Kitzbüheler Anzeiger

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immer wiederkehrenden Gaste waren Ein Bewohner Kitzbtthels zeigte mir froh darüber, wenn dieser Verkehrs- sein Projekt einer sehr günstig gelege- strom einen anderen Weg nehmen könn- nen Schnellstraße, die 12 bis 15 km kür- te. Eine Umfrage bei verschiedenen zer ist, kaum jemanden belasten würde, Kollegen hat die Uebereinstimmung mit da diese durch fast unverbautes Hoch- meiner Auffassung erbracht. tal führen soll. Eine positive Begutach- Nun gleich zur Gegenseite, ich kann mir vorstellen, daß es auch JA-Sager geben wird. Man bekommt vielleicht einige Uebernachtungen oder verkauft Benzin oder ähnliches. Denen allen sei vor Augen geführt, daß all die Planun- gen nach dem Maulwurfsystem zur Durchführung gelangen sollen. Dabei kommt der durchfahrende Autofahrer irgendwo unterhalb der Schwarzen Brücke unter die Erde, taucht nochmals kurz auf und wieder unter und wenn er irgendwo in der Langau wieder das Tageslicht erblickt, dann ist er jeden- falls als Geschäftspartner verloren, und so eine Schnellstraße kann nicht so bald wieder verlassen werden, weil bei Aus- fahrten wegen der Verkehrsflüssigkeit sehr gespart wird. tung aurcn aen im ttunesana befindli- chen Fachmann, Hofrat Dr. Ing. Enzen.- berg, war beigelegen. Er meinte, es wä- re ja für den Verein zum Schutz der Landschaft und der heimischen Wirt- schaft interessant, sich mit dieser Idee auseinanderzusetzen. Erkrankung und Hochsaison zwangen mich, dies aufzu- schieben, jedoch will ich im September das Projekt vor dem erweiterten Aus- schuß des Schutzvereines zur Debatte stellen. Das Projekt sieht kurz so aus: Von der Autobahnausfahrt Wörgl Ost (der- zeit im Bau) wäre eine Verbindung zur bereits fertiggestellten Brixentaler Bun- desstraße im Raume Söll-Leukental her- zustellen. Die vor einigen Jahren er- baute Straße bis Hopfgarten wäre mit Meines Erachtens kann es bei reifli- einzubeziehen und dort eine Ausfahrt, aber auch eine geeignete Umfahrung eher Ueberlegung nur ein klares NEIN in das Windautal hinein zu errichten. geben, sowohl bei der ortsansässigen Dieses kaum besiedelte Tal ware bis Bevölkerung wie auch bei unseren Gä zum Talschluß durchzufahren und dort sten, aber auch bei den durchfahren- würde ein Stollen in den Oberpinzgau den Autoreisenden, denn die haben ja führen. Dort würde die Aufteilung des Seite 5 Kitzbüheler Anze&ger Samstag, 18. August 1973 auch für die zur Erholung weilenden ehen, anstatt sich mühsam durch unsere ins Gasteinertal oder nach Krimmt ein- Gäste dar. All diese schon seit Jahren Orte hindurchzuquälen. fachst zu lösen sein. Dieses Projekt bietet aber auch für die Fremdenverkehrsorte der Kitzbühe- 1er Alpen die Möglichkeit, direkten An- schluß an die Inntalautobahn zu erhal- ten, würde man die Brixentaler Bun- desstraße am Beginn des Windautales an den Autobahnast von Wörgl Os-t an- hängen. Eine Neutrassierung in den Räumen zwischen dem zu errichtenden Abzweiger und Kitzbühel ist an sich ein dringendes Gebot der Stunde. Im Windautal selbst würde kaum Ak- kerland verlorengehen, der Straßenbau würde dort kaum Einwohner belasten, die Grundpreise werden einen Bruch- teil dessen erfordern, was bei der jetzt gedachten Trassenführung nötig sein würde. Außer den Jagdausübenden wird es kaum Jammerer geben, auch denen soll durch Wildzäune geholfen werden. Zur Finanzierung wäre auch denkbar, daß die Felbertauernstraße AG selbst mit einsteigen könnte, würde der Bund bereit sein, alle Erträge aus Steuern und Abgaben, die ihm seitens der Fel- bertauernstraße AG zufallen, für den Ausbau dieses Streckenteiles zur Ver- fügung zu stellen. Solch eine Forderung wäre im lebensnotwendigen Interesse der Fremdenorte der Kitzbüheler Alpen als bedeutende Devisenbringer des St Dates doch als maßvoll zu bezeichnen. auch nur einen Wunsch, ihr Ziel mög- Verkehrs nicht nur zum Felbertauern, Für die einzelnen Gemeinden bleiben liebst rasch und problemlos zu errei- sondern auch zum Großglockner und noch bedeutende Verkehrsaufgaben zu rücksichtigt (1900 Personen). Die Wan- derbewegung innerhalb des Gemeinde- gebietes war bei den 30- bis 50jährigen in den letzten fünf Jahren am stärksten, während die älteren Personen auffal- lend häufig nicht in Tirol, sondern in anderen österreichischen Bundeslän- dern bzw. im Ausland geboren sind - in den Geburtsjahrgängen 1890-1880 sind es fast 40 Prozent der Bevölke- rung. Verglichen mit der Zuwanderung aus dem Bezirk Kitzbühel und dem gesam- ten Bundesland Tirol war die inner- städtische Wanderbewegung in den letz- ten fünf Jahren viel häufiger; die vor 1967 zugewanderten zahlreichen Per- sonen aus den Randgemeinden Kitzbü- hels ab 40 Jahre und zwischen 5 und 15 Jahren entsprechen wohl dem Zu- zug ganzer Familien in die Stadt. Daß das Bevölkerungswachstum dennoch nur geringe Ausmaße aufweist, kann ledig- lich durch eine Abwanderungsbewegung die gleichzeitig mit der Zuwanderung stattfindet, erklärt werden, da die Ge- burtenbilanz in Kitzbühel stets aktiv ist (1949: 40 Personen aktive Geburten- bilanz). Altersaufbau der landwirtschaftlichen Bevölkerung Die landwirtschaftliche Bevölkerung ist stark im Abnehmen begriffen, wie der Altersaufbau dieser Berufsgruppe durch die zahlenmäßig schwach vertre- tenen Jahrgänge zwischen 0 bis 15 Jah- ren aufzeigt. In dieser Altersgruppe be- trägt der Anteil an der Gesamtbevöl- kerung nur 49 Prozent, während die Angehörigen der landwirtschaftlichen Bevölkerungsgruppe im Alter von über 65 Jahren überwiegen. 28 Prozent der Ortsbevölkerung im Rentenalter leben von der Landwirtschaft. Diese Struk- tur ist ein Kennzeichen für das Schwin- den der aktiven Landwirtschaft. Maß- nahmen, wie beispielsweise eine völlige Erschließung der Höfe in den Berggebie- ten oder die Aktion „Ferien auf dem Bauernhof" sollen die Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe fördern und das Leben auch für die jüngere Generation im ländlichen Sidlungs- bereich anziehender machen und unter guten Bedingungen ermöglichen. Von den 56 landwirtschaftlichen Voll- und Teilerwerbsbetrieben waren Ende 1970 noch 20 Prozent nicht erschlossen! Die Sozialstruktur der Wohnbevölke- rung Der Anteil der einzelnen Sozialgrup- pen an der gesamten Wohnbevölkerung in den jeweiligen Stadtbereichen zeigt das Vorherrschen verschiedener Bevöl- kerungsschichten. Die absolute Bevölke- rungsanzahl jedes Stadtbereiches wurde in der Darstellung auf der Karte be- rücksichtigt. Im großen ud ganzen über- wiegen die Angestellten im Bild der so- zialen Bevölkerungsgruppen, was auch dem hohen Anteil von Dienstleistungs- berufen in der Inneren Stadt entspricht. Als Stadtviertel mit zahlenmäßig am stärksten vertretener Arbeiterbevölke- rung tritt die Schattbergsiedlung her- vor. Im Bereich der St.-Johanner Straße wird die Mischfunktion in der Siedlung durch die gemischte soziale Verteilung der Bevölkerung bestätigt: Arbeiter, Angestellte und Beamte sind etwa gleich stark vertreten. Auch in geschlossenen Wohnsiedlunaen einheitlicher Verbau- ung wie Badhaus, Bacherwiese und Gundhabing beträgt, gemessen an der Einwohnerzahl, der Anteil der Arbeiter- familien mehr als ein Drittel. Die Karte der Sozialstruktur wird ergänzt durch eine Verteilung der Berufsgruppen in denselben Stadtbereichen, wobei sich zwischen Berufs- und Sozialgruppenver- teilung weitgehende Uebereinstimmung ergibt, Im gesamtstädtischen Durch- schnitt haben Angestellte und Arbeiter etwa denselben Anteil (je 25 Prozent) an der Wohnbevölkerung, gefolgt von selbständig Berufslosen. und Selbstndi- gen (zusammen etwa 33 Prozent). Karte der Wohn- und Arbeitsbevöl- kerung Das Verhältnis von Wohn (= Nacht- bevölkerung) zur Arbeitsbevölkerung (= Tagbevölkerung), berechnet für die einzelnen funktionell ausgeschiedenen Siedlungsgruppen, beweist, daß die Häufung der Wohnbevölkerung im
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