage bekom- men, daß der Belag aufgebracht wird. Für den Kapserdurchgang ist alles vor- bereitet; die Kosten wurden auf eine Million Schilling veranschlagt. Für die- ses Vorhaben ist die Zustimmung der Bundesbahn und der Bundesstraßen- verwaltung erforderlich. Der Durch- bruch soll heuer bzw. im nächsten Jahr erfolgen. Im nächsten Jahr wird wei- ters die Bahnhofbrücke über die Kitz- büheler Ache neu gebaut und die Ufer- pflasterung der Ache begonnen. Die Verkehrsentflechtung der Innenstadt ist schwer zu lösen; der Tunnel und die B 42 allein bringen keine solche Lö- sung. Stadtrat Walter Hirnsberger: Es wur- de konkret gefragt, was die Felbertau- ernstraße AG für die Umfahrung Kitz- bühels zu tun bereit ist. Sie hat Mög- lichkeiten der Finanzierung. Die Felber- tauernstraße AG wird heuer Einnahmen von ca. 180 Millionen Schilling haben. Davon kommen 60 Millionen als Be- triebsabgaben ab. weiters 60 Millionen für den Kapitalsdienst, so daß 60 Mb zur Verfügung stünden. Mit diesem Be- trag könnte ein Baudarlehen von 600 Millionen aufgebracht werden. Ich habe bei allen Sitzungen des Aufsichtsrates der AG darauf hingewiesen, daß der Ausbau der Nordzufahrten den Vorrang haben muß. Anerkennenswerterweise hat der Vorstand der AG diese Anre- gungen aufgenommen und ein Paß- versammlung in Kitzbuhel Beifall für Universitätsprofessoren und Studenten
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